Ich war knapp ein Jahr lang als Doktorandin an einer Uniklinik, habe neben meiner Doktorarbeit in der ich fast keine Unterstützung von meinem Chef, der auch mein Doktorvater ist bekommen habe noch zusätzlich als studienärztin zwei interventionsstudien, Risikogruppe C betreut, wurde aber als Doktorandin bezahlt.
Es hat ewig gedauert bis ich mal das Thema für meine Diss bekommen habe, dann war alles super chaotisch und ich musste mir die Laboraufgaben alle selbst beibringen.
Ich habe nebenbei bei einem wichtigen Audit mitgeholfen, Monitorings geleitet (was eigentlich Aufgabe unserer Studienkoordinatorin gewesen wäre, die hie nur ne 60 Prozent stelle hat) und hab für die studienkoordinatorin auch sehr viele Aufgaben machen müssen (Infobrochüren für die Studien erstellen, Proben der Biobank sortieren usw) ich hab das aber gern gemacht.
Mein Chef (hat er selbst heute auch so gesagt) hat eig nix mitbekommen von dem was hier so lief und gearbeitet wurde.
Er hat mich dann heute beim Abschiedsgespräch erst gelobt und meinte dann, dass es ja auch für mein weiteres klinisches Arbeiten (ich bin Fachärztin und hab bisher von meinen Chefs nur positives Feedback bekommen bzw haben mir Oberarztstellen angeboten), dass man nicht nur die Aufgaben macht die einem zugeteilt werden sondern auch drüber hinaus.
Ich war super brüskiert, so brüskiert, dass ich nicjt mehr nachfragen konnte wie er das jetzt gemeint hat.
Die anderen Doktoranden die hier waren hatten alle ne Mini- Doktorarbeit, von Anfang an ihr Thema, und mussten die o.g. Aufgaben nicjz machen. Zudem waren die ständig nicht da.
Ich habe sehr eng mit einem Kollegen gearbeitet der hier fest im Institut eingestellt ist. Ich habe ihm sehr viel Arbeit abgenommen, mir ist manchmal nicht klar, in wie fern der besagt Kollege meine Arbeit als seine verkauft hat beim Chef. Der besagt Kollege hat mich aber oft für meine Arbeit gelobt und geschätzt.
Jetzt bin ich ratlos, ich habe heute meinen letzten Tag und würde das gerne klären….
Doktorvater war komisch bei Austrittsgespräcj
Ich versteh das Problem nicht.
Der Mann hat nicht erkannt wie engagiert du warst. Okay... ist schade, vielleicht auch mehr als das, aber wenn es dein letzter Tag ist, kann es doch auch egal sein.
So im Nachgang betrachtet, hätte man: "oh cool, also so wie ich es gemacht habe" antworten können, aber mein Gott.
Das passiert einem doch immer mal, dass etwas nicht gesehen oder nicht anerkannt wird.
Und ansonsten sollte dir das ein Lehre sein einfach öfter deine eigene Leistung zu erwähnen und zu gewährleisten, dass diese keiner übersieht. Das machen Männer permanent. Sonst müsstest du jetzt keine Sorge haben, dass ein Kollege deine Arbeit als seine verkauft hat.
Vor 20 Jahren hat mein Chef zu mir gesagt:
" Wenn Sie wollen, dass Ihre Leistung gewürdigt wird, müssen Sie auch sagen, dass Sie sie erbracht haben. Nicht hinterher beleidigt sein, weil es nicht gesehen wurde"
Oder, um meine liebste Romanfigur Oma Wetterwachs zu zitieren: der Lohn für das größte Loch ist eine größere Schaufel.
Stell Dich auf die Hinterbeine und verteidige, was Fu geleistet hast. Machen Männer auch.
Tja, ab jetzt gilt: „Tue Gutes und sprich darüber.“
Von Henry Ford soll der Ausspruch sein daß die Menschen Hühnereier essen, weil die Hühner im Gegesatz zu den Enten nach jedem gelegten Ei gackern.
Daß mit den Eiern ist natürlich Quatsch.
Auch Jack Nasher hat in einem seiner youtube Beiträge auch dieses Thema aufgegriffen.
Er hat sich geschämt seine Schuhe wieder einmal zu reklamieren, weil der Verkäufer behauptet hat, es seien die besten Schuhe. Es waren sie aber keineswegs.
Es gibt überall Blender und Schaumschläger, die andere ausnutzen. Man soll sich nicht unterbuttern lassen ist leider leichter gesagt als getan.
Hey!
Hat es denn noch irgendeine Relevanz, was dein Chef dachte oder denkt?
Falls es so sein sollte, würde ich mich mal in Ruhe hinsetzen, alle deine Zusatzaufgaben auflisten und ihm zukommen lassen. "In Anlehnung an Ihre Aussage "..." möchte ich Ihnen eine Übersicht über meine Extraaufgaben zukommen lassen".
Wenn der Drops nun eh gelutscht ist, ist seine Meinung ja relativ irrelevant. Dann würde ich diesen Zwischenfall unter "Erfahrung" abbuchen. Im Gespräch hättest du sagen können "Das sehe ich genau so wie Sie, deswegen habe ich dies, das und jenes erledigt/organisiert/durchgeführt..."
Hast du das Gespräch vielleicht nicht gut vorbereitet? Wenn ich solche Gespräche hatte, habe ich immer eine Übersicht meiner Tätigkeiten, Qualifikationen/Fortbildungen und Noten/Bewertungen mitgenommen. Je nachdem, was im Gespräch relevant sein könnte.
Liebe Grüße
Schoko
Bekommst du ein Arbeitszeugnis? Dort sollten deine Aufgaben auch drinstehen. Vielleicht lohnt es sich deshalb, nochmal mit ihm zu sprechen.