Hallo!
Mein Partner möchte ab 1.1.22 bis 12.5.22 in Elternzeit gehen und hat dies auch bereits von seinem Arbeitgeber genehmigt bekommen, der Antrag auf Elterngeld liegt auch bereits auf dem Amt, wir haben aber noch keinen Bescheid.
Nun denkt er darüber nach, seinen Arbeitgeber um eine Aufhebung des Arbeitsverträge zu bitten, weil er es auf Arbeit einfach nicht mehr aushält, er ist Pflegedienstleiter und permanent überlastet. Wenn er jetzt also vor Antritt der Elternzeit kündigt, was passiert dann mit dieser? Kann das Arbeitsamt ihm seine Elternzeit verwehren? Und was wäre mit dem Elterngeld? Das berechnet sich doch eigentlich aus dem Einkommen der 12 Monate vor der Geburt, also dürfte doch die Kündigung keinen Einfluss darauf haben, oder?
Leider konnte man uns auf dem Arbeitsamt keine Auskunft geben und auch die Diakonie, wo wir uns damals zum Elterngeld beraten ließen, weiß keine Antwort. 🤷♀️🤷♀️
Was passiert mit Elternzeit und Elterngeld wenn man vorher kündigt?
Arbeitslose haben keine Elternzeit. Diese gibt es nur, wenn man einen AG hat.
Aber natürlich bekommt er das Elterngeld wie beantragt, da beides unabhängig voneinander ist.
Ob man wegen Arbeitslosigkeit oder wegen Elterngeld zuhause sitzt, ist ja im Prinzip auch Wurst. Die Frage ist nur, ob das Arbeitsamt zum Beispiel sagen kann, dass er eine neue Stelle so schnell wie möglich antreten muss. Er würde sich ja theoretisch für einen Arbeitsantritt zum Ablauf der Elterngeld Zahlungen bewerben, zum Beispiel für Mai. Kann das Arbeitsamt jetzt sagen, dass er vorher einen neuen Job antreten muss?
Nein kann es nicht, da er ja keine Leistungen beziehen will an sich.
Blöd ist halt, dass er sich evtl kranken versichern muss.
Ich versteh halt überhaupt nicht, warum er während der EZ kündigen will. Schlau ist das leider nicht.
Warum denn dann vor Antritt der Elternzeit kündigen?
Während dieser arbeitet er doch sowieso nicht, dann mach doch eine Kündigung im Anschluss an die Elternzeit viel mehr Sinn.
Ursprünglich wollte er sich während der Elternzeit nach einem neuen Job bewerben. Jetzt sind es aber noch 5 Wochen bis zur Elternzeit und er hat das Gefühl, das er das nicht schafft, nicht aushält. Er hat richtig Horror jeden Tag dort hin zu müssen. Er war vor ein paar Wochen schonmal wegen Überlastung Krankgeschrieben. Ich hatte vorgeschlagen, dass er da mal mit seinem Arzt drüber spricht, vielleicht hätte der nochmal krankgeschrieben, denn ich sehe da ein psychisches Problem. Das will er aber nicht, denn er "ist ja nicht krank", beim letzten Mal zeigte sich die Überlastung durch Kopf- und Rückenschmerzen, das ist diesmal nicht so.
1. Das was du beschreibst ist u.A. ein körperliches Problem und rechtfertigt eine AU, ganz richtig.
2. Ich bezweifle dass der AG einem sofortigen Aufhebungsvertrag zustimmt. Er ist PDL, da muss erstmal ein Nachfolger her.
3. hat er im Falle eines Aufhebungsvertrags keinen Anspruch auf staatliche Leistungen wie ALG1. Zur Krankenversicherung kann ich gerade keine Aussage treffen.
4. besteht noch Anspruch auf Resturlaub? Überstunden?
5. die Ansicht deines Mannes, er sei nicht krank, schadet euch finanziell immens. Das ist falsch verstandener Stolz.
Bei einem Aufhebungsvertrag bekommt er eine Sperre vom Arbeitsamt, ich würde mich vorher bewerben und mit neuem Job kündigen
Vorher bewerben, dauert eben in der Situation gerade zu lange, er hat da eher ein akutes Problem. Die Frage ist eigentlich nur, darf er, wenn er jetzt kündigt trotzdem bis Mai zuhause das Kind betreuen und wie geplant von Januar bis Mai Elterngeld beziehen? Aber so wie ich ich das jetzt herausgelesen habe, scheint das ja so zu sein.
Der 1.1. ist ja bald - wenn er Kündigungsfristen einhalten muss, kommt er vor Beginn der Elternzeit vermutlich eh nicht aus dem Job 'raus.
Also nicht kündigen und die Elternzeit zum Durchschnaufen und Neuorientierung nutzen. Kündigen kann er in oder nach der Elternzeit immer noch.
Grüsse
BiDi