Freistellung durch Arbeitgeber für FA-Termine - Bekomme ich nachträglich die Stunden?

Hallo zusammen,

nachdem die kritischen 12 Wochen nun vorbei sind, werde ich meinen Arbeitgeber einweihen, dass ein kleines Wunder in mir heranwächst #verliebt

Ich habe gelesen, dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, einen für Termine beim FA freizustellen. Da mein Arbeitgeber allerdings die ersten 12 Wochen nicht wusste, dass ich aufgrund der Schwangerschaft beim FA war, wurden mir wegen der ersten drei Termine Überstunden abgezogen. Ich habe leider nur Termine während der Arbeitszeit bekommen. Nun meine Frage: Kann ich nachträglich die Stunden zurückfordern, wenn ich einen Nachweis vorlege, dass ich während dieser Zeit beim FA war?

Herzlichen Dank.

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Ziemlich sicher nein, denn das Mutterschutzgesetz gilt erst nach Bekanntgabe der Schwangerschaft.

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Ich glaube, dass z.B. die Untersuchung zur Feststellung einer Schwangerschaft schon darunter fällt (und da kann man ja vorher noch nix bekanntgeben). Aber der Rest...guter Punkt... #gruebel

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Du hattest bis zur 12. Woche schon drei Termine beim FA? Das ist natürlich für den Arbeitgeber echt happig, da kommt ja so einiges an Stunden zusammen, wenn du es nicht durch Gleitzeit o.ä. ausgleichen kannst.

Ich würde den Nachweis über die Untersuchungen (Bescheinigung vom FA anfordern) einreichen und wenn du keine Möglichkeit zur Gleitzeit bzw. zur Verschiebung der Arbeit hattest, sollte das auch anerkannt werden. Manche Personalabteilungen sind da allerdings etwas hinterher oder hatten damit schon viel Stress, deswegen nicht wundern, wenn die Reaktion komisch ist :-D

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Die Frage ist auch, ob sich das lohnt. Mein Arbeitgeber „akzeptiert“ nur die Zeit beim Arzt und die war zumindest bei mir bis zum Mutterschutz (ohne CTG) nur kurz, ca. 15min/Termin, bei den großen Ultraschalluntersuchungen ca. 30min. Die meiste Zeit ist durch die Wegezeiten draufgegangen, aber die werden bei mir nicht angerechnet. Ich weiss allerdings, dass das andere Arbeitgeber großzügiger handhaben...

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Die Wegezeit zum/vom Arzt muss natürlich auch gut geschrieben werden. Da war dein Arbeitgeber im Unrecht.
Das hat nichts mit Großzügigkeit von den Arbeitgebern zu tun.

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Wo steht das denn offiziell?

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Ja, freistellen. Aber Achtung, nicht BEZAHLT freistellen.

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„Ihr Lohn oder ihr Gehalt darf er deswegen nicht kürzen“

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Sorry, Denkfehler

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Mein AG hat mich zu den Terminen nie freigestellt…
Ich MUSSTE meine Termine immer so legen das es entweder mit den Schichten passt oder wenn ich frei hatte…
Da bin ich tatsächlich ein wenig verunsichert
Würde da wirklich mal nachfragen und auf alle Fälle Bescheid geben das einschwangen bist… es is jetzt an der Zeit die Bombe platzen zu lassen… wenn dir auf Arbeit was passiert kann er dafür nicht belangt werden und du du stehst im Zweifel alleine da… alles gute und eine schöne Schwangerschaft 🤰

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Das ist auch korrekt so - die Freistellung ist nur verpflichtend, wenn es für dich keine andere Möglichkeit gibt. Mütter sollen die Vorsorge generell außerhalb der Arbeitszeit in ihrer Freizeit machen. Der Gesetzgeber stellt mit der Regelung nur sicher, dass man die Vorsorge auf jeden Fall wahrnehmen kann.

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Ich denke auch nicht, dass dies nachträglich zugelassen wird bzw. der Arbeitgeber dazu verpflichtet ist. In sehr vielen Berufen hat man auch die Möglichkeit Gleitzeit über den gesamten Tag zu machen. Da ist es nicht gerechtfertigt, eine Zeitgutschrift zu geben, wenn der Termin in der Zeit ist, wo der Mitarbeiter gewöhnlich arbeitet.
Ich hatte meine pränatal Diagnostik während meiner gewöhnlichen Arbeitszeit und muss am Nachmittag meinen Sohn betreuen. Aus dem Grund war es mir nicht möglich irgendwas reinzuarbeiten. Nicht das Problem meines Arbeitgebers. Ich hab trotzdem mal angefragt und man kam mir hier sehr kulant entgegen. Ich bekam für diesen Termin tatsächlich die Behandlungszeit gutgeschrieben. Hätte man nicht machen müssen. Ich habe aber einen sehr mitarbeiterfreundlichen Arbeitgeber.

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Meine Termine liegen auch alle in meiner Arbeitszeit. Mein AG stellt mich zwar frei, aber eine Stundengutschrift bekam und bekomme ich nicht.

Begründung des AG: Da die Arztpraxen mittlerweile auch nachmittags und teils bis abends geöffnet haben, sei es durchaus möglich, auch Termine außerhalb der Arbeitszeit zu legen. Das MuschG stamme hier noch aus einer Zeit, zu der die Ärzte nur eingeschränkt geöffnet hatten.

Ob das so stimmt?! Keine Ahnung. Ich habe es dann aber dabei belassen. Zudem habe ich Gleitzeit, da ist das glaube eh nicht mal was anderes.

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Naja, solange das Gesetz dahingehend nicht geändert wird, wird er sich aber wohl trotzdem dran halten müssen 🤷🏼‍♀️😀
Das MuSchG wurde zuletzt zum 1.1.2018 umfänglich geändert. Da hätte man nach seiner Argumentation dann ja auch die Arztterminregelung ändern können 😀 hat man nicht, also muss er sich auch dran halten 🤷🏼‍♀️

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Ja, aber in erster Linie muss sich die Frau daran halten - denn das Gesetz besagt nur, dass der Arbeitgeber zur Freistellung verpflichtet ist, wenn es für die Frau keinerlei andere Möglichkeiten gibt, die Vorsorge wahrzunehmen (Freizeit, Gleitzeit - was auch immer). Teilweise wird es, gerade in Blogs und Foren, so dargestellt, als müsse der Arbeitgeber selbstverständlich damit leben, dass eine Schwangere ihre Vorsorgetermine so legt, wie es für sie günstig ist, und er muss sie dafür freistellen - Stichwort "Treuepflicht". Man muss ernsthaft versuchen, den Termin in seiner Freizeit wahrzunehmen (und da spielt eben auch rein, dass man in vielen Jobs Gleitzeit machen kann). Erst wenn das nicht geht, ist der Arbeitgeber zur Freistellung verpflichtet und wird das ja in der Regel auch tun.

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ich glaube auch das alles erdt gilt sobald der Arbeitgeber informiert wurde … also zurückfordern glaube ich auch nicht

bei einer freundin war zb auch so ein spezieller fall, da hieß es sie ist freigestellt, man hat aber Zeitausgleich aufgebraucht weil der „weg“ gehört
sie hat ihr kind leider verloren … da die stunden bereits abgebaut waren bekommt sie sie nun nicht zurück obwohl sie ja eigentlich freigestellt ist … ist echt unfair

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Hallo,

bei mir war es ähnlich. Ich habe die Schwangerschaft auch erst nach 12 Wochen bekannt gegeben.

Ich habe eine Zeitgutschrift für alle vorherigen Termine bekommen. Ich habe einfach die Bescheinigungen der Praxis gesammelt.

Selbstverständlich mit Weg, ich habe einfach meine Adresse und die des Arztes genannt, in meinem Fall 10 Minuten zu Fuß vom Home Office. Das muss für die Kollegen von der Personalabteilung glaubwürdig genug sein.

Natürlich kann man seinen Weg nicht anders nachweisen. Auch nicht mit Fahrkarte oder Parkticket, das hat man nicht immer.

Aber der Arbeitgeber sieht kennt doch seine Adresse und sieht die des Arztes auf der Bescheinigung.

Und mein Arbeitgeber hat nie verlangt, dass ich mir die Termine nach der Arbeit lege. Das geht doch gar nicht, dann würden ja alle nur noch nachmittags Termine wollen.
Ich konnte mir meine Termine nie aussuchen, die wurden vergeben.

Ich habe ganz normale Büroarbeitszeiten mit Gleitzeit, das ist eben gleichzeitig mit den Öffnungszeiten von Arztpraxen.

Das ist ein wichtiges Thema und leider so unbekannt und es ist so viel Halbwissen unterwegs.

Viele wissen es gar nicht oder lassen sich von ihrem Arbeitgeber verarschen.

Man sollte das Mal oben im Schwangerschaft Forum anpinnen.

Man hat einen Anspruch auf Freistellung und zwar für alle Termine und bezahlt und einschließlich der Wege.

Nur muss dafür schon die Schwangerschaft bekannt sein.

Mein Arbeitgeber war so kulant, es auch rückwirkend zu machen.

Ich habe auch von Arbeitgebern gehört, die noch nicht einmal eine Bescheinigung oder Ausstempeln verlangen. Letzteres ist natürlich wegen des Unfallversicherungsschutzs fragwürdig.