Nabend zusammen, da ich hier schon einige gute Denkanstöße bekommen habe, frage ich hier zu meinem aktuellen Problem.
Kurz zur Info: 2Kids, 1 gerade auf der Welt. Elternzeit bis Anfang 2023. Dann TZ.
Ich habe schon viele Wechsel der Arbeitsstellen hinter mir. Qualifikation: Ausbildung Büro, Bachelor und Master BWL. Zusatzinfo: Persönlichkeitsstörung und Depressionen in Behandlung ohne Tabletten.
Und nun zum Problem: ich kann und will nicht mehr arbeiten nach der EZ. Wenn überhaupt dann nur 15 Std, 5 davon mindestens im Home Office. Wird mein Chef nicht machen, hatte kurz vor Schwangerschaft dort hin gewechselt in Vollzeit, der will mir sogar den Titel wegnehmen.
Ich habe panische Angst wieder ins Büro zu müssen. Sowohl dahin als auch woanders. Ich kann nicht mehr schlafen vor Kummer. Ich weiß was für ein Stress das ist, morgens hin rasen, mittags die Kinder abholen. Ständig mit Gedanken noch bei der Arbeit. Immer schlechtes Gewissen wegen einem von beiden, also wegen Beruf oder Kinder. Habt ihr Tipps? Gibt es Remote arbeiten dauerhaft? Irgendwas was ich von Zuhause machen kann? Ich will keine Menschen ertragen müssen, keine Fahrtzeit mehr haben und meine Zeit irgendwo absitzen müssen.
Hausfrau wird wohl nicht gehen, ein bisschen Taschengeld wäre nützlich. Gibt es Plattformen wo es 100% Home Office Jobs gibt? Danke und LG
Arbeitsängste
Hi,
ich würde jetzt die Elternzeit genießen.
Gleichzeitig versuchen eine Therapie zu finden. Auch die Caritas hat gute Therapeuten, damit Du wieder tapferer wirst.
Und Du wirst wieder was finden, vor allen Dingen, wenn Dir 15 Stunden reichen.
Du mußt doch überhaupt nicht wieder zurück zum alten Job, es zwingt dich doch keiner. Es ist toll, daß sie dich wieder nehmen müssen.............aber müssen zurück, mußt du doch gar nicht. Kannst dir was neues suchen, und fertig.
Halte die Augen offen, wenn Du mal auf Facebook bist, oder durchs Städtche schlenderst. Wenn die Freunde und Bekannte reden, daß irgendwo jemand für die Anmeldung bei der Physio gesucht wird oder so.
Komplett Homeoffice ist schwerer, wenn man neu irgendwo anfängt. Aber Du hast doch Zeit, jetzt die Augen offen zu halten, und in einem Jahr, macht auch Dein Chef eine Entwicklung durch, und du auch. Entweder passt es dann besser, oder eben nicht.
Alles gute, und nicht jetzt schon verrückt machen, ab September reicht dicke
Hallo du Liebe, zuerst mal möchte ich gerne deinen Begriff "Arbeit" bitte korrigieren. Du meinst damit wie ich dich verstehe einen Job, bei dem du bestimmtes Geld für die Erledigung bestimmter Tätigkeiten bekommst, oder? Arbeit ist aus meiner bescheidenen Sicht viel mehr, nämlich auch Kindererziehung, Haushalt, Fürsorge... und dem verweigerst du dich ja nicht. Denn es hört sich schon bißchen schräg an wenn du sagst "ich will nie wieder arbeiten". Du hast jetzt Elternzeit und auch noch viel Zeit, dich neu zu sortieren und nachzudenken, wie es für dich weiter gehen kann. Vielleicht bist du jetzt überlastet, das ist ja fast normal mit kleinem Kind und Familie und was weiß ich noch alles. Laß dir Zeit. Was du dir jetzt noch nicht vorstellen kannst und was dir Angst macht, also soziale Interaktion, Herausforderungen im Job usw. kann nach und nach auch selbstverständlicher Teil deines Lebens werden. Schau, was du jetzt aktuell für dich tun kannst. Ich weiß, mit Baby ist das nicht leicht. Aber vergrab dich nicht.
Hallo liebe Momsche
Vielen Dank für deine liebe Antwort .
Ja ich möchte schon einen Job ausführen aber nicht unbedingt in einem Büro sitzen müssen. Ich hatte vor diesem Job einen mit guten Bedingungen, Remote wann immer ich wollte das war prima. Manchmal bin ich auch ins Büro gefahren musste aber nicht feste Stunden dort sitzen. Das hat viel Zwang genommen. Sowas wäre super. Grundsätzlich könnte ich mir eine künstlerische Tätigkeit vorstellen das wäre super, aber da glaubt leider keiner an mich.
Für den Anfang reicht es doch, wenn du selbst an dich glaubst! Wenn es etwas gibt, was du gerne machen möchtest, dann probiere es aus! Es bringt dich auf jeden Fall weiter, selbst wenn du raus findest, dass es doch nichts für dich ist. Und wenn es funktioniert, umso besser. Du hast noch so viel Zeit bis zum Ende deiner EZ, mach dir keinen Stress, überlege was du machen möchtest, probiere es aus.
Mit deiner Qualifikation denke ich durchaus, dass du etwas mit Homeoffice bekommen müsstest,du wirst aber etwas suchen müssen.
Möglich wäre auch selbständige Arbeit. Es gibt Plattformen auf denen einzelne Aufträge vermittelt werden.
Versuch auf jeden Fall früh genug mit der Suche anzufangen bzw. Plan Puffer ein, sofern ihr es euch leisten könnt.
Denkst du im Bereich Coaching hätte ich Chancen? Habe eine Mediator Ausbildung und Coach auch. Habe halt unglaublich Angst vor dieser Steuergeschichte. Voranmeldung, Nachmeldung etc. Ich könnte einen Steuerberater warscheinlich nicht bezahlen.
Ich habe einige im Bekanntenkreis, die zu nahezu 100 % im Home Office arbeiten.
Branchen sind in der Regel Großkonzerne oder Banken/Versicherungen.
Ab und zu müssen sie schon ins Büro, aber nicht regelmäßig. Ein Bekannter von mir war in den letzten 2 Pandemie Jahren 5 Mal in der Firma.
Auch im öffentlichen Dienst gibt es Bereiche, in denen man viel Home Office machen kann.
Ich würde mich an deiner Stelle einfach auf verschiedene Stellen bewerben und im Vorstellungsgespräch aushorchen, was möglich ist.
Wenn du einfach etwas dazuverdienen willst, kannst du dein Glück als virtuelle Assistentin versuchen. Je nachdem wo deine Erfahrungen liegen, kann man da gut Fuß fassen.
Bedeutet allerdings auch Akquise für deine Leistungen.
https://www.women-in-digital.de/jobs-fuer-muetter/
Da bin ich mal drüber gestolpert, suche auch, mir geht es ähnlich.
Prinzipiell erscheint mir das alles möglich und du bist doch top qualifiziert. Hast verständlicherweise Angst vor diesem Stress und der Zerrissenheit. Ich glaube, ich verstehe dich sehr gut.
Dennoch wäre es doch bestimmt auch schön irgendwann, wenn die Kinder vielleicht etwas größer sind, einen Job zu finden, der richtig Bock macht. Eine Aufgabe, für die man morgens gerne aufsteht und sich einbringt. Gefragt ist, was bewegt. Im flow sein kann
Und am besten wahrscheinlich ohne den Aufwand der Selbständigkeit... Davor habe ich z Beispiel immer großen Respekt.
Vielleicht möchtest du noch etwas Therapie machen? Was tiefenpsychologisches? Eine Analyse oä?
Nicht dass du später etwas bereust. Es scheint mir, als hättest du eigentlich schon was drauf 😌
Ich kenne dieses Problem nur zu gut und ich möchte dir gerne Folgendes auf den Weg geben:
1. Bitte sprich mit deinem Therapeuten darüber!
2. Sind Ratschläge auf solche Themen in einem Forum wie diesem echt mit vorsichtig zu genießen. Die meisten hier kennen sich null aus mit psychischen Problemen und vertreten eher die Ellenbogen-Mentalität (Du bist nicht die einzige Mutter mit solche Problemen, stell dich nicht so an...)
3. Suche dir einen neuen Job. Ich habe einen nach der EZ gefunden der nahe an meinem Wohnort ist, mit wenigen Kollegen und einem interessanten Aufgabengebiet. Das gibt es...
Alles Gute weiterhin! 🍀
"Zusatzinfo: Persönlichkeitsstörung und Depressionen in Behandlung ohne Tabletten."
Hier würde ich zuerst ansetzen, danach beim Job.
Alles Gute!