Studieren oder arbeiten?

Hallo ihr lieben,

ich bin dieses Jahr 30 Jahre alt geworden, habe zwei Kinder und bin am überlegen ein Studium aufzunehmen in den Bereichen soziale Arbeit/Erziehungswissenschaften oder der Rechtspflege.

Wie ist es mit zwei kleinen Kindern zu studieren? Während meiner Ausbildung war ich immer sehr lernwillig und fleißig und habe einen guten Abschluss gemacht.

Ich weiß nicht so genau, ob ich alles unter einen Hut bringen könnte (Familie, Haushalt, Kinder, Studium, etc.) und wäre dankbar für eure Erfahrungen bezüglich studieren mit Kindern.

Ich denke, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt ein Studium aufzunehmen, später mit zunehmendem Alter sowie Finanzen könnte ich mir das nicht vorstellen.

Aktuell befinde ich mich noch in Elternzeit und weiß nicht so genau, ob ich weiter arbeiten gehen oder mich neu orientieren soll.

Ich würde auch gern bei meinem jetzigen Arbeitgeber Teilzeit oder nur bestimmte Stunden arbeiten, falls er mich braucht. Ich weiß leider nicht wirklich was ich machen soll.

Sollte ich meinen Arbeitgeber demnächst kontaktieren und fragen, ob er mich überhaupt braucht?
Dann müsste ich die Stelle kündigen und evtl. Hier in der Nähe einen neuen Arbeitsplatz suchen.

Vielen Dank im Voraus

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für ein Studium muss man sich einschreiben und erst mal sehen, ob man einen Studienplatz bekommt. das ist nicht zwingend möglich. und es muss einem Klar sein, dass ein Studium kein halbtagsjob, sondern mehr als ein Vollzeitjob ist.
Ist die Betreuung der Kinder gesichert? wer finanziert das Studium?
Was erwartest du dir nach dem Studium.
und das ist nicht in 2 Jahren beendet.

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Ich würde diese Frage mal im Uniform stellen. Du hast bestimmt eine Uni im Kopf, da im Forum anmelden und direkt Studentinnen fragen, die es aktuell leben, also Kinder und Studium.

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Ein ehemaliger Arbeitskollege von mir arbeitet Vollzeit und studiert nebenher Soziale Arbeit. So viel ich weiß, ist er meist nur Samstags an der Hochschule. Vielleicht wäre das ja was für dich:-)

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Soziale Arbeit kann man als Fernstudium absolvieren, was an den privaten Unis entsprechend kostet.
Wenn du bereits im sozialen Bereich arbeitest, könntest du Soziale Arbeit mit BASA-Online studieren. Das ist ein berufsbegleitendes Fernstudium, allerdings hat relativ geringe Gebühren (Semesterbeitrag + Online-Seminargebühren), bei mir waren das ca. 400€ im Semester, also finanziell gut machbar.
Je nach (Fach)Hochschule muss man im pädagogischen/sozialen Bereich tätig sein. Ich habe damals als Krankenschwester in der Psychiatrie mit suchtkranken Jugendlichen gearbeitet. An meiner FH war die Tätigkeit ausschlaggebend, andere (Fach)Hochschulen hätten mich nicht zugelassen, weil ich Krankenschwester war. In meinem Kurs waren beispielsweise ein Tischler oder eine Ernährungsberaterin, die in der Behindertenhilfe gearbeitet haben.
Voraussetzung ist, dass man drei Jahre Berufserfahrung hat (Ausbildungszeiten zählen nicht) und während des Studiums mind. 15 Wochenstunden arbeitet.
Viele in meinem Kurs haben deutlich mehr oder sogar Vollzeit gearbeitet. Und in den vier Jahren wurden im Kurs acht Babys geboren :-) das Studium lässt sich sehr gut mit der Familie vereinbaren.
Mit Abschluss erhält man den Bachelor und die staatliche Anerkennung.
Wenn du bei Facebook bist, frag in Gruppen wie z.B. "Soziale Arbeit" nach Erfahrungen anderer. Da liest man auch oft, dass die Absolventen der privaten Unis auch sehr zufrieden sind.

Aber im Endeffekt solltest du überlegen, in welchem Bereich du tatsächlich arbeiten möchtest. Erziehungswissenschaften haben ein ganz anderes Berufsfeld als Sozialarbeiter und für die meisten Stellen in dem Bereich braucht man die staatliche Anerkennung als SozialarbeiterIn. Erkundige dich, wie es mit Stellen für Erziehungswissenschaftler aussieht.
Und Rechtspflege ist auch noch mal ein ganz anderen Feld.
Grundsätzlich: ein Studium geht auch Teilzeit/berufsbegleitend, auch mit Familie, aber überleg dir, was du eigentlich genau in deiner Zukunft machen möchtest.

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Was das Alter für ein Studium betrifft: in meinem Kurs waren die StudentenInnen zwischen Mitte 20 und Ende 40 (zu Beginn). Mein Mann hat Basa-Online an einer anderen Uni studiert und war auch schon über 40 als er angefangen hat. Das Alter ist nicht ausschlaggebend, wenn man seine (berufliche) Zukunft verändern möchte.

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Hi,

welche Art von Studium schwebt dir denn vor?
Vollzeit an der Uni / Fachhochschule, Fernuni, berufsintegriert?
Welchen Abschluss / Titel strebst du an? Wie lange wird das Studium entsprechend dauern?

Ich habe vor Jahren berufsintegriert studiert (Vollzeit gearbeitet, die Präsenzstunden waren einmal die Woche nachmittags ca 14-20 Uhr und Samstags 8-15 Uhr). Da hatte ich noch keine Kinder und das waren harte 3 Jahre. Mit Kind/ern würde ich mir das nicht zutrauen.
Ansonsten kommt es glaube ich darauf an, wieviel Unterstützung du vom Partner, der Familie, dem Arbeitgeber hast. Was arbeitest du denn jetzt? Ist das im Themengebiet der geplanten Studiums? Wenn der AG was davon hat, unterstützt er dich ggf, da würde ich das Gespräch suchen (mein AG hat mich die Stunden in der Woche freigestellt und die Studiengebühren gezahlt).

Außerdem würde ich vor Beginn des Studiums gut überlegen + durchrechnen, ob sich das lohnt. Nicht nur finanziell sondern auch perspektivisch. Welche Jobs kannst du damit machen, die mit deiner Ausbildung nicht machbar sind? Gibt es entsprechende Jobs in deiner Nähe? Verdienst du da besser oder bist du da zufriedener / glücklicher?



LG N.

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Ich hab auch im Studium mein Kind bekommen (geplant), aber habe dann doch mehr Urlaubssemester genommen , als ursprünglich geplant.
Aber bei mir war das gegen Ende des Bachelors und nicht am Anfang. Da hatte ich sowieso nicht mehr viel offen und konnte mir die wenigen Sachen etwas aufteilen.
Nur die Bachelor-Arbeit und Hausarbeiten schleppe ich noch vor mir hin.

Die muss halt klar sein, dass oft die ersten 3-4 Semester sehr zeitintensiv sind. Es sind viele Kurse und viel zu lernen.
Du bist dann eventuell schon den ganzen Tag an der Uni, jetzt fallen die Coronamaßnahmen, also auch viele Präsenzveranstaltungen.
Da muss ich sagen, war Corona schon ein Glücksfall, weil bei mir z.B. eine Stunde Hinweg wegfiel. Online war echt praktisch mit Kind🙈

Ein normales Studium ist eine Vollzeitbeschäftigung. Auch für die fleißigen StudentInnen.
Oftmals darfst du nur 2x fehlen im Semester.
Kinderbetreuung muss also gesichert sein. Notfalls mitnehmen (nach Absprache). Hab ich auch oft genug gesehen.

Vielleicht auch von der Vorstellung wegkommen, dass man das Studium in der Regelstudienzeit schafft.

Ein paar von meinen DozentInnen haben auch erzählt, dass sie ganz bewusst Kinder im Studium bekommen haben (so wie ich eben).

Und zum Alter:
Bei mir in den Kursen waren schon viele Mütter, die Mitte 40 waren :)
Es ist bei zu spät.

Informiere dich aber, ob Studium wirklich notwendig ist oder Weiterbildungen dich auch ans Ziel bringen

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Was erhoffst du dir denn vom Studium und was hast du bisher gelernt und darin Berufserfahrung gesammelt?

Das Studium müsste ja mindestens zum Ziel haben, dass du danach langfristig mehr verdienen kannst. So dass sich die Arbeit fürs Studium, die Kosten und auch der jahrelange Verzicht auf dein bisheriges Gehalt auszahlen. Oder zumindest, wenn schon keine monetäre Verbesserung, müsste es andere Vorzüge geben wie die Vereinbarkeit von Familie&Beruf, mehr Flexibilität, weniger Stress,…

Können die Studiengänge das leisten, die du dir rausgesucht hast?