Wie sind eure Erfahrungen mit Narzisten im Unternehmen.
Ich tue mich gerade richtig schwer…
Die Konstellation ist so, dass wir Kollegen sind und zwei Bereiche abdecken, die sich nur punktuell überschneiden. Wir haben für die gleichen Mitarbeiter Personalverantwortung, nur sachlich unterschiedlich.
Er ist wirklich tyrannisch und benimmt sich schrecklich, er setzt andere herab und macht sie fertig, nie offen, nur hintenrum.
Gestern wäre ich fast ausgeflippt, weil das Benehmen so gar nicht geht und ich auch das Gefühl habe, die Leute schützen zu müssen. Dann werde ich aber nicht mit meinen Aufgaben fertig. Die Mitarbeiter haben entweder das Stockholm Syndrom oder sind abgestumpft oder gehen.
Er ist ja ebenfalls in einer Führungsposition und lästert mit jedem über jeden, ich höre das aber eher von anderen.
Ich bin ein Teamplayer, er ein Egomane, er redet nur von sich, den ganzen Tag, was mich so nervt und anödet.
Natürlich hat er wie viele Narzissten Vorteile für den Betrieb und den Inhaber und dort zeigt er ein anderes devotes Gesicht….
Ich würde so weit gehen, dass man ihn gewähren lässt, obwohl alles bekannt ist und ihn ausnutzt, weil er in einem Bereich extrem gut ist und sich aufopfert. Der Inhaber ist nur wenig im Betrieb ( hat noch andere Projekte), er spielt den Kollegen wie eine Kinderflöte, ein Lob und er tut alles.
Ich könnte mich auch damit auseinander setzen, wie man Narzissten manipuliert… ich habe da wenig Bock drauf .. es ist auch nicht so, als wären wir Spinnenbeins, nein wir haben im Büro viele Lacher und verstehen uns gut.
Aber das Tyrannische kann ich nicht ab. Wenn er Hilfe braucht, bin ich die erste mit lösungsorientierten Vorschlägen, aber auf Drama und alle sind schuld habe ich keinen Bock.
Wenn ich das so äußere …. vermutlich hört er mir gar nicht zu, so ist er in seiner Ich Blase.
Es ist fast grotesk, ich erzähle von einem Problem in einer Abteilung und er reagiert mit einem 10 Minuten Dialog über sich selbst.
Ich weiß gerade nicht, was ich tun soll, ohne gewisse Bereiche zu gefährden, weil sich von ihm abhängig gemacht wurde. Ich bin sonst schnell mit ein paar klaren Worten, denke aber, das gewünschte Ergebnis erfolgt nicht, eher sowas wie Krieg, das bringt ja auch nichts für den Betrieb.
narzisstischer Kollege
So ganz kann ich Deinen Beitrag nicht nachvollziehen. Du schreibst zum einen, Ihr hättet beide Personalverantwortung, zum anderen, dass Deine Aufgaben Dir keine Zeit lassen, die Mitarbeiter zu schützen. Wenn Du Personalverantwortung hast, gehört es zu Deinen Aufgaben die Mitarbeiter zu schützen. Wobei ich es auch eher seltsam finde, dass sich zwei Führungskräfte die Personalverantwortung für die gleichen Mitarbeiter teilen. Wer führt die Mitarbeitergespräche, koordiniert Urlaubswünsche, Weiterbildungen, entscheidet über Einstellungen und Entlassungen? Ihr beide? Oder meinst Du mit 'Personalverantwortung', dass Ihr beide Zugriff auf dieselben Ressourcen habt, also quasi Projektleiter seid?
Als nächstes fällt mir auf, dass Du von 'Narzissten' und 'Stockholm-Syndrom' schreibst. Hast Du die Qualifikation solche psychologische Diagnosen zu stellen oder sind das Buzzwords, die Du aufgeschnappt hast? Wenn Du kein Psychologiestudium absolviert hast, wäre ich damit sehr, sehr vorsichtig. Genausowenig wie Du ohne Medizinstudium und aufwendige Diagnostik von Kopfschmerzen auf Gehirntumor schliessen kannst, kannst Du von teamuntauglichen Verhalten auf eine Persönlichkeitsstörung schliessen.
Als Du Deinem Kollegen von dem Problem in einer Abteilung erzählt hast, hatte er eine Chance sich auf das Gespräch vorzubereiten oder hast Du das einfach in den Raum geworfen? Nach meiner Erfahrung sind solche Gespräche viel konstruktiver, wenn man einen Termin ansetzt, das Problem schriftlich skizziert und Gesprächsnotizen anfertigt. Sonst kann das durchaus passieren, dass man komplett aneinander vorbei redet. Und das ist dann nicht nur die Schuld des anderen Gesprächsteilnehmers.
Du schreibst, die Mitarbeiter seien abgestumpft oder würden gehen. Woher weisst Du, dass das an Deinem Kollegen liegt? Mir z.B. ist fachliche Kompetenz wichtiger als menschliche. Wenn ein Team- /Projektleiter mich ungerechtfertigt anmotzt kann ich mich gut wehren. Das ist dann vielleicht mal ein Thema für's auskotzen unter Kollegen. Wenn der Team- /Projektleiter sich aber durch wiederholte falsche fachliche Entscheidungen auszeichnet und auch sonst nicht den Eindruck macht, er wüsste wovon er spräche, ist das nachhaltig frustrierend.
Grüsse
BiDi
Ich schließe mich zu 100% BiDis Beitrag an.
Deine Wortwahl entsetzt mich. Man "spielt" keine Menschen und man redet auch nicht so herablassend wie du über deine Mitarbeiter, nur weil sie Auswege suchen, mit der Situation umzugehen.
Ich finde, ihr habt beide versagt und seit nicht als Führungskraft geeignet. Stell dich vor die Mitarbeiter oder lass es. Aber dicke sein mit deinem Kollegen und angebliches Mitgefühl für deine Mitarbeiter, das passt nicht.