Hallo,
ich arbeite in einer Hausarztpraxis und wir sind auch zusätzlich eine Coronapraxis, das heißt das volle Programm, jeden Tag Infektpatienten, Abstriche usw.
Auf meiner Arbeit ist niemand so wirklich begeistert von meiner Schwangerschaft, ich bin zwar erst in der 7. SSW musste aber dadurch dass ich in diesem Beruf arbeite gleich Bescheid sagen, da ich ja (eigentlich) keinen Patientenkontakt mehr haben darf
Dies wird aber von meinem AG vollkommen ignoriert, ich muss zwar keine Laborarbeiten mehr machen, soll aber weiterhin an der Anmeldung alle Patienten annehmen, auch Covid positive Patienten. Wenn wir Notdienst haben, muss die Praxis durchgehend besetzt sein, es ist dann immer eine Arzthelferin alleine in der Praxis, auch diesen Dienst soll ich weiterhin übernehmen, obwohl ich ja nichts machen darf wenn ein Patient kommt dem es nicht gut geht… Laut Mutterschutzgesetz müsste ich einen Arbeitsplatz bekommen, an dem ich keinerlei Patientenkontakt habe, also einen Büroplatz oder Homeoffice. Homeoffice ist in diesem Beruf natürlich nicht möglich und einen Büroplatz haben wir nicht da unsere Praxis zu klein ist. Es gibt einen Arbeitsplatz an dem ein PC steht und auch Telefonate angenommen werden, der befindet sich aber im Ultraschallzimmer, das heißt es kommen andauernd Patienten zum Ultraschall rein und es werden auch andauernd Patienten rein geschickt die zum impfen oder für Corona-Schnelltests da sind…
Zur Zeit bin ich krank geschrieben wegen Übelkeit und Kreislaufproblemen, allerdings wird jetzt schon wieder gefragt wann ich denn endlich wieder komme usw. Ich mache mir also jetzt schon wieder Gedanken wie es wohl wird wenn ich wieder komme… Da wird zu wenig Personal haben und zu viele Patienten dafür ist es auch sehr stressig auf der Arbeit, sodass ich schon vor der Schwangerschaft oft an meine Grenzen gekommen bin. Auch untereinander ist keine gute Stimmung, verschiedene Kolleginnen ziehen hinter dem Rücken über einen her, es wird -mit dem AG zusammen- über einen schlecht geredet, es werden Fehler gesucht die keine sind usw. Ich weiß genau dass ich wenn ich wieder arbeiten gehe alle möglichen Aufgaben machen muss die ich in der Schwangerschaft offiziell nicht machen darf, darauf habe ich meinen AG auch schon hingewiesen, es interessiert meinen AG aber nicht. Zudem mache ich zur Zeit die doppelte Arbeit da sie vor kurzem eine Vollzeitkraft gekündigt haben, obwohl wir auch davor schon zu wenig Personal hatten… Wenn ich daran denke dass das noch die nächsten Monate so weiter geht bekomme ich Bauchschmerzen. Noch dazu haben wir wirklich viele Coronapatienten in der Praxis und die Zahlen steigen wieder, dann wird es bestimmt zum Winter hin noch schlimmer… Und trotzdem soll ich weiterhin Patientenkontakt haben und stundenlang eine FFP2 Maske tragen, auch das ist laut Mutterschutzgesetz nicht zulässig… 😣
Was würdet ihr an meiner Stelle tun ?
Ich werde meiner Gyn beim nächsten Termin das auch alles erzählen, leider weiß ich jetzt schon dass ich dabei in Tränen ausbrechen werde weil mich das alles so stresst und belaste, ich möchte auch einfach nicht die Gesundheit von mir oder meines Babys gefährden… 😔
Tut mir leid, ist ein bisschen lang geworden, aber vielleicht hat ja irgendjemand einen Tipp für mich 🙈
Beschäftigungsverbot
Habt ihr keinen Betriebsarzt? Ansonsten würde ich mich an den wenden denn der darf auch ein beschäftigungsverbot aussprechen.
Hallo, ich arbeite in einer Tagespflege.
Bin zur Zeit auch in der 7. Ssw und wegen Übelkeit und Kreislauf krankgeschrieben. Meine Chefin meinte ihr ist es lieber wenn ich ein Bv bekomme weil wir auch immer Maske tragen müssen, die Hitze wir haben keine Klimaanlage, schwer heben etc. Mein Fa ist 4 Wochen im Urlaub wenn ich da nichts erreiche würde sie mich zur Betriebsärztin schicken
Die Frauenärztin kann/darf dich sowieso nur dann ins Beschäftigungsverbot schicken, wenn das gesundheitliche Gründe hat (z.B. Risikoschwangerschaft). Wenn dein Betrieb dir keinen mutterschutzkonformen Arbeitsplatz bieten kann, bei dem du eben gewisse Dinge nicht machen musst (schwer heben, FFP2-Maske dauerhaft tragen usw.), muss deine Chefin dir ein betriebliches Beschäftigungsverbot aussprechen, nicht die Ärztin.
Genau das war mein Gedanke.
Bei meinem Sohn hatte ich von meinem Gyn ein Bv bekommen weil es medizinisch notwendig war, musste viel liegen.
Bei meiner Tochter hat es damals auch mein Arbeitgeber gemacht.
Aber wie funktioniert das aus Arbeitgeber sicht?
Hi 🙋♀️ du arme…..
Das was dein AG abzieht ist unter aller Sau!!!! Geh bitte zu umgehend zu deiner Frauenärztin und schilder das alles und weine ruhig dabei, dafür braucht man sich nicht schämen. Das die Gyn nur ein Beschäftigungsverbot erteil bei einer Risikoschwangerschaft ist Quatsch. Sobald ein gesundheitlich ein Risiko für dich oder das Baby besteht kann sie ein verbot aussprechen. Wird ja z.b. auch gemacht wenn man an der Tanke arbeitet, dort dürfen Schwangere die Gase nicht einatmen oder sollen es idealerweise nicht wenn es vermeidbar ist. Du denkst schon vollkommen richtig das es so alles nicht inordnung ist was dein AG da macht. Mach dir nicht so viele Gedanken um die Arbeit…… ich weis ist leichter gesagt als getan. Das er fragt wann du endlich wieder zur Arbeit erscheint ist schon nicht richtig. In der Krankheit hat der AG dich nicht zu nerven da gelten sie selben regeln wie im Urlaub. Du musst nicht abrufbereit stehen in der Krankheit… du bist so lange krank wie es dauert und erst dann kommst du wieder Ende der Geschichte. Verlass dich auf dein Bauchgefühl und geh zur Gyn, lass dir ein verbot geben ich denke nicht das es ein Problem sein sollte. Kündigen kann dein AG doch in der Schwangerschaft und im Mutterschutz eh nicht.
"bald ein gesundheitlich ein Risiko für dich oder das Baby besteht kann sie ein verbot aussprechen. Wird ja z.b. auch gemacht wenn man an der Tanke arbeitet, dort dürfen Schwangere die Gase nicht einatmen"
Genau, deswegen gibt es hier ein betriebliches Beschäftigungsverbot - kein ärztliches.
Ich kenne es anders… gerade auch zu Corona Zeiten. Ich habe selber ein Beschäftigungsverbot seid Januar von meiner Gyn bekommen obwohl keine Risikobereitschaft vorliegt. Vielleicht ist es auch vom Arzt abhängig. Aber das die Gyn kein verbot aussprechen darf ist in meinen Augen kompletter Quatsch. Hab’s ja selber mehr als einmal bekommen. Arbeite auch in einem Beruf wo ich täglich mit Corona Patienten zutun habe und mir wurde nie vom Arbeitgeber ein verbot ausgesprochen immer wurde es von der Gyn bescheinigt.
Wende dich doch einfach an die zuständige Aufsichtsbehörde! Das ist der korrekte Weg.
Was willst du bei dem Gyn?
Ich finde es immer so schade , das Frau sowas mit sich machen lässt. Ich dachte WIR wollen Gleichberechtigung haben ? Aber Frau traut sich dann bei sowas nicht den Mund aufzumachen sondern lieber den leichten Weg zu gehen ..... ins BV
Und Frauen die es wirklich dringend nötig haben , denen wird es dann so verdammt schwer gemacht. Nur weil man sich nicht traut , jemanden die Grenzen aufzuzeigen.
Sag es deinem AG klipp und klar , er MUSS sich ans Mutterschutzgesetz halten ansonsten , bist du gezwungen dich ans Aufsichtsamt zu wenden. Denn hier geht es nicht mehr nur um dich , sondern auch um dein Baby. Dafür musst DU deinen Rücken gerade machen und kein anderer. Dein Chef muss sich nur ans Gesetz halten und es umsetzen.
Wurde denn eine Gefahrenbeurteilung durchgeführt ??
Sag ihm das.
Klar ist das eine unangenehme Situation, und du solltest dir überlegen ob du danach wirklich wieder da arbeiten gehen willst, wenn das Klima sowieso so im ar*Ch ist. Aber du hast dann vll auch etwas gutes erreicht, dein aG wird sich vll dann nie mehr einer schwangeren so ekelhaft verhalten , denn so eine Strafe vom Amt kann richtig teuer werden.
Mein AG hat , nachdem ich diesen Weg gegangen bin , seine Strategie geändert und ist den schwangeren seitdem sehr nett gegenüber geworden.
Und ich arbeite im Einzelhandel mit Lebrnsmitteln. Da wurdest du, trotz Schwangerschaft, 1die Woche ins Büro zitiert und sowas von zur sau gemacht , wieso man schon wieder so viel Lebensmittel weggeschmissen hat oder warum der Umsatz schon wieder so wenig ist. Wieso die Kassierer so langsam kassieren und und und.
Das hat der mit mir einmal in der Schwangerschaft gemacht , da hab ich ihm vor dir Füße gekotzt, weil mir sein geschreie tierisch auf den Sack gin und mir schlecht wurde.
Und dann hab ich Tacheles gesprochen, als er meinte, ihn interessiere dieses Baby nicht ( muss es ihm auch nicht , ist nicht seins) aber er muss sich für das Gesetz interessieren. Hab ihm freundlich drauf hingewiesen , das er jetzt zusieht das ich nicht mehr zu zweit im Laden stehe , und alles alleine machen muss oder ich das melden soll. Gut er wollte es so , 2 Tage später stand dad Amt im Laden. Was die genaue Strafe war , kann ich nicht sagen , aber er hat draus gelernt. Danach kam ich eh ins BV ( 6 Wochen vor Mutterschutz )
Stehe für dich und dein Baby ein . Und ich finde jede schwangere , die so schlecht behandelt wird, aber was daran ändern kann , hilft nicht nut sich , sondern auch den anderen schwangeren denen es schlecht geht.
LG und alles Liebe weiterhin
"denen wird es dann so verdammt schwer gemacht. Nur weil man sich nicht traut , jemanden die Grenzen aufzuzeigen."
Wo ist jetzt nochmal der Nachteil für andere, wenn die TE in ihrer Situation ein BV bekommt?
Ich würde mich auch an die Gewerbeaufsicht wenden.
Habt ihr schon die Gefährdungsbeurteilung ausgefüllt? Unterschreib sie nur, wenn sie korrekt ausgefüllt ist! Manche AG tun auf dem Papier so, als würden gewisse Arbeiten nicht anfallen, aber du sollst sie trotzdem machen. Daher - nicht unterschreiben!
Und dann wie gesagt melden, dass dein Arbeitsplatz nicht gesetzeskonform ist!
Muss man die immer unterschreiben? 🙈 ich hab meine bis heute (30. Woche) nicht gesehen 😂 ist nicht das einzige, was hier falsch läuft. Ich hoffe inzwischen die finden keine:n Nachfolger:in für meinen Arbeitsplatz 🫢😂
aber mein Arbeitgeber ist auch n Ar*** und ich werd zum Ende der Elternzeit eh kündigen 🫢
Also ich hab sie in beiden SS unterschrieben, war der gleiche AG.
Meines Wissens muss sie vorliegen.
Warum kannst du nicht an der Anmeldung arbeiten??
Stell ne Plexiglasscheibe dazwischen und gut.
Du brauchst keine Laborarbeiten mehr machen. Dann passt doch alles.
Ich weiß nicht wie es in anderen Bundesländern ist aber in BaWü steht im Mutterschutz in Bezug auf Corona:
"Krankenhäuser, Arztpraxen oder sonstige Bereiche des Gesundheitswesens (z. B.
Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie usw.):
In einigen Fällen sind patientenferne Tätigkeiten möglich. Bei einer Versetzung ins
Stationszimmer oder an die Anmeldung ist zu prüfen, ob auch hier Abstands-, Hygi-
ene-, Lüftungsregeln sicher eingehalten werden. Plexiglasscheiben stellen in der Re-
gel keinen ausreichenden Schutz gegen Aerosole dar."
Und zusammen mit dem Regelung bezüglich Masken:
"Schwangere dürfen generell nur unter Einhaltung aller erforderlichen Hygiene-,
Lüftungs-, und Abstandsregelungen (mindestens 1,5 m zu allen anderen Beschäf-
tigten/ Personen/ Patienten) beschäftigt werden. Wenn der Mindestabstand nicht ein-
haltbar ist, schützen nur dicht anliegende Atemschutzmasken (FFP2 und FFP3)
die Trägerin vor einer möglichen Infektion. Dicht anliegende Atemschutzmasken sind
für schwangere Frauen nur bedingt geeignet, da sie gemäß § 11 Abs. 5 Nr. 7
MuSchG keine Tätigkeiten ausüben dürfen, bei denen sie eine Schutzausrüstung tra-
gen müssen, wenn das Tragen für sie eine Belastung darstellt. Außerdem ist auf-
grund des Atemwiderstands die Tragezeit zeitlich sehr begrenzt (maximal in der
Summe 30 Minuten pro Tag)."
Die Kombo führte bei mir auch zum Beschäftigungsverbot. 🤷♀️
Hm.... Aber dann dürfen Schwangere nirgendwo mehr arbeiten, wo sie Kontakt zu anderen Menschen haben.
Du kannst ja auch an der Aldi-Kasse sitzen und nen Corona-Infizierten vor dir stehen haben. Das weiß man doch nie.
Nachdem jetzt alle Corona-Maßnahmen gelockert bzw. erlassen wurden, werden doch sicher nicht mehr alle Schwangeren automatisch ins BV geschickt.
Eine Plexiglasscheibe hat doch angeblich bisher auch genügend Schutz geboten.