Steigende Kosten-was bedeutet das für Familien?

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Guten Abend zusammen,

Unumstritten wird ja nun alles teurer. Davon mal abgesehen, dass im letzten Jahr auch schon die Preise, zumindest gefühlt, gestiegen sind.

Mich würde mal interessieren, ob und wie ihr euch als Familie mit einem oder mehreren Kindern einschränkt.

Gibt es bestimmte Lebensmittel bei euch nicht mehr? Esst ihr ggf.weniger Fleisch?
Verzichtet ihr auf Restaurant Besuche oder auf kostspielige Ausflüge?
Könnt ihr euch noch Urlaub erlauben, genauso wie "vorher"?
Achtet ihr mehr auf euren Verbrauch von Strom/Warmwasser?
Fahrt ihr weniger Auto?

Ich habe die Tage eine Aufstellung im Focus gelesen, demnach sollen es für Familie 217 Euro Mehrkosten als 2021 im Monat sein.
Ehrlich gesagt erschreckt mich das wirklich ganz schön.

Wir haben zum Glück einige Ersparnisse, die wir anbrauchen könnten.
Hinzu kommt halt, dass ich bald in Elternzeit gehen werde und mein Gehalt demnach "fast wegfällt".

Wo seht ihr noch Einsparmöglichkeiten?
Freue mich auch über Tips oder Ideen.

Wie regelt ihr das aktuell? Oder habt ihr sowieso genug Puffer, dass es euch nicht so arg betrifft monatlich so viel mehr auszugeben?

VIELEN DANK für eure Mühe zu Antworten!

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Ganz ehrlich, wir haben heutzutage soooo viel. Soviel Konsum. Und nicht nur Leute mit gutem Gehalt. Fast jeder hat teure Technik, fast jeder nen Auto (bevor es hier jetzt nen Aufschrei gibt "ich habe aber keins" man nehme die deutschlandweite Abmeldestatistik und rechne das auf volljährigen Bundesbürger um).
In keinem Land in Europa (!!!) sind Lebensmittel im Verhältnis zum Einkommen so unglaublich billig. Von Fleisch mal ganz zu schweigen, das ist schon abartig billig auf Kosten der Tiere. Die pro Kopf Quadratmeterzahl Wohnraum ist in den letzten Jahren explodiert!

Ja es gibt sicher Haushalte, die jetzt besonders betroffen sind. Aber im allgemeinen, für gar nicht wenig Menschen, ist es einfach nur Jammern auf hohem Niveau. Es gibt soviel Konsum, den man noch einsparen kann, weniger Kram kaufen, dafür mehr für Basics (Energie, Lebensmittel etc.) ausgeben (müssen). Fragt mal die ganzen Generationen vor uns (und nein nicht nur die Kriegserfahrenen). Wir sind einfach verwöhnt.
Shitstorm komm gerne über mich , aber das muss auch einfach mal wer sagen. Dieses Jammern einer Wohlstandsgesellschaft, in der jeder wie selbstverständlich Essen, ein Dach über den Kopf und medizinische Versorgung hat, ist unerträglich.

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Abmeldestatistik= Zulassungsstatistik

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Also wir haben aktuell genügend Puffer. Mein Elterngeld läuft demnächst aus, aber nein Mann verdient genug um das Jahr zu überbrücken. Wir wohnen zum Glück in einer Neubauwohnung ohne Gasheizung. Die Stromkosten werden wir aber sowohl privat als auch in den Nebenkosten bemerken.
Wir hätten vor einigen Monaten beinahe ein Haus gekauft mit einer Gasheizung. Das wäre jetzt tatsächlich jetzt eng geworden. Alle Ersparnisse wären drauf gegangen und durch die Gaspreise hätten wir statt zuvor 115€/Monat 320€/Monat gezahlt. Das hat auch unsere Kalkulation durcheinandergeworfen. Das Haus haben wir aus anderen Gründen nicht gekauft. Wer weiß wofür das gut war.
Also uns betrifft es jetzt nicht direkt und wir nagen nicht am Hungertuch, dennoch achtet man vermehrt darauf zu sparen (wir fahren eh schon wenig Auto, jetzt noch weniger, essen wenig aber gutes Fleisch, das wird so bleiben, sparen sowieso schon Strom, achten aber noch bewusster darauf einzusparen). Nicht nur wegen des Geldes sondern auch aufgrund von Nachhaltigkeit.
Urlaub werden wir wie bisher machen können (sind aber eher die Camper als die AI Urlauber)

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Ich fahre deutlich langsamer und weniger mit dem Auto, wenn es geht, Fahrrad. Wir gehen weniger essen und bestellen auch weniger vom Lieferdienst. Die Badewanne mache ich nicht mehr ganz voll.

Gestern war ich im Einkaufszentrum, wollte mir eine neue Hose kaufen, habe das dann aber doch nicht gemacht und heute noch mal den halben Schrank durchprobiert, was noch gut genug ist. Ob ich das auf Dauer durchhalte, kann ich aber nicht versprechen.

Am schlimmsten finde ich die Steigerung bei den Lebensmitteln, mich trifft sogar beim Aldi an der Kasse immer fast der Schlag.

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Hast du ein paar Beispiele, was teurer wurde?
Wir waren bisher in der luxuriösen Lage, nicht auf Preise achten zu müssen, zumindest nicht beim Aldi Wocheneinkauf.
Jetzt würde ich da evtl schon bedachter rangehen...

Lg

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Alles ein bisschen, Obst, Gemüse, Fleisch, Klopapier, Wurst, normalerweise war ein Wocheneinkauf deutlich unter 100 €, jetzt immer drüber. Ich kaufe immer ähnlich ein.

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Hi,
für uns bedeutet es noch viel weniger zu haben. 4 Personenhaushalt, 2x Vollzeit.

Wir sind max. zum Hochzeitstag essen gegangen, und bestellt haben wir 3x im Jahr vielleicht. Außer im Urlaub. Wir sind 17 Jahre zusammen, und waren 5x, 7 - 10 Tage, Fewo, Nordsee oder Brombachsee, max. 70 Euro am Tag. Alle diese Wohnungen kosten jetzt über 100 Euro/Tag. Ausstattung die selbe wie vor X Jahren, als wir da waren. Im Urlaub sind wir am 1. Abend essen gegangen, ansonsten selbst verköstigt.

Fleisch gab es noch nie jeden Tag, wenn dann vom Metzger des Vertrauens. Aber jetzt wird es halt im Discounter geholt. Probieren wir uns mal durch.

Wir sind noch nie im Leerlauf gefahren. Die 1 Stunde, die der Sport dauert, warte ich seit 4 Jahren, bei jedem Wetter im Auto und lese oder schlafe.

Einkaufen auf dem Nachhauseweg, da komme ich an allem vorbei.
Auto abschaffen geht nicht, wenn der 1. Bus kommt, hat mein Mann schon 5 Minuten, 56 km entfernt auf der Arbeit zu sein. Zu meinem Arbeitsplatz fährt kein Bus. Selbst wenn ich den Schulbus nehmen könnte, müsste ich noch 6 km laufen, und währe dann 1 Std. zu spät, und käm nicht heim.

Klamotten gibt es für die Kinder gebraucht und im Sale. Für mich KIK und happy Size Sale, Gatte C&A.

Die Ersparnisse werden jetzt für eine neue Heizung gebraucht. Eigentlich waren die für ein anderes Auto vorhergesehen. Zur Not wird das dann finanziert.

Sparen konnte ich die letzten 4 Jahre endlich mal, dank Vollzeitjob. Für Juli brauch ich was anderes, und im Moment, schaue seit September, sieht es schlecht aus. Bzw. 45 km, egal welche Richtung.

Ich finde es mega anstrengend und für mich ist die Grenze schon vor Corona erreicht gewesen. Hätte ich im Ahrtal gewohnt, oder müsste jetzt noch um Freunde/Verwandte in der Ukraine bangen, könnte man mich einweisen.

Gruß

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Dann bitte gar kein Fleisch essen, aber Fleisch vom Discounter kaufen ist wirklich ein Unding. Aber Hauptsache dir geht es gut mit deinem billig Fleisch. Kein Verständnis für sowas.

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Super, dann fliegt es in den Müll. Sind die Tiere also umsonst gestorben. Ganz spitze. Billiges Fleisch muss kein schlechtes Fleisch sein und teures Fleisch garantiert kein besseres Leben für die Tiere. Kein Verständnis für Leute, die andere für Dinge nieder machen, von denen sie vermutlich nicht viel Ahnung haben.

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Die Frage ist ja nicht nur ob man sich das alles noch leisten KANN, sondern auch ob man es sich leisten SOLLTE, und da wir der Meinung sind dass man es eben nicht sollte sehen wir die Situation entspannter, wir essen seit Jahren schon nur am Wochenende Fleisch, wir machten noch nie viel teure Ausflüge, wir kaufen schon lange was geht Second Hand und schauen bei vielem was man nochmal irgendwie verwenden kann. Meine Großeltern kommen aus der Landwirtschaft und waren sehr arm, ich hab von meinen Großeltern noch gelernt dass man Nägel wieder gerade klopft und keine Putzlappen kauft sondern alte Handtücher zurechtschneidet und umnäht etc. Ich habe noch nie verstanden warum man sich ne neue Jacke "kaufen muss" weil die alte schon x Jahre alt ist.

Wir leben in einer Region in Deutschland in der schon jetzt die Wasserknappheit ein großes Thema ist, wir sehen die Probleme - die nicht nur auch wenn sich viele das gerade gerne einreden mit außenpolitischen Themen zusammenhängt und auch nicht von der Klimapolitik "gemacht" werden - hier seit einigen Jahren wenn wir in unserer Gegend unterwegs sind und sehen dass der Mais in manchen Jahren nicht über 50 cm hoch wächst, wir sehen seit Jahren dass der Bach bei uns regelmäßig trocken läuft was es in meiner Kindheit nie gab, wir sehen die Ernteausfälle wenn wir an den verdorrten Gemüsefeldern vorbeifahren und wir haben hier regelmäßig Pool-Füll und Rasenwässerverbote weil eben der Grundwasserspiegel bedrohlich niedrig liegt...

Dass fossile Energien irgendwann aufgebraucht sein werden haben wir schon vor 30 Jahren in der Schule gelernt, auch wenn jetzt viel Preistreiberei ist, unser Lebensstandart ist zu großen Teilen auf Pump von unseren Kindern gefusst und deswegen haben wir uns noch nie regelmäßige teure Ausflüge etc gegönnt. Wir halten es wie in meiner Kindheit, solche Dinge sind Highlights und müssen auch Highlights bleiben. Genauso wie Restaurantbesuche. Wir optimieren schon lange, seit wir aus unseren "wilden 20ern" raus sind, unseren Lebensstil dahingehend. Wir schauen schon immer dass wir Autofahrten bündeln und das Auto so oft es geht stehen lassen, wir optimieren schon immer unseren Strom- und Wasserbedarf.
Wir sind es beide von zu Hause aus gewöhnt dass eben nicht Geld im Überfluss da ist, dass es eben nur alle 2 Jahre in den Urlaub ging etc. Ich sehe es ehrlich bei einigen Kindern in unserem Umfeld dass sie derart verwöhnt sind von solchen Sachen dass sie ihnen gar nichts mehr bedeuten.

Da für mich das alles nur ein Vorgeschmack ist auf das was uns in 20 Jahren erwartet sehe ich die Notwendigkeit sich einzuschränken nicht einmal so sehr im finanziellen Sektor, gerade wenn man noch so ein Optimist war noch Kinder in diese Welt zu setzen.

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Kinder sind erwachsen.
Mein Mann und ich fahren mit den Öffnungszeiten, haben beide ein Jobticket, Auto hatten wir mal, aber schon 6 Jahre nicht mehr.
Wir wohnen zur Miete und überlegen ob es macht günstiger geht, wir haben zur Zeit 70 qm mit kleinem Garten, 50 qm mit Balkon würden uns auch völlig ausreichen.
Wir essen sowieso nur ein bis zweimal die Woche Fleisch, da wir nur Bio vom Bauernhof kaufen.
Urlaub gibt es nur alle paar Jahre, um dann auch nur in der Nähe, also Fliegen oder weite Anreise kommt nicht in Frage.
Ich habe seit Beginn der Pandemie einen Schrebergarten um Gemüse selbst anzubauen.
Beim Heizen achten wir auch darauf welche Räume geheizt werden, und uns reichen 19 Grad in der Wohnung.
Ich werde meinen übrigen Konsum noch etwas einschränken, also Kleidung nur noch gebraucht und ganz minimalistisch.
Da hab ich noch zu viel Zeug, denke ich.
Mein Mann hat noch ein Motorrad, was im Herbst verkauft wird.
Also, Ich wüsste nicht wo ich noch sparen sollte.

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Tja es bleibt halt nur die Möglichkeit auf Luxus wie Urlaub, Restaurantbesuche und Shopping zu verzichten. Heizen, Tanken und Essen muss man ja...
Auf Dauer wird das nicht gut gehen da hängen ja auch Steuereinnahmen und Arbeitsplätze drann.
In der Schule meines Neffen haben sie neulich zu Spenden für die Ukraine aufgerufen. Eine Mutter meinte nur sie spendet nix, da sie ne Gasheizung haben, darüber haben sich dann wieder andere Eltern insbesondere meine Schwägerin aufgeregt...
Aber irgendwo kann ich die Dame auch verstehen man macht sich halt wirklich Gedanken, gerade wenn man stark betroffen ist und nicht besonders viel Einkommen hat. (Auch wenn ich das jetzt anders rübergebracht hätte)

Wir sind auch stark von den Preissteigerungen betroffen und versuchen eben Energie einzusparen wo es geht wir haben die Heizkurve runterreguliert und verzichten dieses Jahr auf Urlaub.
Als der Krieg ausbrach sind viele Aktien großer Unternehmen extrem gefallen da hab ich welche gekauft in der Hoffnubg dass es sich auszahlt.
Man sagt ja so schön in der Krise bringt investieren mehr als konsumieren oder so ähnlich.
Naja keine Ahnung ob das stimmt hoffen wir halt einfach auf das Beste...

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Hallo,

diese Frage stelle ich mir in letzter Zeit auch öfter.

Muss aber ehrlich sagen: ich weiß es (noch) nicht.
Wir haben gerade ein Haus gekauft und sanieren. Natürlich hat die aktuelle Situation Einfluss auf die Sanierung, allerdings nur in dem Sinne, dass sie uns in vielen Entscheidungen bestätigt. Wer weiß, ohne die aktuelle Krise hätten wir evtl auf die Photovoltaik doch aus Kostengründen verzichtet?

Jetzt investieren wir - und können unsere zukünftigen Finanzen ehrlicherweise noch nicht gut überblicken. Wir hoffen natürlich, im neuen Haus weniger Nebenkosten zu haben. Die Preissteigerung könnte den Effekt dann wieder kassieren.

Gleichzeitig werden unsere Kinder älter, möchten mehr und teurere Hobbys haben. Ich hoffe, wir werden uns das leisten können.
Unseren Kredit haben wir eigentlich relativ vorsichtig aufgenommen, ich könnte mir wieder einen Zweitjob suchen, wenn alle Stricke reißen.

Ich versuche, die Sache entspannt zu sehen: es ist auch "nur" Geld, wir haben genug zu essen, ein warmes Haus ...
Im Kopf weiß ich, dass wir weit davon entfernt sind, nicht mehr heizen zu können. Das Gefühl "oje, wo spare ich am besten" lässt sich nicht völlig vertreiben. Ich denke an Zeiten, in denen ich mit extrem wenig Geld auskommen musste und fange wieder an, genauso genau auf Preise zu achten.
Allerdings würde ich das z.Zt. während der Sanierung sowieso tun, da es da ja auch auf jeden Euro ankommt.

Aktuell achte ich wieder besonders auf
-Lebensmittel, da kann man viel sparen
-Heizung nur dort andrehen, wo sie benutzt wird
-Neuanschaffungen erstmal mit Kleinanzeigen abgleichen, gibt es dasselbe gebraucht?
-Fahrrad statt Auto dient eher meiner Fitness ;-)

LG!

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Also in der jetztigen Lage ist Photovoltaikanlage bestimmt die beste Investition 😊 Alles Gute fürs Haus!

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#danke

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Liebe TE,

wir haben auch genügend Puffer. Sprit sparen versuchen wir. Ich arbeite zur Zeit eh zweimal die Woche im Homeoffice, also Weg zur Arbeit gespart. Auto abschaffen geht nicht, wir wohnen auf dem Land. ÖPNV gibt es, fährt alle Stunde. Wir haben einen behinderten Sohn mit Autismus. Der macht zur Zeit noch eine Autismustherapie, die wir zum Sommer auslaufen lassen mit Absprache der Therapeutin. Der Grund ist aber nicht der hohe Spritpreis zur Therapie hin, sondern wir kommen mit ihm da nicht weiter. Und im September fängt er eh in einer Werkstatt für behinderte Menschen an. Er wird dann wie jetzt in der Schule von zu Hause abgeholt und dort hingefahren. Und selbst die Therapie gut laufen würde, es bleibt keine Zeit mehr dafür, weil er erst um 17 Uhr zu Hause sein wird.

Eingekauft wird konsequent 1x die Woche. Bei uns ist jetzt auch mehr der Kamin in Betrieb. Mit Gas gehen wir auch sparsamer um genauso wie mit Strom.

Für meinen großen Sohn ist das echt doof im Moment. Er ist noch Azubi und muss leider mit dem Auto zur Arbeit fahren.
Der ist nur noch am fluchen was die Spritpreise anbetrifft.

Ich denke, wer auf dem Land lebt wie wir, ist es noch mal wesentlicher blöder mit den steigenden Kosten. Wer auf das Auto angewiesen ist , kann eventuell nicht viel sparen.

LG Hinzwife