Hallo!
Wir sind schon seit langer Zeit auf Suche nach Eigentum. Leider sind die Preise in unserer Gegend so hoch, dass wir einen Neubau mit 150-180m2 mit Grundstück wohl nur knapp unter 1 Mio. bekommen würden. Jetzt haben wir als Alternative eine Eigentumswohnung in Aussicht…Ich habe einfach nur riesige Angst was die Kosten angeht. Wir verdienen gut, aber sich bis zur Rente und ggf. etwas länger an eine Rate zu binden macht mir Angst. Die Mieten hier sind teuer und wenn wir nicht kaufen, dann müssen wir in eine größere Wohnung umziehen da wir gerade erst Eltern geworden sind. Die Kreditkarte liegt nochmal etwa 200€ höher als die Warmmieten für eine einigermaßen passende etwas größere Wohnung. Nur kommen dazu dann noch die Nebenkosten etc. …Der Finanzexperte und mein Mann sagen, dass das alles problemlos machbar ist aber ich habe schon immer mein Geld gehortet und meine größte Angst war immer mal kein Geld zu haben. Klar ist Eigentum und Kreditrate immer besser zu zahlen als Miete. Klar kann ich anschauen was unsere derzeitigen laufenden Kosten sind und dann schauen was am Ende des Monats übrig ist aber unser Baby ist ja im Moment wenig kostenintensiv und ich kann mir nur schwer vorstellen wieviel es mich später bis zum Studium so kostet im Monat. Was soll ich jetzt machen um Sicherheit zu bekommen?
Danke für Eure Anregungen!
Hauskauf Kredit
Ohne die Summen jetzt zu wissen, vergiss bei deiner Berechnung eins nicht:
Wenn du jetzt einen monatlichen Abtrag vereinbarst, ist der fest.
Der ist also nicht inflationsgebunden.
Während die Miete nach oben angepasst wird, bleibt dein Abtrag gleich - er wird also im Laufe der Zeit "günstiger", weil das Geld ja einer gewissen Inflation unterliegt (die aktuell sogar recht hoch ist).
Die Summe in Euro bleibt zwar gleich, aber der Wert ist geringer.
Man sollte sich daher die Entwicklung der Mietkosten in den letzten 20 Jahren anschauen und dagegen einen gleichbleibenden Abtrag stellen. Dann erst erkennt man, ob es sich "lohnt". Eigentum um des Eigentums willen, wenn es teurer ist als Miete und dann die ganzen Renovierungskosten an einem selbst hängen bleiben...... fraglich, ob das Sinn macht.
Eigentum macht nur dann Sinn, wenn es auf Dauer günstiger ist als Miete. Oder aber wenn man als unfähiger Hobbytrompeter ein Häuschen ohne Nachbarn drumrum hat...... ;)
der Kreditrahmen steht, die Mieten steigen und zwar massiv, wenn du die letzten 30 Jahre anschaust, haben sich die MIeten in der Zeit in Etwas verdreifacht, Nebenkosten steigen in beiden Fällen
Benötigt ihr 150-180 qm Wohnfläche? Das ist schon recht groß. Wir haben 130 qm zu (bald) viert und finden es eigentlich ausreichend (weniger sollte es zwar nicht sein, aber viel mehr bräuchten wir nicht...). Jeder qm weniger spart ja auch nochmal etwas Geld.
„Klar ist Eigentum und Kreditrate immer besser zu zahlen als Miete.“
Das ist schon lange, je nach dem, wo man wohnt, nicht mehr in dieser Einfachheit richtig. Es gibt dazu genug zu lesen von Finanzexperten, da kannst du dich informieren. Klar ist, wenn man nicht kauft, muss man sein Geld anders anlegen. Nur auf dem Sparbuch lassen ist unsinnig. Aus Angst sich damit zu beschäftigen kaufen viele und ärgern sich ein Leben lang mit der Immobilie rum (Sanieren, Renovieren, Reparieren, bei ETW: nervige Eigentümergemeinschaft…). Man sollte wissen, ob man wirklich Eigentum will.
"Klar ist Eigentum und Kreditrate immer besser zu zahlen als Miete. "
Nicht zwangsläufig. Insbesondere dieser Spruch "Beim Mieten verschenkt man Geld" ist falsch, man bekommt ja eine Gegenleistung dafür. Und beim Erwerb einer Immobilie mit einem Kredit zahlt man teilweise mehr Zinsen als man vorher Miete gezahlt hat.
Nur Miete zahlen muss man dann bis ans Lebensende. Getilgt ist aber vor Renteneintritt. Und dann hat man ja einen Wert geschaffen, man hat etwas abgezahlt, dass man durch Verkauf auch wieder flüssig machen könnte. Hat man alles bei Miete nicht.
Es geht eben auch um Vermögensaufbau.
Siehe dazu meine Antwort oben…wenn du deinen Kredit zur Rente getilgt hast, musst du die Immobilie wieder von Grund auf überholen, damit der Wert bleibt…und das wollen/können viele im Alter nicht mehr. Ist nicht mehr alles so schwarz/weiß, wie manche, die zu völlig überhöhten Preisen heute noch kaufen, es gerne hätten.
Klar, für die sehr Vermögenden geht es immer auf. Aber wieviele sehe ich im weiteren Bekanntenkreis, die für Eigentum irgendwohin ziehen, wo man es sich noch leisten kann-wohnen wollte man da eigentlich früher nie…dann müssen mindestens zwei Autos ran…dann geht kein Urlaub, weil stets dies und das am Haus ansteht…danke nein, ich lebe lieber sorgenfrei im schönsten Viertel meiner Großstadt zur Miete, genau so, wie ich wohnen möchte. Und Vermögen baue ich anders auf, übrigens nicht zu knapp. Muss man sich halt mal mit auseinandersetzen und sich ein wenig fortbilden.
Bei deiner Angst solltest du bedenken, dass du dir mit dem Kauf einer Immobilie - egal ob Haus oder Wohnung - die Miete fixierst. Bleibt ihr zur Miete wohnen, dann seid ihr regelmäßigen Mieterhöhungen ausgesetzt. Heißt: Ihr habt jetzt durch die Finanzierung vielleicht 200€ höhere Kosten als bei Miete - aber da gibt es ja einen Turning Point. In 10 Jahren wird es genau andersrum sein. Und dann lohnt es sich schon. Mal ganz abgesehen davon, dass du irgendwann halt gar keine Kaltmiete hast, wenn die Immobilie abgezahlt ist.
Wir haben vor 6 Jahren gekauft (ETW) und schon heute könnten wir keine vergleichbare Wohnung mehr anmieten zu den Kosten, die wir für die Finanzierung haben. Es war absolut die richtige Entscheidung.