Ich habe ein für mich ganz neues Problem. Ich arbeite seit 1,5 Jahren in einer namhaften Firma. Ich war sehr stolz auf den Job, als ich ihn bekam. Ich wollte schon immer in dieser Firma arbeiten.
Angefangen habe ich mitten im Lockdown, also von Beginn an im Home Office.
Es war schwer die Kollegen kennenzulernen, Meetings über Zoom, es war nicht einfach überhaupt in die Arbeit reinzukommen.
Dann wurde der Betrieb umstrukturiert, meine Abteilungsleitung hat ein halbes Jahr nach meiner Einstellung gekündigt , weil sie degradiert wurde, ich bekam einen neuen Bereich, mit dem ich auch zufrieden war und einen neuen Abteilungsleiter. Erbring ganz neu im Unternehmen an, weil sein Betrieb zwei Monate nach Beginn der Corona-Pandemie insolvent ging.
Zwischen meinem Abteilungsleiter (AL) und mir gibt es noch eine Teamleiterin(TL). Über den beiden steht noch eine Bereichsleitung und darüber die Geschäftsführung. Und das bei einer Unternehmensgrösse von 40 Mitarbeitern.
Meine neuen Aufgaben habe ich von meiner Vorgängerin übernommen, sie hat mich eingearbeitet und ich habe es genau wie sie gemacht. Mein AL muss immer alles freigeben und wollte sofort alles anders machen. Ich war aber nicht direkt in seiner Schusslinie. Er hatte ein paar andere Projekte und die Kollegen kamen mit ihm gar nicht hin. Ich habe einfach gemacht, was ich machen sollte.
Ich arbeite in Teilzeit, 30h pro Woche. Kind war während der Pandemie viel zuhause, die Doppelbelastung groß.
Als der Kindergarten wieder losging, hatte ich eine Arbeitszeit von 8-14 Uhr. Oft wurden mir Termine nach 14 Uhr gelegt, die ich dann immer wieder abgesagt oder verlegt habe. Die Arbeitszeiten habe ich überall wo wir es eintragen sollen, eingetragen, damit die Kollegen die Arbeitszeiten sehen.
Ich arbeite in einer Agentur und in machen Projektphasen ist es sehr anstrengend und stressig. Richtig fing der Ärger damit an, dass ich vor etwa 5 Monaten kurz vor 14 Uhr eine to do Liste bekam, die am gleichen Tag erledigt werden sollte. Um 15 Uhr die nächsten to dos und um 20 Uhr dann eine Mail, dass wir darüber reden müssen, wir Projekte zukünftig besser bearbeiten. Alles von der TL.
Mein AL schreibt immer Mails ohne Anrede oder Gruß am Ende. Befehlston und vulgäre Sprache sind Alltag. Was ist das für ein Scheiss, oder über andere Menschen so ein Arsch, der kann mich mal. Ich würde ihn als cholerisch beschreiben.
Im Sommer rief er mich mal Nachmittag um 15 Uhr an und hat mir ins Telefon gebrüllt, was für ein Bullshit das alles sei und ich endlich nicht mehr auf die verf*** Kennzahlen von Kampagnen achten soll. Es ging um eine Sache die ich noch nicht erledigt hatte, weil ich viel auf dem Tisch hatte, da meinte er, das hat jeder von uns und das wäre keine Ausrede.
Plötzlich war meine Arbeit auch nur noch schlecht und es wurde alles kritisiert. Oftmals hat TL das eine gesagt, AL was anderes. Und immer wurde ich angemotzt, wieso ich etwas wie mache. Es kam dann irgendwann zur Sprache, dass das gesprochene Wort nicht zählt und ich mir quasi alles schriftlich bestätigen lassen muss.
Es ging dann in einem anderen Projekt damit weiter, Ideen für eine Präsentation zu sammeln und diese der Bereichsleitung vorzustellen. Ich war neben dem Alltagsgeschäft also mit der zusätzlichen Arbeit beschäftigt und wurde kaum fertig. Nachmittags um 16:30 bekam ich dann eine e-Mail noch Ansichtsexemplare mit Fotos in die präsentation einzufügen (etwa 50 Bilder austauschen). Am nächsten morgen hab ich die Präsentation erstmal inhaltlich fertig gemacht, hatte dann Termin zur Besprechung und wurde angemeckert, dass die Bilder nicht ausgetauscht sind. Wann sind die fertig, sollte ich sagen. Ich meinte ich weiß es nicht. Ich hätte in einer Stunde Feierabend (Sommerferien, Kind zuhause) und würde dann morgen weitermachen. Dann wieder die Frage: wann ist das fertig?
Ich: du kennst meine Arbeitszeiten.
Es ging dann weiter bis es in mir rausbrachte, dass es mich ankotzt, dass mir ständig Arbeit gegeben wird mit einer Deadline, die ich nicht einhalten kann. Die TL bestand darauf, dass ich die Arbeit fertig mache.
Angeblich hatte ich nicht die richtigen Bilder ausgewählt (das ist bei uns im Agenturgeschäft alles Geschmacksache) und ich ihre Arbeitsanweisung nicht befolgt hätte.
Am Ende kam die Präsentation bei der Bereichsleitung super an.
Lob gibt es natürlich nicht für mich.
Diese Beispiele wiederholen sich seitdem laufend. Ich habe inzwischen den Eindruck, dass Dateien und zahlen die ich eingetragen habe, bearbeitet werden und mir dann wieder als fehlerhaft vorgelegt werden.
Mir werden Nicht-Absprachen unterstellt, die ich nachweislich schriftlich per E-Mail festgehalten habe. Darauf kommt dann ein: Achso.
Dinge die letzte Woche richtig waren, sind diese Woche falsch.
Letzte Woche habe ich meinem AL eine Stunde vor meinem Feierabend einen Artikel geschickt, der veröffentlicht werden soll. Als ich ging (eineinhalb Stunden später) bin ich bei ihm vorbeigegangen und habe mich verabschiedet und gesagt, dass ich den Artikel geschickt habe. Antwort natürlich: nein hast du nicht. Ich: doch vor eineinhalb Stunden. Er: ahja.
Schaut rein, hat Korrekturen. Ich habe gesagt, ich mache die morgen. Er: nein, morgen hab ich frei. Die machst du jetzt.
Ich: nein, jetzt habe ich frei.
Er: ich aber morgen und ich möchte es nochmal sehen.
Ich. Ich hab jetzt frei und hole jetzt meine Tochter ab.
Ich habe es abends fertig gemacht und ihm geschickt. An seinem nächsten Arbeitstag bekam ich dann eine Mail: danke, aber um solche Zeiten arbeite ich in der Regel nicht mehr.
Gestern sollte ich Tabellen bearbeiten und meine TL zur Kontrolle schicken. Das habe ich getan. Sie hatte Dinge auszusetzen, die sie zum Teil falsch gemacht habe. Ich sollte kontrollieren. Und völlig aus dem Zusammenhang herausgerissen bekam ich dann auch eine Mail: ich habe dir am 14.19. geschrieben die Datei soll weitergeleitet werden. Warum ist das nicht geschehen?
Mir fehlten zahlen - das wusste sie. Und die Datei lag zur Freigabe im gleichen Moment bei ihr. Warum macht sie mir einen Vorwurf??
Das habe ich ihr geantwortet und seitdem beachtet sie mich nicht mehr.
Was soll ich tun? Ich kann nicht mehr. Ich fühle mich leer, mein Familienleben leidet, mir ist schlecht wenn ich ans Büro denke. Wie kann einem eine Arbeit, die man so gerne gemacht hat so vermiest werden?
Soll ich kündigen? Weiter beobachten, mich fertig machen lassen, mich vielleicht wehren bis es völlig eskaliert? Es gibt im Büro keine Ansprechpartner . Keine Personalabteilung, kein Betriebsrat.
Ich weiß nicht wie es so weit kommen konnte und wie es weitergeht.
Job mach mich fertig, Familie leidet - lang…
Hallo!
Das tut mir sehr leid. Ja, das ist klares Mobbing, ohne Frage. Echt eine scheiß Situation.
Ich würde jetzt schon auf eine neue Jobsuche gehen und mit diesem "Scheiss-Laden" jetzt schon innerlich abschließen.
Bis dahin würde ich da aber auf die Kacke hauen und mich total daneben benehmen und wahrscheinlich extra alles falsch machen, abschicken und vergessen. Die haben sie doch echt nicht mehr alle!
Weiter dort bleiben würde ich niemals, weil Mobbing einen seelisch krank machen kann.
...was für ein super Tipp mit dem auf die Kacke hauen....
Man muss nicht immer gleiches mit gleichem vergelten und grade in der Arbeitswelt spricht sich sowas auch rum.
Liebe TE: wenn gehen dann anständig und mit hoch erhobenem Kopf. Ich sehe keine Fehler bei Dir und würde mich auch weiter anständig verhalten und nicht auf das Niveau der anderen absinken. So bietest Du am wenigsten Angriffsfläche und bist halbwegs unbeschadet raus.
Inwiefern spricht sich das denn rum?
Denkt sie, sie wird von diesen Personen ein super Zeugnis bekommen?
Tut mir leid, ich bin eigentlich ein höchst anständiger Mensch, aber sich von denen einfach klein machen lassen, richtig mobben lassen und vergraulen lassen und immernoch ihr bestes geben, was diese Menschen doch EH NICHT anerkennen ist für mich zu gutmütig.
Mit auf die Kacke hauen meine ich nicht asozial werden. Sondern denen einfach mal in gewissen Momenten sagen, was sie über deren Verhalten denkt, was sie sich sonst vielleicht nicht getraut hätte.
Ich war leider auch schon in einer Situation, wo ich unter einem narzisstischen Manager arbeiten musste. Dazu hatte ich nur Kollegen ohne Kinder, bei denen bis 0 Uhr arbeiten und natürlich auch am Wochenende normal waren. Aber die Zustände waren längst nicht so schlimm wie bei dir. Niemand hätte direkt erwartet, dass ich das auch tue. Nur selbst habe ich viel zu viel sozialen Druck ausgesetzt und dadurch litt ebenfalls mein Familienleben.
Die Zeit mit deiner Tochter gibt dir keiner wieder.
Ich habe mir was neues gesucht und dann gekündigt. Natürlich würde ich bis dahin auch nur das machen was du innerhalb deiner Arbeitszeiten erledigt kriegst. Alles andere wird dir in deiner Situation eh keiner danken. Kündigen können sie dich nicht so einfach, so schnell. Und wenn es so kommen sollte, wäre es ja auch kein Weltuntergang.
Normal wird noch ein Gespräch mit dir geführt bevor du gehst von der Personalabteilung/ HR. Dort kannst du dann sagen warum, etc.
In meinem Fall war der Manager leider auch CEO. Mittlerweile managed er keine Leute mehr (ich war nicht die einzige, die wegen ihm gekündigt hat), aber die Zeit das auszusitzen hatte ich nicht und ich möchte auch nicht für so einen CEO arbeiten.
Das Betriebsklima ist ja wirklich unterirdisch!
Ich würde definitiv kündigen! Wenn machbar auch ohne Alternative! Das geht nämlich sonst echt an die Substanz und deine Gesundheit musst du diesem Saftladen nicht auch noch opfern!
Ich kenne solche Unternehmen und in meinen Augen kämpft man da gegen Windmühlen. Du bist der Prellbock und das musst du nicht sein.
Alles Gute dir!
Hallo du Arme,
ich weiß, wie sich das anfühlt. Ich habe ähnliches selbst erlebt und kann dir nur sagen, was mir geholfen hat: Die Kündigung. Ich habe mich zunächst krank schreiben lassen, als ich merkte, dass der Job mir auf die Gesundheit schlägt. Letztendlich habe ich dann gekündigt, ohne etwas Neues zu haben und war sogar einige Monate arbeitslos. Die Zeit habe ich aber für eine sehr interessante Weiterbildung genutzt und da ich mir ein ärztliches Attest geholt habe, habe ich sogar von Anfang an Arbeitslosengeld bekommen. Deshalb der Tipp, geh vor der Kündigung zum Arzt und schildere deine Situation. Mir hat der Arzt sogar zur Kündigung geraten.
Ich habe jetzt einen neuen Job, der zwar nicht mein Traumjob ist, aber es geht mir gut, weil einfach respektvoll miteinander umgegangen wird. Ich arbeite übrigens auch in einer Agentur und viele Agenturen suchen doch gerade nach guten Leuten mit Berufserfahrung.
Ich kann dir wirklich nur raten, stell deine Gesundheit und deine Familie über den Job und gehe. Gerade bei Mobbing durch Vorgesetzte wie bei dir (und bei mir) der Fall, sitzt man einfach am kürzeren Hebel.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute!
Oh mein Gott, das ist die Agentur aus der Hölle. Ich habe früher in einer Agentur gearbeitet (bin später in-House gewechselt), die in der Branche einen sehr guten Ruf hat. Es stand und fiel alles mit der Team Leitung, dass kann ich dir bestätigen und ich glaube dir sofort, was du geschrieben hast. Als unsere Team Leitung ging, war mir klar, die Richtung die alles nehmen würde und innerhalb von 6 Monaten ist ein ganzes Team gegangen.
Meine Empfehlung: such dir ein neues Job!!!! Du warst schon bestimmt 1 Jahr mindestens da. Das reicht und ist vollkommen in Ordnung, jetzt zu Wechseln aus einer Agentur. Deine mentale Gesundheit und deine Würde sind wichtiger. Wenn du es dir leisten kannst, kündigt jetzt und such während der Kündigungsfrist. In meinen Bereich wäre das kein Problem oder ansonsten fängst du gleich an zu suchen. Das wird schon!! Wenn das Unternehmen in der Branche bekannt ist, dann hat es schon für dich gut gedient. DIN Lebenslauf ist ein Stück schöner und du wirst sicherlich einen besseren Job finden.
Mit geht direkt der Puls hoch, wen ich das lese. Mein Mann hat genau so eine Scheiße auch durch.
Und nein, es steckten bei ihm zuviele Leute in dieser Sch***, es war nicht zu ändern.
Er hat sich krankgemeldet und in dieser Zeit tatsächlich einen anderen Job bekommen.
Natürlich ist das Glück pur gewesen und ob das bei dir genauso wäre ist nicht gesagt.
Was ist mit dem BL?
Bitte dokumentiere ALLES was vorfällt.
Und wen du magst gehe zum BL und lege ihm deine Dokumente und Beschwerde vor. Aber kämpfe erstmal, höre auf, wen klar ist, das sich nichts ändern wird.
Ändert sich dann nichts dann tue dir, deiner Familie und vor allem deiner Gesundheit einen Gefallen und melde dich krank.
Nutze die Zeit um darüber nachzudenken, mit Partner, wir es weitergehen könnte.
Seit ihr angewiesen auf deinen Lohn?
Geht es zur Not auch ohne vorübergehend?
wie wäre es solch Mails, mal an die nächste Ebene weiterzuleiten, habt ihr keinen Betriebsrat
Ohhh das kenne ich zu gut
Vor allem das da "Was letzte Woche noch richtig war, ist heute falsch"
Ich hatte auch mal so eine TL.. aus dem Nichts heraus fing sie an, mich zu hassen und alles war falsch. Ich habe natürlich mit Freunden und Familien darüber gesprochen, ein Rat war, jeden Tag zu dokumentieren was Arbeitsabläufe betrifft und sie abends von der TL visieren zu lassen. So dass eben "was letzte Woche richtig war ist heute falsch" nicht mehr passieren kann. Joa, kann man vergessen, die TL meinte sie hätte weder Lust jeden Abend meine Notizen zu lesen noch was ich mir eigentlich erlauben würde, ein Visum hierfür zu wollen? Ob ich ihr unterstellen würde zu lügen? Ende vom Lied: Sie war noch mehr sauer und hasste mich noch mehr..
Als ich mir das einige Wochen gefallen lies und einfach nicht mehr konnte (natürlich leider ja auch das ganze private Leben darunter) kratzte ich all meinen Mut zusammen, und wollte zu IHREM Vorgesetzten gehen. Wie der Zufall es wollte kam er mir zuvor und bat mich um einen Termin. Meine TL hasste mich derart, dass sie es nicht mehr aushielt, mich täglich in ihrem Büro zu haben. Sie erzählte lauter Lügen über mich wie unfähig ich doch wäre und sie könne mich nicht brauchen und es passe nicht zwischen uns und bat ihren Chef, mich mit einer Mitarbeiterin in seinem Team auszutauschen. Und weisst du was, GENAU DAS wollte ich auch Denn sein Team war lustig, liebe Mitarbeiter und man war einfach frei und es war angenehm. Schlussendlich win-win für beide. Meinem neuen Chef konnte ich dann beweisen, dass ich sehr wohl fähig zu meinem Job bin und die andere Schreckschraube hat mich nie wieder belästigt.
Natürlich war das pures Glück. Hätte ich mich nicht vertraglich für 3 Jahre an diese Firma gebunden (sie bezahlten mir eine teure Ausbildung) hätten sie mich vermutlich einfach vor die Türe gestellt. Hätten sie das getan, hätte ich keinen cent zurück zahlen müssen das wollten sie natürlich auch nicht, deswegen mussten sie mir ein Plätuchen suchen.
An deiner Stelle würde ich das nicht mehr allzulange mitmachen, gerade weil ja auch dein Umfeld darunter leidet. Kein Job ist es wert, sich so behandeln zu lassen. Nimm deinen Mut zusammen, sprich mit dem AL und wenn das auch nichts bringt, such dir was neues. Kündige aber nicht vorher.. Alles Gute
Liebe TE,
schade, dass es Menschen gibt, die so mit anderen umgehen.
Ich glaube ich würde das mal alles zusammenfassen, alles was schriftlich belegbar ist. Nicht zu viel, sondern 2-3 absolute No-Gos der Vorgesetzten. Damit würde ich einen Termin bei der Geschäftsführung ausmachen und freundlich-bestimmt sagen, Du wüsstest nicht wie damit umgehen. Du arbeitest gerne im Job, magst die Firma aber fühlst Dich so nicht wohl.
Wenn dann nichts kommt, kündigen.
Bis dahin weiter den Kopf oben halten und fair bleiben.
In kleinen Branchen spricht sich Fehlverhalten von Mitarbeitern rum und bedenke: sie stellen Dir auch ein Zeugnis aus...
Alles Gute Dir!