Hallo,
Ich hab irgendwie so das Gefühl gegen Mühlen zu arbeiten. Ich bin Projektmanagerin und arbeite schon mein ganzes Leben, meist mindestens 75 %, eher mehr. Habe 3 Kinder und einen Mann, der sich der Teilzeitarbeit verschrieben hat und den Haushalt schmeißt.
Ich hab immer das Gefühl dass sowohl meine Arbeit als auch meinHaushakt zu kurz kommen. Irgendwie fühle ich mich für alles verantwortlich. Klar meine Aufgaben im Beruf, gabz klar. Aber auch wenn das Haus wieder einmal aussieht wie bei Hempels fühle ich mich verantwortlich. Meine Kleine ist jetzt 10 Monate alt und derzeit in Eingewöhnung und ich bin es einfach leid die Kita ständig darauf hinzuweisen dass mein Mann Ansprechpartner im Thema Kinder ist.
Hat hier jemand noch das "verdrehte" Rollenbild? Mit was für Hürden habt ihr zu kämpfen? Ich persönlich hab das Gefühl dass ich mich ständig rechtfertigen muss. Am Ende werde ich als Exot gefeiert, aber das möchte ich doch garnichts sein. Wann wird das endlich als normal eingestuft?
Gerne einfach aus dem Nähkästchen plaudern. Ich will einfach wissen, dass ich da nicht alleine an der Front stehe
Noch jemand als Hauotverdienerin?
Irgendwie haben sich da einige Rechtschreibfehler in meinen Beitrag eingemischt. Ich hoffe ihr verzeiht das
Ich arbeite 30 Std. und bin ebenfalls Hauptverdienerin. Das heißt bei uns aber (leider) nicht, dass mein Mann in TZ arbeitet. Er arbeitet zwar Vollzeit verdient damit aber trotzdem deutlich weniger als ich. Und er arbeitet leider sehr unregelmäßig.
Ich bin vor allem angefressen, wenn er (oft!!) tagsüber frei hat und wirklich über etliche Stunden alleine ist während ich arbeite und das Kind in der Kita ist und wenn er dann in meinen Augen zu wenig Zeit für die Familie einbringt. Also ja, er holt und bringt dann, er geht einkaufen und übernimmt dann auch mal die Kinderbetreuung am Nachmittag damit ich länger arbeiten oder zum Sport gehen kann oder Besorgungen für die Familie alleine machen kann. Aber das war es auch. Alles andere muss ich dann wirklich als Aufgabe verteilen, er sieht nicht selbst was gemacht werden muss.
Vermutlich kann ich mich hier im Vergleich zu anderen Männern absolut nicht beschweren, weil meiner wirklich alles macht was man ihm sagt. Mehr aber leider auch nicht.
Das ganze Thema Mental Load hängt an mir: an Termine denken, Putzfrau/Babysitter koordinieren, Geschenke besorgen, Verabredungen organisieren, Hobbys im Auge behalten, Kleiderschrank an die Jahreszeiten anpassen, zu kleines verkaufen, neue passende Sachen besorgen, in den ganzen WhatsApp Gruppen sein und dann auf spontane Änderungen bei Kita und Vereinen reagieren, Urlaub buchen, …
Mein größtes „Problem“ ist aber vermutlich, dass ich ihn wahnsinnig darum beneide, dass er oft alleine zu Hause sein kann ohne arbeiten zu müssen. Ich bin nie - NIE!!! - allein zu Hause und habe mal meine Rihe und kann einfach abhängen. Und ich bin jemand, der eigentlich viel Zeit für sich braucht. Dafür kann er aber nichts
@TE: Was uns unterscheidet: In der Wahrnehmung nach außen führen wir das klassische Rollenbild: er Vollzeit, ich Teilzeit. Dass hier ohne mein Gehalt gar nichts gehen würde wissen die anderen ja nicht. Da fehlt mir dann manchmal vielleicht auch etwas die Wertschätzung, die Vollzeit-Vatis hinterher geworfen bekommen.
Aber als kleine Anekdote: Heute Nachmittag komme ich alleine nach Hause, mir begegnet die Nachbarin und fragt ob ich von der Arbeit komme. Ich bejahe und sage, dass ich außerdem
noch Schwimmen war. Schockierte Frage „Wo ist das Kind??“ - „Ähm, mit dem Mann beim Turnen!“
Ist jemals ein Vater, der ohne Kind unterwegs ist, gefragt worden wo sein Kind ist (als sei es verloren gegangen)?
Oh Gott, das ist echt schlimm 🙈 va wenn das Kind groß genug ist, um turnen gehen zu können 🙈
Hi,
ich bin ebenfalls Hauptverdienerin bei uns, mit einem weit qualifizierterem Abschluss und Job, als mein Mann. Nach dem Mutterschutz (unser 1. Kind 🥰) werde ich im Oktober mit 15 Stunden/Woche aus dem Homeoffice wieder einsteigen, die Großeltern unterstützen 3 Vormittage, mein Mann übernimmt 2 Nachmittage. Obwohl ich selbst mit den 15 Stunden so viel verdiene, wie mein Mann in Vollzeit, erwarten die meisten, dass ich zurückstecke und mind. Ein Jahr ganz daheim bleibe. Meine Freunde reagieren ganz cool (die hat man sich ja auch rausgesucht), aber von Kollegen und entfernterer Familie kommt oft ein „also ich hätte das ja nicht gekonnt“ oder „das ist ja total toll von deinem Mann, dass er dich unterstützt“. Er unterstützt nicht, er ist verdammter Teil der Familie und wir kümmern uns eben gemeinsam um alle Aspekte der Familie 🙄 ich fühle mich auch immer, als ob ich mich rechtfertigen muss und habe mir mittlerweile antworten für die doofen Fragen zurecht gelegt (die gemeiner werden, je öfter ich sowas höre). Oft schwingt unterschwellig auch mit, dass ich mich ja gegen meine Familie, für die Karriere entscheiden würde. Als ob es ein entweder oder sein müsste. Ich wurde auch gefragt, wie ich meinen Haushalt dann parallel mache. „Meinen“. 🙄
Ach und natürlich wird automatisch angenommen, dass mein Mann bei der Planung nichts zu melden hatte und ich ihn unterdrücke. Sowas kannst du dir echt nicht ausdenken…
Und immer, wenn es um fragen rund uns Baby geht, werde ich angeschaut… egal ob Kinderarzt oder andere, jeder spricht mit mir und erwartet, dass ich mich kümmere, selbst wenn mein Mann 1 Meter daneben steht. Was er im Übrigen auch scheisse findet.
Unser kleiner ist 7 Wochen und ich höre mir das seit Bekanntgabe der Schwangerschaft an und könnte jetzt schon ausflippen.
Auch Kita und Schule freue ich mich schon…
Fühl dich gedrückt
PS: mit meinem Mann ist alles abgestimmt, wir sind super happy mit unserem Leben und der Planung 🤗
Bei uns in der Kita war es total super, mein Mann hat die Eingewöhnung gemacht und es ist hier in der Großstadt keine Seltenheit. Das mal als Mutmacher.
Ansonsten ging es mir dann teilweise andersrum: Das ich mich bei Menschen du wussten wir viel mehr ich verdiene als mein Mann dafür
rechtfertigen musste, dass ich trotzdem ein Jahr Elternzeit mache und in der Zelt gar nicht arbeite. Ob ich so eine Glucke wäre, die das Kind zum Wohle der Familienfinanzen nicht vom Vater betreuen lassen in. Das kam dann eher von anderen Frauen mit ähnlichem Bildungs- und Karrierestatus wie ich.
Also wir man es macht… ist lockt richtig!
Hallo
Ich mutierte schleichend zur Hauptverdienerin. Damals, als die Kinder noch klein waren, arbeitete ich auf Freelance- und Teilzeitbasis. Dann wechselten die Rollen: Mein Mann ist mittlerweile seit 7-8 Jahren Hausmann und übernimmt den Haushalt ohne die Wäsche (das bleibt bei mir). Er repariert, optimiert, kocht, putzt, macht den Garten, fährt die Kinder. Ich habe den ganzen Mental Load, wie ourhope123 oben so schön schreibt, und weise ihn stets an, was er wann bezüglich Kinder tun soll. Er will es auch so, da er keine Agenda führt, um sich alles zu merken. Das hat Vor- und Nachteile: Ich trage immer die Planung im Kopf, kann dadurch aber sicherstellen, dass alles läuft, wie es sollte. Wobei unsere Kinder nun auch selber mitdenken, da sie schon grösser sind.
Meinem Umfeld gegenüber gehe ich offen und natürlich damit um, war nie ein Problem mit speziellen Reaktionen oä. Bei Ärzten, in den Schulen usw. wird mein Mann meistens gleichermassen angesprochen und einbezogen. Vielleicht liegt es daran, dass er mit der Körpersprache Präsenz zeigt und Fragen stellt.
Wegen dem Exotendasein: Ich dachte immer, wir seien es, doch wenn man mit den Leuten redet, gibt es doch einige in meinem Umkreis, wo Frau die Hauptverdienerin ist. Das kommt aber oft nicht gleich zum Vorschein.
LG
Nein, du bist nicht alleine auf weiter Flur. Bin in einer ähnlichen Situation. Aber meine Kinder sind zum Glück schon "aus dem Gröbsten raus". - Ok, sie sind Teenies.
War nicht immer leicht. Im Gegenteil. Manchmal war ich echt an meinen Grenzen. Aber je älter die Kinder werden, desto leichter wirds.
Zum Thema Haushalt kommts drauf an, wie ihr was vereinbart habt.
Aber dürfte eh egal sein. Hier bei Urbia heißt es ja immer, dass beide Partner sich gleichermaßen am HH zu beteiligen haben, da auch beide drin leben.
Ich arbeite 40 Stunden, mein Mann tarifliche 35. Ich muss pendeln (45 bis 60 Min mit ÖPNV), er arbeitet vor Ort und bringt die Kinder in die Kita und holt sie ab.
Den Haushalt mache ein Großteil ich, während er in der Zeit die Kinder bespaßt, aber auch er macht noch viel nebenbei (60:40 ca. oder 70:30) und kümmert sich um die Koordination des anstehenden Hausbaus.
Klingt erstmal gut, aber zufrieden sind wir mit der Situation alle nicht. Ich fange daher demnächst woanders an. 20 Minuten Arbeitsweg, aber mit Auto (Bus 40 Minuten). Tarifliche 37h, mehr Home Office und deutlich mehr Gehalt. Wir werden sehen, wie es wird, aber meine Hoffnung ist, dass ich mich wieder mehr mit einbringen und auch die Kinder bringen und abholen kann, damit mein Mann seine Stunden besser schafft und die ein oder andere Überstunde als Puffer erarbeiten kann. Das ist derzeit nämlich nicht möglich.
PS: Hauptverdienerin war ich damit nicht, sondern mein Mann hatte netto noch einiges mehr. Jetzt ziehen wir gleichauf.
Sorry, ich wurde unterbrochen:
Die Kita hat sehr schnell mitbekommen, dass mein Mann der Hauptansprechpartner ist. Meist rufen sie daher direkt ihn an, wenn eins der Kinder abgeholt werden muss. Eine der Erzieherinnen aber immer noch mich (die ist erst seit ca. 2 Monaten dabei).
Unverständnis schlägt uns nicht entgegen, aber wir gehen mit unserer Aufteilung auch nicht hausieren. Von Kolleginnen aus anderen Abteilungen wurde ich anfangs gefragt, wo meine Kinder seien (es war 9 Uhr morgens) und ab und zu bekomme ich einen erstaunten Blick, wenn ich sage, mein Mann kümmert sich. Wir sind gebürtige Ossis von daher war es für uns von Anfang an klar, dass ich nicht lange aussetze oder nur noch in geringer Teilzeit arbeite.
Probleme macht mein Chef, dessen Frau seit über 30 Jahren Hausfrau ist. Er kennt das Problem daher nicht, Familie und Beruf unter einen Hut bekommen zu müssen. Dementsprechend hat er sehr wenig Verständnis für kindkrank, flexibles Arbeiten etc. Das ist neben dem Gehalt einer der Hauptgründe, warum ich wechsel. Ich habe auch in meiner 2. Corona-Woche von zu Hause aus gearbeitet, obwohl es mir noch nicht gut ging. Unsere Abteilung war urlaubs- und krankheitsbedingt nicht besetzt, und sowieso hat mein Chef die Erwartungshaltung, dass man auch mit Erkältung zur Arbeit kommt. Das wiederum führte zu Diskussionen mit meinem Mann, der selbst in der 2. Woche noch krank geschrieben war und die Kinder betreut hat.
Dieses Zwischen-den-Stühlen-sitzen stresst mich extrem und der Haussegen hängt oft schief. Also nicht mal die Arbeit selbst, aber mein Chef, der null Verständnis hat und totaler Home Office Gegner ist. Für ihn ist Home Office etwas schlechtes, für mich eine Möglichkeit, 2 Stunden Lebenszeit pro Tag einzusparen und mehr am Familienleben teilzunehmen. Das versteht er nicht und ich bin auch nicht die einzige Mitarbeiterin hier im Büro, die deswegen unzufrieden ist. Die Fluktuation ist seit ein paar Jahren sehr hoch bei uns im Unternehmen.
Da dann noch nicht mal die Bezahlung stimmte, habe ich mich entschieden, zu gehen.
Hallöchen.
Hier auch. Ich bin Hauptverdienerin seit Anfang 2019. Vorher war er immer etwas besser verdienend als ich, aber nicht übermäßig.
Arbeite vertraglich 41 Std und mein Mann eigentlich 40 Std, aber tatsächlich sind es eher 35 Std :).
Er arbeitet immer nur bis mittags, kein Feiertag und kein Wochenende. Ich arbeite im Schichtdienst (Früh, Tag, Spät oder Nacht), manche Feiertage und jedes 2te Wochenende.
Unverständnis oder sowas, kam nie. Weder aus der Familie, noch von den Freunden. Unsere Familien mussten uns ja eher unterstützen, da die Kids 3 und 7 waren, als ich meinen Job 2019 grundlegend änderte.
Meine männlichen Arbeitskollegen (80% Männeranteil) hinterfragten anfangs manchmal, wie ich das als Mutter könnte. Naja, ich sagte dann gerne : "Sie haben ja auch einen Vater! Der ist immer da und Ansprechpartner in allen Belangen von Kita und Schule. Er ist jeden Tag mittags daheim. Ist er weniger wert, als ich, nur weil ich die Mutter bin?".
Wäsche, Saugen etc pp mache trotzdem komplett ich. Ich mach es halt auf meine Weise und mein Mann nicht so, wie ich. Daher mach ich es lieber selbst :P.
Da er von Beruf Koch ist, kocht er hauptsächlich :).
Wir sind so zufrieden und können uns und den Kindern halt auch einen gewissen Lebensstandard ermöglichen.
Seit corona kämpfen wir uns so durch! Wir verdienen ungefähr ähnlich viel, wobei ich etwas weniger arbeite als mein Mann.
Wir haben so eine 40/ 60 Aufteilung in fasst allem. Hab aber tatsächlich manchmal das Gefühl irgendwie "unterzugehen". Niemanden gerecht zu werden...
Weiß aber auch nicht, wie man da einen Dreh reingekommen soll.
Zumal ich glaube bei mir auch einfach ein bisschen Mitschwingt, dass ich einfach nicht sooo gerne zu Hause mit Baby sitze.
Mal sehen wie jetzt die Elternzeit wird.
Aber du siehst, dass "Problem" ist verbreiteter als man so denkt.
Ich verdiene mehr und arbeite Vollzeit, habe mir das erste Jahr aber nicht nehmen lassen. Insbesondere da die Umsorgung von Säuglingen tatsächlich eher meine Stärke ist. Sobald Beikost erfolgreich eingeführt ist und es sich um ein Kleinkind handelt, übernimmt mein Mann. Er bespaßt, kocht, geht einkaufen, macht Freizeitpläne, kümmert sich um Vereine.
Leider musste ich früh ins BV aus medizinischen Gründen, weshalb es für meinen AG schon eher problematisch ist. Deshalb werde ich diesmal direkt nach dem Mutterschutz ein paar Stunden arbeiten.
Der Haushalt bleibt ansonsten größtenteils mein Gebiet- leider. Das ist schon immer Streitthema. Ansonsten stört mich die Aufteilung nicht. Ich kümmere mich um saubere Kleidung, um kranke Kinder und alles Organisatorische. Aber er ist so viel besser beim Spielen und Beibringen. Mein Tag endet trotz HO auch manchmal erst um 18-19 Uhr, aber am Wochenende machen wir dann oft etwas als Familie gemeinsam.
Was mir tatsächlich fehlt ist ausreichend Zeit für mich und meine Hobbys und etwas Sport. Nach der Arbeit übernehme dann ja ich die Kinder.
Auch musste ich mir anhören, warum ich so "früh" schon so viel arbeite und das meist mit einem mitleidigen, traurigen Ton. Männer hören das definitiv nicht so oft.