Hi Zusammen,
ich hatte schon vor ein paar Tagen einen Beitrag, aber dies zwischenzeitlich überdacht...
Kurz zu mir: Ich hab / hatte ne höhere Stellung im kaufmännischen Bereich, erreicht durch ne 2,5jährige Weiterbildung via Abendschule. Gute Verdienst etc...
Leider erfüllt es mich null und seit ich Kinder habe und ich nur noch Teilzeit arbeite, beschäftigt es mich immer mehr.
Ich würd so gerne was anderes machen, am liebsten was mit Behinderten. Ein Beruf mit Sinn. Ne komplett neue Ausbildung will ich aber nicht machen, hauptsächlich wegen der mangelnden Zeit, ein Kind ist noch ganz zu Hause und eines morgens im Kindergarten. Außerdem besteht eigentlich Kinderwunsch 3. Ich hatte mir erst überlegt evtl. ein Fernstudium von zu Hause durchzuführen. Aber ich glaube das macht keinen richtigen Sinn, vor allem, weil ich nichts gefunden hab was genau dem entspricht, was ich gerne machen würde...
Dann hab ich überleg eine Umschulung zum Sozialassistenten.
Ich bin so unschlüssig, ich würde mich so freuen, wenn Jemand was zu berichten hat zu dem Thema.
Arbeitet Jemand in dem Bereich und hat Quereinstige miterlebt? Oder einen Rat?
Ganz ohne was gelernt zu haben will ich nicht quereinsteigen. ALso ich meine als Helfer oder so. Mir ist zwar klar, dass ich weniger verdienen werde, aber so ganz an der Grenze zum Mindestlohn will ich auch wieder nicht kratzen.
Ich würde mich freuen über einige Infos!
Lieben Dank!!
Quereinstieg Behindertenbetreuung - Erfahrungen und Meinungen gesucht
wie soll das gehen, wenn du jetzt nur Teilzeit arbeitest? Betreuung läuft immer im Schichtdienst und auch Sonntags und dein Jon im Büro ist um vieles besser bezahlt
Es geht mir erstens nicht ums Geld und zweitens hab ich noch einige Jahrzehnte vor mir bis zur Rente, die Kinder bleiben nicht ewig klein.
Ich werd doch nicht der erste Mensch sein, der sich als Mutter nochmal umorientiert?
Kannst du eigentlich nur schwarzmalen und unqualifizierte Kommentare ablassen? Es tut mir leid, aber du schreibst momentan recht viel und immer gleich so vorwürflich/unfreundlich. Das muss doch nicht sein
Hallo!
Also Erfahrungen habe ich keine.
Ich wollte nur nochmal nachfragen, was du dir jetzt vorstellst. Du möchtest irgendeine Art von Qualifikation erwerben, um hinterher etwas besser zu verdienen. Okay. Aber keine Ausbildung. Okay. Eine Umschulung ist allerdings quasi das gleiche wie eine Ausbildung, nur in kürzerer Zeit. Also der gleiche Lernstoff und die gleiche Prüfung nur in kürzerer Zeit. Wieso kommt das in Frage, wenn eine Ausbildung nicht in Frage kommt?
Gerade im Bereich Pflege und Betreuung gibt es auch kürzere Qualifizierungen, die nur einige Wochen dauern und wo man am Ende ein Zertifikat bekommt. Verdienen wird man damit aber vermutlich nur unwesentlich mehr als als Helferin ohne Quali.
Mein Rat ist: informier dich erstmal darüber, was es überhaupt alles gibt und überlege dann, ob es für dich in Frage kommt. Professionelle Infos bekommst du zb bei der Agentur für Arbeit. Ausbildungen und Umschulungen sind häufig auch in Teilzeit möglich. Fraglich ist, ob eine Neuorientierung gerade jetzt sinnvoll ist, wenn du in absehbarer Zeit noch ein drittes Kind willst. Würde ich mir gut überlegen, da man es als Quereinsteiger sowieso schwerer hat. Außerdem wäre das Elterngeld jetzt wo du recht gut Verdienst natürlich höher.
Hallo,
sorry, offenbar hab ich mich nicht richtig erklärt.
Keine Ausbildung mehr will ich machen, da dass familär einfach jetzt nicht drin ist, ich hab 2 kleine Kinder. Eine Abendschule oder Fernstudium etc wäre aber möglich.
Das ist also der einfache Grund. Gerade letzteres ginge auch noch mit Baby bzw. schwanger, je nach Unterstützung.
Das Elterngeld ist kein Thema, es orientiert sich sowieso nicht mehr am Vollzeit-Gehalt wie vor den Kindern... Und da ich durchgearbeitet hab bei Kind 2 wurde es auch noch gekürzt wegen dem Zuverdienst.
Es geht eigentlich nicht ums FInanzielle, aber komplett ungelernt will ich auch nicht... Natürlich erhoffe ich mir dadurch ein paar Euro mehr, aber grundsätzlich ist es auch eine Ehrgeizfrage. Und gelernt kann man sicher mehr bewirken als ungelernt.
Ja na klar, ich informiere mich. Darum hab ich ja auch zusätzlich hier nachgefragt.
Vielen Dank!
Liebe Grüße
Hallo,
ich habe mich dieses Jahr hier im Behindertenwohnheim und in der Behindertenwerkstatt beworben, in beiden Bereichen werden Quereinsteiger eingestellt.
Im Wohnheim hatte ich ein Vorstellungsgespräch, hätte sofort Probearbeiten vereinbaren können, wusste aber nach 1 Nacht drüber schlafen, dass ich die Rahmenbedingungen nicht erfüllen kann. Mein Mann arbeitet auch in der Pflege im Schichtdienst und unsere jüngsten Kinder sind noch kleiner, der Jüngste kommt jetzt erst in die Schule.
In Wohnheimen ist Schichtdienst notwendig, oft an Wochenenden und Feiertagen, auch bei Teilzeit können es 8-10h Schichten sein, keine halben Arbeitstage.
In der Werkstatt sind die Arbeitszeiten viel günstiger, nur unter der Woche von ca. 08.30 Uhr bis ca. 15./15.30 Uhr, freie Wochenenden. Hier wurde für 30h gesucht, hätte mich sehr interessiert, es kam aber eine Absage.
Ich könnte mir vorstellen, dass in dem Bereich auf Grund der besseren Arbeitszeiten viel mehr Bewerbungen eingehen.
Der Träger für beide Einrichtungen ist eine große kirchliche Stiftung, ÖD, Urlaubs-u Weihnachtsgeld, definitiv mehr Gehalt, höher als der Mindestlohn.
In Förderschulen, oder integrativen/heilpädagogischen Kitas wurden hier in den letzten Jahren keine Quereinsteiger gesucht, nur Fachkräfte, dort sind die Arbeitszeiten auch familienfreundlicher.
Dankeschön, deine Antwort hat mir sehr geholfen!!!
Also nur nochmal zum Verständnis: du warst auch Quereinsteiger? Was hast du davor gemacht?
Stimmt, das mit den Schichten hab ich so noch gar nicht gesehen... Da wäre Werkstätte tatsächlich interessanter... Zumindest so lang die Kinder kleiner sind, später hätte ich damit kein Problem mehr.
Danke!!!
Selbst ausgebildete Fachkräfte müssen sich in den Werkstätten oder Fördergruppen "anstellen" da die Nachfrage zu groß ist auf Grund der Arbeitszeiten. Ich weiß noch wie meine Kollegin ihre Zeit im Wohnheim abwartete um dann nach über einem Jahr die Stelle in der Werkstatt zu bekommen.
Bei der Arbeit mit Behinderten sieht dein Alltag aus, dass du für die Pflege zuständig bist. Du kommst mit allen Körperflüssigkeiten in Kontakt. Je nach Schwere und Bild der Erkrankungen ist das eine körperlich schwere und auch an die Substanz gehende Arbeit, meist im Schichtsystem und auch an Wochenenden.
In einer Behindertenwerkstatt brauchst du ein dickes Fell. Auch hier gibt es Behinderte, die die beim Toilettengang helfen oder gar wickeln musst. Manche sind vom Verhalten her nicht berechenbar, andere wiederum können sehr anhänglich sein.
Kurz: Die Arbeit ist hart.
Das kann ich so unterschreiben.
Allerdings gibt es andere Möglichkeit, nämlich die Ausbildung zum Alltagsbegleiter zu machen, da ist man dann ehe für die Alltagsbeglritung zuständig, meistens innerhalb des Wohnheims, allerdings verdient man dann auch viel weniger und man darf (wenn ich mich nicht täusche) keine pflegerische Tätigkeiten ausführen und Medikamentenvergabe erst recht nicht. Man ist dann da um die Bewohner zu bespaßen und kleine Spaziergängen machhen. Wenn ich mich täusche, bitte korrigieren.
Studium Lehramt für Sonderpädagogik
Mach doch mal ein Praktikum. Ich kenne viele Sozialassistenten. Von Inklusion in Schulen bis zur Pflege von alten Menschen in der häuslichkeit ist da alles dabei. Für mich persönlich wäre es zu langweilig. Ich komme aus der Pflege und kann daher einschätzen was geleistet wird. Vor 2 Jahren hatte ich mal mit einer Sozialassistentin zusammen in einer Schule gearbeitet. Ich 1:1 Versorgung eines Kindes und sie hat einen Jungen in der Schule begleitet. Es war eher eintönig jeden Tag in der 2. Klasse zu sitzen.
In den Wohngruppen treffe ich öfter Quereinsteiger und Praktikanten an, die betreuerfluktuation ist in einigen aber auch ziemlich hoch. Die Bezahlung ist da aber nicht so doll und es gibt neben Schichtdiensten auch 24 Stunden Dienste.
In den Werkstätten treffe ich nur auf gelernte Kräfte, nicht nur die Fachkraft für Arbeit (oder so ähnlich, das ist eine eigene aus/Weiterbildung), aber dann Heilerzieher, heilpädagogen, Sonderpädagogen, Ergotherapeuten, etc - sprich Berufsgruppen mit verwandten Ausbildung.
In den Regelschulen gibt es die Schulbegleiter, dafür brauchst du (leider) keine Ausbildung, die verdienen aber echt null Komma nix oder sind fsjler.
Du könntest noch als persönliche Assistenz stundenweise für eine behinderte Person arbeiten, auch das braucht keine Ausbildung.
Im bereich der Sonderschulen und Frühförderung kenne ich eigentlich auch nur ausgebildete Kräfte (zumindest mal soziale assistenz) oder Auszubildende/Praktikanten. Die ohne Ausbildung sind in der Regel fsjler, und da hast du ja kaum Verdienst.
Fazit, ohne irgendeine Form von Ausbildung wird ein vernünftiger Lohn schwierig, denn die Gehälter in dem Bereich sind eh schon nicht glorreich mit Abschluss.
Und nicht vergessen: SozialassistentInnen werden gerne verheizt, da günstiges Personal.
Ich habe mal in Behindertenwohnheimen gearbeitet und meine Vollzeitausbildung da gemacht. Da gab es schon oft Kolleginnen, die früher da als Hauswirtschafterinnen gearbeitet haben und wurden dann so übernommen, allerdings virdienten sie dementsprechend, viel weniger als Fachkräfte, trotz Schulungen.
Erkundige dich doch mal bei Jobzenter oder beim Träger selbst. Vielleicht kann dir ein Träger eine bezahlte berufsbegleitende Ausbildung anbieten, die dann nur 2 Jahre gehen würde. Die mögli hkeit gibt es, wenn du einen guten Abschluss hast. Auch wenn das offiziell nicht der Fall ist, würde ich trotzdem bei der Ausbildungsstelle direkt nachfragen. Leute im sozialen Beruf sind sehr sehr nett und geben immer gerne Auskunft und einen Rat.
Alles Gute