Referendariat mit Baby

Hallo 👋

Also ich habe persönlich keine Erfahrung damit. Ich kann nur sagen: das Ref ist mega stressig. Da hätte ich kein Baby haben wollen, bzw. ich hätte es für das Baby nicht haben wollen.

Die Tochter meiner Kollegin ist seit Februar im Teilzeit-Ref, auch Lehramt an Sonderschulen. Ihr Kleiner ist schon ca.18 Monate alt gewesen und sie hat Unterstützung durch Schwiegermutter und Mutter. Es stand auf der Kippe, ob sie weitermachen kann oder abbrechen muss. In die Krippe ließ er sich nicht eingewöhnen. Sie hatte sehr viel Glück, dass sie einen Tagesvater gefunden hat, bei dem der kleine sich eingewöhnen ließ, aber auch das ging nur mit Unterstützung durch Vater und beide Omas.
Dir muss eins klar sein: zumindest am Anfang wird trotz Teilzeit-Ref genau das gleiche von dir verlangt wie von jedem anderen Ref auch, wahrscheinlich auch später. Es wird keine/kaum Rücksicht darauf genommen, dass du Zuhause ein Baby hast, es wird erwartet, dass du lieferst. Zumindest ist das meine Erfahrung, was ich so von der Tochter meiner Kollegin und refkollegen mitbekommen habe. Klar, es kommt dann auch wieder etwas auf die Schule, Schulleitung, Mentor/in, Ausbilder/in an, aber es wird definitiv eine heftige Zeit. Überleg dir, ob du das mit einem so kleinen Baby machen willst.

Ich wünsche dir alles gute und viel Glück bei der Entscheidungsfindung, dass ihr die richtige Entscheidung für Euch findet 🍀🍀🍀

Der Arbeitsumfang im Ref ist einfach unfassbar hoch. Viele vertun sich, da sie die zu unterrichtende Stundenzahl wenig anhört. Aber gerade als Ref wird ja erwartet, dass man an jeder Konferenz teilnimmt, zusätzliche Aufgaben übernimmt etc.
Betreuung nur während deiner Unterrichtszeit reicht da bei Weitem Nichtraucherhaushalt!

Solltest du aber jemand sein, dem alles leicht von der Hand geht, du mit wenig Schlaf auskommst, warum nicht.

Ich bin Förderschullehrerin, habe 2013 Ref gemacht. Ich hatte noch keine Kinder, kann dir also nur über das Ref im Allgemeinen berichten.

Ich weiß nicht, wie es bei euch abläuft aber wir mussten 1 Tag die Woche komplett zur Theorie an die Uni. Dafür gab es auch immer HA, die man erledigt mitbrachte. Da war echt 1 Tag KOMPLETT weg: zeitig aufstehen, lange Fahrt, 8 Stunden Theorie, Heimfahrt. Ich war von 6 bis 18 Uhr unterwegs. Nächsten Tag Schule... Die Stunden, die man unterrichten musste, waren 12 ABER eben auf 4 Tage, also pro Tag 3, was wenig klingt. Vorbereiten, Konferenzen, Elterngespräche, Förderpläne, Material basteln (Sonderschule!), Ausflüge, Stoffverteilungspläne... Es sind eben nicht nur 3 Stunden.
Für jede Sichtstunde schreibst du einen Hefter.

Es war ne tolle Zeit, ich fand mein Ref klasse. Hatte tolle Mentoren und habe viel gelernt. Aber mit Baby kann ich dir das nicht empfehlen. 1 wird leiden: Ausbildung, Baby oder du. Nimm dir dein Babyjahr und starte, wenn das Kleine in die Kita kann.

Du hast dir die Antwort doch schon selbst gegeben mit dem Satz du willst nicht, dass dein Baby oder deine Familie zu kurz kommt. Dann lass es und nimm länger Elternzeit. Das Referendariat ist ein Fulltimejob. Vormittags bist du in der Schule bzw. im Seminar und Nachmittags bereitest du den Unterricht vor, lernst, schreibst Entwürfe oder Förderpläne, triffst dich mit Kollegen etc. Das wird in der Gesellschaft oft unterschätzt, was ein Lehrer zu Hause noch so leistet. Dieser Fehler sollte dir als angehende Lehrerin nicht passieren.

Kann dein Mann denn von morgens bis abends aufpassen? Abgesehen davon wird dein Baby mit 3 Monaten vielleicht noch nicht durchschlafen und die Nächte sind nicht erholsam. Und am nächsten Tag steht möglicherweise ein Unterrichtsbesuch an.

Das Ref rennt dir nicht weg. Die Zeit mit Baby gibt es nur einmal im Leben. Deswegen ganz klar meine Empfehlung mit dem Ref zu warten.

Ich glaube, wenn dein Mann Vollzeit Elternzeit nimmt, bis das Kind in die Krippe kommt klappt es. Wenn er sich aber die Zeit freischaufeln muss und immer darauf wartet, dass du aus der Schule kommst, damit er weiter arbeiten kann wird es schnell auch zwischenmenschlich stressig. Klar kann man mal sagen, dass man los muss aber wenn einfach noch Dinge zu besprechen oder zu organisieren sind muss man länger bleiben.
Wir haben leider keine geregelten Arbeitszeiten.

Ich kann vom Ref noch nichts erzählen, steht mir noch bevor.
Aber ich bekam meine Tochter im Studium. Für das Ref hätte ich trotz viel Unterstützung gar keinen Kopf gehabt.
Es kommt auch auf das Baby an, aber meine Tochter war sicher nicht pflegeleicht.
Kopf für das Studium hatte ich da überhaupt nicht und wollte ich mir auch nicht machen.
Mein Mann hat in der Zeit eine Ausbildung nachgeholt (mit seinem vollem Gehalt).
Und obwohl ich in der Zeit auf das Baby aufgepasst habe, hat er doch oftmals Klausuren etwas verhauen, weil wir beide kompletten Schlafmangel hatten🤷‍♀️
Und Ref ist da um einiges schlimmer. Kommt vielleicht auch auf dich an, wie aber du belastbar bist, wie schnell du auch (guten) Unterricht planen kannst.

Ich habe erst eine Prüfung abgelegt als meine Tochter 1 Jahr alt wurde.
Und ich würde es immer wieder so machen.
Gerade im ersten Jahr entwickeln sich die Mäuse so wahnsinnig schnell und brauchen auch viel Aufmerksamkeit. Das tat ehrlich gesagt auch meiner Seele gut und ich konnte ganz anders wieder ins Studium starten.

MUSST du denn das Ref dann machen? Ich würde tatsächlich eher die Zeit mit dem Baby genießen, solange es machbar ist. Die wirst du nieeeeee wieder zurückbekommen, auch wenn das so ein ausgelutschter Satz ist.

Es gibt durchaus Leute, die Studium/Ref/Ausbildung unter einen Hut bekommen.
Heißt auch oft, dass gerade Eltern dann viel effizienter arbeiten.
Aber ich würde mit der Vorstellung nicht reingehen, dass du deinem Baby oder deiner Familie viel Aufmerksamkeit geben kannst in der Zeit.
Ich kann mir das leider kaum vorstellen.
Unmöglich ist es aber sicher nicht, es spielen viele Faktoren rein.

Lass es lieber.
Ich bin keine Lehrerin, sondern Anwältin, aber auch ich hatte während der 1. SS die absurde Idee, das Steuerberaterexamen zu machen. Ich war geblendet von den Bildern strahlender Schwangeren und Müttern mit Bany aus der Werbung, Instagram und Co. und dachte mir, man hätte ja soooo viel Zeit. Das Baby schläft und währendessen lernt man usw.

Pustekuchen.
K1 schlief tagsüber 2 mal je eine halbe Stunde. Nachts habe ich die ersten 7 Monate mehrmals gestillt und war dementsprechend kaputt.
K2 ist ein High Need Baby und ist dauermüde, kommt aber schwer in den Schlaf und daher den ganzen Tag quengelig und weinerlich. Dass sie mit 7 Monaten durchschläft wie ihre Schwester, sehe ich noch lange nicht.

Du weißt nicht, wie dein Baby sein wird. Du kannst ein Schreikind haben oder auch ein pflegeleichtes Baby. Der Schlafmangel wird trotzdem für lange Zeit dein Begleiter sein. Klar du hast noch deinen Mann, aber der muss ja auch arbeiten. Stellt euch das nicht so einfach vor. Ich jedenfalls bin froh, daas ich es nicht gemacht habe.

Liebe Grüße von einer übermüdeten Mama, die in den letzten 48 Stunden vielleicht 4 Stunden mit Unterbrechungen geschlafen hat (nein, ich will kein Mitleid, sondern dir nur aufzeigen, wie es laufen kann).

Hey!

Ich würde es nicht machen.
Es wäre vielleicht etwas anderes, wenn du dein Ref bereits begonnen hättest- aber so musst du dir erstmal ein standing erarbeiten.
Hier hat jemand anderes geschrieben, dass du dein Kind nicht kennst, nicht weißt, wie es laufen wird, wie das Kind drauf ist.
Meiner Freundin ist passiert, dass sie ihren Sohn mit einem Jahr in die Kita gab und dann das Ref startete. Ihr Sohn wurde dann laufend krank. Letztlich litt das Ref darunter, ihr wurde nahegelegt, abzubrechen. Das war es.
Wie andere schrieben: Tz klingt nett- bringt aber nicht soooo viel Ersparnis.

So ein Ref ist kostbar- ich würde es dann starten, wenn du weißt, unter welchen Bedingungen eure Familie läuft, dass du arbeiten kannst und nicht auf Abruf parat stehen musst, weil nur du akzeptiert wirst.
Wenn deine jetzige Planung nicht funktioniert, fliegt dir das um die Ohren und kann dir die Ausbildung versauern.
Daher würde ich mit dem Start warten, bis dass das Kind groß genug ist und du auch wirklich weißt, was euch erwartet.

Liebe Grüße
Schoko