Ist das realistisch?

Hallo zusammen,

wir sind eine 4köpfige Familie aus der Mitte Baden-Württembergs, Einzugsgebiet Stuttgart und daher sehr teuer. Wir wohnen derzeit zur Miete in einer 3 Zimmer Wohnung mit 82qm (+12qm Büro im Keller). Die Kinder teilen sich ein kleines Kinderzimmer, das Bad ist sehr klein, Schlafzimmer, Flur und Küche auch. Die Kinder sind jetzt 3,5 und 2 Jahre alt, noch reicht der Platz gerade so - lange geht das nicht mehr gut. Unser Ziel ist hauptsächlich mehr Wohmraum, erstmal zweitrangig ob Eigentum oder zur Miete (zwecks Vermögensbildung aber natürlich lieber Eigentum). Geeignete Immobilien kosten hier mindestens 500.000 EUR, da muss dann oft noch die Heizung neu gemacht werden oder oÄ. Also für den Immobilienerwerb müsste mit mindestens 500.000 EUR gerechnet werden. Für ordentliche Mietwohnungen in der Größenordnung würden hier mindestens 1300 Kaltmiete anfallen. Derzeit zahlen ir 1080 kalt ohne Heizkosten, wir heizen hier mit Nachtspeicheröfen und dementsprechend hoch der mtl. Abschlag mit EUR 270.

Wir haben ein Familiennettoeinkommen von derzeit EUR 4000, Fixkosten in Höhe von ca. 2500 EUR mtl. Wir haben ein Ersparnis von 30.000 EUR. Nächstes Jahr werde ich in Teilzeit wieder arbeiten, jbd mit meinem Gehalt haben wir dann ein Familiennettoeonkommen von ca. EUR 5500.

Unser Plan ist es jetzt, gut 1000 EUR mtl. zu sparen (ab nächstes Jahr dann vermutlich auch mehr), sodass wir in 5-7 Jahren Ersparnisse in Höhe von EUR 100.000 haben - das wären dann ca. die empfohlenen 20 % Eigenkapital für den Kauf einer Immobilie im Wert von 500.000.

Ob das dann so in 6-7 Jahren klappt, hängt davon ab, wie sich der Markt entwickelt.

Spätestens dann müssten wir aber kaufen, da wir ja bis zur Rente möglichst abbezahlt haben wollen.

Dazu kommt die Frage, ob wir in der kleinen Qohnung bis dahin "ausharren", oder für die Zwischenzeit eine größere Mietwohnung suchen. Wäre dann mit 2 Umzügen in den nächsten 7 Jahren für unsere Kinder verbunden. Ich tendiere jetzt zu einem Ortswechsel, da es in unserem Ort weder viel Immobilienangebot noch große Mietwohnungen gibt.

Was meint ihr? Sind das realistische Gedanken? Ich bin kein Finanzexperte und möchte si gern einen Plan fassen, gerade weil die jetzige Wohnsituation nicht nehr lange funktioniert.

LG

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Mal eine Frage: Warum muss es unbedingt Eigentum sein? Wäre es erstmal nicht besser sich eine bessere Wohnung zu suchen?

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Hallo,

wie gesagt, Eigentum muss nicht unbedingt sein. Allerdings haben wir so viel Geld, dass wir es uns leisten können müssten (meines Erachtens nach). Da wäre es schade, wenn wir das Geld in jemand anderes Tasche bezahlen. Zwecks Altersvorsorge und Vorsorge für unsere Kinder wäre Eigentim natürlich langfristig gesehen attraktiv.

LG

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Und ziemlich sicher müssen wir so oder so vor Ablauf der "Sparjahre" umziehen, wie gesagt, so lange geht das vermutlich nicht mehr. Dann würden wir mehr Kaltmiete zahlen, vermutlich aber weniger Heizkosten, zusätzlich haben wir ab nächstes Jahr mein Gehalt dazu. Da sollte es auch mit 300 Euro mehr Miete funktionieren, dass wir mindestens 1000 EUR/Monat weglegen können.

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Ich fände es irgendwie sinnvoller sich früher etwas zu suchen. Gerade wenn der große in die Schule kommt braucht er doch irgendwie etwas Privatsphäre und wenn die Kinder erstmal groß sind, reicht denen ein Schreibtisch, Schrank und Bett - da brauchen sie ja keine Spielfläche mehr und wenn die Kinder erstmal ausziehen, tut es doch eine kleinere Wohnung.
Eigentum ist auch nicht immer sinnvoll. Ihr zahlt zwar nicht an den Vermieter, müsst aber je nach Haus überall reininvestieren und da kann es manchmal besser sein, Geld zu sparen und anderweitig anzulegen.
Aber wartet mal den Immobilienmarkt ab wie der sich jetzt in den nächsten Jahren entwickelt. Oder ihr schaut mal nächstes Jahr mit weniger Eigenkapital.
Hier hat vor kurzem eine geschrieben die einen Hauskredit angeblich ohne Eigenkapital und sogar mit ein paar Schulden bekommen hat.

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Man zahlt nicht an den Vermieter, sondern an die Bank (Zinsen).

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Dann hast du mich missverstanden oder ich mich blöd ausgedrückt. Natürlich zahlt man beim Hauskauf die Zinsen an die Bank.
Es kann aber immer mal sein, dass man ein neues Dach, neue Fenster,…braucht und dann muss man nochmal ordentlich ins Haus investieren

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Hallo,
wie alt seid ihr denn? Die Frage spielt bei einer Finanzierung ja auch eine Rolle. Habt ihr euch denn mal durchgerechnet wie hoch eine mögliche Rate Stand jetzt oder fiktiv bei 100.000€ Eigenkapital zu den jetzigen Zinsen wäre und wie lange die Laufzeit und die Restsumme nach x Jahren wären?

Ich vermute ohne wirkliches Eigenkapital wird es derzeit schwierig. Die Zinsen steigen momentan. Kaufnebenkosten von ca. 10% dürfen nicht vergessen werden. Wenn dann auch noch etwa zu sanieren ist…

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An eurer Stelle würde ich vorher schon umziehen Platz braucht man vor allem wenn die Kinder noch klein sind und ab Schulalter macht ein eigenes Zimmer durchaus Sinn . Weiter ansparen könnt ihr machen aber man darf nicht vergessen das bei einem Hauskauf auch noch weitere kosten hinzukommen Grunderwerbsteuer, ggf. Marklerprovision , Renovierungsarbeiten + die Kinder werden älter und teurer ich seh ehrlich gesagt nicht das ihr so viel Geld für Eigentum hättet . Zumal die Zinsen in den nächsten Jahren auch noch weiter ansteigen werden . Seid ihr sicher das ihr im Stuttgarter Raum zu einem Kurs von 500.000 wirklich ein Haus bekommt ? Wenn dann höchstens mit sehr viel Renovierungsbedarf .

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Hallo,

danke für Deine Antwort.

Sollten wir tatsächlich noch so lange warten, müssen wir definitiv nochmal in eine andere Mietwohnung ziehen.

Wir haben jetzt, obwohl ich voll in Elternzeit bin, ca. 40 % von unserem mtl. Einkommen übrig (wirklich übrig). Wenn ich wieder arbeite, haben wir ca 60 % übrig, obwohl wir derzeit ja auch 1100 Euro Kaltmiete bezahlen. Wir hätten also trotz einer Tilgungsrate von zB 2000 EUR noch genug Geld über für Rücklagen, Urlaube, Sondertilgung... in 20 Jahren könnten wir mindestens 480.000 Euro zurück zahlen, wir arbeiten aber beide noch 30 Jahre bis zur Rente. Und hätten dann mit einem Eigenkapital von 100.000 EUR gestartet. Ich werde ja auch, wenn die Kinder älter sind, spätestens zur weiterführenden Schule gehen, mehr als 50 % arbeiten können.

Ist ein Immobilienkauf da tatsächlich eher nicht zu empfehlen? Wenn ich mir das so anschaue, müsste das doch gut zu stemmen sein. Ich will aber auch nicht blauäugig sein - wie gesagt, ich hab da wenig Ahnung von. Wir haben in zwei Wochen einen Termin bei der Bausparkasse zwecks Bausparvertrag, mit einem Berater, der auch Baufinanzierungem durchführt bzw. über die Gewährung von Krediten entscheidet. Ich bin schon sehr gespannt, was er dazu meint.

Sollte ein Hauskauf tatsächlich utopisch für uns sein, wäre das für mich auch vollkommen in Ordnung. Dann sehen wir uns mach einer schönen, großen Mietwohnung um. Die Frage ist dann aber, was man mit dem Geld macht, dass wir "zuviel" haben.

LG

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Würde an deiner Stelle umziehen und mieten und das Eigenkapital weiter aufstocken. Nicht warten, Wohnraum mit geringen Nebenkosten werden gefragter werden.

Bei Zinsen, Wirtschaft, Immobilienpreisen, Sanierungsdruck, Baustoffmangel ist viel Dynamik und Unsicherheit für dich drin. Das kann man sich auch von der Seitenlinie angucken als jetzt zu hohen Preisen bei hohen Zinsen zu kaufen. Bei uns fallen die Immopreise und man soll ja nicht ins fallende Messer greifen. Ich würde weiter fallende Preise erwarten. Gegen steigende Zinsen hilft mehr Eigenkapital, das wäre dann auch verschmerzbar.

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Hallo
Wir waren ( bzw sind was den Hauskauf irgendwann angeht) in einer ähnlichen Situation.
Ich kann dir gern von uns berichten.
Unsere Kinder sind fast 5 ( nächstes Jahr im Sommer kommt er in die Schule) und 1 Jahr und 4 Monate. Wir haben auf 85 qm gewohnt, sehr schön im Neubau mit Garten, aber ohne Keller ( nur eine Abstellkammer und Garage) und ein Kinderzimmer, kein Arbeitszimmer. Wir hatten Platzprobleme und haben uns nicht mehr wohl gefühlt. Der Stauraum fehlte, mein Mann braucht einen ruhigen Arbeitsplatz und die Kinder zeitnah mehr Platz, vor allem wenn die Schule startet.
Zum Kauf haben wir nichts gefunden, mein Schwiegervater hat noch ein Haus, dass wir möglicherweise übernehmen können, aber das ist noch nicht fix.
Wir haben eine Haus gemietet, fertig renoviert mit Küche, 160 qm. Das Haus ist 10 Jahre alt mit großem Garten in einer schönen Gegend, wo auch Kita und zukünftige Schule sind.
1700 Euro Kaltmiete zahlen wir. Vorher 1150 Euro warm. Die Sparrate hat sich verringert für uns und wird sich bei steigenden Kosten auch weiter verringern. Dennoch profitieren wir als Familie von der tollen wohnsituation. Die Kinder lieben ihren Zimmer, jeder kann sich hier frei fühlen und spielen, der Große kann Freunde einladen und jeder hat genug Platz. Ich möchte es nicht mehr anders haben.
Möglicherweise müssen wir nochmal umziehen. Möglicherweise übernehmen wir das Haus meines Schwiegervaters, aber war wir auf jeden Fall machen werden, den Hauseigentümerm ein Angebot, dieses Haus hier zu kaufen. Es ist traumhaft und wenn das klappen würde wäre das fantastisch!
Ich wünsche euch alles Liebe

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Hi, eigentlich ist es ein Irrtum, dass es sich lohnt Eigentum zu haben. Eigentum lohnt sich nämlich nur dann, wenn man es vermietet. Wenn man genug Asche hat, dass man sich selbst nebenbei noch ein Haus kaufen kann --> super. Sonst ist man zur Miete wirklich besser bedient. Als Mieter hat man so viele Rechte und das meiste muss der Vermieter zahlen. Man muss sich nicht um kaputte Dächer oder sonst was kümmern. Als Kapitalanlage ist eine Wohnung oder ein Haus das man vermietet super, wenn man sich das leisten kann. Bei Bedarf kann man da dann irgendwann noch immer aufgrund Eigenbedarf einziehen.

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Müsst ihr denn zwingend dort wohnen? Wenn nicht, würde ich definitiv einen Umzug erwägen. In Rheinland-Pfalz sind Kindergärten zum Beispiel ab 2 Jahren kostenfrei und wenn man in ein Dorf zieht und pendelt (30 - 40 Minuten), kommt man auch in größere Städte. In der Eifel kann man durchaus Häuser für 200.000 Euro oder auch weniger bekommen. Auch hier sind die Preise gestiegen. Leider. Aber immer noch besser als dieser Wahnsinn in Baden-Württemberg oder Bayern

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Naja, mein Mann ist Ingenieur im Fahrzeugbau und hat hier bei einem sehr begehrten Arbeitgeber einen super sicheren und sehr gut bezahlten Job. Und unsere Familien (beide groß) sind hier. Wir sind sehr familien- und heimatverbunden, daher kommt ein Umzug nicht in Frage, wenn ich auch noch so sehr mit Schleswig-Holstein liebäugel...

LG