Hallo zusammen,
ich werd noch wahnsinnig. Ich bin z.Z. in der 8. SSW und für mindestens 3 Wochen krank geschrieben, wegen einem Hämatom in der Gebärmutter und dementsprechend Blutungen. Der FA meint ich soll mich eher auf länger einstellen und auch danach seehr langsam machen. Ich liege zur Zeit durchgehend.
Nun habe ich ihn auf ein Beschäftigungsverbot angesprochen. Da meinte er das müsste mein Arbeitgeber ausstellen. Für ihn bin ich erstmal krank und danach hoffentlich wieder gesund. Ich hab ne Gebärmutterfehlbildung (Uterus Unicornis, FG Rate bis zu 50%), ne Gerinnungsstörung, Prädiabetes und dementsprechend auch GD (Spritze ab dieser Woche Insulin), ich bin nach 5 Jahren Kinderwunsch bei der 10. künstlichen Befruchtung endlich schwanger geworden und werde im Oktober 39. Dazu jetzt noch das Hämatom, das durch die Blutverdünnung die ich täglich spritzen muss auch nicht besser wird, und natürlich auch immer wieder kommen kann. Ich weiß nicht ob viel mehr Risikoschwangerschaft eigentlich noch geht.
Mein Arbeitgeber sagt natürlich er hat keine Ahnung von Medizin und kann dementsprechend nicht entscheiden ob die Arbeit für mich gefährlich ist, geschweige denn ob ich ne Risikoschwangerschaft habe. Aber wenn der Arzt mir ein Beschäftigungsverbot ausstellt wäre das natürlich kein Problem. Im Gegenteil. Ich bin Geschäftsführerin und „schonen“ is da nich. Ich arbeite im Schnitt 50-60 Stunden und bin den Hauptteil auf den Beinen. Auch spät abends. Aber auf dem Papier hab ich natürlich irgendwie nen Schreibtischjob. Dann lieber die Verantwortung temporär auf ne Vertretung übertragen.
Wir können es uns nicht leisten, dass ich über Wochen oder gar Monate ins Krankengeld falle.
Ich bin etwas verzweifelt. Seht ihr noch eine andere Möglichkeit? Hausarzt? Psychologe?
LG
Beschäftigungsverbot: Arbeitgeber oder FA?
Wenn der Arbeitsplatz mutterschutzgerecht ist, dann muss der Arbeitgeber dir kein Beschäftigungsverbot ausstellen.
Dass du 50-60 Stunden arbeitest, ist ja deine eigene Verantwortung. Du kannst ja scheinbar auch weniger arbeiten und deine Arbeit umstellen, denn es ist ja scheinbar auch kein Problem, dass diese Arbeit mal eben irgendeine Vertretung macht.
Für ein Beschäftigungsverbot musst du grundsätzlich arbeitsfähig sein. So wie sich das liest, bist du das ja nicht, gerade weil du liegen musst bist du eben krank und nicht arbeitsfähig. Somit kann der Arzt dich ja nur krank schreiben.
Für den Arbeitsplatz ist der AG zuständig und hier frage ich mich, wer ist das? Du sagst du bist GF, somit bist du doch die höchste Stelle im Unternehmen und kannst doch deinen Arbeitsplatz entsprechend gestalten. Gerade als GF müsstest du doch das entsprechende Standing haben, um für dich und deine Rechte einzustehen.
Nein ich bin eingesetzte Geschäftsführerin in einem Teilbereich. Ich unterstehe dem Vorstand. Das Problem ist einfach dass ich natürlich die Arbeit nach 40 Stunden liegen lassen kann. Ich kann sämtliche Abendtermine streichen und dafür sorgen dass ich keinen Kontakt mehr zu Menschen habe um mich nicht mit Corona zu infizieren. Ich kann mich den ganzen Tag ins Homeoffice setzen und nur noch Emails lesen und schreiben. Aber dann kann ich’s auch lassen. Das bringt meinem Arbeitgeber nix und mir auch nicht.
Aber jetzt mal im Ernst - was willst du denn hören?
Der AG ist hier nicht zuständig und der FA argumentiert ja, dass er davon ausgeht, dass du ggf wieder arbeitsfähig wirst. Insofern ist die Krankschreibung hier zunächst einmal der richtige Weg.
„ Wir können es uns nicht leisten, dass ich über Wochen oder gar Monate ins Krankengeld falle.“
-> längere Zeit krank werden kann jedem unabhängig von einer Schwangerschaft mal passieren. Für den Einkommensausfall kann man sich gegen recht kleines Geld versichern oder muss die Einbußen halt in Kauf nehmen, auch wenn man unerwartet arbeitslos wird zum Beispiel hat man ja Einbußen. Falls du Elternzeit nimmst, ist das Einkommen ja auch erstmal geschmälert. Für die Berechnung des Elterngeldes können ss bedingte Krankengeldzeiten ausgeklammert werden, da brauchst du dir also keine Sorgen machen.
VG und alles Gute 🍀
Jeder Arzt kann dir ein BV ausstellen. Allerdings kennen sich die meisten Hausärzte nicht so gut damit aus und würden dich eher an den FA verweisen.
Psychologen sind keine Ärzte und können ein BV nur empfehlen aber nicht ausstellen.
Das Problem ist in deinem Fall, dass die ganzen Beschwerden ja unabhängig von der Arbeit bestehen. Somit ist eine AU in dem Fall schon richtig. Du müsstest erstmal theoretisch wieder arbeitsfähig werden.
Deine Arbeitsbedingungen sind nicht mutterschutzkonform und müssten durch den AG angepasst werden. Allerdings ist dir in deinem jetzigen Zustand ja auch nicht damit geholfen, wenn du nur deine tatsächlichen Stunden arbeiten müsstest und dich auch mal hinsetzen kannst.
Ich würde zunächst mal die nächsten Wochen abwarten, wie sich die Blutungen entwickeln und dann weitersehen. Mit fortschreitender Schwangerschaft steigt in der Regel auch die Bereitschaft der Ärzte ein BV auszustellen (vor Abschluss der zwölften Woche wird selten eins ausgestellt). Wenn du ins Krankengeld fällst, wird sich eventuell auch die Krankenkasse melden und ein BV empfehlen.
Alles Gute für dich!
Dank dir! Das hat weitergeholfen!
das stimmt so nicht, deises Gesetz wurde geändert, der Arzt muss rechenschaft der KK gegenüber ablegen, bei einer Krankheit gibt es kein BV
Hallo Erin,
Ich bin aktuell im BV und zuerst war das beim FA sehr schwer. Ich dachte auch, genau wie du, mehr Risiko geht ja wohl nicht, als bei mir! Wie ungerecht! Bin 37 Jahre, nach der 3. Icsi und einer FG endlich schwanger, habe eine Blutgerinnungsstörung und dazu noch diese Pandemie! Ich kann dir nur raten, bleib da bei deinem Gyn dran! Die Bereitschaft wird auch bei ihm mit Fortschreitender (auf jeden Fall über die 12. SSW) steigen. Zur Not hast du richtige Angst, dass dir und deinem Baby was passiert! Auch aufgrund einer Ansteckung mit Corona!!
Alles Liebe
Vielen Dank! Das hilft mir echt grad!
>>Zur Not hast du richtige Angst, dass dir und deinem Baby was passiert! Auch aufgrund einer Ansteckung mit Corona!! <<
Dann müssten wohl alle schwangere Frauen ins BV, meinst du nicht? Corona ist übrigens in einigen Bundesländern kein Grund mehr.
Das der Facharzt bei fortschreitender Schwangerschaft eher gewillt ist ein BV zu geben, ist mir auch neu. Ich finde es schon echt erschreckend was da manchen Frauen eingeredet wird.