Bausparvertrag / Scheidung

Hallo Ihr Lieben,

ich würde gerne einen Bausparvertrag abschießen und stelle mir die Frage was damit passiert, wenn ich mich scheiden lasse.

Kurz ein paar Informationen vorab: Mein Mann und ich haben ein gemeinsames Girokonto und jeder noch sein eigenes. Wir sparen gemeinsam, aber auch jeder für sich.
Im Alltag ist es so, dass jeder prozentual seines Gehaltes etwas auf das gemeinsame Konto einzahlt um alle gemeinsamen Kosten zu decken. Da zählt auch eine Sparsumme dazu. Mit dem eigenen Geld, was man noch entsprechend übrig hat macht jeder wozu er Lust und Laune hat.

Ich würde nun ergänzend zu meinen anderen Geldanlagen einen Bausparvertrag abschließen und diesen von "meinem" Geld besparen. Sobald er zuteilungsreif ist entsprechend eine Kapitalanlage kaufen (als alleinige Eigentümerin). Mir stellt sich nun eben die Frage, ob ich bei Scheidung im Falle vor der Zuteilung die Hälfte der angesparten Summe auszahlen muss und/oder sobald ich davon eine Immobilie gekauft habe diese auch ins gemeinsame Vermögen einfließt, obwohl er nicht Eigentümer wäre.

Kann mir dazu jemand etwas sagen?

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Das einzige das ich dir raten kann, ist ein Termin beim Anwalt oder Notar und einen Ehevertrag mit Scheidungsfolgenvereinbarung aufzusetzen. Alles andere bringt nichts. Nur so seid ihr beide in Fall der Fälle so abgesichert dass es aufgeteilt wird wie ihr es euch vorstellt.

Soweit ich weiß, ist es ohne Vertrag egal auf wen das Konto läuft, der Zugewinn wird geteilt. Wir hatten den Fall im Bekanntenkreis, er hat ein Haus in die Ehe gebracht, Wert damals 200.000€, die Ehe ging in die Brüche und das Haus wurde auf 300.000€ geschätzt. Er musste seiner Ex die Hälfte der Differenz auszahlen.

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Kommt ja darauf an, was ihr als Gütergemeinschaft vereinbart habt. Üblich ist eigentlich die Zugewinngemeinschaft. Da bringt das alles nichts. Ihr könnt 10 getrennte Konten haben - bei der Scheidung zählt alles zusammen. Genauso wie ein Bausparvertrag, Rentenversicherung, Immobilien,… das darf auch nur auf einen Ehepartner lauten. Ist vollkommen egal bei Zugewinn - die Ehezeit wird ausgeglichen. Und da du hier eine Anschaffung WÄHREND der Ehezeit planst, gehören 50% dem Partner. Das kann man nicht verhindern ohne die Zustimmung des Partners.

Selbst eine (teure) Scheidungsfolgevereinbarung muß nicht funktionieren. Du darfst deinen Partner keinesfalls bedürftig machen, nur weil du dort etwas für dich behalten willst, was ihm vom Gesetz her zusteht.

In einer Zugewinngemeinschaft gehört jeder Cent, den ihr verdient, euch beiden gemeinsam. Wenn du davon Geld für den Vermögensaufbau nutzt, mag das dein Vermögen sein (im Grundbuch steht dein Name/ der Bausparvertrag läuft auf dich), aber dein Mann hat Anspruch auf den entsprechenden finanziellen Ausgleich.

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Also wenn ich einen Anwalt bezahle und er eine Scheidungsfolgenvereinbarung aufsetzt, erwarte ich auch dass das alles rechtmäßig ist und dann natürlich auch so funktioniert.
Und sooo teuer ist das auch nicht. Ich meine wir haben keine 1000€ bezahlt und dafür war aber alles geregelt und es gab keinen Zoff

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Rechtmäßig ist der Vertrag, aber du kennst doch nicht die Situation im Moment der Scheidung.

Verlangst du den Bausparvertrag für dich UND der Ehepartner ist bei der Scheidung bedürftig, ist der Punkt im Vertrag ungültig, oder man einigt sich eben auf entsprechende Unterhaltszahlungen.

Die Kosten des Vertrages können auch sehr viel höher sein. Das ist schließlich kein Pauschalpreis.

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Ich kann mich da nur den Vorrednerinnen anschließen, es ist immer sicherer, sich da durch einen auf Eherecht spezialisierten Anwalt zumindest einmal beraten zu lassen, um da auf der sicheren Seite zu sein.

Wie schon von den anderen erwähnt kommt es bei Vermögen immer darauf an, woher es kommt, es wird in, Zitat "die drei Kategorien vorehelicher und im Laufe der Ehe erworbener Besitz sowie Vermögenswerte aus Erbschaften unterschieden." (Quelle: https://www.lorenz-strobl.at/ehe-scheidungsrecht)

Habe selbst da zum Glück noch keine negativen Erfahrungen machen müssen, aber im Bekanntenkreis sehr viel unschönes gesehen. Es ist auf jeden Fall sehr gut, dass du dir vor dem Abschluss schon so viele Gedanken darum machst, das ist ja leider nicht immer so der Fall. Ich wünsche dir alles Gute damit und dass es hoffentlich alles so funktioniert, wie du es dir vorstellst.