Frage zum Krankengeld / Krankschreibung / Kündigung

Hallo,
bei mir ist alles etwas verzwickt. Ich bin seit drei Jahren getrennt, seit März diesen Jahres geschieden. Ich bin angestellt bei meinem Ex Mann, wir hatten 2018 begonnen, eine Firma aufzubauen.
Wir sind nur zu zweit und haben täglich beruflichen Kontakt. Ich dachte wir kriegen es hin, aber es ist wie eine Fortführung der Ehe. Emotionale Kälte und geringe Wertschätzung schlagen mir entgegen. Aber immer so unterschwellig, ich spüre diese negative Energie und nein, es ist keine Einbildung.
Mittlerweile glaube ich, die Ehejahre und jetzt die letzten drei Jahre nach der Trennung haben mich körperlich kaputt gemacht.

Ich habe einen kaputten Darm, Leaky gut, Nahrungsmittelunverträglicheiten, kann kaum noch was essen, bin in Behandlung bei einer HP, habe Asthma und fühle mich körperlich immer schwächer.
Fühle mich derzeit nicht in der Lage, einen neuen Job anzufangen. Möchte erst mal meine Gesundheitlichen Probleme in den Griff bekommen.

Ich bin niemand, der gerne zu Hause hockt mit Arbeitslosengeld oder Krankengeld. Ich habe auch noch nie wirklich blau gemacht. Gut, es wäre kein blau machen, ich bin wirklich krank.

Ich möchte auf jeden Fall von diesem Arbeitsverhältnis weg und kündigen. Ich möchte mich ein paar Wochen krankschreiben lassen um wieder auf die Füße zu kommen und mich dann neu zu orientieren.

Ich weiß noch nicht so richtig wie ich es angehen soll, in welcher Reihenfolge zum Beispiel, um negative Konsequenzen finanzieller Art zu vermeiden.

Krankschreiben lassen und währenddessen dann kündigen?
Er müsste für mich Ersatz suchen und dieser müsste eingearbeitet werden.
Viele der anfallenden Aufgaben kann nur ich anlernen, weil er gar keine Ahnung davon hat.

Ich mache auch die Krankmeldungen, die Lohnüberweisungen etc.

Ich möchte ihm sagen, dass er sich nach einem Nachfolger umschauen soll, aber das wäre ja zeitgleich eine Kündigung?

Ich bin niemand, der den anderen einfach so hängen lässt. Andererseits ist es ihm egal, was mit mir ist und wie es mir geht. Hauptsache ich funktioniere und die Firma läuft. So wie es halt schon immer war.

Ein Streit um Unterhalt steht jetzt vielleicht auch ins Haus. Ich lasse jetzt über das Jugendamt den Unterhalt ausrechnen. Er zahlt derzeit weniger als den Mindestunterhalt mit der Begründung, dass der Rest in meinem sehr guten Gehalt drin steckt. Wie auch immer diese Zahlen aussehen sollen. Der Firma geht es finanziell sehr gut.

Nun ist meine Frage an euch, wie würdet ihr an meiner Stelle vorgehen? Wie gesagt, sofort neuer Job kommt für mich gesundheitlich nicht infrage, schaffe ich nicht.
Ich bin auch nicht unbedingt auf Lohnfortzahlung angewiesen, gleich ins Krankengeld wäre für mich machbar. Ich will einfach nur meine innere Ruhe und gesund werden. 😢

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Zuerst krank melden und fit werden.
Nach 6 Wochen rutscht Du ins Krankengeld.

Wenn Du selbst kündigst, kannst Du eine Sperre von der Arbeitsagentur bekommen, daher wäre ich da vorsichtig.

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Du bist scheinbar bei ihm angestellt. Also Krankmeldung abgeben, sobald es dir besser geht bewerben und wenn du einen neuen Vertrag unterschrieben hast - kündigen.

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Ich muss noch ergänzen - ich habe halt auch bei Krankschreibung keine richtige Ruhe vor ihm. Ich bin ja nicht bettlägerig, Kinder und Haushalt schaffe ich noch.
Ich höre schon die Frage „ kannst du ins Geschäft kommen und wenigstens dies und das machen?“
Ich habe 250m Fußweg ins Büro.
Und ich sitze auch krank nicht daheim sondern tue Dinge für meine Gesundheit wie mit dem Hund spazieren im Wald. Und die Kinder (15 und zwölf) kann ich auch nicht die ganzen Sommerferien über auf sich gestellt in der Wohnung hocken lassen. Er nimmt sie nur eine Woche.

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Und wenn das vorkommt sagst du ihm, du bist arbeitsunfähig, denn genau das ist eine Krankschreibung und das du bei ihm Arbeitnehmerin bist und nicht Teilhaberin der Firma.

Keine Ahnung was er dir zahlt, aber es klingt stark danach, dass ihr zusammen eine Firma aufgebaut habt, aber nur er am unternehmerischen Erfolg teil hat. In einer Ehe vielleicht okay, weil am Ende eh ein Haushalt, aber ihr seid nicht mehr verheiratet.

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Hi,
wie sehen denn die Chancen in deiner Gegend aus, schnell wieder einen Job zu finden, der dich ernährt?

Ich würde versuchen "alles zeitgleich" machen:

Kur für Dich beantragen
Arbeitssuchend melden und auch schon bewerben. Jetzt wird schon viel für Januar 2023 gesucht, da die AG ja auch mit einer Kündigungsfrist rechnen müssen.
Krankschreiben lassen, und dennoch das aller nötigste machen in der Firma, aber auch jedesmal drauf hinweisen,
das Du es für die Firma tust, nicht für ihn!!
Und ihm auch erklären, das Ferien sind, und Du "2 Kinder" hast, die daheim sind.

Und mit dem Arbeitsamt besprechen, wie die Lage beim Arbeitgeber ist, das es nicht möglich ist, dort weiterzuarbeiten.

Bist Du nur beim HP oder auch beim gewöhnlichen Hausarzt?

Bei meinem Bossing vor 2 Jähren, hätte ein 2 Zeiler vom Hausarzt genügt, um keine Sperre vom Arbeitslosengeld zu bekommen, wenn ich selbst gekündigt hätte.

Wenn "Alle" Bescheid wissen, kündigen oder kündigen lassen.

Hast Du alles wichtige Kopiert oder auf einem Speicherstick?

An jedem Arbeitstag, schreibst Du die Vorgänge auf, machst in Outlook die Termine rein. Hinterlass es "Idiotensicher" für die Übergabe, wer weiß wie doof Dir der Ex noch kommt.

Alles Alles Gute !!

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Ganz lieben Dank für deine ausführliche Antwort.
Kur beantragen macht leider nicht viel Sinn, meine Kinder brauchen mich und ich hatte bereits im Februar diesen Jahres eine Mutter Kind Kur (es war meine Kur).

Berufliche Chancen – ich bin Sozialpädagogin. Seit 2015 im Büro.
Im sozialen Bereich sieht es für mich schlecht aus, da ich keine Konfession habe und auch noch ungeimpft bin und bleibe.
Allgemein denke ich schon, dass ich was finden würde.

Ich habe auch die Hoffnung, schnell zu genesen und Lust auf was neues zu bekommen.

Finanziell geht es mir aufgrund Scheidung und Hausverkauf zum Glück gut, so dass ich da erst mal keine Ängste haben muss und keinen großen Druck habe. Es ist dann nur der Druck den ich mir selber mache.
Bin nicht der Typ für Gammeln oder so.

Ich habe eine sehr gute Hausärztin die mich schon sehr lange kennt und meine Geschichte kennt und mich auch sofort krankschreiben würde. Wollte sie beim letzten Termin schon, aber ich wollte noch warten wegen der Unterhaltsberechnung, da mein Ex überhaupt nicht weiß wo er im Büro hin greifen muss wenn er bestimmte Unterlagen oder Daten braucht 🙄

Mit ihr habe ich auch schon über ein ärztliches Attest gesprochen. Es klang aber nicht so als wäre das so einfach.
Wobei auch meine Heilpraktikerin hier ihren Anteil leisten könnte und würde. Die beiden arbeiten manchmal zusammen.

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Hi,
ich war bei einem völligen fremden Hausarzt, meiner hatte 3 Wochen Urlaub, und er war entsetzt, obwohl er mich nicht kannte, und schrieb mich sofort 3 Wochen krank, und bot mir auch "Pillen" an, damit ich zur Ruhe komme, aber da reichte Baldrian noch.

Nach 1 Woche rief ich auf einer "Corona-Hotline" beim Arbeitsamt an, und schilderte mein Problem, die meinte dann, das es nicht "einfach schlechtes Arbeitsklima wäre", "sondern Mobbing/Bossing von ganz oben".

Ich bin seit 8 Jahren "Kunde beim Arbeitsamt". Sie schrieb alles in meine Akte, und sagte, das ein 2 Zeiler vom Hausarzt genügt, um keine Sperre zu bekommen, denn sowas muß man sich nicht geben, da gehe man ja kaputt.

Ich habe mich ja dann kündigen lassen. Die für mich zuständige Sachbearbeiterin bat mich in Zukunft doch früher zu kommen, man findet immer eine Lösung.

Ich brauchte aber 4 Monate, um wieder "ich" zu werden. Und wartete trotzdem 18 Monate in der neuen Firma auf Mobbing..............................was nie kam.

Schau Dich um und bewerbe Dich einfach. Die schlechteste Bewerbung ist die, die nie abgeschickt wurde !

Auch ungeimpfte, Konfessionslose finden was, dauert vielleicht ein bisschen länger im gelernten Beruf. Aber wenn Du doch das Büro in der Firma machst, kommst Du evtl. auch als Quereinsteiger irgendwo rein.

Aber, erstmal gesund werden ! Und das kann erst kommen, wenn Du da weg bist. Ich weiß wie Menschen einen krank machen können...................

Gruß

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Sinnvoll wäre es auch, wenn du dich ärztlich behandeln lässt und nicht von so Scharlatanen wie Heilpraktikern.

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Ich bin deutschlandweit auf der Suche nach einem Arzt, der sich mit Mastzellen und Histamin auskennt.
Lungenarzt, Endokrinologe, Frauenarzt, Allgemeinarzt bin ich überall gewesen bzw noch immer, das zieht sich alles und die haben vom Grundproblem - meiner Meinung nach Mastzellaktivierung / Mangel an DAO - keine Ahnung.

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Aber ein Heilpraktiker, der nur einen Hauptschulabschluss benötigt und eine Überprüfung (!) beim Gesundheitsamt machen muss, dass er gefährliche Krankheiten erkennt, schon? Schwer vorstellbar.

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Erstens kommt die Gesundheit zuerst, dann alles andere. Lass dich also krankschreiben und teile ihm nur so viel mit, wie du das bei einem externen Arbeitgeber auch tun würdest. Privates bleibt privat. Wenn dein Ex deine Arbeitskraft schätzen würde, würde er sich zusammenreissen und nicht diese Atmosphäre im Betrieb schaffen. Fühl dich nicht verantwortlich für einzelne Arbeitsschritte, die er nicht kennt. Hier hätte er vorausschauend handeln können, als die private Trennung kam.

Zweitens bin ich darüber gestolpert, dass ihr die Firma damals gemeinsam aufgebaut habt und es ihr finanziell gut geht. Was nun - zusammen aufgebaut oder bist du stets nur im Angestelltenverhältnis gewesen? Hast du auch finanziell investiert in den Aufbau? Du hast ja auch einzigartige Betriebskenntnisse - da hältst du einen kleinen Trumpf in der Hand. Ihr seid geschieden, aber ihr seid nach wie vor im Arbeitsverhältnis zusammen. Wenn du das nicht alles schon für dich geklärt hast, würde ich schauen, dass ich nicht einfach wie eine 0815-Mitarbeiterin kündige, sondern mit einer Abfindung weggehe. Ja, ich habe gelesen, dass ihr zwei gemeinsame Kinder habt. So etwas wird eure Beziehung eine Weile lang stärker belasten, zumal du gesundheitlich noch nicht auf dem Damn bist. Trotzdem: Wenn du hier mehr geleistet hast als eine Angestellte, lass dich nicht einfach so abspeisen, wenn es soweit ist. Das war jetzt nicht deine Frage, aber ich wollte nur den Gedankenanstoss gegeben haben.

LG

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Vielen Dank für deine Antwort. Ja, ich neige leider ständig dazu, mich klein machen zu lassen und mein eigenes Licht unter den Scheffel zu stellen. Es war damals nie Thema ob ich irgendwie Teilhaberin werden möchte, es ist immer nur seins und eigentlich hätte ich das auch gar nicht gewollt, weil wir in vielen Dingen doch verschieden ticken, so zum Beispiel beim Thema Sicherheitsbedürfnis.
Wir hatten immer gemeinsame Kasse und ich habe eigentlich immer zurück gesteckt für den Hausbau und die Firma.

Bei der Scheidung habe ich auf die Firma verzichtet, weil ich keinen Rosenkrieg wollte. Meine Anwältin meinte nach drei Jahren ist die Firma wahrscheinlich nicht viel wert (und das bei einem Umsatz von 1,5 Millionen im Jahr). Das ist nun eh rum. Aushandeln dass es eine Abfindung gibt wenn ich gehe habe ich leider auch nicht gemacht.

Ja. Manchmal bin ich echt dumm. Er schwimmt im Geld und geizt wo es nur geht. Hat viele narzisstische Züge.

Aber stimmt, wenn er mich behandelt und bezahlt wie eine Bürogehilfin, sollte ich mich auch so verhalten.

Ich rufe nachher meine Ärztin an wegen einer Krankschreibung.

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Ich verstehe dich - wer hat während einer Trennung schon den Nerv für solch einen Kampf. Dann setz den Fokus auf deine Gesundheit und such dann nach einem anderen Job. Zumindest die Kinder könne vielleicht in weiter Ferne vom Gewinn der Firma profitieren… dir alles Gute.