Hallo,
wir sind dabei, ein Haus zu kaufen.
Nun rechnen wir hin und her
Und ärgern uns eigentlich, dass jemand, der Einblick in unsere Finanzen hat, uns so gar nicht berät. Ok, ist vielleicht auch nicht sein Job.
Genauer: wir haben mit dem Finanzchef unserer Volksbank gesprochen, weil wir einen Kredit brauchen. Nachdem er eine halbe Stunde lang eher uninteressiert um den heißen Brei herumgeredet hat, haben wir ihm unsere Selbstauskunft, Gehaltsabrechnungen etc vorgelegt. (Und erklärt, dass wir schon ein Haus haben, es geht also um Zwischenfinanzierung plus Kredit).
Daraufhin wurde er plötzlich ganz freundlich und hat uns einen Kredit angeboten, der fast dreimal so hoch ist, wie wir ihn brauchen. Laufzeit 30 Jahre. Völlig unrealistisch - mein Mann ist Mitte 50 und geht in 12 Jahren in Rente. Ich habe kein nennenswertes Einkommen. Wer soll in 25 Jahren diesen Kredit abbezahlen??
Also: schön, dass wir den Kredit bekommen, den wir wollen. Aber wer guckt einmal über unsere vielen verschiedenen Finanzquellen (3 Jobs, Mini-Mieteinkünfte, etc) drüber und sagt uns, ob das realistisch ist, was wir uns denken?
Eigentlich dachte ich immer, die Bank geht auf Nummer sicher und vergibt nur Geld, dass sie ganz sicher wiedersieht.
Aber böse gedacht könnte es natürlich auch sein, dass die Bank eigentlich scharf auf unsere Immobilien ist. Denen ist es ja egal, wenn wir uns übernehmen...
Wo kriegen wir eine realistische Einschätzung her, ob wir richtig liegen?
Habt ihr Tips?
LG!
Finanzberatung vor Hauskauf?
" Denen ist es ja egal, wenn wir uns übernehmen... "
Wie kommst du darauf?
"Daraufhin wurde er plötzlich ganz freundlich und hat uns einen Kredit angeboten, der fast dreimal so hoch ist, wie wir ihn brauchen. Laufzeit 30 Jahre. Völlig unrealistisch - mein Mann ist Mitte 50 und geht in 12 Jahren in Rente. Ich habe kein nennenswertes Einkommen. Wer soll in 25 Jahren diesen Kredit abbezahlen?? "
Habt ihr mal nachgefragt, warum ihr einen 3x so hohen Kredit angeboten bekommt mit einer unrealistisch langen Laufzeit?
Nee, in dem Moment waren wir nur perplex und haben gesagt, dass das nicht in Frage kommt.
War halt komisch, dass er unsere Situation so viel anders/besser? einschätzt, als wir selbst. Aber in dem Moment: lieber so eine Überraschung als andersherum.
Erst später dachte ich (ich kann ja ein bisschen böse denken), vielleicht ist der auf unsere Immobilien scharf und will uns scheitern sehen? Aber so viel Bösartigkeit traue ich eigentlich noch nicht mal einem Bankchef zu...
Und ich dachte bisher eben auch, dass die Bank als Kreditgeber ja ein großes Interesse hat, uns nur einen Kredit zu geben, wenn sie sicher ist, dass sie das Geld auch wieder sieht.
Aber wenn der Kredit eben nicht auf dem Gehalt beruht, sondern auf Sicherheiten, die wir aber behalten wollen, sieht das evtl anders aus?
Hm....
Ich sage mal so, die Hausbank wäre jetzt die letzte Stelle, die ich fragen würde, möchte ich ein Haus finanzieren.
Einen ganz guten ersten Überblick geben die Verbraucherschutzzentralen. Dann selber informieren und bei mehreren Stellen (Finanzberater etc) Angebote einholen.
Warum wäre die Hausbank die letzte Stelle?
Bei der lbs sind wir demnächst noch, weil ich da einen alten Mini-Bausparvertrag habe. Aber einen Kredit geben letztlich beide, ist das nicht egal?
Verbraucherschutz kann ich mal suchen, gute Idee.
Die Hausbanken haben immer die mit Abstand schlechtesten Kreditangebote, gerade für Immobilienkredite. Wenn man so hohe Summen aufnimmt, sind schnell fünfstellige Unterschiede.
Ich mag meine Hausbank, ich nutze sie gerne für alltägliches. Aber für die Immobilien, Finanzplanung und mit dem Depot bin ich tatsächlich woanders.
Hausbank meint hier: Alles was Filialen vor Ort hat.
Hallo,
wir haben uns seinerzeit im Kontext des Immobilien-Erwerbs von einer unabhängigen Stelle beraten lassen.
Meines Erachtens das einzig Hilfreiche/Sinnvolle. Unsere "Hausbank" hätte uns quasi "ein halbes Vermögen" bewilligt, an dem wir dann aber leider bis zum "Sankt Nimmerleins-Tag" hätten zahlen "dürfen"... . Eine andere Bank setzte dagegen EK in einer Höhe voraus, die wir so wenige Jahre nach Studien-Abschluss nicht "vorweisen" konnten.
Da uns das beides nicht weiter geholfen, sondern vielmehr irritiert hat, haben wir einen unabhängigen Finanz-Berater beauftragt, der dann wirklich alles rund um den Hauskauf organisiert hat (inclusive "Finden" unseres Hauses, nach dem wir selbst mehr als zwei Jahre gesucht hatten) für in Relation ziemlich "kleines" Geld. Er ist grundsätzlich bis heute Ansprechpartner, wenn es um Belange rund um's Haus geht und erhält dafür kein Geld mehr von uns (Anschluss-Finanzierung, KfW, etc.).
Wir würden das jederzeit wieder so handhaben.
Viele Grüße!
Ah, krass, dann scheint das gar nicht so ungewöhnlich zu sein.
Aber was hat die Hausbank davon, die gucken doch auch in die Röhre, wenn man den Kredit nicht bedienen kann?
Danke für deine Erfahrung!
Es ist Zuviel Geld bei den Banken. Deshalb „werfen“ sie es gerne raus, zumal das Risiko überschaubar ist.
Immobilien werden immer teurer. Das eine evtl. Zwangsverwertung der Immobilie in ein paar Jahren den ausstehenden Kredit nicht bedient ist mehr als unwahrscheinlich.
Die Bank bekommt ihr Geld, ob ihr pleite geht oder nicht ist ziemlich egal.
Die Bank verdient am Abschluss eines Kredites. Was sie euch gewähren muss nicht daran gekoppelt sein was sinnvoll für euch ist. Jemand der an euch verdient ist nicht neutral und kann euch nicht beraten.
Kreditvermittler haben oft bessere Konditionen als wenn ihr selber zu den Banken lauft. Nach dem Besuch meiner Hausbank habe ich andere Banktermine abgesagt, Zeitverschwendung.
Ihr müsst selber herausfinden was ihr euch leisten könnt oder wollt und am besten auch wie der Kredit gestaltet sein soll (Laufzeit, Tilgung). Eine Immobilie als Eigenkapital nimmt sehr viel Risiko aus dem Projekt. Rechnet ein paar negative Szenarien (zB Tod, Arbeitslosigkeit) durch und die Konsequenz für den Kredit: nach 5, 10, 15 Jahren. Kommt ihr dann gut raus, könnt die Immobilie halten, Verkauf mit großem Verlust oder Verkauf ohne Verlust.
Die Verbraucherzentrale ist sicher ein guter Hinweis, am ende seid nur ihr für euch selber verantwortlich.
Die Verbraucherzentrale hier kann man knicken.
Ich habe da gestern Abend hingeschrieben, heute rief eine Mitarbeiterin zurück.
-Dass sie keine Ahnung hatte, warum sie mich zurückruft und meinen Text nicht vorliegen hatte, sei ihr verziehen. Dass sie erst einen Termin im Dezember für uns hatte, kann man ihr nicht anlasten.
-Dass sie aber erklärte, der entsprechende Berater sei hervorragend, er würde sie auch beraten und er sei in zwei weiteren, umliegenden Städten tätig... -... uns aber seinen Namen gerade nicht nennen konnte... -... wir könnten ja noch mal in den anderen Städten anrufen, dass seien X und Y... oder... hm...
Wohl dem, der die günstige Verbraucherzentrale nicht braucht.
Wir haben uns einen Finanzberater gesucht Mal sehen, was der sagt und was das kosten würde.
Einen Energieberater haben wir auch, den kennen wir schon.
Das geht also alles vorwärts, drück uns gerne weiter die Daumen!
...du weißt schon, dass der Vermittler nicht für lau arbeitet? Auch er verdient beim Abschluß.
Sein PC zeigt Dir auch nur die Kredite an, die nicht nur besonders gut für dich sind, sondern auch für seinen Geldbeutel.
Hallo,
die Hausbank rechnet nur anders als ihr.
Als wir unsere Bank gefragt haben, wo unser Limit ist, nannte sie auch einen (für uns) utopischen Wert. Nur die Bank nimmt eben unsere Einkünfte und rechnet uns auf ALG2 Niveau herunter. Logisch dass wir so nicht leben wollen. Aber es war für uns ein erster Anhaltspunkt. Den Fehler mit der Rente hat unsere Bank allerdings nicht gemacht.
Den Kredit selbst allerdings haben wir der Bank gesagt. Wir haben keinen Standardkredit, sondern 3 Kredite mit unterschiedlichen Bedingungen (bei einer Bank), die unserer persönlichen Situation absolut entspricht.
Unsere Hausbank wollte keine Gehaltsabrechnung. Das sieht sie doch auf dem Konto. Der Berater hatte sich im Vorfeld schon das Konto und die Ein- und Ausgänge angeschaut.
Ach so…
Ich stimme meiner Vorschreiberin zu. Es ist ziemlich sinnlos neben der Hausbank noch zu anderen Banken direkt zu gehen.
Sinnvoller ist es zu einem entsprechenden Vermittler zu gehen. Bei welcher Bank du dann landest, ist offen. Aber falls das Angebot des Vermittlers sehr gut ist, kann man damit auch zur Hausbank gehen und verhandeln. Man muss keineswegs nehmen, was angeboten wird. Man darf verhandeln . Und die Hausbank möchte natürlich den Vertrag haben, wenn sie euch bereits jahrelang als zuverlässige Kunden hat.
Dann haben wir das ja quasi richtig gemacht
Wir sind nächste Woche bei einem unabhängigen Finanzberater, allerdings erstmal für ein unverbindliches Kennenlerngespräch.
Danach bei unserer Hausbank.
Die Idee, mit der Hausbank noch zu verhandeln, ist gut.
Tun wir quasi sowieso, weil wir erstmal "nur" die Zwischenfinanzierung abschließen. Den längeren Kredit dann erst ein paar Monate später. Natürlich nur, wenn bei der Zwischenfinanzierung alles zufriedenstellend läuft
Danke auch für deine Antwort, drück uns die Daumen!
Ich habe die gleichen Erfahrungen mit der Bank vor Ort gemacht. Außerdem wurde nur eine Zinsbindung von 10 Jahren angeboten, mehr würde nicht gehen. Klar, die spekulieren darauf, dass man dann in 10 Jahren teuer nachfinanziert. Wir haben dann über's Internet einen super Vermittler gefunden der uns sowohl gut beraten hat als auch ein unschlagbares Angebot gemacht hat. Ich habe insgesamt bei drei Vermittlern, drei Banken und zwei Versicherungen angefragt und der war mit Abstand der Beste was Service und Angebot angeht. Die Sparkasse vor Ort hat uns 10 Jahre Zinsbindung mit einem Zins von 1,35% angeboten, abgeschlossen haben wir jetzt 25 Jahre mit 0,87%! Falls du Interesse hast, kann ich dir die Seite des Vermittlers nennen, die sitzen in NRW arbeiten aber soweit ich weiß deutschlandweit.
Grundsätzlich verlasse ich mich aber was die Zahlen angeht, nicht auf jemand Fremdes. Ich schaue selbst welche Einnahmen und Ausgaben wir haben, was übrig bleibt und was wir für den Kredit bezahlen können und wollen. Mir geht es bei der Finanzierung dann nur um ein gutes Angebot, das zu meinen Wünschen passt.
Ach so, du schreibst öfter, dass du "Beratung" möchtest. In welcher Hinsicht?