Ich arbeite in einer Rehaklinik. Bis vor einem Jahr durften wir noch Urlaubstage mit in das erste Quartal des neuen Jahres nehmen, sie mussten bis Ende März genommen werden. Vor einem Jahr hatte dies unsere neue Verwaltungschefin geändert. Der Urlaub muss jetzt bis Jahresende genommen werden, sonst verfällt er. Das war für einzelne kleinere Abteilungen schon schwierig zu Händen. Ich musste dann innerhalb von 6 Wochen 5x 2-3 Tage Urlaub nehmen. Das war extrem stressig und in keinster Weise erholsam.
Jetzt kam heute eine Mail von der Verwaltungschefin, dass wir auch Überstunden nicht ins neue Jahr mitnehmen dürfen!
Da wir in unserer Abteilung seit Jahren unterbesetzt sind, laufen automatisch viele Überstunden auf. Jetzt durch Corona noch viel mehr. Da wir alle sehr erschöpft sind (es wurden auch schon Überlastungsanzeigen geschrieben), wollen wir alle unbedingt so viele freie Tage wie nur möglich haben. Gerade Anfang Januar ist die Klinik ein paar Tage zu und wir nehmen alle Überstunden-frei. Darf uns die Verwaltungschefin einfach unsere Überstunden wegnehmen oder ungefragt auszahlen?
Wenn wir jetzt alle unsere Stunden bis Jahresende nehmen, dann können wir unsere Abteilung für ein paar Wochen dicht machen!
Überstunden
Hi,
Naja, es gibt eine, an sich sinnvolle, Regelung.
Die Umsetzung wird schwierig und der AG wird auch seinen Betrieb nicht gefährden wollen (was er tun würde, wenn niemand mehr da ist).
Überstunden ei fach streichen geht natürlich nicht. Auffordern sie abzubauen bis Tag x geht aber. Im Zweifel wird der Abbau angeordnet oder ausgezahlt.
Ich würde an deiner Stelle schriftlich einen Abbauplan an die Personalabteilung schicken, der deinen Wünschen entspricht. Wird er genehmigt ist es gut. Wird er abgelehnt sollen sie dir mal einen Vorschlag machen.
Ich kenne solche Regelungen - und es gibt immer Ausnahmen. Nur da sitzen und nix machen, das geht nicht.
Was sagt denn die Abteilungsleitung dazu? Es ist ja jetzt ihre Aufgabe in Ihrem Team die Urlaube und den Überstundenabbau gem. den Vorgaben zu organisieren.
Überstunden kleckerweise abzufeiern kann ich ja noch nachvollziehen, beim Urlaub würde ich das nicht akzeptieren, der steht einem sinnvoll zusammenhängend für Erholungsurlaub zu.
Wir sollen auch keine Urlaubstage mit ins neue Jahr nehmen, max. 5 sind erlaubt und dann muss das der Vorgesetzte genehmigen und man muss sie schon verplant haben bis Ende März. Damit das alles klappt werden wir schon zum Jahresnfang aufgefordert unseren Urlaub grob einzuteilen übers Jahr und das mit unseren Vertretungen zu besprechen.
So war das ja bisher bei uns auch und lief gut. Corona hat jetzt alles massiv verschlechtert. Mehr Arbeit, weniger Personal, höherer Krankenstand...
Klar, deswegen halte ich das für unrealistisch. Aber das muss die Abteilungsleitung dann mit der Verwaltungschefin klären. Sprich: Sie versucht mit Euch eine Einteilung zu finden, stellt fest, dass sich das nicht organisieren lässt und muss einen Vorschlag machen. Z.b. dass die Verwaltungschefin gestattet, dass jeder x Urlaubstage und x Überstunden mitnehmen darf bis zum Datum x. Sprich: Abarbeitungsplan aufstellen, vorstellen und freigeben lassen, abweichend von der eigentlichen Vorgabe. Es muss eben Ausnahmen geben. Ich würde nicht ausbaden, was die Abteilungsleitung jetzt organisatorisch versäumt.