Praktikum - was tun?

Hallo!

Ich bin 16 und mache heuer ein freiwilliges 4-wöchtiges Praktikum (nicht von der Schule aus) an einem Klinikum in Ba-Wü.

Ich habe am Mo, 01.08. begonnen und bin jetzt nach etwas über 2 Wochen schon bisschen frustriert.

In der ersten Abteilung (wo ich die gesammten 4 Wochen bleiben sollte, wenn ich richtig verstanden habe), ging der Computer nicht. Daraufhin gab man mir Kuverts, die man mit Absendernamen abstempeln muss.

Nach 2 Tagen (!) ging dort die Arbeit aus und man schickte mich in eine andere Abteilung.

Dort in der anderen Abteilung sind sie nicht besonders erfreut über meine Leistungen. Ich muss alles sofort wissen und können; die möchten es mir nicht zum 1000sten Mal erklären.

Am Anfang dort durfte ich dann Briefe falten und in Kuverts stecken. Zum Thema Briefe falten hat man mich gefragt: Weißt du wie man einen Brief faltet? Hast du das schon einmal gemacht? Als ich sagte: Ja, das weiß ich, dann sagte man mir: Komm' ich zeig's dir, wie du das machen sollst.

Des Weiteren durfte ich diverse Patientenmappen (mit der Befund Vorgeschichte) aus einem Regal suchen. "Also du musst das schneller machen - wir haben Zeitdruck", meinte meine "Betreuerin". Dann ist mir eine Mappe runtergefallen - sofort wieder komische Blicke von ihr ("Komm her, ich mach' das. Geh zu deinem Platz, es ist gerade nichts für dich zu tun."). Ich fühlte mich nutzlos.

Mehrere Zettel in der Mappe waren dann nicht zusammengeheftet, d.h. ich holte die Klammermaschine. Wollte dann überprüfen ob noch Klammern in der Maschine sind und habe mir dann eine unabsichtlich in den Finger gepikst. Mein Finger hat geblutet, ich musste mit meinem blutigen Finger weiterarbeiten. So auf die Art: "Dein blutender Finger (mit der Klammer im Finger) hat Zeit - die Patienten warten ja bereits." Auf die Toilette mit dem blutenden Finger durfte ich auch nicht - ist ja nicht so dringend wie wartende Patienten.

Mittagspause durfte ich zwar machen, habe da aber versucht, die Klammer aus meinem Finger zu bekommen. Mittag war dann rum. "Ich hätte ja mindestens 1 1/2 Stunden Mittag gemacht - das geht so nicht" wurde mir gesagt. In Wirklichkeit waren es vielleicht 40 Minuten. Ich bin tatsächlich für ca. 5 Minuten auf der Toilette im Speisesaal in Tränen ausgebrochen.

Zurück an meinem Arbeitsplatz: Die Post hat angerufen. Ich hätte miserabel gefaltet, sie können die Adressen nicht lesen. Wenn die Post nicht so dringend gewesen wäre, hätten sie sie mir "zurückgeworfen".

Als ich dann erklärt bekommen habe, wie ich richtig Befunde faxe (hat mir der eine Mitarbeiter erklärt), kommt eine andere Mitarbeiterin herein und sagt: "Robert, nein. Er darf nicht faxen."

"Ja, meine Kollegen erklären mir nicht alles tausend Mal. Ich muss langsam alles alleine hinbekommen". "Langsam ist es echt nur mehr nervig mit dir." - ich wäre am liebsten auf Toilette verschwunden (und hätte geheult), durfte ich aber nicht.

Es ist der absolute Albtraum für mich. Dabei habe ich mich so auf das Praktikum gefreut.

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Ja, und da wundert man sich über den Fachkräftemangel…

Sag der Betreuerin, dass dieses Berufsfeld nicht für dich ist (ist neutraler, wenn auch nicht richtig) und du nicht mehr fürs Praktikum zur Verfügung stehst.

Ist eh kein Pflichtpraktikum, also warum solltest du dich blöde anmachen lassen?

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Ich schwanke zwischen "wie kann man sich so dappig anstellen?" und "da haben sich die Betreuer aber nicht mit Ruhm bekleckert".

Ich möchte mich aber dem Rat anschließen, dann einfach das Praktikum abzubrechen. Offenbar passen weder die Aufgaben zu Dir, noch klappt es zwischenmenschlich.

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Ich schwanke zwischen "wie kann man sich so dappig anstellen?" und "da haben sich die Betreuer aber nicht mit Ruhm bekleckert".

Ich möchte mich aber dem Rat anschließen, dann einfach das Praktikum abzubrechen. Offenbar passen weder die Aufgaben zu Dir, noch klappt es zwischenmenschlich.

4

Ich gehe mal davon aus, dass du dich im "Büro/Verwaltung" beworben hast und nicht in der Pflege, oder wie?

Briefe falten: Man hat dich gefragt, ob du das schon mal gemacht hast bzw. ob du das kannst. Dann wurde es dir auch nochmal gezeigt. Trotzdem waren letztendlich alle Briefe so gefaltet, dass man das Adressfeld nicht lesen konnte???? Ist dir das denn nicht aufgefallen??

Mittagspause: Sag "Es ist jetzt 12 Uhr. Kann ich ne halbe Stunde in die Mittagspause gehen? Ich bin dann um 13 Uhr wieder da."

Langeweile: Wenn es grade nix zu tun gibt, dann frag selber, ob du irgendwo helfen kannst. Warte nicht in einer Ecke, bis jemand nach dir sucht. Sollte eine Abteilung nichts für dich haben, dann frag, ob du zwischenzeitlich in einer anderen Abteilung aushelfen kannst. Es muss auch nirgendwo eine Arbeit für dich parat sein, die du alleine erledigst. Man lernt doch was über den Beruf, wenn man GEMEINSAM mit erfahrenen Kollegen arbeitet. Setz dich neben einen Kollegen und frag, ob du ne Stunde bei ihm zugucken darfst. Nebenher kann er dir erklären, was er gerade macht, warum er das macht, wie er das macht. Nur so lernt man einen Beruf kennen-

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Sollte der Beitrag ernstgemeint sein:

Wofür brauchst du das Praktikum und was wolltest du lernen? Klingt für mich ein bisschen danach, als wollte man dich nicht da haben.
Wir hatten vor kurzem ebenfalls eine Schülerpraktkantin bei uns. Sie ist die Schwester einer Kollegin aus einer anderen Abteilung und wollte in unseren Beruf reinschnuppern. Dummerweise arbeiten wir bei uns aber nicht so, wie man sich das klassisch vorstellt oder aus dem Fernsehen kennt. Sie wäre daher woanders viel besser aufgehoben. Das haben mehrere Leute, inklusive mir, unserem Chef gesagt, aber vermutlich wurde sie aufgrund des Verwandtschaftsverhältnisses doch genommen.
Sie hat dann im wesentlichen Digitalisierungsaufgaben übernommen, sprich Akten eingescannt. Wir hatten versucht, ihr andere Aufgaben zu geben, aber ohne jegliche Vorkenntnisse war das schwierig und teilweise hat sie sich auch nicht besonders klug angestellt.
Vermutlich redet sie über uns nicht viel anders als du, aber uns Mitarbeitern war von Anfang an klar, dass das nichts für sie ist und hätten sie nicht genommen, sondern sie woanders hin empfohlen. Keine Ahnung, was sie und ihre Schwester sich dabei gedacht haben (die Schwester, die bei uns arbeitet, hätte es wissen können).


Da ich nicht weiß, was du für ein Praktikum machst, kann ich dir nicht so richtig etwas raten. Ist das ein Praktikum als Bürokaufmann o.ä. würde ich fragen, ob man dir einfache Dinge zeigen kann. Einfache Anschreiben z.B., zeigen wie das Fax-Gerät funktioniert usw. Faxen ist nun kein riesen Problem. Es muss nur einer schauen, dass Nr. richtig war, und der Sendebericht positiv ist.
Allerdings muss ich auch sagen, dass du dich wirklich nicht sehr clever angestellt hast. Ob der Tacker voll ist, merkst du beim Tackern. Sich eine Klammer in den Finger zu tackern, bedarf schon einiger Kunst. Dass man dann in einer Klinik keinen Wert darauf legt, dir die Klammer aus dem Finger zu ziehen, lässt mich ein bisschen an dem Wahrheitsgehalt deines Posts zweifeln, aber naja sei's drum.

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Hi,
Das mit dem Tacker fällt mir sehr schwer zu glauben. 1. Kann ich mir nicht vorstellen, dass das ausversehen passiert (ich habe mir mit 14 absichtlich eine Tackernadel in den Finger gedrückt (... fragt nicht...) Und das kann nur mit richtig viel Druck passieren und es blutet erst, wenn du die Nadel rausziehst... Und 2. Nie im Leben haben die dich so weiterarbeiten lassen, schon dreimal nicht im Krankenhaus.

Falls ich mich irre: Brich ab, das passt nicht zwischen euch.

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Man verbietet dir auf die Toilette zu gehen? Kann ich nicht glauben.