***Ich möchte Anonym schreiben, bitte ins richtige Forum verschieben***
Hallo,
bevor ich mich an einen Anwalt wende, wollt ich hierzu mal meine Frage stellen, bzw. überhaupt meinen Sachverhalt und Problem schildern. Sorry für den langen Text!
Kurz zu mir, ich arbeite seitdem 01.01.2021 für eine mittelständige Firma (unbefristet) 30 Stunden pro Woche. Angestellt wurde ich für die Sachbearbeitung einer bestimmten Abteilung, seit Oktober 2021 arbeite ich, aufgrund von Personalmangel, aber nur noch für andere Abteilungen, die nichts mit meinen Qualifikationen zu tun haben. So viel dazu. Im März diesen Jahres war ich 3 Mal bei meinem Vorgesetzten um nach einem Mitarbeiter-Gespräch zu fragen, wurde jedes Mal vergessen. Am 01.04.2022 hat es dann tatsächlich dann geklappt, nachdem ich hartnäckig blieb. Besprechen wollte ich eine Stunden Aufstockung (auf 35h) und ein höheres Gehalt. Beides wurde mir vorerst nicht gestattet, ich könne aber Überstunden machen und diese werden mir ausbezahlt. Wegen Mehrgehalt würde man nochmal besprechen und auf mich zurückkommen (passierte nie).
Dann kündigte im gleichen Zeitraum Kollegin aus der eigentliche Sachbearbeitungsabteilung und ich ging davon aus, nun endlich die eigentliche Stelle antreten zu können. Versetzt dahin wurde eine andere Kollegin die damit nie was zu tun hatte.
Gut, dies war für mich der sogenannte Tropfen auf den heißen Stein und ich schaute mich nach anderen Stellen um.
Vor 2 Wochen erhielt ich nun ein tolles Angebot. Startdatum in 2 Monate später. Meine Kündigungsfrist sind 3 Monate....
Ich bat also meinen Vorgesetzten 2 Tage später um einen Aufhebungsvertrag und erklärte alle Gründe (keine Stundenaufstockung möglich, werde nur hin und hergeschoben etc.). Ich erhielt die Antwort er würde dies mit dem anderen Vorgesetzten besprechen (wir haben keine Personalabteilung) und man kommt auf mich zurück. Die ganze letzte Woche kam nichts. Ich war am Montag nochmal dort und fragte nochmal nach. "Ja, ich komme heute auf Sie zu zum Gespräch"...#
Anstatt des Gespräches mit dem Chef, kam die Kollegin aus der anderen Abteilung auf mich zu und wusste bereits von meinen Absichten die Firma zu verlassen (sie ist keine Führungskraft, normale Angestellte!!) und fragte mich aus. Sie wusste außerdem von meiner Kündigungsfrist. Ich habe niemanden sonst von meinen Absichten erzählt, also wurden diese persönlichen Infos vom Vorgesetzten weitergetragen, wahrscheinlich mit der Absicht mit auszuhorchen, ob man mit mir verhandeln könne (NEIN...)
Bis heute weiterhin keine Rückmeldung vom Chef. Ich bin mittlerweile nur noch genervt zumal es noch folgende andere Vorfälle gab.
- Meine im April geleisteten Überstunden wurden bis heute nicht ausgezahlt, trotz mündlicher Absprache sowie mehrmaliger Erinnerung meinerseits, heute wurde wieder Lohn gezahlt, wieder nicht abgerechnet
- Kollege der sehr dick mit Vorgesetzten ist verbreitet, dass ich die eigentliche Stelle nicht bekommen habe, da ich ja nochmal ein Kind bekommen könnte (??) - wurde auch von mir mit besprochen bei Gespräch um Aufhebungsvertrag und ganz klar abgewiesen. Der Mitarbeiter erhielt daraufhin Ärger, da Interna weitergegeben wurde (also doch Kernaussage so gemacht?)
Meine Frage wäre jetzt hierzu, wie kann ich hier nun weitervorgehen, wenn diese Woche nichts mehr geschieht? Verlassen werde ich das Unternehmen auf jeden Fall, in meinem Arbeitsvertrag wird aber mit Strafe gedroht (1 Bruttogehalt), bei vorzeitigem Verlassen.
Sind oben genannte Gründe ausreichend für außerordentliche Kündigung?
- Weitergabe meiner persönlichen Absichten an Mitarbeiterin, die mich daraufhin (so gefühlt) aushorcht
- Keine Auszahlung der Überstunden (trotz zweimaliger Nachfrage)
- diskriminierende Aussage
Entschuldigt den langen Text, aber vllt. kann mir ja jemand weiterhelfen. Ach ja, da ich ja plane den Juni noch komplett hier durchzuziehen (wenn es mit dem Aufhebungsvertrag nicht klappt), hätte ich ja Anspruch auf Mindestjahresurlaub von 20 Tagen, wären bei mir noch 15 Tage übrig... Wie läuft das dann ab bei fristloser Kündigung?
Ich hoffe mir kann jemand einen Ratschlag geben!
Vielen Dank!
Kündigung als Arbeitnehmer - Hilfe!
Hast du bereits ordentlich gekündigt?
Ich kann dir leider gar nicht helfen, aber der Anwalt wird bestimmt eure Regelung für Überstundenauszahlung sehen wollen. Bei uns werden die z.B. nicht monatlich ausgezahlt.
Soweit ich weiß, sind 3 Monate Kündigungsfrist als Arbeitnehmer nicht mehr zulässig.
Informiere dich darüber mal. Soweit ich das weiß, aber schau bitte nach, ist maximal einen Monat Kündigungsfrist zulässig als Arbeitnehmer und da kann in deinem Vertrag drin stehen, was will.
Also ordentlich kündigen, fertig.
Wie kommst du darauf, dass eine maximale Kündigungsfrist von einem Monat besteht? Das Gesetz sieht bestimmte Regelungen in §622 BGB vor. Auch Tarifverträge (TV) sehen bestimmte Regelungen vor. Wir wissen zB nicht, ob und welcher TV bei der TE gilt.
Weil ich das bei meiner Kündigung im Hinterkopf hatte, da gab es auch etwas Gerangel und so wurde mir das gesagt.
Da ich mir nicht sicher war, habe ich extra dazu geschrieben, dass sie bitte nochmal nachschauen sollte und das zwei mal.
Wenn es anders ist, dann wurde ich damals falsch informiert.
Da ich mich rechtlich nicht so gut auskenne, habe ich quasi nur einen Hinweis gegeben, dass sie in die Richtung schauen sollte.
Nein, das sind alles keine Gründe für eine außerordentliche Kündigung. Da muss schon was ganz gravierendes passieren.
Die Gründe die du genannt hast sind kleine Streiterein. Sachen wie z.B. diskriminierende Aussage, kannst du im Zweifelsfall ja nicht belegen. Überstunden müssen auch nicht immer sofort ausgezahlt werden - da gibts kein Gesetz dass das besagt.
Kündige heute noch fristgerecht
Ich war vor einigen Monaten in einer echt komplizierten, schwierigen Situation mit einem richtig besch... AG .
Bin dann Mitglied bei ArbeitnehmerHilfe e.v. geworden und wurde richtig gut beraten. Hatte eine ganz tolle Anwältin.
Das geht super kurzfristig.
Lass dich professionell beraten - du hast es da mit nem echt zwielichtigen Verein zu tun... 😞
Alles Gute!
Warum hast du bei deinem neuen Arbeitgeber nicht von deiner Kündigungsfrist gesprochen?
Das ist ja meist mit einer der ersten Fragen die gestellt werden..zumindest war es in meinen Gesprächen immer so.
Zum Thema Überstunden: Hast du da etwas schriftliches zu? Ansonsten kann es schwierig werden diese Vereinbarung durchzusetzen.
Ich hätte vor 2 Wochen gekündigt und hätte die Frist einfach eingehalten. So hätte es keinen Stress gegeben und alle wären happy. 🙂
Anwalt wäre sicherer. Das kann tricky werden wenn man sich nur auf den gesunden Menschenverstand verlässt.
Hallo du,
an deiner Stelle würde ich sofort (noch heute, schriftlich und vorab per Mail). Lt. BGB § 622 beträgt die Kündigungsfrist für Arbeitnehmer mit einer Beschäftigungsdauer bis 2 Jahre einen Monat, jeweils zum Monatsende. So stehts im Gesetz.
Rechne deinen Urlaubsanspruch ab und teile mit, das dein letzter Arbeitstag der soundsovielte sein wird.
Setzt eine Frist für die Abrechnung und Auszahlung der geleisteten Überstunden.
Informiere deinen neuen Arbeitgeber, ab wann du frühestens kommen kannst. Sollte ja eigentlich passsen.
Falls dein noch-AG Zicken macht, such dir anwaltichen Rat - evtl. auch über Arbeitsagentur oder Gewerkschaft.
Ich habe kein Fachwissen, das wäre jetzt nur meine Strategie. Viel Erfolg und einen guten Neustart!
... es fehtl "kündigen" im 1. Satz, sorry
So, für die Zukunft empfiehlt sich, die genannten Paragraphen auch zu lesen.
Dann fällt nämlich auf, dass längere Kündigungsfristen auch vereinbart werden dürfen, wenn diese für bei Parteien gelten.