Hallo ihr Lieben,
ich arbeite als Psychologin in der Geriatrie in bin momentan in der 11. SSW. Meinem Arbeitgeber habe ich noch nicht Bescheid gegeben, da ich Angst habe ins BV zu kommen. Wir sind gerade stark unterbesetzt und für das Team wäre es nicht zumutbar. Was sind eure Erfahrungen? Wird man aufgrund von Corona immer noch direkt ins BV geschickt?
Vielen Dank für die Antworten!
BV im Krankenhaus
Huhu,
Ich hab das Gefühl das es wegen Corona überall unterschiedlich gehandhabt wird. Ich hatte bei meiner Gefährdungsbeurteilung ein extra Blatt für Corona, konnte allerdings mit allgemeinen Hygienemaßnahmen (Abstand, Lüften, Maske ) argumentieren und weiter arbeiten.
Hast du als Psychologin potentiell gefährliches Klientel? Das war bei mir ein Grund warum ich keine Außendienste mehr machen durfte (bin Sozialarbeiterin) und nur noch Dienst im Büro und sehr sehr eingeschränktem Klienten Kontakt machen durfte.
Vielen Dank für deine Antwort. Vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit ein Konzept auszuarbeiten. Ich arbeite mit alten Menschen, die teilweise sehr schwerhörig sind. Ohne Abstand ist das nicht möglich. Die Maske darf man ja nach Mutterschutz nur 30 Minuten tragen. Da ich an Patienten arbeite, trage ich sie mehrere Stunden.
Das könnte in der Tat schwierig werden, eine reine Büro Tätigkeit ist bei dir wahrscheinlich nicht möglich?
Bei mir war es so, das ich dann eben die ganzen Verwaltungsaufgaben übernommen habe, zusätzlich Fälle am Telefon bearbeiten konnte und Klientenkontakt nur noch im Form von Beglaubigungen und Beratung zu Vorsorgevollmachten hatte, dabei hab ich dann eine Maske getragen, aber ansonsten im Büro war sie nicht erforderlich. .
Als ich es Ende Februar bekannt gegeben habe, gab es kein offizielles BV wegen Corona mehr. Ich durfte keinen Patientenkontakt mehr haben und habe von da an Büroarbeiten auf Station gemacht. FFP2 Maske war bei uns keine Pflicht. Hätte auch nicht ins BV gewollt und habe so bis zum Mutterschutz weitergearbeitet.
Vielen Dank für die Antwort!
Als Psychologin kann ich leider nicht ohne Patientenkontakt arbeiten. Und die FFP2 Maske ist bei uns verpflichtend. Ich trage Sie mehrere Stunden am Tag.
Hallo,
die Frage ist, wie groß ist euer Team und wie viele Betten habt ihr. Wir arbeiten mit einer Psychologin und einer psychologischen Assistentin auf 71Betten pro Monat. Da die beiden das alles alleine nicht schaffen, sind meine Kollegin und ich zum Ergänzen da. Wir machen MMSE und Uhr, so müssen die beiden nur ergänzende Diagnostik machen bzw. Berichte. Unsere Psychologin ist nur drei Tage die Woche da und übernimmt einen Großteil der Berichte. Demenzgruppen teilen wir uns und wir arbeiten mit Trennschutzscheibe.
Aufgenommen werden nur Patienten mit zwei negativen PCR Test und anschließend wird zweimal wöchentlich ein Schnelltest gemacht. Besuch nur nach Anmeldung mit negativen Schnelltest. Wir selbst erhalten einen Schnelltest und einen PCR pro Woche. Ploppt doch einmal ein positiver Patient auf greifen strengere Hygienemaßnahmen. Insgesamt arbeiten wir seit Januar 20 in festen Teams pro Station.
Unsere Psychologin (Autoimmunerkrankt) gehört zu den wenigen Kollegen, die noch keine Coronainfektion hatten.
Liebe Grüße
Hallo,,
danke für deine ausführliche Antwort! Euer Konzept ist ja richtig gut. Wir sind zu viert (20 Stunden Kräfte) und auf verschiedenen Standorten mit 110 Betten verteilt. Jeder hat seinen Standort und ist für seine Patienten allein verantwortlich. Das heißt die Aufnahme mit MMSE, GDS und Uhr kann ich’s nicht abgeben. Des Weiteren werden bei uns die Patienten komplex-geriatrisch behandelt. Das heißt Diagnostik ind Berichte allein reichen nicht aus. Sondern sie müssen Therapieeinheiten bekommen, die in den Zimmern der Patienten ohne Trennschutz stattfindet. Ein Büro habe ich auch nicht, um die Therapien dort zu machen. Das Personal wird nicht mehr getestet und die Patienten kriegen nur einmal bei Aufnahme einen Schnelltest. Bei uns häufen sich auch immer wieder Ausbrüche, da zum Beispiel der Besuch nicht getestet wird.
Die nächste Zeit wird immer eine Psychologin im Urlaub sein und es gibt bei einer Kollegin gehäuft Krankheitsfälle.