Hallo!
Ich habe vor ca. einem Jahr einen neuen Job in einem Unternehmen angefangen. Ich habe Rechtswissenschaften mit Masterabschluss studiert. Für die Stelle, die ich jetzt habe, war eine kaufmännische Ausbildung Voraussetzung, also kein Studium. Sie war für mich nur als Übergangslösung gedacht.
Mein Vertrag läuft nun bald aus und soll nun verlängert werden. Allerdings gefällt es mir dort nicht wirklich. Deswegen möchte ich mal eure Meinung zu meinem Job hören.
Leider lief schon meine Einarbeitung nicht optimal ab. Keiner hatte wirklich Lust bzw. Zeit dafür. Vieles wurde mir nur halbherzig erklärt. Die Person, die mich einlernen soll, kommt nur ganz selten. Die restliche Zeit ist sie im Homeoffice, da bekomm ich dann gar nichts mit. Auf Fragen bekomm ich gar keine oder viel später erst eine Antwort. Ich habe mehrfach die Person aufgefordert mir was zu zeigen, wenn sie gerade was wichtiges macht. Es kommt absolut nie was von ihr. Also habe ich generell nicht viel mitbekommen bisher. Vieles habe ich mir dann selber beigebracht. Habe darüber mit meiner Chefin geredet. Sie meinte nur, die Kollegen wären einfach so…
Auch mit der Chefin komm ich nicht klar. Sie behandelt mich wie eine Praktikantin. Gibt ausschließlich nur mir die Aufgaben, die keiner machen will und kommuniziert das auch noch so offen, lacht dabei noch. Dabei handelt es sich wirklich um total sinnlose und langweilige Aufgaben…auch so hat sie kaum Zeit für mich. In der Anfangszeit hat sie sich auch kaum um mich gekümmert.
Der nächster Punkt sind generell meine Kollegen. Alle sind kurz vor der Rente und selten da. Ich habe überhaupt keinen Anschluss. Ich sitze daher oft tagelang alleine im Büro und weiß nicht was ich machen soll. Ich konnte einfach keine „Bindung“ zu den Kollegen bzw. Unternehmen aufbauen.
Der neue Vertrag hat es auch in sich. Ich bekomme wieder eine Befristung und dass ich die nächsten 3 Jahre weder kündigen kann noch die Abteilung wechseln darf. Und das immer noch mit dem etwa gleichem Gehalt.
Leider finde ich so schnell nichts anderes…Wenn ich den Vertrag nicht annehme, kann passieren, dass ich arbeitslos werde.
Was denkt ihr über diesen Job? Würdet ihr den neuen Vertrag annehmen?
Was haltet ihr von diesem Job?
eine Befristung auf 3 Jahre ist revchtlich gar nicht machbar,
Das müsstest du doch wissen, wenn du Rechtswissenschaften studiert hast,
wieso findest du nichts in deinem Bereich. wenn du mehrere Jahre raus bist, hast du komplett umsonst studiert. Firmen suchen Leute mit Knowhow, das erwirbt man in der Praxis und nicht im Studium.
und wenn du einen kaufmännisch Job machst eigentlich ja ohne Ausbildung verdienst du ja nichts. Mit einem Master müsstet du dich doch minimum bei 50000€/anno bewegen
Sorry Schreibfehler, sind 2 Jahre Befristung.
Nein, den Vertrag würde ich nicht unterschreiben. Melde dich arbeitslos und such dir was neues. Es kann ja fast nur besser werden
Du musst so bald wie möglich in einen Job mit Perspektive, daher ist es wirklich keine Gute Idee diesen Job zu verlängern außer um von ihm aus als Basis schnellstens wegzubewerben.
Einen Knebelvertrag würde ich nicht unterschreiben. Dokumentier alles und beharr auf einen normalen Anschlussvertrag mit maximal 3 Monaten Kündigungsfrist.
Ok, was könnte ich da als Begründung nennen? So merken sie ja gleich dass ich gehen möchte, wenn ich gegen ein Kündigungsverbot bin.
Begründe das mit der Wahrheit: Das Du in diesem Job unter Deinen Qualifikationen arbeitest und das natürlich nicht dauerhaft tun willst.
Wieso machen sich Frauen nur immer so klein?
Grüsse
BiDi
Oh Gott! Auf keinen Fall unterschreiben!!
Klar sagen, dass du das gerne unterschreibst mit Kündigungsfrist von 3 Monaten. Wenn sie das nicht wollen, gehst du eben.
So schwer wird es wohl nicht sein, was zu finden.
Viel Glück
Bringt dir dein Studium so wenig, dass du innerhalb eines Jahres keinen anderen, höherwertigeren Job gefunden hast?
In dem Bereich (Schwerpunkt Medizinrecht) gibt es leider nicht so viele Stellen, zudem bin ich ortsgebunden…Bisher gab es nur Stellen, die mir nicht so zugesagt haben.
Na, wenn es scheinbar auch in absehbarer Zeit nicht so aussieht, als ob du an deinem Heimatort die passende Stelle finden könntest, würde ich evtl. eine Ausbildung in Betracht ziehen. Dann bräuchtest du am Ende keine Praktikantenjobs erledigen.
Aloha,
ich kann mich den anderen nur anschließen, mach dich nicht so klein! IUnd arbeite bloß nicht so lang auf einer Stelle, die dich überhaupt nicht weiterbringt!
Ich arbeite in einem großen Konzern mit amerikanischer Mutter und bin immer mal wieder aus allen Wolken gefallen, wenn Kollegen von sich erzählt haben - der eine jahrelang, wirklich mehr als 5 Jahre nun - als "Assistant" immer noch in seinem Bereich unterwegs, obwohl er echt einen guten Job macht, der andere seit ebenso vielen Jahren ohne Gehaltserhöhung, obwohl er sogar zwischendurch die Abteilung gewechselt hatte - warum?!? Ich kann mir das nicht erklären, und ich bin niemand, der so "hammerhart" auftritt. Aber ich habe gelernt das man wissen muss, was man wert ist und das kann man auch ganz klar sagen - und dann wird man auch so behandelt!
Von daher kann ich dir nur raten, dass es diese Vertragsverlängerung nur zu DEINEN Konditionen gibt - bestimmt nicht über zwei Jahre - maximal sechs Monate würde ich akzeptieren, und hast du dein Gehalt neu verhandelt?!
Es wird dich kein Stück weiterbringen, wenn du dich dort klein machen bzw halten lässt.
Ich wünsche dir alles Gute!
Ae
Warum verkaufst du dich denn so unter Wert?
Und warum hast du kein Staatsexamen? Kann man mittlerweile "vollwertiges" Jura ohne Staatsexamen studieren? Ok, das ist mir neu. Ok, vollwertig ist es dann ja nicht, da dir die klassischen juristischen Stellen für immer verwehrt bleiben.
Warum studiert man dann aber überhaupt Jura? Sorry ich weiß, provokante Frage, aber ohne Anwaltszulassung wirst du auch mit dem Master immer nur die Zuarbeit machen, die anschließend jemand anderes mit seinem Namen unterschreibt. Jedenfalls in klassischen Kanzleien. In medizinischen Unternehmen mag das anders aussehen, aber die sind bei dir vor Ort anscheinend ja nicht.
Dann muss man ehrlich sagen, ist dein Abschluss zu speziell für deinen kleinen Ort.
Ich sehe drei Möglichkeiten:
1. Du machst beide Staatsexamen und kannst danach in einer Kanzlei in deinem Ort anfangen,
2. Du bewirbst dich für den öffentlichen Dienst. Da weiß ich nicht, wie dein Master gewertet werden wird, aber dem Grunde nach sollte er dem 1. StEx gleichwertig sein.
3. Zu ziehst weg in die Städte, in denen die großen Pharma-Unternehmen sitzen oder Unternehmen/Kliniken, die sonst noch für dich in Betracht kommen.
In dem Job bleiben würde ich nicht. Schau doch mal, was Beck-Online oder Juris zur überlangen Kündigungsfrist auswerfen. Wie von anderen schon angesprochen, dürfte sie - je nach vertraglicher Gestaltung - vermutlich unzulässig sein. Dann kannst du deinen Vertrag ja auch erstmal annehmen und später trotzdem kündigen. Juristisch versiert genug solltest du mit dem Studium sein um deinen Vertrag zu prüfen und das hinzubekommen.
Kündigst du von selbst ohne einen Anschlussjob zu haben, erwartet dich voraussichtlich die 12-wöchige Sperrfrist beim Arbeitslosengeld.
Je länger du in diesem Job bleibst, umso mehr verliert dein Studium an Wert. Das sollte dir klar sein. Spätestens in 5 Jahren hast du den Anschluss an juristische Jobs verloren, eher schon früher.
Alles Gute
(schreibt die Rechtsanwältin)
Sind Jura und Rechtswissenschaften nicht zwei verschiedene Studiengänge?
Nein, ist das gleiche. Aber es gibt noch Wirtschaftsrecht auf Bachelor und ein paar exotische Fächer wie "Good Governance", ebenfalls mit Bachelor. Manche Unis erteilen mittlerweile auch den Bachelor, wenn man durch das 1. Staatsexamen am Ende des Studiums fällt. Oder die Kombi erst Bachelor, dann Staatsexamen.
Dass man Jura/Rechtswissenschaften aber bis zum Master durchstudieren kann, war mir neu, da man mit dem Master eben nicht ins Referendariat gehen kann. Die klassischen juristischen Berufe wie Rechtsanwalt, Richter, Staatsanwalt kann man daher damit nicht erreichen.
Die TE kann zwar mit ihrem Master in die Wirtschaft gehen, aber das kann man mit dem 1. oder 2. Staatsexamen auch. Daher vermute ich ein bisschen, dass dort ein weiteres Problem bei ihren Bewerbungen liegen könnte. Die Firmen kennen den Master bei Jura nicht. Das Jurastudium an sich ist nicht schwer, aber das Examen am Schluss ist hart. Man könnte daher vermuten, dass die TE diesen Brocken umgehen wollte. Insofern stellt sich tatsächlich die Frage der Gleichwertigkeit.
Falls die TE das bisher nicht getan hat, sollte sie in ihren Bewerbungen evtl. 1-2 Sätze zu ihrem Abschluss schreiben.
Wenn du Rechtswissenschaften studiert hast, dann weißt du ja, dass Verträge in denen einem untersagt wird zu kündigen, eh ungültig sind bzw. dann diese Klausel.
Der Vertrag war für ein Jahr als Übergangslösung gedacht, warum hast du dich also nicht direkt am Anfang damit beschäftigt wie es danach für dich weiter gehen soll? Warum hast du bis jetzt gewartet? Was hast du denn vor, warum wirfst du dein Studium weg? Je länger du aus dem Fachgebiet raus bist desto schwieriger wird es für dich da wieder (oder erstmalig!!) Fuß zu fassen.
Ganz ehrlich: Krieg mal schnell den Arxxx hoch - sorry für die harte Wortwahl. Aber man wird dir wohl jetzt so eine frechen Vertrag anbieten weil man merkt, dass man es mit dir machen kann, dass du dir alles gefallen lässt.
Ich halte nichts von diesem Job für dich. Lass den Vertrag auslaufen und beginne gleich morgen, einen anderen Job zu suchen.
Ich bin ehrlich gesagt etwas betroffen davon, wie klein du dich selbst siehst.
Wenn du kein Selbstwertgefühl hast, geh bitte in einen Selbstmarketingkurs oder lass dich coachen. Plus deinen Lebenslauf inklusive LinkedIn-Konto aufsetzen lassen von einem Profi. Das Geld kriegst du ganz sicher mit deinem Salär wieder zurück.
Viel Glück!