Auf Grund der Corona Lage werden bei meinem AG bis zum Jahresende mindestens 1/3 der Stellen abgebaut ( diese Info gab es vorletzte Woche bei einer Betriebsversammlung) . Wir sind alle seid März 2020 in Kurzarbeit, die läuft jetzt aus. Viele sind schon in den letzten Monaten gegangen, der Rest wird jetzt aussortiert und mit billigen Leiharbeitern ersetzt die im Falle von Lockdown und Co direkt entlassen werden können.
Uns wurde gesagt das fast jeder ein Gespräch führen muss und sich danach sofort entscheiden muss ob er den Aufhebungsvertrag unterschreibt oder nicht. Ich bin der Ansicht sowas sollte man nicht direkt machen sondern sich in Ruhe durchlesen und eventuell vom Anwalt prüfen lassen.
Was passiert wenn man nicht unterschreibt und bleiben möchte, macht das Sinn oder ist dann das Vertrauensverhältnis schon so kaputt das man das lieber lassen sollte?
Ich wurde vor 6 Wochen in eine andere Abteilung versetzt ( Arbeit geht so, Arbeitszeiten sind absoluter Mist) , mir ist bewusst das ich die Klappe zu halten habe sonst bin ich auch raus und das nach über 20 Jahren im Unternehmen. Die Abfindungen die angeboten werden sind absolut indiskutabel auch wenn der Betriebsrat es anders sieht.
Lohnt es sich um den Arbeitsplatz zu kämpfen oder sollte ich die Energie lieber in die noch intensivere Suche nach was Neuem stecken. Ach ja ich habe als eine der Wenigen noch keine Vorladung zum Gespräch bekommen, in der Abteilung wo ich jetzt bin fehlt Personal und das kann man ( noch) nicht mit Leiharbeitern ersetzen.
Sollte man sich einen Anwalt suchen?
dir muss klar sein, dass du nach 20 Jahren recht auf eine höhere Summe hast und wahrschienlich über ein Jahr Kèndigungsfrist!
Das Problem bei Abfindungen ist,dass sie vom Atbeitsamt als Zahlung gerechnet werden und somit erst mal kein ALG1 fliesst
Ich habe eigentlich 7 Monate Kündigungsfrist, da es aber zu betriebsbedingten Kündigungen kommen wird, wurde uns vom Betriebsrat gesagt das wir trotzdem in 4 Wochen auf der Straße stehen, die "Abfindung" würde 6 Nettogehälter betragen, das kommt für mich nicht in Frage wenn ich nicht schon was anderes habe. Ich kann meinen AG schon verstehen, das Geschäft ist dank Corona mehr oder weniger tot, ich möchte garnichts wissen was wir täglich an Minus einfahren. Mein Mitleid hört aber da auf wo es mich betrifft 😏.. Mal sehen was kommt, gut wird es sicher nicht.
Es gibt kein Recht auf eine Abfindung!
Auf keinen Fall unterschreibst du einen Aufhebungsvertrag ohne Anwaltlichen Rat.
Zum einen wird man sich nicht einfach so kündigen können. Zum anderen führt ein Aufhebungsvertrag zu Sperrzeiten.
Du gehst ganz entspannt in das Gespräch, hörst dir das Angebot an, schnappst dir etwaige Unterlagen und gehst zur Prüfung zum Anwalt. Parallel kannst du eine neue Stelle suchen.
Aber machbar deinem AG nicht einfacher als nötig! Du hast Rechte und um diese sollte man immer kämpfen!
Laut unserem Betriebsrat kann uns einfach gekündigt werden weil das Unternehmen seid nun mehr 20 Monaten kaum noch Einnahmen hat und sich auch in absehbarer Zeit daran nichts ändern wird, andere Standorte von uns werden komplett geschlossen, da hat man auch noch versucht diese Mitarbeiter bei uns unterzubringen. Ich werde auf keinen Fall etwas unterschreiben, ich hätte ab April eventuell einen anderen Job in Aussicht aber solange ich da nichts schriftlich habe werde ich nicht kampflos aufgeben.
Das ist derselbe BR der dürftige Abfindungen ok findet, oder?
BR sind ja nur Angestellte die von anderen Angestellten gewählt werden. Mit Glück kriegen sie ein paar Schulungen.
Grundsätzlich würde ich nie empfehlen mich „einfach so“ auf Betriebsräte zu verlassen. Immer auch den eigenen Fall prüfen lassen.