Schwanger neuen Vertrag unterschreiben

Hallo zusammen,

mich plagt da eine Sache momentan sehr. Ich habe mich auf eine neue Arbeitsstelle beworben und bereits das Zweitgespräch erfolgreich hinter mich gebracht. Es wäre eine ideale Stelle und ist mir quasi auf den Leib geschneidert. Anfang nächster Woche kriege ich Rückmeldung. Ich wurde aber sehr während des Gesprächs gelobt und alle nickten super viel, die Stimmung war sehr locker, es wurde auch schon über gehalt gesprochen. Die Wahrscheinlichkeit ist also hoch, dass ich die Stelle bekomme. Würde dann am 01.07. dort anfangen.

Nun habe ich heute sehr stark angespannte Brüste bemerkt und dass Kaffee auf einmal komisch schmeckt. Ich bin heute ES+7. Also eigentlich könnte ich da noch nix merken, vielleicht bilde ich es mir nur ein. Aber was, wenn ich wirklich schwanger wäre? Unterschreiben ja oder nein?

Wir versuchen seit 3 Jahren kind Nummer 2 zu kriegen. In der Zeit hatte ich zwei Fehlgeburten. Habe mich schon damit abgefunden, dass es wohl nie was wird mit dem zweiten Kind. Und da ich die Fehlgeburten hatte, möchte ich natürlich auch auf keinen Fall vor der 12 Woche etwas sagen. Wenn ich dort anfangen wäre ich dann aber ja schon in der 13. Woche...

Der Job ist im Marketing, ich müsste mich also auch nicht groß schonen, da nur sitzende Tätigkeiten, 1-2x die Woche wäre HO möglich. Dort verdiene ich knapp 25% mehr als jetzt. Unbefristet (bin ich aktuell aber auch). Ich muss dazu sagen, dass ich bei uns daheim Hauptverdienerin bin, mein Mann macht TZ und kümmert sich unter der Woche entsprechend viel um unsere Tochter, ich hab dafür am Wochenende oder halt nach Feierabend noch viel von ihr:-).

Wenn ich tatsächlich jetzt schwanger wäre, dann würde der Mutterschutz am 01.12. beginnen, ich wäre also nach 5 Monaten raus. Allerdings möchte ich sowieso nicht lange in Elternzeit gehen. Vielleicht sogar schon nach 2 Monaten wieder einsteigen mit 30h und nach 1, 2 Monaten dann wieder Vollzeit. Spätestens aber nach 4 Monaten. War bei unserer Tochter damals auch nur ein halbes Jahr in EZ, danach war mein Mann komplett daheim bis Mausi 14 Monate alt war und zur Tagesmama konnte.

Wie würdet ihr es handhaben? Klar, ich mache mir vielleicht unnötig Gedanken, aber lieber zu früh als zu spät.

Ich möchte das Arbeitsverhältnis halt nicht belasten, vor allem auch noch direkt zu Beginn. Andererseits kann man sich ja denken, dass so gut wie kein Unternehmen einen einstellen wird, wenn man vor Vertragsunterzeichnung die Schwangerschaft verkündet. Ausserdem weisd ich ja nicht, ob eine mögliche Schwangerschaft überhaupt diesmal bestehen blieben. Auch ich denke mir halt, dass ich so viel in diesem Unternehmen bewirken kann und da richtig viel Potential bei der Stelle ist. Deshalb würde ich auch so schnell wiederkommen wollen. Ich hab mich ja nicht aus Not heraus dort beworben, sondern weil mich die Stelle sehr sehr angesprochen hat und perfekt passt.

Aktuell bin ich seit 3,5 Jahren bei einem Unternehmen unbefristet. Die Arbeitsbedingungen sind gut, aber total langweilig. Verdienst wie gesagt 25% weniger. Der neue Job wäre bei mir im Wohnort, also auch einfacher und schneller. Dafür kann ich bei meinem aktuellen AG deutlich mehr HO machen.

Nur für euch als Hintergrundinfos ;-). Was würdet ihr tun? Danke euch für eure Meinungen (bleibt bitte nett!).

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Ich würde es genauso machen wie du schreibst. Du willst dort langfristig arbeiten, wie wichtig ist es dann wirklich ob du mal ein paar Monate fehlst, wenn du eventuell Jahre dort arbeitest.

Klar der Arbeitgeber ist sicher nicht hocherfreut, aber wenn du es (nach Start in der Firma) sagst, dann wäre ich so ehrlich wie du kannst, also das du seit Jahren versuchst schwanger zu werden , schon Rückschläge hattest und daher dein Leben normal weitergeplant hast. Das du den Job super spannend findest und gerne solange wie möglich arbeiten magst und auch zeitnah wieder einsteigen


Ist der AG dann trotzdem angepisst und versucht dir einen Strick draus zu drehen, dann wäre es für mich langfristig eh nicht das richtige.

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Hey

Du hast dir schon alles durch den Kopf gehen lassen. Jetzt fehlt nur noch der letzte entscheidende Schritt 😊: Ja, natürlich unterschreibst du bitte, falls du das Angebot bekommst! Wir Frauen denken immer über alle Eventualitäten nach. So verpasst man aber Dinge auch.. Also, freu dich, daß euer Leben soweit als Paar und auch schon als Familie bereits gut geregelt ist, straff die Brust und schreite den Weg voran.

Wir haben auch mal eine frischgebackene Mutter eingestellt, im vollen Bewusstsein, daß sie sich noch weitere Kinder wünschen würde. Das weiss jeder Arbeitgeber, der nicht total auf den Kopf gefallen ist. Sie macht einen genialen Job, ist nach 2-3 Jahren tatsächlich wieder schwanger geworden, und man kann es kaum erwarten (nicht mit Druck, sondern freudig), daß sie nach dem Mutterschaftsurlaub wieder da ist!

lg

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Ich sage es mal so: kein Mann würde darüber nachdenken, sondern einfach handeln.

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Ich würde unterschrieben, schließlich wirst du nur kurz ausfallen.

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Ganz klare antwort: da anfangen und unterschreiben!!!!!
Du willst da ja langfristig hin, es passt zu dir, weiterhin unbefristet und besser bezahlt.
Schau mal wie lange eurer kiwu fürs 2. Kind schon ist... Wer sagt dir, dass es jetzt klappt? Und selbst wenn, dann hast du hakt Kind Nummer 2 und nen super Job - ihr scheint euch zuhause ja auch gut organisiert zu haben! Und stell dir vor du bist doch nicht schwanger oder hast doch wieder das riesenpech eine FG - was ich natürlich nicht wünsche - aber dann stehst du genauso da wie vorher und wie willst du dir da erklären können, abgesagt zu haben?
Also nimm den Job, wenn du ihn kriegst!!!

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Meinst du nicht, dass du es später mal bereuen wirst, so früh wieder gearbeitet zu haben? Schade finde ich diese Gedanken.

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Ziemlich anmaßend finde ich deinen Gedanken. Wieso sollte ich es bereuen? Bei meiner Tochter bin ich auch schon früh wieder arbeiten gegangen. Wir haben ein super Verhältnis und hatten es immer! Und sie hat auch den großartigen Vorteil, einen Papa zu haben, der sich ebenfalls richtig toll um sie kümmert.

Als Kind war ich immer ein Papa-Kind, stell dir mal vor, und dass, obwohl er auch Vollzeit arbeiten ging und nie Elternzeit hatte. Zu meiner Mutter habe ich ebenfalls ein extrem gutes Verhältnis, um das mich meine Schulfreundinnen beneideten und das, obwohl sie nach 8 Wochen schon wieder arbeiten ging. Merkwürdig, was? #kratz

Ich würde es eher sehr bereuen, wenn ich nur daheim wäre. Ich möchte und brauche auch anderen Input als nur Kind und Haushalt. Das habe ich damals auch bereits bemerkt. Für mich waren die 7 Monate Elternzeit damals definitiv zu lang. Und mein Mann macht das auch richtig mega zuhause mit Kind. Der braucht den anderen Input halt nicht so sehr. Das ist in unserem Fall einfach eine ideale Verteilung. Klar würde ich mein Kind nicht schon so früh zu einer Tagesmutter geben. Aber es ist ja wohl durchaus NORMAL, dass das Kind vom Papa betreut wird.

Ist mir schon klar, dass da jede/r anders tickt. Es gibt die Mamas, die gerne 2 oder 3 Jahre daheim bleiben wollen und das brauchen. Sei ihnen gegönnt und finde ich absolut ok. Ebenso ok sind die, die ein Jahr Elternzeit nehmen und dann wieder Teilzeit arbeiten. Und genau so ok ist es, wenn jemand direkt nach der Elternzeit wieder einsteigt. Solange man das Kind zuhause gut versorgt weiß, spricht absolut nichts dagegen.

Und so nebenbei: Mein Feierabend sowie die Wochenenden gehören zu 100% meinem Kind. So intensiv wie ich dann die Zeit mit meinem Kind genieße, tut das (leider) auch nicht jede Mama. Vielleicht, weil sie pausenlos das Kind um sich hat und nie mal was anderes. Auch solche Fälle kenne ich mitunter aus dem Bekanntenkreis. Von daher wäre ich vorsichtig damit, mir ein Urteil über die Länge der Elternzeit von anderen zu erlauben. Denn diese sagt - meiner Erfahrung nach - weder etwas über die Bindung zwischen Mama und Kind aus, noch darüber, wie intensiv eine Mutter die Zeit mit ihrem Kind nutzt, die ihr zur Verfügung steht.