gesundheitlich bedingter Ausbildungsabbruch

Hallo ihr Lieben,
ich bin 20 Jahre jung und stehe gerade vor einem ziemlichen Dilemma wie es bei mir weiter geht.
2017 bin ich wegen Mobbing vom Gymnasium auf die Realschule runter, 2018 habe ich mit 1 meine Realschule beendet. Aufgrund familiärer Probleme (eigentlich wollte ich doch mein Abi machen, jedoch auch so schnell wie möglich ausziehen) habe ich mir eine Ausbildung (Pflege) von meinen Eltern aufquatschen lassen.
Kurz nach Abschluss wurde ich ständig krank (was früher nie so war und bis Heute präsent ist) & Aufgrund einer im selben Jahr diagnostizierten mittelschweren Hüftdysplasie brach ich diese Ausbildung ab, es folgte ein Jahr Arbeitslos wo operiert wurde. 2020 begann ich die Physiotherapieausbildung, alles gut gewesen, bis Ende letzten Jahres. Ich fing mir eine akute Erkrankung ein, lag dann insg. 6 Monate Zuhause rum, weshalb ich das aktuelle Lehrjahr wiederholen müsste. Dazu kommt aber, dass mir meine Hüfte immer mehr zu schaffen macht. Laut Orthopäde ist diese Ausbildung eine Grauzone, es kann klappen, aber auch nicht. Leider habe ich erst in 3 Wochen wieder einen Termin.
Dazu kommt ein Burnout sowie andere psychische Geschichten (u.a. bin ich Transsexuell) was mich in der Ausbildung zunehmend überfordert - ich bin mir regelrecht sicher, die Abschlussprüfungen nicht zu schaffen. Es ist auch gut möglich, dass ich in den nächsten 2 Jahren a) nochmal wegen der Hüfte operiert werde, ODER, dass wenn sich das Burnout wieder verschlimmert (gerade habe ich Urlaub und fühle mich soweit gut) ich in eine Klinik gehe.

Nun bin ich am überlegen die Ausbildung hin zu schmeißen & stattdessen FOS zu machen. Einen Vertrag hätte ich schon, muss nur noch Unterschreiben/Ausbildung kündigen). Jedoch weiß ich nicht was richtig und was falsch ist.
Bafög würde ich zum Glück prinzipiell weiterhin bekommen. Für Morgen ist noch eine Berufsberatung bei der Agentur für Arbeit geplant.

Ich würde mich über eure Meinungen freuen, ein paar andere Sichtweisen schaden nicht#winke

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sicher, dass du weiter Bafög bekommst, wenn du schon das 2. Mal hinschmeisst?
Glaube ich nämlich eher nicht!

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Die erste Ausbildung war vergütet, sodass ich jetzt die erste Ausbildung vom Amt finanziert bekomme. Laut 'Paragraphen' ist eine weitere Förderung möglich, wenn die Ausbildung aus wichtigem Grund abgebrochen werden muss (ein Attest vom Therapeuten, sowie Orthopäden ist möglich)

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Hi,
such doch mal den einen Beitrag vom Freitag, 23.7.2022, 22.20 h, in Gesundheit und Medizin, da steht ALLES drin.

Ausbildungsabbruch und Burn out

Gutes gelingen

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Den habe ich bereits am Sonntag kurz überflogen, selbiges Thema, jedoch finde ich den Beitrag nicht mehr.

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www.urbia.de/forum/10-gesundheit-medizin/5690656-burnout-ausbildungsabbruch

Bitte schön

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Nach den Erfahrungen einer Freundin würde ich dir zu dem Berufsziel raten, was am ehesten für dich körperlich machbar ist.
Besagte Freundin hat erst Biologie studiert, musste aufgrund einer schweren Autoimmunerkrankung jedoch abbrechen. Ausbildung bei der Bank wollte sie nicht, da sie nicht der Blusentyp ist, also Ausbildung im Labor. Nach der Ausbildung 1 Jahr im Job befristet gearbeitet, anschließend etwas über ein Jahr arbeitslos, sprich in Hartz 4 gerutscht. Chancen im Labor trotz hervorragender Noten Null. Jedes Vorstellungsgespräch drehte sich nur um ihre Schwerbehinderung und ob sie die Arbeit schaffen würde.
Nach Klage gegen die Deutsche Rentenversicherung durfte sie dann eine Umschulung in einem kaufmännischen Beruf machen.
In diesem arbeitet sie jetzt 6 Stunden täglich im Home-Office. Mehr ist aufgrund der Krankheit nicht mehr drin.
Letztlich ist sie also doch dort gelandet, wo sie sich am Anfang nicht gesehen hat. Zufrieden ist sie dennoch. Sie verdient ihren Lebensunterhalt selbst und muss nicht von Hartz 4 leben.

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Was erhoffst du dir von der FOS? Abi und Studium? Mit Burn-Out ist das doch genau so beschwerlich wie die Ausbildung? #zitter

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Hallo Nine,
zunächst einmal ist die Berufsberatung schon mal ein richtiger Schritt.
Ich habe häufig mit jungen Menschen zu tun, die mit ähnlichen "Baustellen" wie du zu tun haben.

Wichtig finde ich, dass du etwas mehr Sicherheit in der Frage bekommst, ob du mittelfristig aufgrund deiner gesundheitlichen Situation in deinem Ausbildungsberuf arbeiten kannst, oder ob eine alternative Ausbildung, vielleicht auch der Besuch dee FOS, sinnvoller wäre. Diese Unsicherheit und die Angst, erneut eine Ausbildung abzubrechen, ist natürlich auch psychisch belastend.
Ob ggf. über die Berufsberatung schon ein ärztliches Gutachten auf den Weg gebracht werden kann, dass da zumindest ein wenig Klarheit reinbringt, hängt von der Berufsberatung ab.
Mach dir aber bewusst, dass es kein Versagen von dir wäre, wenn du die Ausbildung abbrichst. Es kann unter Umständen sogar sehr vernünftig sein. Es ist wenig sinnvoll, eine Ausbildung zu beenden, wenn schon sicher ist, dass du kaum in diesem Beruf arbeiten können wirst. Und am Ende erfordert es immer viel mehr Kraft und Mut, etwas zu verändern, als einfach so weiterzumachen.

Über die Berufsberatung und dem berufspsychologischen Service der Agentur kannst du u.a. auch einen Berufswahltest machen, der hilfreich sein kann, um neue Ideen hinsichtlich der Berufsorientierung zu bekommen.

Deine psychische Situation ist natürlich eine weitere Baustelle. Ist das Burn-Out diagnostiziert oder könnte es sich auch um eine Depression handeln? Beides ist gerade bei jungen Menschen absolut keine Seltenheit und kann aber therapiert werden. Es ist also nichts, was du lebenslänglich mit dir rumtragen musst.

Dass was ich aber in deinen Text zu erkennen glaube ist, dass du nur noch über wenig Selbstvertrauen verfügst und dir ja schon fast sicher bist, die Prüfung nicht zu bestehen. Daran solltest du arbeiten, egal wie dein Weg weitergeht. Ich vermute nämlich, dass dich dieses Problem in einer anderen Ausbildung und auch an der FOS ebenfalls einholen wird.
Würdest du dich zu einer anderen betrieblichen Ausbildung entschließen, so könnte ich mir vorstellen, dass eine Ausbildung im Rahmen von BAE dir aufgrund des geschützteren Raums mehr Sicherheit geben könnte. Am besten googlest du das mal. In Kurzform: Du machst zwar eine Ausbildung in einem Betrieb inkl. BBS, bist aber bei einem Bildungsträger angestellt und erhältst von diesem nach Bedarf Stützunterricht und vor allem sozialpädagogische Begleitung.

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In welche Richtung möchtest du denn gehen?
Das solltest du für dich klären, ehe du dich entscheidest.

Also: wo siehst du deine Stärken und Talente? Welches Bild hast du von dir, wenn du dir dich im Berufsleben vorstellst? Und welche Tätigkeiten/Belastungen sind mit deiner Hüfte ausgeschlossen?

Wenn du das weißt, ist es leichter, sich zu entscheiden.