Jobwechsel

Hallo ich werde am 01.06.meinen Job nach 25 Jahren wechseln. Jetzt habe ich eine richtige Depression bekommen,weil ich Angst habe vor dem Neuen.

Ich war vorher Anlagenbedienerin im 3 Schichtdienst aber Teilzeit nur 3 Tage die Woche.Willkürlich eingesetzt auch mal Samstags.Aber 100km Fahrt Hin und Zurück.

Nun soll ich 5 Tage die Woche arbeiten a 6 Stunden im Einzelhandel.Aller 3 Wochen Samstags.Jetzt 3 km von Zuhause.Ich weiß nicht ob es richtig war,hab jetzt weniger frei bin aber früh immer für meine Kinder da.Hab so Angst das ich es nicht schaffe 5 Tage die Woche zu arbeiten. Kann nicht mehr schlafen und nicht mehr essen und bin ganz wackelig auf den Beinen.Ich bin so verzweifelt und mache meine ganze Familie verrückt. Das schlimme ist auch das alle mich darauf ansprechen,daß ich dort anfange.Wir sind nur ein kleiner Ort und das ein privater Laden.

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Guten Morgen,

wieso hast du Angst, eine 30h/Woche nicht zu schaffen? Meinst du körperlich oder psychisch?

Für mich sind das coole Zeiten und schön wenig Stunden. Super machbar mit Familie :-) klingt doch viel besser als das, was du vorher hattest.

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Ja körperlich hab ich Angst.Und weil ich sonst mehr freie Tage hatte als nur das Wochenende.

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naja... willkommen im Leben? es sind 6 h am Tag... das ist doch super leistbar!

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Hey

Deine Panik kann ich verstehen. Ein Jobwechsel nach 25 Jahren ist eine emotionale Umstellung, ganz klar.

Meine Erfahrung ist, daß das Gesamtpaket des Jobs ausschlaggebend ist. Distanz/Erreichbarkeit des Arbeitsortes (Parkplatz, ÖV-Anschluss), Gehalt, Urlaubstage, Team, Chef.. Betreuung der Kinder zuhause usw. Und es ist erstaunlich, wie unterschiedlich jeder Job aufgebaut ist und funktioniert. Lass das Ganze einfach auf dich zukommen und "reite auf der Welle". Klar wirst du anfangs das Eine und Andere anders als beim jetzigen Job organisieren, aber egal wie, das kommt immer gut!

Nur schon die 3km versus 100km. DAS wird eine Erleichterung trotz mehr Arbeitstagen, versprochen. Das Gefühl ist ein ganz anderes, ob man lange pendelt oder nicht. Und vertraue einfach darauf, daß deine Familie dich unterstützt und du nicht alleine durch alles navigieren musst. Auch deine Kinder werden sich innerhalb weniger Tage oder Wochen umstellen, und es wird das Natürlichste der Welt sein.

Schau dem Wechsel freudig entgegen und lass die negativen Gedanken nicht Überhand nehmen 🍀🍀.

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Hallo,

Angst vor einem beruflichen Neuanfang nach 25 Jahren ist normal, das Gewohnte aufgeben ohne genau zu wissen was auf einen zukommt und ob es eine Verbesserung ist, ruft Angstgefühle hervor.

Warst Du in dem privaten Geschäft Probearbeiten und hattest danach ein gutes Gefühl?

In einem anderen Beitrag schriebst Du, dass es weniger Gehalt als bisher ist, mehr Stunden, bisher 3 Tage, ab Juni 5 Tage + Samstag nach Bedarf, alle 3 Wochen klingt wenig, dabei bleibt es sicher nicht.

Als langjährige Mitarbeiterin im Einzelhandel mit Erfahrung in verschiedenen Bereichen und in verschiedenen BL sehe ich nur den kurzen Arbeitsweg als Verbesserung, alles andere nicht.
100Km Arbeitsweg pro Tag sind schon eine Belastung, nicht nur wegen den gestiegenen Tankpreisen. Ein kurzer Arbeitsweg ist eine deutliche Verbesserung, aber der Rest sollte auch passen.

Im Einzelhandel ist in vielen Bereichen Personalnot, dadurch sind Überstunden an der Tagesordnung und es wird einem immer mehr Arbeit aufs Auge gedrückt, arbeitsfähige Mitarbeiter müssen für abwesende Mitarbeiter die Arbeit mit erledigen, die Filiale muss laufen, die Öffnungszeiten abgedeckt sein, egal wie.
Überstunden abbummeln klappt oft überhaupt nicht, wegen Personalnot, nach Monaten und Hinterherlaufen werden sie mit vielen Abzügen bezahlt, wenn überhaupt alle, was sich in Teilzeit mit Lstkl.5 nicht lohnt.
Mobbing und Schikane gibts oft, nicht umsonst herrscht im Einzelhandel hohe Fluktuation, schlechtes Arbeitsklima.
Bei meinem derzeitigen AG hörten in den letzten 1,5 - 2 Jahren mindestens 4 Mitarbeiter auf, immer wieder Personalwechsel in den letzten Jahren, nur 2 von 6 Mitarbeitern sind langjährig da, selbst die Kunden sprechen einen darauf an.
Private AG booten oft noch mehr aus, sind nur auf die Umsätze bedacht, so meine Erfahrung.

Ich wollte dem Einzelhandel schon vor 1 Jahr den Rücken kehren, habe zu viel erlebt, da braucht man echt ein hartes Fell, was nicht an den Kunden liegt.
Dank Corona musste ich mich letztes Jahr beruflich verändern, war jahrelang im Außendienst, erst hatte ich im Frühjahr wieder außerhalb einen neuen Job im Einzelhandel gefunden, war dann froh im Dezember endlich mal einen neuen Job im Wohnort zu haben, mit kurzem Arbeitsweg, allerdings wurde kein Probearbeiten angeboten.
Schon nach kurzer Zeit wusste ich, dort bleibe ich nicht auf lange Sicht, der kurze Arbeitsweg wiegt nicht alles andere auf, die Rahmenbedingungen machen auf Dauer krank.
Ich will nicht so enden wie andere Mitarbeiter die nach nur 1,5 Jahren dauerhaft gestresst, überarbeitet, nervlich fertig und psychisch labil sind, ihren Frust an anderen auslassen, nicht den Mut haben die Reissleine zu ziehen, nicht nach außerhalb arbeiten fahren wollen und nur einen kurzen Arbeitsweg behalten wollen.
Lieber fahre ich wieder nach außerhalb arbeiten, zu einem Job der mir wieder Spaß macht, den ich gern ausübe und der nicht mehr im Einzelhandel sein soll.
Was ganz anderes, mich spricht der soziale Bereich an, gerade die älteren Kunden sind immer so dankbar, da kommt was zurück.

In einem kleinen Ort trifft man beim arbeiten viele bekannte Gesichter, Leute die man jahrelang nicht gesehen hat wenn man immer außerhalb arbeiten war, für mich eine neue Erfahrung.
Man steht gleichzeitig aber auch sehr unter Beobachtung, auf alles wird aufgepasst und viel hintenrum geredet, sehr neugierig sind nicht nur die Kolleginnen, hat alles Vor-u. Nachteile.

Du hast den AV unterschrieben, probiere es aus, nicht umsonst gibt es die Probezeit.
Vielleicht lohnt sich der Wechsel, ansonsten wechselst Du eben nochmal, suchst in Ruhe weiter.

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Das eine Umstellung Bauchschmerzen verursacht ist ja klar, aber bei dir klingt das schon arg.
Bist du immer so?

Es ist noch ein ganzer Monat hin. "Nicht schlafen" kannst du noch die Nacht vorher ;-)

Wird schon alles gut. Warum solltest du das nicht schaffen? Sicher wird es eine Umstellung, und bestimmt wirst du am Anfang auch ne Runde fertiger sein, aber allein der kurze Arbeitsweg ist doch der Hammer!

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Hi.
"Kann nicht mehr schlafen und nicht mehr essen und bin ganz wackelig auf den Beinen."
Ich finde auch, dass sich das schon echt heftig anhört #kratz
Nach 25 Jahren den ersten Wechsel, dann bist du doch auch nicht mehr sooo jung und unerfahren. Finde deine "Panik" schon beängstigend beim Lesen und sorry.. Etwas übertrieben, falls du nicht irgendwie unter psychischen Störungen leidest, wie zb eine Angststörung. Nicht böse gemeint.

Ich bin im März 2019 auch nach 16 Jahren von meinem Betrieb weg (wurde 32). Einerseits war ich nervös, alles neu und ungewiss. Wie wird es? Sind die Kollegen nett? Schaffe ich das? Neue Ausbildung mit 2 Kindern und allem Zipp und Zapp. Was soll ich sagen. Die Jahre sind im Flug vergangen. Im Sommer bin ich mit der 2 Jährigen Ausbildung durch. Es war die beste Entscheidung.

Ich denke, objektiv, ist es normal auch mal zu hadern. Aufgeregt zu sein. Unsicher. 25 Jahre war eine lange Zeit, man kennt seine Pappenheimer in- und auswendig.
Nur, bei dir, hört es sich echt mega ungesund an. Freu dich auf diesen neuen Lebensabschnitt. Sieh positiv darauf hin, statt so wie jetzt. Dann wird es dir auch besser gehen. Und wenn nicht.. Naja.. Solltest du dir professionelle Hilfe suchen, um diese ungesunde Angst besiegen zu können.