Mitte Zwanzig und völlig unzufrieden mit beruflicher Situation - Was würdet ihr tun?

Hallo Ihr Lieben, ich weiß gar nicht so recht, was ich mir von diesem Post erhoffe, aber vielleicht könnt ihr mir ja mal eure Meinung zu folgender Situation sagen (Vorsicht lang)…

Ich bin mittlerweile 26 Jahre alt, bin verheiratet und habe zwei Kinder (vier Jahre und fünf Wochen). Letztes Jahr im Sommer habe ich mein BWL Studium abgeschlossen und kurz darauf einen Job als Online Marketing Managerin in einem kleinen Unternehmen in der Nähe begonnen. Dazu ist zu sagen, dass ich das BWL Studium damals nur auf Drängen meiner Eltern begonnen habe, nachdem ich mein erstes Studium (Psychologie) bereits nach einem Semester abgebrochen habe (ich war nach dem Abitur einfach zu jung, um 600 km weit entfernt von meinen Eltern zu studieren).

In den Bereich des Onlinemarketings bin ich damals auch nur reingerutscht, weil ich mich 2018 während meiner Elternzeit mit einem Onlineshop für Babyartikel selbstständig gemacht habe und mir dadurch zwangsweise Wissen im Bereich Marketing aneignen musste, um Verkäufe zu generieren. Im Endeeffekt bin ich mittlerweile ziemlich gut in diesem Bereich und habe dadurch auch schnell den Job nach dem Studium bekommen.

Nun ist es so, dass ich letztes Jahr kurz nach meinem Einstieg ungeplant schwanger wurde und auch relativ schnell, aus gesundheitlichen Gründen, ins Beschäftigungsverbot gegangen bin. Meine Tochter ist nun fünf Wochen alt. Elternzeit habe ich vorsichtshalber für drei Jahre eingereicht, mit dem Vermerk, dass ich theoretisch jederzeit auf Teilzeitbasis wieder einsteigen könnte. Letzte Woche war ich gezwungen mit meiner Chefin zu telefonieren, weil ich eine Bescheinigung von ihr benötigte. Während des Telefonates überredete sie mich (ich kann schlecht nein sagen), ab Mitte September wieder für 12 Stunden aus dem Home-Office zu arbeiten…

Mit dieser Entscheidung habe ich richtige Bauchschmerzen, da ich diesen Job eigentlich absolut nicht machen will und Marketing nicht das ist was ich eigentlich machen will, zumindest nicht im Angestelltenverhältnis.

Das einzige, dass ich mir vorstellen könnte, wäre eine Selbstständigkeit in diesem Bereich, da hier zumindest der Faktor Freiheit erfüllt wäre (Selbstbestimmtheit, Verantwortung und Sinnhaftigkeit Sind grundsätzlich die Dinge, die mich in einem Job zufrieden stimmen).

Alternativ dazu geht mir der Gedanke nicht aus dem Kopf, nochmal einen komplett neuen Weg einzuschlagen. Psychologie ist eigentlich das, was ich immer machen wollte. Ansonsten interessiere ich mich generell für alle sozialen Berufe und könnte mir auch durchaus ein Angestelltenverhältnis in diesem Bereich vorstellen (Aspekt der Sinnhaftigkeit wäre erfüllt).

Jetzt stehe ich vor dem Problem, dass meine Chefin aufgrund der Tatsache, dass ich direkt nach dem Einstieg ungeplant schwanger wurde und danach direkt ins Beschäftigungsverbot gegangen bin, nicht besonders gut auf mich zu sprechen ist. Sie weiß meine gute Arbeit jedoch zu schätzen und hat bislang auch noch niemanden finden können, der meine Stelle übernehmen könnte oder möchte…Aus diesem Grund ist sie auch ziemlich happy darüber, dass sie mich zum Wiedereinstieg überreden konnte. Wenn ich jetzt erneut absage habe ich also endgültig in diesem Unternehmen verschissen. Hinzu kommt die Tatsache, dass ich absolut nicht wüsste, wie ich ihr das erklären sollte, da ich von Natur aus ein Mensch bin der anderen Menschen extrem schlecht vor den Kopf stoßen kann.

Was würdet ihr also tun? Auf das Geld bin ich grundsätzlich nicht angewiesen. Ein 450 € Job als Nebenverdienst würde vollkommen ausreichen, zumal mein Baby ja auch erst fünf Wochen alt ist.

Wie seht ihr das? Würdet ihr ein neues Studium im sozialen Bereich, beziehungsweise ein Psychologiestudium beginnen? Würdet ihr euer Wissen nutzen und eine Selbstständigkeit im Online Marketing beginnen? Oder würdet ihr einfach die Zähne zusammenbeißen und euch über euren sicheren Job mit guter finanzieller Perspektive freuen?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

Liebe Grüße ❤️

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Hallo..
da hast du dich ja mit deiner Chefin in eine blöde Situation gebracht. 😅
Es sind zwar nur 12 Stunden - aber die Frage ist halt, wie du die abarbeiten musst. Hast du feste Zeiten - oder kannst du immer arbeiten, wenn Baby schläft.. egal wann? Im Zweifel auch Abends oder am WE? Seit Corona weiß man ja, wie schwierig Homeoffice und Kinderbetreuung zu vereinbaren ist.

Sollte da im Voraus klar sein, dass das so nicht klappen kann, würde ich nochmal ein offenes Gespräch mit der Chefin führen. Dann lieber zB 1 Jahr ganz zu Hause und dann Teilzeit, wenn das Baby betreut wird.
Ein ehrliches Gespräch ist dann sicher professioneller, als wenn sich alle auf dich verlassen und dann klappt es nicht.

Ansonsten, wenn die Rahmenbedingungen mit der Firma und auch privat mit Mann und Kindern stimmen, würde ich es wohl versuchen, wenn ich jetzt schon mal zugesagt hätte. Das wäre mir dann auch unangenehm direkt wieder abzusagen.
Vor allem, wenn du ja eh einen 450 Euro Job nebenbei machen möchtest, hättest du mit den 12 Stunden etwas, was du beherrschst und womit du erstmal im 'sicheren Hafen' bist.

Grundsätzlich würde ich an deiner Stelle nicht noch ein Studium machen. Nicht böse gemeint - aber ich finde so ewiges Studieren irgendwie komisch. Du hast ja eine gute Ausbildung.
Du könntest ja auch als Quereinsteiger in den sozialen Bereich einsteigen. Dann siehst du auch, ob und was dir überhaupt Spaß macht. Dann kann man evtl noch eine Weiterbildung anschließen oä.
Natürlich bist du dann keine studierte Psychologin.. aber es gibt ja so viele soziale Bereiche..

Wie auch immer du dich entscheidest - viel Glück!😊

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Hey, vielen Dank für deine Antwort!

Leider geht meine Chefin davon aus, dass das Baby während der Arbeitszeit von meiner Mutter betreut wird…Dem ist aber nicht so. Ich weiß, dass es machbar ist, mit Baby zu arbeiten, weil ich das ja bereits mit meinem Sohn gemacht habe. Allerdings konnte ich mir da auch alles selber einteilen.

Das beantwortet auch schon deine Frage. Leider sind die Arbeitszeiten vorgegeben. Ich habe zwar Gleitzeit, jedoch ist die Kernarbeitszeit vormittags.

Es wäre mein größter Wunsch als Quereinsteiger im sozialen Bereich einzusteigen. Leider hab ich da bislang nichts gefunden. Ich glaube das ist auch nicht so einfach mit zwei kleinen Kindern und ohne Berufserfahrung in dem Bereich 😔

Ich hab eigentlich auch kein Bock mehr nochmal zu studieren, aber gleichzeitig frage ich mich, ob es das jetzt gewesen ist…Ob ich mich jetzt damit abfinden muss, das Falsche studiert zu haben.

Es ist einfach ne blöde Situation 👎🏻

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Dann ist es aber doch einfach..
Du kannst ja sagen dass du mit deiner Mutter gesprochen hast und sie nicht so regelmäßig dein Baby nehmen kann. Finde ich sogar sehr realistisch.

Ganz davon abgesehen dass man auch nicht jedes Baby einfach so abgeben kann wenn es so klein ist. Mein Sohn war ein Schreibaby - undenkbar ihn ständig abzugeben..
Auch dass finde ich absolut ehrlich und realistisch, wenn du das deiner Chefin sagst.

Und wenn sie es nicht versteht.. Pech gehabt. Da geht dein Kind halt einfach vor.

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Ich würde absagen. Würde sagen „Ich hab mir das durchgerechnet mit dem Verlust beim Elterngeld - um es kurz zu machen, das lohnt sich für mich nicht.“

Kann dir doch egal sein, ob du da verschissen hast, wenn du emotional damit eh schon durch bist.

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Ja da hast du auch eigentlich Recht.

Den Grund für die Absage kann ich allerdings nicht nehmen, weil ich das schon als Grund dafür genommen habe, warum ich statt 20h nur 12h arbeiten kann…

Ich tue mich leider immer sau schwer mit sowas, obwohl ich eigentlich weiß, dass mein Bauchgefühl mich nicht täuscht und es nicht das Richtige ist…

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Doch kannst du.
Ich gehöre ja zur Fraktion "Nach einem Elternjahr Vollzeit wieder arbeiten" (bin im Osten aufgewachsen), aber im ersten Jahr würde ich trotzdem nicht arbeiten gehen. Es gibt ein paar wenige Frauen, die das machen, es ist aber nichts, womit ein Arbeitgeber rechnen kann.

Bekommst du Basiselterngeld? Dann wird doch sowieso alles angerechnet. Also wenn du dich dafür entscheidest, dann wechsel ab September auf Elterngeld+.

Ich kenne mich im Onlinemarketing nicht aus, aber wäre das nicht ein Job für Freie Mitarbeit? Dann wärest du selbstständig und könntest dir deine Zeit frei einteilen. Du musst nur ein paar Dinge beachten, damit du nicht als scheinselbstständig giltst. Nicht nur ein Auftraggeber, Weisungsunabhängigkeit und ein paar andere Dinge.

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Abgesehen davon, dass du bei einem 450 EUR Job in der Regel gleich viele Stunden für weniger Geld arbeitest, würde ich mir einfach eine Tätigkeit in einem anderen Feld suchen - mit deinem Studium - , anstatt mir nur wegen einem ggf. nicht idealem Job gleich ein neues Studium anzufangen.

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Ja du hast Recht. Allerdings bin ja jetzt voll in der Marketingschiene drin. Um in einen anderen Bereich zu wechseln brauche ich ja auch Berufserfahrung…Ein Teilzeit Praktikum zu finden ist in unserer Region nicht so einfach 😔

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"Um in einen anderen Bereich zu wechseln brauche ich ja auch Berufserfahrung"

Wie kommst du darauf?

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Wenn du den Job mit deiner Arbeit nicht machen möchtest, auch für die 12 Stunden nicht, hat mMn auch niemand etwas davon, wenn du dich dazu zwingst.

Wenn du das zeitnah kommunizierst, kann deine Chefin noch darauf reagieren und jemand anderes einstellen. Als möglicher Grund kann man den Ausfall der Betreuungsmöglichkeit nennen (deine Mutter) oder einfach ehrlich sein und sagen, dass dein Kind so klein ist und du es falsch eingeschätzt hast, dass du wieder arbeiten kannst. Aktuell siehst du es nicht, dass du dein Kind jetzt bereits alleine lassen kannst. Wichtig ist nur, dass du es zeitnah kommunizierst. Je mehr Zeit deine Chefin hat, desto weniger groß ist diese Nachricht eine Belastung für sie.

Wegen der Zukunftsperspektive, ich würde niemals einen Job wegen des Geldes oder der Zukunftsperspektive annehmen. Du verbringst 40 Stunden oder mehr pro Woche im Job. Das ist der überwiegenden Teil deines Lebens. Wenn du einen Job machst, der dir keinen Spaß macht, ist das Opfer einfach zu groß.

Wenn du nach sozialen Berufen Ausschau hältst, müsstest du mit den Stellen einmal telefonieren. Du hast einen ungewöhnlichen Lebenslauf und die Stellenanzeigen sind nicht auf dich zugeschnitten. Ich zum Beispiel habe einen naturwissenschaftlichen Background und bin in der Wirtschaft. Ich musste zu Beginn die Stellenanzeigen, wo ich mich bewerbe, vorab kurz telefonisch abtasten, da typische Stellen in der Wirtschaft nicht für Naturwissenschaftler ausgeschrieben sind. Am Ende hatte ich aber einige Angebote.

Generell hast du ein abgeschlossenes Studium (BWL) und deine Abinoten dürften wahrscheinlich auch nicht die schlechtesten gewesen sein, wenn du Psychologie angefangen hattest zu studieren. Vielleicht kannst du irgendwo als Teilzeitkraft einsteigen, um Berufserfahrungen zu sammeln. Es gibt bestimmt auch Stellen, wo du einen BWL und einen sozialen Anteil hast, da bringst du BWL mit und kannst über den sozialen Teil Erfahrungen sammeln. Auch eine Weiterbildung wäre eine Möglichkeit als Alternative zum Studium.

Studium finde ich eigentlich in deinem Fall zu zeitaufwendig, da du bereits einen Abschluss hast. Sinnvoll wäre vielleicht noch einen Master im sozialen Bereich, mit einem BWL Bachelor, das würde ich aber eher als alternativen Weg einschlagen, wenn es mit dem Direkteinstieg nicht klappt.

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Danke für deine Antwort! Ja ich habe tatsächlich sehr gute Noten. Sowohl im Abi, als auch im Studium.

Vielleicht war es bislang ein Fehler, sich nur auf solche Stellen zu bewerben, die exakt meinem Lebenslauf entsprechen. Dadurch bin ich ja überhaupt erst in den Bereich Marketing reingerutscht, weil ich nach dem Studium auf der Suche nach einem Job mit Perspektive war und ich durch meine Selbstständigkeit eben nur im Bereich Marketing Erfahrung hatte. Dementsprechend habe ich mich auch nur auf eben solche Stellen beworben.

Auf die Idee, vorab bei den Unternehmen anzurufen, bin ich bislang noch gar nicht gekommen. Vielen Dank für diesen Tipp!

Ich stimme dir auch vollkommen zu, dass man im Job zumindest ein bisschen Freude haben sollte. Zumal ich ja extra dafür mehrere Jahre studiert habe. Ich glaube an diesem Punkt stehe ich mir einfach immer selbst im Weg, weil ich es anderen Recht machen möchte 😰

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Man darf gute Noten als Türöffner nicht unterschätzen. Zwar gilt sogar, je besser dotiert die Stellen sind, desto mehr wird über Noten ausgesiebt und dein persönlicher Enthusiasmus und Motivation wird wichtiger als Berufserfahrungen.

Eine gute Freundin von mir hat zum Beispiel Psychologie studiert (ebenso wie du mit guten Abi-Noten und Noten im Studium) und hat ihren Einstieg in der Nachhaltigkeitsabteilung eines Großkonzerns gemacht mit gutem Gehalt und Sinnhaftigkeit. Ausgeschrieben war die Stelle für BWL und Ingenieure, aber ihre Noten waren ein Türöffner und sie brachte genug Begeisterung mit.

Der Vorteil bei dir ist, dass BWL ein recht generisches Studium ist ohne starke Spezialisierung, das heißt, dir stehen viele Wege offen. Ich kenne mich nicht im sozialen Bereich aus, kann mir aber vorstellen, dass dir sehr viele Türen offen stehen - gerade bei größeren Unternehmen. Denke gerne etwas breiter und überlege dir, wohin dich deine Neugier führt und was dich wirklich begeistern würde.

Bei meinem Berufseinstieg hatte ich mich auf 3 Stellen beworben, alle drei nicht auf mein Studiengang ausgeschrieben und hatte 3 Bewerbungsgespräche und 2 Angebote danach. Die Stellenbeschreibungen sind nur Vorschläge und sind nicht in den Stein gemeißelt.

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Hi,
für mich liest sich das leider so, daß Du überhaupt kein Plan hast.

Du hast bisher nur 2 Schwangerschaft vorzuweisen und ein Studium.

Ich würde bis das 2. Kind in die Krippe/Tagesmutter/Kita geht, die 12 Stunden arbeiten, um überhaupt mal bisschen Berufserfahrung zu bekommen.

Wenn Du das aber nicht willst, mach doch wie geplant 1 Jahr Elternzeit, bzw. bis zur Betreuung. Du sagst ab, weil das mit der Betreuung sich zerschlagen hat, und du selbst die 12 Stunden ordentlich arbeiten willst, ohne mit halben Ohr, beim Baby zu sein.

Und wenn alle Kinder betreut sind, in einem Jahr, oder 2 oder 3, weißt Du hoffentlich was Du machen kannst und auch willst und das dann durchziehst.

Alles gute

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Also vorzuweisen hab ich schon relativ viel und auch wesentlich mehr, als viele andere, die nach dem Abi studiert haben. Ich wollte jetzt hier nur nicht meinen kompletten Lebenslauf auflisten 🙈

Ich habe schon während des Studiums zahlreiche Praktika gemacht und auch zwischen den Geburten meiner Kinder immer parallel zu Studium und Selbständigkeit, gearbeitet. 40h wohlgemerkt, um auch ja allen Chefs und Personalern gerecht zu werden.

Mein Problem sind keine fehlenden Fähigkeiten oder Kenntnisse, sondern eher die Tatsache, dass ich diese in einem falschen Bereich gesammelt habe. Mir mangelt es auch nicht an fehlender Arbeitsbereitschaft. Ich fühle mich einfach nur unwohl innerhalb der Branche und frage mich, wie ich da jetzt am besten rauskomme 👎🏻

Deine Antwort bestätigt mich jedoch darin, den Grund bezüglich der Betreuung zu nutzen. Das ist wahrscheinlich noch der legitimste Weg.

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Puh, mit Mitte 20 und 2 kleinen Kindern beruflich komplett bei 0 anzufangen finde ich sehr, sehr schwierig. Persönlich würde ich das nicht machen, sondern vielleicht versuchen eine Art Kompromiss zu finden. Also z.B. mit deinem Marketingstudium in einer sozialen Einrichtung oder einem Krankenhaus Fuß fassen. Klar, du hast dann trotzdem keinen wirklich sozialen Beruf, aber zumindest die Thematik in deinem Berufsalltag wäre derartiges.

Ich habe auch keinen "Traumjob" und würde im nachhinein viel lieber etwas anderes machen. Aber diese Erkenntnis kam erst mit Mitte/Ende 20 und obwohl ich das noch kinderlos war, habe ich mich gegen einen Berufswechsel entschieden. Ich verdiene gut, habe einen krisensicheren Job und bin froh aus der "Berufsanfängerzeit" endlich raus zu sein - das alles wollte ich nicht aufgeben

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Das stimmt wohl alles was du sagst…Ich hab nur Angst, diese Entscheidung nachher zu bereuen. Mit 26 ist es noch möglich, neu anzufangen. Mit 40 eher nicht mehr 👎🏻

Ich hätte ja auch die Möglichkeit mich durch einen Master in einer anderen Richtung zu spezialisieren. Nur sollte ich dieses Mal Wirklichkeiten, in welche Richtung es gehen soll.

Aber grundsätzlich hast du absolut Recht, dass es ziemlich nervig wäre, nochmal alles von vorne zu beginnen. Insbesondere mit zwei kleinen Kindern.

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Hallo,

ich habe auch BWL studiert und vor kurzem mit drei kleinen Kindern ein Aufbaustudium absolviert und Vollzeit gearbeitet. Es war hart, trotz Unterstützung meines Mannes, aber es hat mich beruflich weitergebracht. Ich wollte es mir einfach noch mal beweisen.

Zwei Ideen für dich: Wirtschaftspsychologie als Fernstudium (aber erkundige dich mal was man damit dann anfangen kann, ist mir nur so eingefallen, da du gerne Psychologin geworden wärst und dass könntest du gut mit BWL verbinden.)

Oder: Ich denke mir mittlerweile, mir hätte es auch Spaß gemacht an einer Schule zu unterrichten, also Lehre zu werden (nur der Abstieg was mein Gehalt betrifft hat mich dann doch davon abgehalten ;-)

Es gibt die Möglichkeit z. B in Bayern als Quereinsteiger zum Beispiel mit BWL Studium Berufsschullehrer zu werden nach 2 Jahren Studium der Wirtschaftspädagogik. Explizit erwähnt und gesucht wird z. B jemand der Psycholgie im Nebenfach wählt und ich schätze man wird dann gleichzeitig Vertrauenslehrer/Schulpsychologe (wenn man sich das vorstellen kann)

Vielleicht ist ja ein neuer Ansatzpunkt dabei, je nachdem aus welchem Bundesland du kommst....

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Hey, vielen Dank für deine Antwort! Du hast da tatsächlich genau die zwei Punkte genannt, über die ich auch schon mehrfach nachgedacht habe.

Wirtschaftspsychologie könnte ich, wie auch schon bei meinem BWL Bachelor, an der Euro-FH studieren. Ich habe ausschließlich positive Erfahrungen mit einem Fernstudium gemacht und hätte da auch wirklich Lust drauf. Allerdings weiß ich nicht, ob ich dadurch wirklich in eine andere berufliche Richtung gehen kann. Ich denke hier muss man Glück haben, pädagogische Stellen zu finden…

Berufsschullehrer wäre tatsächlich genau das Richtige. Nur komme ich leider aus Niedersachsen…Hier gibt es in der Nähe keine Uni, die den Masterstudiengang anbietet.

Was hast du für ein Aufbaustudium gemacht, wenn ich fragen darf?