Kündigung - nur an wen adressieren?

Hallo ihr Lieben, ich brauche bitte Hilfe in einer verzwickten Situation.

Ich habe nach reiflicher Überlegung beschlossen, meinen Job zu kündigen - ich liebe meine Arbeit, habe aber extreme Probleme mit der Teamleitung, die sich nun schon 2 Jahre ziehen. Ich war lange Zeit stoisch, weil ich alleinerziehend bin, gleichzeitig auch mein Studium gerade abschließe (bzw das im Herbst tue) und mir eingeredet habe, keine unnötigen Störungen bis zu diesem Punkt zu brauchen. Nun ist es aber so, dass ich mit dem psychischen Stress nicht mehr zurecht komme. Wenn ich den Mund aufmache ists falsch, wenn ich schweige ebenso. Die Teamleitung will einerseits über alles bescheid wissen, andererseits soll man sie nicht mit jedem Blödsinn belästigen. Jegliche Arbeit ist falsch verrichtet, teilweise wird auch über Anweisungen gelogen, behauptet ich würde alles falsch verstehen, etc. Wenn ich entgegne, dass ich extra nachgefragt hätte, um Missverständnissen vorzubeugen, wird dennoch jegliche Schuld von sich gewiesen. Meine Bitte, Arbeitsanweisungen dann bitte schriftlich zu machen, damit es wirklich schwarz auf weiß ist, wurde zwar im letzten klärenden Gespräch positiv aufgenommen, in der Richtung ist allerdings auch nichts erfolgt, stattdessen noch mehr Vorwürfe. Mittlerweile bekomme ich bereits in meiner Freizeit Nachrichten (über ein firmeninternes Kommunikationsportal) was ich nicht alles wieder falsch gemacht hätte. Ich weiß ganz genau dass die ein Fass aufmacht wenn ich endlich weg bin, das Pokerface ist relativ mies.

Ich kann nicht mehr, und meine Entscheidung steht. Ende nächster Woche werde ich meine Kündigung fristgerecht einreichen, bin dann noch zur Übergabe an potenziellen Nachfolger den ganzen August da, und verbrauche dann meinen (beachtlichen) Resturlaub bis Ende Oktober. So weit, so gut.

Nun ist es aber so, dass unser Geschäftsführer, mit dem ich eigentlich bisher ganz gut konnte, mit 31.7. scheidet, und meine Teamleiterin übernimmt. Rein rechtlich ist ER nächste Woche noch für die Kündigung zuständig, aber sie wird dann alles abwickeln weil er ja nicht mehr da ist. Und wenn ich sie außen vor lasse, auch wenn sie noch keine Hoheit in der Sache hat, dann wird sie mir meinen letzten realen Arbeitsmonat zur Hölle machen. An wen richte ich nun diese Kündigung? Ich möchte, dass sie noch nächste Woche bearbeitet wird, damit ich nicht länger als unbedingt notwendig bleiben muss, wenn ich nun den 1.8. abwarte um ganz sicher in ihre Zuständigkeit zu fallen, verlängert sich alles nochmal, der Vertrag ist hieb- und stichfest. Andererseits, wenn ich IHR das Ding zu früh vorlege, kann sie es mir aus purer Bosheit wegen Formfehler zurückschmeißen.

Über Tipps würde ich mich freuen, gerne Fragen bei Unklarheiten, ist ja doch eine ein bisschen ungewöhnliche Situation.

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Ich würde sie BEIDE gleichzeitig um ein gemeinsames Gespräch bitten und ihnen die Kündigung vorlegen.:-D

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kleine Idee und off-topic: Hast Du mal mit Deiner Teamleitung gesprochen, dass Du das GEfühl hast, dass es nicht mehr passt, ob sie Dir ein Angebot machen wollen?

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Nein, habe ich tatsächlich nicht, und auch nicht darüber nachgedacht.

Zur Erklärung: es ist Teilzeitjob, der mehr mit meinem Erststudium zu tun hat, als mit dem jetzigen. Es war von Anfang an klar, dass ich nicht bis an mein Lebensende in diesem Unternehmen bleibe, jedoch hatten der GF und ich die Vereinbarung, dass ich in Ruhe mein Studium mache, und danach einen sanften Übergang, sobald ich was passendes neues habe dann einvernehmliche Auflösung des Arbeitsverhältnisses, jemand neuen einlernen, für Fragen und Probleme bitte noch erreichbar sein, etc. Lieb und nett von allen Seiten eben.

Dieser Plan stand bis Montag, als alles so sehr eskaliert ist, dass ich erstmalig im privaten Rahmen meinen Kündigungswunsch geäußert habe. Ich habe in der Arbeit noch kein Wort darüber verloren, bin mittlerweile auch wieder kopfmäßig abgekühlt, und stehe immer noch zu diesem Wunsch. Ich möchte da einfach auf Dauer nicht mehr hinmüssen - es sind auch privat Sachen vorgefallen die mich bestätigen, als eklatantestes Beispiel: vorletztes WE wieder ein böser Anruf, ich war mit meiner Tochter am Badesee, zu viel gegrübelt, und mich nicht genug auf das Kind ohne Schwimmhilfe konzentriert. Sie hatte einen Schutzengel, aber das war definitiv nicht ich, denn wäre da nicht zufällig jemand vorbeigeschwommen, wäre sie jämmerlich ersoffen. Es ist zu 100% meine Schuld, aber meine Aufmerksamkeit wäre eine andere gewesen, hätte man mich nicht am Wochenende terrorisiert. Da ich Hauptverantwortung für einen gewissen Geschäftsbereich trage, bin ich vertraglich verpflichtet, auch in der Freizeit relativ zeitnah zu antworten.

Ich weiß was du meintest, und danke dir herzlich für den Gedanken, aber nein, ich will kein "Angebot", mehr Geld, bessere Zeiten, was auch immer. Sondern nur meine Ruhe. Als ich in Elternzeit gegangen bin, war das die tollste, herzlichste, lustigste Firma der Stadt. Als ich wiederkam, war der Ton rauer, aber ich war froh, in der Pandemie noch zu den glücklichen mit einem Job zu gehören. 2 Jahre später bin ich nur noch ein gestresster Schatten meiner selbst. Es geht nicht mehr, ganz ehrlich, und wenn ich putzen gehen muss, dann ist das immer noch besser, als permanent angezischt zu werden.

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Ich denke es geht eher darum, dass sie dir kündigen soll. Dann hast du auch keine Sperre beim ALG.

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Rein rechtlich ist er zuständig und nur an ihn würde ich die Kündigung adressieren. Sonst hast du nämlich genau das Problem, das du befürchtest: das die Kündigung nicht wirksam ist.
Sie würde ich anschließend in einem persönlichen Gespräch kurz über die Kündigung informieren: "Marianne, ich habe Dieter gerade meine Kündigung überreicht. Am 31.8. ist mein letzter Arbeitstag."
Eine Diskussion wird vermutlich sowieso folgen, so wie du die Situation beschreibst.


Hast du dich über die Konsequenzen der Kündigung informiert? Wie es als Student aussieht, weiß ich nicht genau, aber normalerweise bekommst du eine Sperrfrist von 12 Wochen beim Arbeitslosengeld, wenn du selbst kündigst.

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Vielen Dank für deine Antwort - nein, das hatte ich noch nicht ganz auf dem Schirm mit der Sperrfrist, ich habe allerdings gerade nachgesehen, und die Frist für "normale" Arbeitnehmer beträgt in Österreich nur 28 Tage. Als Studentin gelten ja nochmal andere Regelungen. Ich bin tatsächlich in den letzten 13 Jahren meiner Berufstätigkeit noch nie gezwungen gewesen, mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Lucky me.

Für Dienstag habe ich einen Termin beim Arbeitsamt bekommen, die werden mir hoffentlich alle weiteren Fragen beantworten können.

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Was sollen das denn für Formfehler sein, die man bei einer Kündigung machen kann? Wenn die Frist eingehalten wurde und man es persönlich abgibt kann da ja nichts passieren.
Ich würde es ebenfalls persönlich beim GF abgeben, und Teamleitung und Personalabteilung darüber informieren, z.b. indem man Ihnen das unterschriebene und eingescannte Kündigungsschreiben per Mail sendet mit den Hinweis, dass man die Kündigung gerade persönlich beim GG abgegeben hat und darüber informieren möchte.

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Hallo,

Bitte beachte (zumindest in Deutschland ist es so), dass dein AG dir nicht den ganzen Resturlaub geben muss, alles was über den Mindesturlaub (20 Tage bei 5 Tage Woche, anteilig sind das nur 15 Tage bis Ende Oktober) muss der AG dir Urlaub geben, den restlichen kann er dir auszahlen.
Gerade wenn der AG keinen Nachfolger im August hat, kann er dich auch zwingen nur insgesamt 15 Tage Urlaub zu haben und bis Oktober durchzuarbeiten. Der AG hat ja extra 3 Monate Kündigungsfrist vereinbart , damit er noch genug Zeit hat einen Nachfolger zu finden und diesen Einzuarbeiten.

Deshalb rede schon vorher mit deinem AG, vielleicht kann man sich einigen und er spricht auf deinen Wundch die Kündigung aus, ansonsten kannst du immernoch am nächsten Tag deine Kündigung einreichen.
Denke auch an ein Arbeitszeugnis.

Alles Gute

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Adressieren kannst du es an die Firma. Da du aus Österreich kommst bin ich da nicht 100% sicher aber ich schätze es ist ähnlich wie in Deutschland.
Du bist bei einer Firma als juristische Person angestellt nicht bei einem Geschäftsführer oder einer Teamleiterin. Daher geht die Kündigung adressiert an die Firma. Wer dort vertretungsberechtigt ist, ist eine andere Sache. Im Prinzip reicht es die Kündigung nachweislich in den Zugriff der Firma zu geben (Poststelle, Empfang, Sekretariat)...

Da davon auszugehen ist das der Geschäftsführer vertretungsberechtigt ist kannst du die Kündigung auch ihm überreichen.
Gerade wenn du mit ihm gut auskommst und er auch zum 31.7. geht kläre doch alles mit ihm nächste Woche.
Übergib ihm die Kündigung und besprich/beantrage mit ihm deinen Resturlaub. Wenn alles gut läuft genehmigt er direkt deine Urlaubsanträge usw. dann hast du alles fertig und deine Teamleitung kann dir nicht mehr reinpfuschen...

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Ich würde auch um ein kurzfristiges Gespräch mit beiden bitten,
Kündigung mitnehmen, aber dann im Gespräch erfragen, ob sie dir nicht kündigen können, du bist natürlich auch bereit eine super Übergabe zu organisieren und den neuen noch einzuarbeiten….
Wenn sie sich nicht darauf einlassen und dir blöd kommen, würde ich die Kündigung abgeben und mich danach krankmelden.

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Bitte was??? Wenn man kündigen will, dann kann man das tun. Man kann nicht erwarten gekündigt zu werden, das hat dann auch nichts mit „blöd kommen“ zu tun. Und sich nach einer Kündigung krank zu melden ist echt unterste Schublade.

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Aber der Arbeitgeber kann sich einem so gegenüber verhalten, dass man sich psychisch nicht mehr in der Lage sieht dort zu arbeiten….natürlich Lasse ich mich krankschreiben bevor ich mich psychisch ausbeuten lasse!

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Hallo,

Ich würde die Kündigung an die Firma adressieren, in der Anrede würde ich schreiben: sehr geehrte Frau X, sehr geehrter Herr Y.
So hast Du beide angesprochen.

Liebe Grüße
Sunny

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ADRESSIEREN musst du die Kündigung an Deinen Arbeitgeber. An die Firma. Nicht an den Geschäftsführer. An wen Du sie ÜBERGIBST, ist wieder ein anderes Thema. Das würde ich beim Geschäftsführer machen