Hallo ihr Lieben,
als ich die niederschmetternde Diagnose „PCO“ bekommen habe, war ich zunächst optimistisch gestimmt. Nach drei Jahren wurde mir jedoch jede Hoffnung auf eine „natürliche“ SS genommen. Mein Mann und ich haben uns gegen eine KiWu-Behandlung entschieden. Wir sind glücklich und können uns beide Lebenswege vorstellen - mit und ohne Kinder.
Ich bin freiberuflich tätig + Halbtagsjob, um aufgrund der Kurzarbeit meines Mannes ein sicheres, zusätzliches Einkommen zu generieren. Meinen Halbtagsjob habe ich im Juni 2021 angenommen. 100% Homeoffice, Marketingtätigkeit & (fast nur) nette Kollegen - ich bin zufrieden. Nun bin ich kurz vor meinem 31. Geburtstag unverhofft schwanger geworden. Ich war geschockt, überrascht, überfordert … und glücklich. Doch eine Frage treibt mich um: Wie und wann sage ich es meinem Arbeitgeber? Zunächst wollte ich einfach die 12. Woche abwarten … check. Nun möchte ich zunächst das NIPT-Testergebnis abwarten. (Das Ergebnis müsste in den nächsten Tagen eintrudeln.) Allerdings mache ich mir schon wieder Gedanken, warum ich die Meldung weiter nach hinten schieben könnte …
Meine Kollegen + Chef wissen von meiner Diagnose. Für mich ist das einfach kein Geheimnis. Nun befürchte ich, dass sie sich veräppelt fühlen. Ich gehe offen mit der Thematik „keine Kinder bekommen zu können“ um und bin plötzlich schwanger …Ganz ehrlich, ich könnte den Unmut meines Chefs sogar verstehen. Endokrinologin und Gynäkologin waren ebenfalls überrascht. Zum Glück sind meine Werte jetzt top, also kein Grund zur Sorge.
Zurück zum Thema: Ich habe einen befristeten Vertrag (bis 31.12.2022) und bin seit 10 Monaten angestellt. Keine Fehltage, immer motiviert, keine Scheu vor Überstunden. Diese werden bezahlt und spülen sogar noch ein bisschen Geld in die Kasse. Wir sind ein sehr kleines Unternehmen. Ich möchte nach der Geburt direkt weiterarbeiten. 4-Stunden täglich, 100% Homeoffice - der Job ist einfach perfekt. Außerdem ist meine Arbeitszeit flexibel. Ich arbeite nachts, morgens, mittags oder abends, keine Kontrolle, Überstunden werden anstandslos akzeptiert und bezahlt. Ich möchte diesen Job einfach nicht verlieren. Mir ist jedoch bewusst, dass die meisten Arbeitgeber allergisch auf Schwangere reagieren. Eine Kollegin von mir hat ein Kind. Sie schiebt ihre Arbeit ständig auf mich ab, obwohl ihr Kind täglich im Kindergarten ist. Wenn ihr mich fragt, ist sie einfach sehr bequem. Doch ich bin anders. Trotzdem könnte ich die Skepsis meines Chefs sogar verstehen. Solche Mitarbeiter gefährden kleinere Unternehmen.
Nun spiele ich mit dem Gedanken zu schweigen. Zum ET einfach Urlaub zu nehmen. Wenn es überhaupt nicht mehr geht, mal eine Krankmeldung. Doch wäre das richtig? Würde er die Wahrheit nicht ohnehin erfahren? Beispielsweise über die Steuer. Ich möchte das Vertrauen aber auch nicht missbrauchen. Daher wäre eine frühe Information vermutlich ratsamer. Ach, ich spiele ein bisschen verrückt. Habt ihr einen Rat für mich? Kennt ihr Frauen, die trotz Schwangerschaft übernommen wurden? Oder ist das Wunschdenken?
Puh, das ist jetzt doch ein bisschen länger geworden. Ich danke euch fürs Lesen.
Arbeitgeber - gutes Verhältnis, dennoch Angst
Wow. Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft unter diesen schwierigen Bedingungen. Ich denke aber das du es ein wenig zu romantisch siehst. So ein Kindchen bekommt man nicht nebenbei. Man kann natürlich nach 8 Wochen wieder arbeiten gehen. Das ist ja kein Problem. Machen sicher einige Frauen. Dein Job klingt gut ich kann dich verstehen, ich selbst arbeite sehr gerne. Ich selbst hatte immer das Gefühl wenigstens ein wenig da zu sein. Aber da bist du ja. Ich finde du könntest schon Bescheid geben aber klar machen das du nicht kürzer treten willst. Ob es klappt wirst du schnell merken. Aber 8 Wochen solltest du deinem Körper nach so einer Entbindung geben. Ich wünsche dir alles gute !
Ich danke dir.
Wahrscheinlich ist meine Sicht wirklich ein bisschen zu romantisch.
Du hast recht, er sollte es wissen. Ich werde mich vorweg noch ein bisschen informieren (z.B Elterngeld) und ihm danach die frohe Botschaft übermitteln. Dann kann ich gleich mit „Lösungen“ aufwarten. Krümel steht aber immer an erster Stelle.
Wenn er konsequent dagegen sein sollte, ist es eben so. Dann könnten ihn auch 1000 Pläne nicht überzeugen.
Übrigens tut es was für deinen befristeten Vertrag. Lass dich mal beraten.
Wirklich? Ich habe bisher immer nur gelesen, dass er trotzdem ausläuft. Werde mich nochmal informieren, danke.
Sie dürfen dich erst 4 Monate nach Entbindung rauswerfen.
LIEbe Thyrina,
Deine Geschichte ist richtig schön, da bekomme gleich Tränchen.
Auf jedenfall AG informieren, wenn Nipt ok ist und du dich in deiner SS sicher fühlst. Lass die Info (ich habe 6er im Lotto) bei ihm sacken und erklär ihm deine Pläne. Er wird auch eine Meinung/Pläne/Arbeitsvertragänderung mit dir haben, da kannst ihn nicht umstimmen.
Aber mit offener Kommunikation lässt sich vieles Regeln.
Und mit der ElterngeldPlus Option bekommst du sogar Elterngeld UND kannst TZ arbeiten (wie die Anrechensgrenzen in € sind, weiß ich nicht). Gibt EG-Rechner im Netz.
Informier dich auch bei KK über deinen Versicherungstatus in EZ (da du auch freiberuflich tätig bist), uU kannst du in gesetzlich KV deines Ehemannes schlüpfen)
Liebe Grüße
Ich danke dir für deine lieben Worte.
Umstimmen würde wahrscheinlich wirklich nicht klappen. Ich kenne leider viele, viele Frauen, die nicht übernommen bzw. rausgemobbt wurden. Wenn das geschehen würde, wäre ich wahrscheinlich menschlich so sehr enttäuscht, dass ich nicht mehr für ihn arbeiten wollen würde.
Über das Elterngeld muss ich mich tatsächlich noch informieren. Habe ja Zeit, bis der NIPT-Test da ist. Werde gleich ein bisschen rechnen. Die KK steht jetzt auch auf meiner Liste. Vielen Dank!
du musst in Mutterschutz, der dauert 14 Wochen.
ob dich dein Ag behält odfer nicht oder deinen Vertrag verlängert entscheidet er. das ist nun mal so
Und schon wieder falsch 🙄
Sie muss nur den nachgeburtlichen Mutterschutz einhalten bzw. der AG muss es !
Auch die frischgebackene Mutter muss rein rechtlich den nachgeburtlichen Mutterschutz einhalten. 🤫😊
Du solltest es genauso offen kommunizieren wie hier und wie du es mit deiner bisherigen Kinderlosigkeit gemacht hast.
Erkläre deinem AG auch den Plan für nach der Geburt (nach dem Mutterschutz natürlich)
Das mache ich.
Vielleicht werde ich ja überrascht.
Naja, während du beim Mutterschutz vor der Geburt noch weiter arbeiten darfst, wenn du das möchtest, darfst du es nach der Geburt nicht. Wie willst du das regeln?
Was ist, wenn es dir nicht gut geht, du plötzlich ausfällst, dann steht dein AG da.
Es kommt raus und dann? Dann wäre jegliches Vertrauensverhältnis dahin. Ich würde mit offenen Karten spielen. Muss ja nicht sofort sein, aber rechtzeitig, so dass Ersatz für dich besorgt werden kann.
Alles andere wird sich fügen.
Du hast natürlich recht. Ich möchte niemanden im Regen stehen lassen. Das ist einfach nicht meine Art.
Hallo 👋
Erst Mal herzlichen Glückwunsch 🍀
Also meines Wissens nach ist es so, dass du zwar nicht verpflichtet bist, die Schwangerschaft bekannt zu geben, aber die Geburt musst du wohl angeben (man berichtige mich, wenn ich falsch liegen sollte).
Außerdem: unterschätze die Wehwehchen und Einschränkungen in der Schwangerschaft nicht. Übelkeit und Müdigkeit können sehr lähmend sein. Wie groß dein Bauch sein wird und ob du ihn wirklich so kaschieren kannst, dass niemand etwas bemerkt weißt du auch nicht. Dann die Geburt: das mit dem geplanten Urlaub wird schwierig, es sei denn du rechnest schon fest mit einem Wunschkaiserschnitt. Außerdem ist eine Geburt eine Ausnahmesituation für deinen Körper. Nicht umsonst hat man nach der Geburt 8 Wochen Mutterschutz, in denen man nicht beschäftigt werden darf.
Sprich mit deinem Chef, du kannst ihm doch sagen, dass es dich selbst überrascht hat, das ist ja nichtmal gelogen du kannst ih ja sagen, dass du auf den Mutterschutz davor verzichtest (das.kannst du jederzeit wieder zurücknehmen) und nach dem Mutterschutz nach der Geburt direkt wieder einsteigst. Wenn er Glück hat sind das nur 8 Wochen es sei denn es überkommen dich doch noch die Hormone und lassen deine Vorstellungen anders werden.
Je früher dein Chef bescheid bekommt desto eher kann er sich darauf einstellen und das generiert wahrscheinlich weniger Groll als von heut auf morgen umplanen zu müssen
Alles Gute 🍀
Vielen Dank!
Wenn ich länger darüber nachdenke, war die Geheimhaltungskiste wohl eher eine fixe Idee. Ihr habt so recht und ich werde es ihm definitiv erzählen.
Ich möchte alles auf mich zukommen lassen. Liegt mein Krümelchen schön und spricht nichts dagegen, möchte ich gerne eine „normale“ Geburt. Wenn nicht, werde ich einen Kaiserschnitt vornehmen lassen.
Es ist einfach so ein trauriger Gedanke, diesen Job vielleicht zu verlieren, der perfekt ist. Nicht nur für mich. Mein Mann und ich haben beschlossen, dass wir Krümelchen gerne in den ersten drei Jahren daheim betreuen möchten. Danach kommt der Kindergarten. Durch meine Flexibilität wäre das gut machbar. Aber … wenn der Job weg sein sollte, ist er weg. Dann finden wir auch einen Weg.
Kurzes Update: Der NIPT-Test war unauffällig. Wir bekommen ein kleines Mädchen.
Das Gespräch mit meinem Arbeitgeber lief toll. Ich werde entfristet und gehe in Elternzeit.
Alles perfekt!
Vielen, vielen Dank für eure Hilfe!
❣ lichen Glückwunsch
Ich danke dir.