Schwanger in Elternzeit

Hallo ihr Lieben,

ich befinde mich aktuell noch im 3. Jahr der Elternzeit meiner ersten Tochter. Für uns war von
Anfang an klar, dass wir uns mit dem Geschwisterchen nicht all zu viel Zeit lassen möchten. Dann kam es aber doch zu einem Kaiserschnitt weswegen wir mindestens 1 Jahr warten sollten… pünktlich nach dem besagten Jahr kam Corona und man hörte hier und da von Jobverlusten etc.. also warteten wir der Vernunft halber erst einmal ab wie sich die Lage entwickelt.
Nach einem weiteren ganzen Jahr entschieden wir uns dann aber doch dem Kinderwunsch weiter nachzugehen. Ich wurde schwanger und wir verloren das Kleine leider in der 11. SSW.
Nun bin ich wieder schwanger und das bereits in der 15. SSW. Nachdem ich zwischendurch aber Blutungen hatte mit strenger Bettruhe etc. habe ich meinen Arbeitgeber noch nicht über die erneute Schwangerschaft informiert, dies würde ich gern so langsam mal in Angriff nehmen, damit die vorbereitet sind und planen können. Ich gehe nicht davon aus dass sie große Pläne mit mir haben, das zu erklären würde den Rahmen aber jetzt vollkommen sprengen, ich möchte dennoch „früh genug“ Bescheid geben, weil ich das einfach für richtig halte.
Meine Frage ist nun aber wie ich da richtig vorgehe… ich muss die Elternzeit rechtzeitig kündigen um im Mutterschutz die vollen Bezüge zu erhalten, sprich die EZ muss einen Tag vorm MuSchu enden, oder?
Es ist nämlich nun so, dass meine EZ zum Januar enden würde, der MuSchu aber zu Weihnachten beginnt 🙈 knapper gehts fast nicht.

Wie genau gehe ich denn da vor? Formuliere ich einfach einen Brief an meinen AG in dem ich mitteile dass ich wieder schwanger bin und die EZ zum XXXX kündige da der MuSchu zu XXXX beginnt? Oder teile ich in dem Brief auch gleich mit dass ich nach dem MuSchu wieder in EZ gehen möchte, damit der Arbeitgeber planen kann?

Mir ist die Situation irgendwie so unangenehm, ich war 3 Jahre weg und bleibe weitere 2-3 Jahre weg… komme mir dabei so komisch vor 🙈

Bitte zerreißt mich nicht, ich möchte nur nichts falsch machen 🥴

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"Mir ist die Situation irgendwie so unangenehm, ich war 3 Jahre weg und bleibe weitere 2-3 Jahre weg… komme mir dabei so komisch vor 🙈"

Wenn dir das komisch vorkommt, dann bleib halt keine 2-3 Jahre weg. Ist ja keiner dazu gezwungen.

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Da denkt ja jeder anders, ich persönlich bekomme kein Kind um es mit einem Jahr in fremde Hände zu geben 🤷🏼‍♀️

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Wird das Kind dauerhaft einer komplett fremden Person gegeben? Wäre mir neu.

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eigentlich ist es schon dreist die Elternzeit so zu kündigen. Immerhin zahlt die Krankenkase nur 13€ pro Tag im Mutterschutz, den REst zahlt der AG aus eigener Tasche! und Eltrngeld bekommst du eh nur den Mindestsatz

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Das ist das übliche Vorgehen und der AG zahlt lediglich die Urlaubstage aus eigener Tasche, den Rest holt er sich aus der Umlage wieder!

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Wieso ist es dreist? Das ist ja das normale Vorgehen, meine Frage war ja nur WIE ich da am besten vorgehe… 🤔

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Lass dir bloß kein schlechtes Gewissen einreden! Kein AG stellt jemals deine Belange vor die seinen. Also solltest du persönlich das tun.

Also ja, du schreibst, dass du die EZ zum Tag vor dem ersten Mutterschutztag vorzeitig beendest (nicht kündigst).
Die neue Elternzeit meldest du dann ganz normal mit 7 Wochen Vorlauf nach der Geburt an. Übrigens kannst du erst mal auch nur 2 Jahre anmelden, das dritte lässt sich dann ganz einfach, wieder mit 7 Wochen Vorlauf anhängen. Du kannst es dir aber auch für später, zB zur Einschulung aufheben… aber das musst du ja erst in 2,5 Jahren entscheiden. So hast du maximale Flexibilität.

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Lieben Dank für deine liebe und ausführliche Antwort 😊

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Ich kann dich verstehen.

Ich persönlich würde bei meinem Vorgesetzten anrufen und ihm die "Hiobsbotschaft" persönlich mitteilen, aber ich glaube das hängt total vom Arbeitgeber und der Atmosphäre im Betrieb ab. Wenn es bei dir normal ist solche Sachen schriftlich mitzuteilen ist das sicher auch okay.
Ich finde den persönlichen Kontakt immer besser, weil das zeigt, dass dir die Situation nicht egal ist. Dann kann man vll. auch in Ruhe darüber reden, wie du dir deine Zukunft im Beruf weiter vorstellst und wie man mit der langen Auszeit umgehen könnte. Das alles geht aber nur, wenn du erwartest, dass dein Arbeitgeber auch etwas Verständnis für deine Situation aufbringt, sonst bringt das ja auch nichts und du bekommst nur ein noch schlechteres Gefühl.

Rechtlich bist du natürlich auf der sicheren Seite, ich finde deine Bedenken wegen der drei Jahre aber berechtigt. Wenn du jetzt wieder 3 Jahre in Elternzeit gehst, bist du vermutlich komplett aus deinem Job raus.
Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mir überlegen ob es nicht doch einen Kompromiss gibt, dass du früher wieder einsteigst, z.B. mit Elternteilzeit. Wenn das nicht in Frage kommt ist das absolut okay, aber du wirst vermutlich bei 0 anfangen, wenn du wieder da bist. Und wenn ich ganz ehrlich bin, fände ich das als Arbeitgeber jetzt schon auch nicht so lustig.

Trotzdem: Es ist dein gutes Recht die Elternzeit zu nehmen. Ich denke aber schon, dass es dich beruflich ordentlich zurückwerfen wird.

Es ist auf jeden Fall eine gute Idee deinen AG so bald wie möglich über deine erneute Schwangerschaft zu informieren.

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Ich danke dir sehr für deine ausführliche Antwort 🤗