Nochmals auf die gleiche Stelle bewerben?

Hallo ihr Lieben

Kurz zu mir, ich bin 38 Jahre, und arbeite seit 20 Jahren für das gleiche Unternehmen. Fühle mich dort grundsätzlich wohl, aber habe seit anfangs Jahr den Wunsch mich einer neuen Herausforderung zu stellen.
Seit der Geburt unserer Tochter im 2014 kommt es bei mir immer wieder zur psychotischen Schüben (ca. 1x Jahr). Nun habe ich mich im Juli intern auf eine Stelle beworben die mir sehr zugesagt hat, dabei habe ich aber einen psychotischen Schub erlitten und habe daraufhin das erhaltene Jobinterview abgesagt. Was ich nach dem Schub sehr bereut habe.

Nun habe ich gesehen, dass die Stelle immer noch zu besetzen ist. Ich kenne den Teamleader der das Interview durchführen würde gut. Irgendwie lässt mich diese Stelle nicht los. Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Nochmals persönlich auf dem Teamleader zugehen und die Situation schildern oder es sein lassen und weiter suchen? Ich komme mir einfach komisch vor, weil ich denke, dass ich so unzuverlässig rüber kommen würde :-(

Ich danke euch fürs Lesen und Feedbacks.

LG

Nochmal Bewerben?

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Hi,
Also prinzipiell ja, ich würde mich schon nochmal darauf bewerben.
Zu deinem Schub schreibst du nichts, was auch ok ist. Ich kann mir aber wenig darunter vorstellen. Es käme jetzt für mich ein bisschen darauf an, wie du abgesagt hast. Neutral mit "ich ziehe meine Bewerbung zurück". Dann würde ich gar nichts groß erklären, sondern einfach erneut die Bewerbung abgeben.
Oder mit viel Tamtam, dann würde ich mit dem Teamleiter vorab sprechen.
Zu verlieren hast du ja so oder so nichts.
Lg

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Ja, ich würde nochmals nachfragen. Abchecken, wie weit sie in der Rekrutierung sind. Wenn sie kurz vor Vertragsabschluss stehen, hat es sich erledigt.
Ansonsten: Deine Worte vorsichtig wählen. Bereite dich also vor: Wenn es heisst, weshalb du zuvor deine Bewerbung zurückgezogen hättest, kannst du sagen, du seist dir auf einmal (und vorübergehend) nicht sicher gewesen. Je länger aber du darüber nachdenken würdest, desto mehr sähest du dich in dieser Arbeit. Und dann legst du los mit all deinen Qualitäten, die wie angegossen auf diese Stelle passen. Du gibst wieder, was es für diesen Job braucht und wie du das erfüllen kannst. Wenn du selbstbewusst und reflektiert daherkommst, werden allfällige Zweifel verschwinden. Wenn die Firma bis dato niemand anderen gefunden hat und du als Interne quasi dahergelaufen kommst, wäre das ein Win für beide Seiten. Toi toi!

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Wegen deinen Schüben: Ich würde hier versuchen - wenn das überhaupt möglich ist - hier Methodiken zu üben, die dir in der momentanen und temporären Schubsituation helfen, keine übereilten Entscheidungen zu treffen. Aber wie gesagt, ich habe leider keine Ahnung, ob man da präventiv einsetzen kann oder nicht. Ich denke so in Richtung Panikattacken, wo man lernt, wie man mit Atemübungen, Gedankenlenkung usw. so etwas durchstehen kann. Oder mit entsprechender Dosierung der Medikamente..

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Klar, bewirb dich!
Ich würde im Bewerbungsprozess erstmal nichts zu der Krankheit sagen. Leider ist das Wissen zu psychischen Erkrankungen nicht bei allen Menschen gleich gut. Und du kannst diese Aufklärung im Bewerbungsgespräch nicht leisten. Es ist eine chronische Erkrankung, und du wirst deinen Umgang damit finden. Das sollte dich nicht abhalten davon dein Leben aktiv zu gestalten.

Dass Bewerber:innen sich mal unentschieden kommt häufig vor und kann tausend Gründe haben. Wenn jemand fragt würde ich nur sehr allgemein sagen, dass du zwischenzeitlich noch etwas mehr Zeit gebraucht hast, und jetzt aber bereit bist für die neue berufliche Herausforderung.

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Warum nicht. Sprich ihn drauf an. Aber wie schon gesagt, es wird gefragt werden warum du das Jobinterview nicht wahrgenommen hast. Man kann ja auch recht allgemein mit "gesundheitlichen Problemen" antworten.