Wohnen während Ausbildung

Hi,

mir offenbart sich gerade ein kleines Dilemma. Ich bin jetzt so circa 19,5 Jahre alt und beginne im August eine Ausbildung im mittleren Zolldienst.

Momentan wohne ich noch zuhause. Das ist, je nach Verkehrslage, ungefähr eine Dreivirtelstunde vom 'Ausbildungsstandort' entfernt. Mit dem Auto wohlgemerkt.

Wie das so mit Geschwistern etc. ist mangelt natürlich irgendwann die eigene Privatsphäre und die persönlichen "Entfaltungsmöglichkeiten" solange man noch Zuhause wohnt. Zudem habe ich seit guten 4 Jahren eine Freundin die in der Nähe meines zukünftigen Ausbildungsstandortes studiert.

Da denkt man dann natürlich darüber nach mit seiner Freundin in eine eigene Wohnung zu ziehen. Am Geld wird es wahrscheinlich nicht mangeln, da wir uns diese Wohnung natürlich nicht in der Stadt suchen, in der Ausbildung und Studium stattfinden. (Einfach zu teuer da). Ich nenne die Stadt in die wir ziehen jetzt einfach mal Blau und die Stadt in der die Ausbildung stattfindet Rot.

Bus / Bahn anbindung um von Blau nach Rot zu kommen sind befriedigend bzw. sehr gut. Ich persönlich müsste den Bus nehmen, der fährt Stündlich und benötigt dementsprechend eine Stunde um zum Ausbildungsstandort zu gelangen. An sich bin ich lange Anfahrtswege schon seit der 7. Klasse auf dem Gymnasium gewohnt. Da bin ich meistens um 4 Uhr aufgestanden um mit dem Bus rechtzeitig um 7:45 in der Schule zu sein. Ein großes Problem stellt das also nicht dar. Vielmehr bereitet mir Sorge, dass der genaue Ablauf der Ausbildung anscheinend relativ untransparent ist. Ich habe in den letzten zwei Tagen Dinge über den Ablauf erfahren, die ich sonst vorher nirgendwo nachlesen konnte. Hauptproblem ist also, was passiert wenn der Praxisteil an einem Standort stattfindet der so ungelegen platziert ist, dass ich bezüglich des Anfahrtsweges wieder in längst vergangene Tagesabläufe hineinrutsche. Angenehm waren die nämlich nicht.



Die "einfachere" Möglichkeit wäre natürlich die vom Zoll angebotene Unterkunft in anspruch zu nehmen. Vielmehr als das diese Bad und Kpche beinhaltet ist allerdings nicht bekannt. Mir jedenfalls nicht. Ob ich mir das ganze dann mit irgendwem teilen muss? Sehr ungerne. Das Internet soll an dem Standort an dem diese Unterkunft höchstwahrscheinlich gelegen ist sehr schlecht bis nicht vorhanden sein. Dann kommt noch dazu, dass ich nicht mit meiner Freundin zusammenziehen kann.

Da ich in meiner Freizeit neben dem Motorrad fahren sehr gerne Zocke wäre schlechtes Internet fatal.



Vielleicht könnt ihr mir ja weiterhelfen.
Lg

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Du bist noch sehr jung. Direkt von zu Hause ausziehen und gleich mit der Freundin zusammen, ist keine schlaue Idee, das belastet die Beziehung von Anfang an. Lerne erst mal, alleine zu leben.
Die Unterkunft vom Ausbilder her ist sicher eine gute Lösung für die Ausbildung. Und eine gute Ausbildung sollte für dich jetzt an erster Stelle stehen. Übernimmt da jetzt Verantwortung. An zweiter Stelle sollte dann deine Beziehung stehen, lässt euch für eure Freundschaft Zeit, belastet euch nicht gleich mit Alltag.
Wenn du viel Energie und Zeit in Ausbildung und Beziehung steckst, wirst du unter der Woche kaum Zeit zum Zocken haben. Dann ist der Internetanschluss auch zweitrangig. Davon würde ich meine Zukunft nicht abhängig machen.

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Ich bin zuhause mit 16,5 Jahren ausgezogen, weil kaum eine Verbindung zum Ausbildungsort gegeben war. Zudem wollte ich mit meinen damaligen Freund, mir dem ich da schon 3 Jahre zusammen war, zusammen ziehen.

Aus heutiger Sicht wäre es sinnvoller gewesen, zuhause wohnen zu bleiben und mit dem Mofa und später Auto zur Arbeit zu fahren.
Ich hätte erst mal noch 3 Jahre lang sparen können, statt gleich Miete, Nebenkosten und sämtliche Versicherungen zahlen zu müssen.

Natürlich lernte ich auf die harte Tour wie ich alles am besten löse und einteile. Ich wurde schnell sehr selbstständig.

Ich kann deine Gedanken voll nachvollziehen, du möchtest natürlich mit deiner Freundin zusammen ziehen.

Bei mir war es übrigens so, daß ich nachdem wir zusammen gezogen sind, noch etwas 2 Jahre mit ihm zusammen blieb.

Ich würde jetzt erst mal bleiben wo ich bin. Erst mal schauen, was am Ende auf dem Konto landet, dann könnt ihr euch über noch eine Bleibe suchen in der Stadt. Wohnungseinrichtung, evtl Renovierungsarbeiten, Umzug, Kaution... Plus die dann regelmäßig anfallenden kosten... Das muss erst mal alles da sein.

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Warte doch erstmal ab, bist die Ausbildung begonnen hat. 45 - 60 Minuten Fahrtzeit sind doch absolut machbar. Nach Beginn der Ausbildung wird sich vieles bezüglich des Ablaufs klären und vielleicht findest Du es auch total doof und suchst Dir was anders woanders.

Grüsse
BiDi

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Ich persönlich würde in den Ort der Ausbildung ziehen. Das ist zwar teuer, aber in der Regel trotzdem machbar.

Hier in Hamburg wohnen die meisten Studenten in WGs oder kleinen 1-Zimmer-Wohnungen. Andere wohnen im Studentenwohnheim.
Und Studenten sind nur wahrlich nicht reich, sondern haben z.T. weniger Geld als ein Azubi zur Verfügung.

Keine Ahnung. Was kosten die WG-Zimmer bei euch? 500 Euro? Das ist das, was ich als heutigen Preis zum Teil mitbekomme, es geht aber auch günstiger.

Mein Bruder hatte während seiner Ausbildung eine kleine 1-Zimmer-Wohnung, ich während meines Referendariats ebenfalls. Kosten bei ihm damals 300 Euro warm (ja, ist lange her, aber die Wohnung war auch wirklich sehr klein, 27qm). Meine Wohnung in Kiel damals 380 Euro warm für 34 qm.

Und nun ja, Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Wenn Studenten in WGs oder im Studentenwohnheim leben können, kannst du das auch.

Frage nach, was das für eine Unterkunft vom Zoll ist. Ausbilder schätzen Azubis, die offen auf Leute zugehen können. Trau dich, dir beißt wegen dieser Nachfrage keiner den Kopf ab. Sage, dass du überlegst, ob du in das Wohnheim ziehst oder dir eine eigene Wohnung suchen willst und deswegen mehr Infos brauchst.

Mit der Freundin zusammenziehen würde ich noch nicht. Wenn die Beziehung nicht hält, steht ihr wieder vor dem Wohnungsproblem und wenn dann die Zeit drängt, musst du jeden Mist nehmen, den du bekommst.

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Ich arbeite beim Zoll und kann dir zur Ausbildung nur folgendes sagen: Du wirst insgesamt ca. 1 Jahr nicht zuhause verbringen, zu mindest, wenn sich die Corona-Lage entspannt. In der Zeit bist du zur theoretischen Ausbildung an einem von drei Ausbildungsstandorten. Wenn du keine eigene Wohnung hast, musst du für dein Zimmer "Miete" zahlen. Falls du eine eigene Wohnung hast, musst du das nicht, bist auch Trennungsgeldempfänger. Die praktische Ausbildung findet nie an ein und dem selben Standort statt. Je nach dem, wie groß der Zuständigkeitsbereich deines Hauptzollamtes ist und in weit ihr ausgelagert werdet, können das auch mal viele km (kenne Fälle da waren es 300km) weg von deinem Zuhause sein. Eine tägliche Pendelei ist da nicht möglich und du müsstest sowieso eine Unterkunft in einer Ferienwohnung/Hotel in Anspruch nehmen. Ich würde mir daher gut überlegen, ob sich eine eigene Wohnung wirklich lohnt in den zwei Jahren

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Hi,
ich würde erstmal zu Hause wohnen bleiben, und schauen wie es sich entwickelt.
Es gibt immer einen Ausbildungsplan, und da wirst Du deine Einsatzorte sehen. Du kannst das
Geld nur 1x ausgeben.

Während oder nach der Ausbildung kann man immer noch, mit der Freundin zusammen ziehen, wenn man
einigermaßen weiß wo es hin geht.

Gruß