Mehr Geld nach Elternzeit=dreist?

Hallo,

ich benötige ein paar Meinungen zu dem o. g. Thema.

Im März nächsten Jahres steige ich nach meiner Elternzeit (15 Monate) mit 30 Stunden wieder in den Beruf ein.
Würdet ihr beim Gespräch vor dem Wiedereinstieg nach mehr Geld fragen, gerade jetzt bei der gestiegenen Inflation oder ist das einfach nur dreist?

Meine Kollegin rät mir ab und zwar aus den folgenden Gründen:
Erhöhung Urlaubstage im vergangenen Jahr auf 30 Tage, Möglichkeit des Home Office für 10 Tage im Monat und 100 Euro Kitazuschuss. Heißt ich bekomme ja schon mehr Vorteile als vor meiner Elternzeit.
Meine letzte Gehaltserhöhung habe ich im August 2019 bekommen.
Freue mich über viele Antworten, bitte gerne frei raus was ihr darüber denkt.

Merci!

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Hättest du denn eine "reelle Berechtigung" für eine Höhergruppierung? Hast du in der Elternzeit eine Weiterbildung gemacht? Nimmst du ein Sachgebiet hinzu, welches du vorher nicht hattest?
Wenn ja - dann frag.

Wenn nicht - dann schließe ich mich deiner Kollegin an.

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Ich bin der Meinung, dass die Inflation an sich kein alleiniger Grund für eine Gehaltserhöhung ist. Insbesondere würde ich das nie als Begründung in Gehaltsverhandlungen nennen. Da muss man mit Aufgabengebieten, Effizienz, Problembehebung, Engagement etc argumentieren und nicht mit allgemein gestiegenen kosten. Persönlich finde ich nur auch die schon aufgezählten zusätzlichen Gimmicks des Arbeitsgebers nicht unerheblich. Effektiv hast du seid der letzten Gehaltserhöhung ca 17 Monate gearbeitet. Zusätzlich gibt es deine aufgezählten Gimmicks on top. Ist es bei euch üblich jährlich eine Gehaltserhöhung zu bekommen? Weil das ist es defacto für mich.
Ich würde warten. Mich nach der Elternzeit neu beweisen und engagieren und dann bei den Jahresendgesprächen 2022 nach einer Erhöhung fragen und die auch mit meinem fachlichen Aufgabengebiet begründen.
Ich bin selber Führungskraft und bei mir käme die reine Argumentation mit Inflation nicht gut an.

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Naja, dreist wäre die Frage vielleicht nicht, aber zu diesem Zeitpunkt maximal ungeschickt.
a) es gab während Deiner Elternzeit geldwerte Benefiz obendrauf
b) du hast in den letzten 15 Monaten für die Firma nix geleistet.

Sollten Deine Kollegen erfahren, dass Du vor diesem Hintergrund eine Gehaltserhöhung bekommst, würden sie sich vermutlich ziemlich verscheissert vorkommen. Dein Chef kann also nur nein sagen. In 6 Monaten kann das schon anders aussehen.

Und begründe bitte nie eine gewünschte Gehaltserhöhung mit 'Es ist alles so teuer geworden'. Das ist die Situation aller. Wenn Du persönlich eine Gehaltserhöhung möchtest, muss Du die auch mit persönlichen Leistungen begründen.

Grüsse
BiDi

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Warum sollten Kollegen etwas von einer Gehaltserhöhung mitbekommen, geschweige denn wissen wie ihr aktuelles Gehalt im Vergleich zum eigenen aussieht?

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Du hast doch schon eine Gehaltserhöhung bekommen, durch Erhöhung der Urlaubstage und Kindergartenzuschuss. Davon abgesehen, hast du seit der letzten Erhöhung fast nicht gearbeitet und scheinbar auch nichts getan (Fortbildung/Weiterbildung) was eine weitere Erhöhung rechtfertigen würde.

Als AG würde ich das ablehnen und auch abwarten, wie du dich nach der Elternzeit Beweis. Soll heißen, jede zweite Woche kindkrank geht nicht. Frühstens in einem halben Jahr könntest du nachfragen.

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Deine Kollegin hat recht.

Eine Erhöhung der Urlaubstage ist auch eine Gehaltserhöhung und dein Kitazuschuss auch.

Ich schließe mich den anderen an, erst leisten, dann ins Gespräch.