ins Home Office verfrachtet - Job lässt Home Office aber nur bedingt zu.

guten Morgen!

wie sehr viele von euch, darf auch ich die Firma nicht mehr betreten, seit dem meine Frauenärztin die Schwangerschaft bestätigt hat.
Nun ist es so, dass mein Job nur bedingt Home Office zu lässt. Sprich, wir sind sehr auf andere Abteilungen und Kollegen angewiesen, brauchen viele handschriftliche Unterschriften, stehen sehr viel im persönlichen und telefonischen Kontakt zu Kollegen/ Abteilungen/ Firmen. Ein Firmentelefon habe ich nicht und über Microsoft Teams kann es aus verschiedenen Gründen nicht eingerichtet werden auch mit der Außenwelt zu telefonieren.
Nun sitze ich bereits seit über 2 Stunden am PC im Home Office und habe nichts zu tun.

Ich muss dazu sagen, dass es ein paar Aufgaben gibt, die man sehr gut von daheim aus erledigen kann. Ich kann das alles am PC verfolgen und dann die nötigen Buchungen/ Arbeiten erledigen. Allerdings sehe ich in den Systemen, dass genau diese Arbeiten bevorzugt von den Kollegen vor Ort im Büro erledigt werden.

Ich bin so hin- und hergerissen, wie ich mich verhalten und was ich denken soll. Auf der einen Seite empfinde ich es fast als Mobbing. Schließlich sind noch genug andere Arbeiten vor Ort zu tun, zudem sind wir chronisch unterbesetzt und eigentlich um jede Hand und Kraft dankbar. Auf der anderen Seite könnte ich mir nun zu Hause eine schöne ruhige Zeit machen, dabei Wäsche aufhängen, Hosen von den großen Kids flicken, abstauben, ...

Was sagt ihr dazu?

Ich weiß, dass es viel größere Sorgen und Nöte gibt und dass ich mich eigentlich sehr über meine Position freuen sollte (sehr geringes Infektionsrisiko, keine Sprittkosten, ...), aber dennoch verletzt mich das Vorgehen der Kollegen sehr!

Viele Grüße und sorry fürs Ausheulen.

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Hast du mit den Kollegen / deinen Vorgesetzten denn schon über dein Problem gesprochen? Im Zweifel macht ja gerade einfach jeder seine Arbeit wie sonst auch und denkt du bist beschäftigt.

Wie lange bist du denn schon Zuhause? Eventuell muss sich das einfach erst einpendeln und man muss austesten, welche Aufgaben da gut für dich geeignet sind.

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Hi Lyra,

ich bin bereits seit Anfang Februar daheim und es war zwischendurch nicht viel anders.

Wir haben es so ausgemacht, dass ich mich per Microsoft Teams Chat melde, wenn ich Arbeit "brauche". Das hab ich nun in gut 2 Stunden bereits 4 mal gemacht. Es kommt von 6 anwesenden Kollegen einmal ein "hallo".
Manche stellen sich wegen anderen Kollegen auf "do not disturb", so dass ich sie nicht mal per Teams anrufen kann.

Ich muss echt sagen, dass ich meine Kollegen sehr gerne mag und sie auch sehr vermisse. Ich bin ein sehr geselliger Typ und war immer froh auf die Arbeit zu gehen. Daher fällt es mir im Home Office wirklich nicht leicht - ständig zu Hause, keine anderen Gesichter, ... das ist vielleicht auch ein persönliches Problem was etwas mit reinspielt.

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Hm, und Home Office wird bei euch sonst generell nicht gelebt, das heißt da gibt es keine Strukturen?

Ich denke du bist da einfach aus den Augen aus dem Sinn, ohne dass es jemand böse meint. Alle leben halt einfach weiter ihren Alltag im Büro.

Ich würde darüber mit deiner Führungskraft sprechen, wenn es dich so sehr stört. Die Person wäre dann dafür zuständig, die Aufgaben umzustrukturieren und zB Teamcalls o.ä. durchzuführen.

Und generell stört dich wahrscheinlich die soziale Isolation. Kann ich verstehen, auch wenn ich das Home Office liebe 😅 ich würde versuchen das einfach mit privaten Kontakten aufzufangen. Eventuell kann ja wer nach der Arbeit / in der Mittagspause mal vorbei kommen oder spazieren gehen oder sonst was. Dann gibt es auch Lichtblicke.

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kurzer Nachtrag: ich bin nicht erst seit heute zu Hause, sondern bereits seit Anfang Februar und es war zwischendurch nicht viel anders.

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Hallo,

Ich bin auch die ganze zeit im HomeOffice und würde es nie auf meine Kollegen beziehen 😅 die haben das ja nicht entschieden sondern meine Teamleiterin zusammen mit dem Arbeitssicherheitsbeauftragten.
Es war sogar mehr der Arbeitssicherheitsbeauftragte als sie 🤷‍♀️

Ganz ehrlich - chill einfach. Wenn sie dir kein Diensthandy stellen können, warum auch immer, und teams nicht einrichten können, warum auch immer (bei uns seit corona ja schon Standard und überhaupt 😅). Dann ist das das Pech deines Arbeitsgebers und nicht deins..

Ich frag mich nur, warum du dich dadurch von deinen Kollegen gemoppt fühlst? Die haben das ja nun wirklich nicht entschieden und wenn denen keiner sagt, sie sollen die Arbeiten nicht machen - kann es denen auch egal sein.

Ich bin hier geistig von den anderen auch schon ausgeplant und plane einfach brav die Einarbeitung meiner Vertretung und wenn ich dann mal 2 Stunden Mittagspause mache, interessiert es niemanden. Wunderbar :D gerade in den ersten 12 Wochen hat mir so ein Mittagsschläfchen den Tag gerettet.
Ich kann auch wann immer ich will zum Arzt und spare viel Geld, weil ich nicht fahren muss.

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Anders gesagt - es ist nicht die Aufgabe deiner Kollegen ihre Aufgaben Prioritäten zu ändern, wenn es ihnen keiner sagt. Also ich würde diesbezüglich das Gespräch mit deinem Vorgesetzten suchen, statt gleich beleidigt zu sein.

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Hi Etoile,

ich finds super wie locker du das siehst und wie gut du das "wegsteckst".

Wir haben bereits während Corona darüber gesprochen, was passiert, wenn wir (warum auch immer) ins Home Office geschickt werden. Dabei haben wir verschiedene Tätigkeiten als "HO-tauglich" und als "HO-untauglich" eingestuft.
Zu Beginn meiner Schwangerschaft haben wir dann besprochen, dass ich mich in erster Linie um die "HO-tauglichen" Arbeiten kümmere und habe meine persönlichen "HO-untauglichen" Arbeiten an die Kollegen abgegeben. Wir sollten quasi tauschen. Aber leider tauscht keiner mit mir zurück sondern jeder krallt sich vor Ort was da ist um seine persönliche Produktivität zu steigern.

Bei mir war es auch der Gesundheitsdienst, der mir das arbeiten vor Ort verboten hat. Freistellung wäre die andere Möglichkeit. So hält sich die Firma mich halt warm, so dass ich wenigstens noch 10 oder 20 Prozent auf Abruf arbeite und nicht komplett wegfalle.

Aber erfüllend ist was anderes, oder?

Dann werd ich mir nun mal Putzlappen holen und die Fenster putzen. ;)

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Off topic aber das jetzt als Mobbing zu empfinden...
Naja 🙄

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Ich bin seit der 14. Woche im Homoffice und jetzt in der 30. Habe ich wirklich resigniert. Ich kann meine Arbeit auch nicht für mich zufriedenstellend machen und genieße nun einfach das Leben und die Sonne auf der Terasse. Ich glaube meine Kollegen sind auch nicht glücklich über die Situation aber ich habe sie auch schon ein paar mal nach kleinen Projekten gefragt die ich von daheim machen kann und da kam nix...
Also habe ich die Einstellung, dass ich alles erdenkliche getan habe, arbeiten zu wollen ... 😅
Klingt doof, ist aber nun so

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Macht doch morgens Einen Gruppenchat o.ä. Und da könnt ihr klären wer heute was macht.
Wir können Homeoffice auch nicht so gut machen. Wenn ich das mache, hole ich mir Akten aus der Firma oder lasse mir von den Kollegen Dinge zuscannen, um sie bearbeiten zu können, beantworte emails und bitte wiederum die Kollegen, das auszudrucken und dem Chef zum unterschreiben hinzulegen, gibt quasi abends eine email von mir alles was gedruckt werden muss….
Wir haben Sprechstunde am Telefon und die Kollegen leiten dann die Anrufe auf mein handy oder Festnetz, dann können die anderen im Büro in Ruhe arbeiten. Vielleicht hilft dir ja etwas weiter und wenn das alles nicht geht und die Kollegen deine Arbeit nicht wollen, dann schreib morgens und abends eine email und dazwischen halt kochen und Wäsche waschen oder Serie gucken 😅

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Danke für deine Antwort.

Wir haben einen Gruppen-Chat in dem ich mich frühs immer "anmelde", da reagiert schon kaum jemand. Teilweise sind die Kollegen und der Abteilungsleiter auf "do not disturb" so dass ich auch nicht anrufen kann.
Ab und zu bekomme ich dann 1-2 Vorgänge eingescannt (heute nach dem 5. Mal nachfragen) und hab dann Arbeit für 30 - 60 Minuten.

Drucken kann ich sogar selbst. Also ich stoße es zu Hause an und es kommt im Büro raus. Ich drucke es sogar schon immer sortiert, dass sie es wirklich nur aus dem Drucker nehmen und in die andere Abteilung bringen müssen.

Genau, Mails beantworte ich auch von zu Hause, das sind aber immer nur recht wenige und dazu noch wenig zeitintensive.

Naja, harren wir der Dinge die da kommen.
Hab heute zwei Maschinen Wäsche erledigt, die Spülmaschine aus- und wieder eingeräumt, online Bestellungen aufgegeben, Fenster geputzt ... und satt war ich dann auch noch. ;)

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Das macht dann ja auch absolut keinen Spaß, wenn man sich mehr als störend empfindet als als hilfreich.
Nimm den Druck bei dir selbst raus, biete deine Arbeit an und wenn sie nicht gewollt wird, dann würde ich auch nicht mehr hinterherrennen.
Such dir aufjedenfall noch irgendwie etwas sozialen Austausch, vielleicht andere Schwangere Frauen oder so, oder ein großes Projekt, das du vor der Geburt noch umsetzen möchtest, lade wen auch immer vormittags in den Garten ein….sonst wird das echt ne lange Zeit….

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