Arbeitgeber ignoriert Bescheinigung über Schwangerschaft

Ich bin seit dem 25.11. aufgrund starker Übelkeit in der Schwangerschaft krankgeschrieben. Meine FÄ hat mir am gleichen Tag die Schwangerschaft bescheinigt. Die Krankmeldung hatte ich vorab per Mail an meine Vorgesetzten geschickt und meiner Teamleiterin von der Schwangerschaft berichtet. Die Bescheinigung hatte ich per Post an unser Personalbüro geschickt. Krankgeschrieben war ich erstmal bis 16.12., an dem Tag habe ich meiner Teamleitung bescheid gegeben, dass ich immer noch unter starker Übelkeit leide und voraussichtlich die Krankmeldung beim Termin am 17.12. verlängert wird. Des Weiteren habe ich sie gefragt, was jetzt mit meinem Arbeitsplatz ist, da ich nach Aussage der Aufsichtsbehörde nicht mehr im Großraumbüro arbeiten darf und auch nicht an den Präsenzbesprechungen teilnehmen darf. Daraufhin bekam ich nur die Aussage, dass Home-Office nach wie vor max an 2 Tagen in der Woche gestattet sei, aber nach so langer Krankheit eine Präsenz vor Ort nötig sei. Zumal die Schwangerschaftsbescheinigung nicht eingegangen sei und somit die Schwangerschaft noch nicht offiziell bekannt sei.
Ich war dann am 17.12. bei meiner Ärztin und diese hat mich erneut bis einschl. 06.01. krankgeschrieben. Außerdem hat sie mir nochmals eine Bescheinigung ausgestellt. Ich habe diesmal die Bescheinigung sowie die Krankmeldung vorab per Mail an meine Vorgesetzten geschickt, mit dem Hinweis, dass das Original mit der Post kommt. Lesebestätigung habe ich erhalten. Außerdem habe ich meine Teamleitung informiert. Als Antwort kam, dass ich am 01.01. für 4 bis 6 Stunden arbeiten soll, da die anderen Kollegen schon die anderen Feiertage abdecken würden. Ich habe sie auf die Krankmeldung und das Mutterschutzgesetz hingewiesen. Als letzte Reaktion kam nur, dass das Gesetz es nicht verbietet, solange ich es freiwillig machen würde. Ich habe darauf nicht mehr reagiert. Meine Vorgesetzten sind nicht erreichbar und im Personalbüro kann man mir nicht weiterhelfen, meine Vorgesetzten würden schon irgendwann sich melden, ansonsten müsste ich halt ganz normal zur Arbeit kommen im neuen Jahr. Am Wochenende habe ich dann von einer anderen Kollegin erfahren, dass mein Schreibtisch geräumt wurde, mit allen persönlichen Sachen und die Büros getauscht wurden. Ich soll jetzt in unserem größten Büro mit den meisten Kollegen sitzen. Ich fühle mich langsam gemobbt und mag schon gar nicht mehr an die Arbeit denken.

Sorry für den langen Text, aber mit der Übelkeit, den Hormonen usw wird mir gerade einfach alles zuviel :-(
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

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Bei so einem Fall rufst du die Aufsichtsbehörde an, schilderst denen deinen Fall und die kümmern sich dann um dich.

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Das Du zukünftig im grösstem Büro arbeiten sollst, ist ja nun eher Hörensagen denn offizielle Weisung. Vielleicht ist auch was ganz anderes geplant. Bevor Du die Aufsichtsbehörde einschaltest, solltest Du auf jeden Fall eine offizielle Verlautbarung abwarten.

Sind 'Vorgesetzte' und 'Teamleitung' die gleiche Person? Sonst könnte es durchaus sein, dass die Teamleitung weder von Schwangerschaft noch von neuer Krankmeldung wusste, und Dich deshalb eingeteilt hat. Das hat nix mit Mobbing zu tun sondern nur mit Kommunikationsverzögerung.

Und ja, im nächsten Jahr, nach Deiner AU, ganz normal zur Arbeit zu erscheinen und das weitere Vorgehen zu klären, ist das einzig Richtige.

Grüsse
BiDi

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Vorgesetzte und Teamleitung sind nicht die gleichen Personen. Aber meine Teamleitung wusste sowohl von Krankmeldung, als auch von Schwangerschaft. Und ich gehe davon aus, dass meine Kollegin die Wahrheit bezüglich meines Arbeitsplatzes gesagt hat, da sie mir ein Bild von meinen Sachen geschickt hat, die dort auf dem neuen Platz lagen. Ich kenne den Platz, da ich schon mal in dem Büro gesessen habe.
Ich werde jetzt bis Anfang Januar abwarten und ggf. nochmal anrufen bevor ich ins Büro fahre. Die Aufsichtsbehörde möchte ich ungern einschalten, auch wenn ich ohnehin plane nach der Elternzeit den Arbeitgeber zu wechseln.

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Meine Frauenärztin hatte mir seinerzeit angeboten, mir ein befristetes BV auszustellen bis mein Chef die Coronavorgaben umsetzt. Dazu müsstest du ihn dann aber schriftlich auffordern und mit deinem FA sprechen.

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Beim zweiten Mal hast du die Bescheinigung ja sicher per Einschreiben geschickt, also ist das seitens des AGs kein Argument mehr.

„ Zumal die Schwangerschaftsbescheinigung nicht eingegangen sei und somit die Schwangerschaft noch nicht offiziell bekannt sei.“
Offiziell bekannt ist sie übrigens durch deine mündliche Mitteilung!

Ansonsten bist du krank und gehst selbstverständlich nicht am 1.1. arbeiten, denn dann wärst du nicht versichert!
Am 7.1. gehst du zur Arbeit und bestehst auf die Gefährdungsbeurteilung. Bis dahin arbeitest du so, wie du das nach dem MuSchG dürftest.

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Das ist nicht ganz richtig. Da sie keine ansteckende Krankheit hat die erst ab Tag x nicht mehr ansteckend ist kann sie arbeiten und ist auch versichert.
Eine au wird immer bis zur voraussichtlichen Genesung ausgestellt. Da aber auch die Ärzte nicht in die Zukunft sehen können darf man bei vorzeitiger Genesung wieder arbeiten.

Ich finde die Aufforderung des Vorgesetzten trotzdem falsch. Sie kann ja jetzt noch nicht wissen ob es ihr dann besser geht und natürlich muss der Arbeitsplatz dem Mutterschutz entsprechen. Ich würde an Stelle der te frühestens am 07.01 im Betrieb erscheinen und die Arbeit auch nur nach einer Gefährdungsbeurteilung antreten.

Also bitte nicht falsch verstehen es ist echt Mist vom AG die Anwesenheit zu vordern aber die Aussage mit der Versicherung ist veraltet

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Achso, danke für die Aufklärung!

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"... da ich nach Aussage der Aufsichtsbehörde nicht mehr im Großraumbüro arbeiten darf und auch nicht an den Präsenzbesprechungen teilnehmen darf."

Hattest du schon mit der Aufsichtsbehörde Kontakt??

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Ja, ich hab beruflich regelmäßig Kontakt dorthin und hatte Interessehalber auf meine Stelle bezogen nachgefragt. Durch Corona ist es derzeit so, dass auch mit Impfung und MNS eine nicht unerhebliche Gefahr von der Arbeit im Großraumbüro ausgeht. Wenn man regelmäßig mit wechselnden Ansprechpartnern zu tun hat, soll man entweder im Homeoffice arbeiten oder wenn das nicht möglich ist, ein BV vom AG erhalten. Ich hätte derzeit mit rund 50 Personen am Tag Kontakt. FFP2 ist nicht Pflicht, allerdings 3G. Bei den Geimpften ist kein Test nötig. Wir hatten allein in meinem Team schon zwei positive Fälle, die auch im Infektionszeitraum kurz vor Test noch arbeiten waren. Beide vollständig geimpft. Zum Glück war ich da bereits krankgeschrieben. Aber ich möchte mich und mein Baby einfach keiner unnötigen Gefahr aussetzen. Zumal ich meine Booster Impfung erst Ende Januar erhalten kann.

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Es wird doch möglich sein, dass man dir einen mutterschutzgerechten Arbeitsplatz einrichtet für die Tage, an denen du zwingend persönlich anwesend sein musst. :-)

Ihr seid 50 Leute in einem Büro???

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