Erfahrungen mit Betriebsarzt

Hallo,

Da sich meine Beschäftigungssituation während der Schwangerschaft noch nicht geklärt hat habe ich nochmal bei meinem AG nach einem Termin beim Betriebsarzt gefragt. Hatte ich bereits vor Wochen und nix ist Passiert also habe ich nochmal nachgefragt. Am Montag habe ich jetzt Termin und wollte Fragen, ob jemand Erfahrungen mit der Situation hat damit ich weiss was mich erwartet.

Es ist zwar so, dass ich eigentlich weiterhin arbeitsunfähig bin, aber auch meiner Meinung nach keine richtige Einschätzung zur Gefährdung Am Arbeitsplatz von Seiten des AGs gemacht wurde um die Möglichkeit der Unterstützung von deren Seite aus abzuwägen. Zum Beispiel habe ich trotz Wunsch auch noch keine Gefährdungsbeurteilung erhalten und mir wurde nur gesagt es gäbe keine Risiken und Corona wäre nicht ausschlaggebend für eine Gefährdung. Ich sollte über meinen Arzt gehen. Das ist in der Mache.

Ich habe dennoch jetzt diesen Termin und hatte bisher noch nichts mit einem Betriebsarzt zu tun. Ich weiss nicht was ich mir richtig erhoffe ausser vielleicht Informationen um weiter zu schauen. Vom AG gab's etwas widersprüchliche Informationen zum Arbeitsschutz.

Dazu kommt dass dieser nur ein Beauftragter Dienst ist der den Verein und meine Arbeit vermutlich nicht wirklich kennt. Daher mal sehen.

Hatte jemand schonmal so ein Gespräch und kann berichten?

Liebe Grüße

1

Warum gehst du nicht einfach den korrekten Weg, wenn dein AG sich nicht an seine Pflichten hält und du noch Informationen brauchst?

Wende dich an die zuständige Aufsichtsbehörde! Dein Arzt ist nicht zuständig, auch wenn dein AG das möchte!

Zum Betriebsarzt hätte dein AG dich eh schon längst schicken müssen.

Warum machst du das so lange mit?

2

Du kennst doch mittlerweile die Antwort. Die ist häufig dieselbe.

An die TE: das, was meine Vorgängerin schreibt ist der korrekte Weg und nicht den Arzt ausnutzen, wenn der gar nicht zuständig ist.

3

„ Du kennst doch mittlerweile die Antwort. Die ist häufig dieselbe.“

Seufz 😩, ich weiß… du hast vollkommen Recht. Aber es gibt ja immer ein Fünkchen Hoffnung, dass es jemand liest, der es daraufhin besser macht…

weitere Kommentare laden
10

„ Zum Beispiel habe ich trotz Wunsch auch noch keine Gefährdungsbeurteilung erhalten“

Das ist kein Wunsch, sondern Pflicht! Das mal zuerst.
Dann machst du nur noch die Arbeiten, die mutterschutzkonform sind (Blick ins Mitterschutzgesetz), bis die Gefährdungsbeurteilung ordnungsgemäß durchgeführt wurde.
Dein Aezt kann dich übrigens ins vorläufige BV schicken, falls du wirklich nur gefährliche Arbeiten verrichten musst und dein AG nicht aus dem Quark kommt. Dieses ist dann befristet, bis die Sache auf der Arbeit geklärt ist.

11

Hallo,

Okay, ich denke mein Chef legt sich Dinge zurecht wie er will und tritt gerne Verantwortung ab. Ich wünschte das würde mich wundern...

Aktuell bin ich krankgeschrieben, daher ist es weniger ein akutes Problem. Aber es stresst mich unheimlich dass alles immer lange dauert bis sich was ergibt. Zermürbend.

12

Hallo,

wenn du arbeitsunfähig bist, dann bekommst du eine AU und das Thema hat sich erledigt bis du entweder wieder arbeitsfähig bist oder das Kind auf der Welt ist. Denn wer arbeitsunfähig ist, der hat kein Anrecht auf ein Beschäftigungsverbot (BV), sondern nur auf eine AU mit allen Konsequenzen. Und die AU auschlaggebender als das BV.

Wenn dein Chef mit dir keine Gefährungsbeurteilung gemacht hat, dann kann die auch kein Betriebsarzt helfen,. sondern nur die zuständige Aufsichtsbehörde. Welche für dich zuständig ist kann man über eine kurze googlesuche herausfinden.

Solltest du wieder arbeitsfähig sein, dann könnte dir eventuell ein BV zu stehen. Dieses kann aber auf keinen Fall vom Betriebsarzt ausgestellt werden, denn diese sind die einzigen Ärzte, die kein BV ausstellen dürfen. Sie können nur Empfehlungen über ein BV an den Arbeitgeber machen.

Deine Frauenarzt ist dann für ein BV zuständig, wenn deine Arbeit nachweislich deine Gesundheit bzw. die des Babies gefährdet. Bedeutet nur weil du z.B. hohen Blutdruck hast steht dir kein BV zu, sondern nur wenn nachgewiesen wird, dass deine Arbeit den Blutdruck kritisch erhöht.

Dein Chef muss die einen mutterschutzgerechten Arbeitsplatz bieten, kann er die dann musst du weiter arbeiten. Du kannst auch dafür an andere Stelle eingesetzt werden. Sollte er dir keinen mutterschutzgerechten Arbeitsplatz bieten, dann muss er dich in BV schicken.

Ich war während meiner Ss einmal Pro Forma beim Betriebsarzt, da ich mit Studierenden arbeite. Der Betriebsarzt hat sich meinen Impfpass angeschaut und dann gesagt, dass er keine Bedenken hat, wenn ich weiter arbeite. In den Brief stand dann nur drin, dass ich weiter arbeiten kann. Man mir aber eine Stehhilfe bzw. einen Stuhl für meine Unterrichtsstunden zur Verfügung stellen sollte und ich keine schweren Dinge mehr heben sollte.
Mein Chef hat sich mit mir unterhalten und mich direkt gefragt was ich nicht mehr machen darf / möchte. Gut ich kannte das Mutterschutzgesetz ganz gut und er hatte eine Checkliste aus dem Internet für Lehrende an Hochschulen. In Endeffekt könnte ich alles bis auf zwei Dinge alles weiter machen. Raus war Postdienst (Also Pakte an der Poststelle abholen) und Umbau der PC Hardware (unter Tischen krabbeln, Monitore tragen etc.).
Ich bekam in der 30 SSW aus medizinischen Gründen ein BV, da meine Arbeit nachweislich meinen Blutdruck und meine Präklamsie verschlimmerte.

13

Hallo,

Danke für deine Erläuterungen.

Da die AU natürlich befristet ist und bald ausläuft stellt sich das Problem spätestens nach Ende der AU.

Ich werde sehen was ich aus den gesammelten Informationen jetzt mache.

14

Kleines Update wens interessiert:

Ich war beim Betriebsarzt, dieser stelle eine Empfehlung aus, dass ich nur noch ohne Kundenkontakt arbeiten dürfe und keine Tätigkeit machen darf wo ich Maske tragen muss. Diese schickte ich dem AG, seine Antwort lautete, ja dann könne ich da nicht arbeiten. Ich soll zum Frauenarzt und mir ein Beschäftigungsverbot mit der Empfehlung holen. Er kann das nicht umsetzen.

Anruf beim Betriebsarzt bestätigte mein Wissen, das das Bullshit ist. Er riet mir an den Chef vom Betriebsarzt zu verweisen falls mein Chef nicht wisse wie Mutterschutz funktioniere. Leitete dies in möglichst professioneller Weise mit. Bisher keine Antwort.

Allerdings hat sich das Problem nun eh erledigt. Nach der Vorsorge gestern wurde die Schwangerschaft als nicht intakt festgestellt. Vor der 12. Woche, also kein Recht auf Kündigungsschutz. Aktuell bin ich krankgeschrieben, rechne gefühlsmäßig aber mit einer Kündigung sobald denen das irgendwie möglich erscheint. Die Möglichkeit die Aufsichtsbehörde zu informieren und mich zu beschweren behalte ich mir vor und tue dies sobald ich einen ruhigen Kopf habe.

Danke fürs Lesen. Alles Gute an alle mit ähnlichen Problemen.