Wie noch alles bezahlen? Hoffen auf 3000 € Prämie?

Zitat aus der Bild von heute :

Arbeitgeber können ihren Beschäftigten in den kommenden Jahren bis zu 3000 Euro steuerfreie Prämien zur Abfederung der hohen Inflation zahlen. Der Bundestag beschloss am Freitag, dass auf solche Boni bis Ende 2024 keine Einkommensteuer anfällt.

Offen ist allerdings, wie viele Arbeitgeber von der Möglichkeit Gebrauch machen und tatsächlich Prämien auszahlen. Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hatte zuletzt betont, nicht alle Unternehmen könnten sich die Einmalzahlung leisten.


Nachdem bei uns jetzt schon die Weihnachtsfeier aufgrund der hohen Energiepreise abgesagt worden ist und die Gehaltserhöhung dieses Jahr bei 2,5% liegt für alle Mitarbeiter, glaube ich nicht dass mein Arbeitgeber diese Prämie zahlen wird
Obwohl das echt eine riesen Erleichterung wäre wenn mein Mann und ich jeweils 3000 € bekommen würden. Momentan weiß ich nämlich nicht mehr wie ich die ganzen Sachen noch bezahlen soll vor allem Lebensmittel sind so extrem teuer geworden.

2

Auf die Prämie brauchst du nicht zu hoffen, die gibt es allenfalls (wenn überhaupt) in Unternehmen mit Tarifvertrag, wo sich die Gewerkschaft dafür engagiert. Die meisten Arbeitnehmer werden sie nicht zu sehen bekommen, deswegen lese ich mir gar nicht mehr durch, wenn etwas dazu geschrieben wird.

Ich finde es schon gut, dass man von der Gasumlage abgerückt ist. Die war wirklich ein Schlag ins Gesicht für jeden Bürger und komplett idiotisch.

4

Ehrlich gesagt, als jemand mit Tarifvertrag ich möchte die Einmalzahlung gar nicht. Am Ende läuft es so, dass man 0% Erhöhung fürs laufende Jahr (2023) bekommt und damit eine Nullrunde gegen Einmalzahlung annimmt. Aber ich muss noch 30 Jahre arbeiten, die prozentuale Lohnerhöhung bringt mir langfristig viel mehr und jede Nullrunde zieht man quasi als Negativlast mit sich durchs Berufsleben.

5

Da hast du Recht. Es wird in der Tat so sein, dass die meisten Arbeitgeber, die die 3000 Euro gezahlt haben, keine "weitere" Gehaltserhöhung mehr zahlen werden.
Insgesamt finde ich einige der Maßnahmen nicht gut durchdacht. Ich fand die 300 Euro brutto diesen Monat "ganz nett", weil wir gut verdienen und die Preissteigerungen bislang gut verkraften. Die aber, die sie wirklich brauchen, denen nützt einmalig 300 Euro (brutto) nicht viel. Ich finde, man müsste das anders angehen, z.B. über die Sozialleistungen.

weiteren Kommentar laden
1

Wenn es nicht geht, Nebenjob suchen. Machen viele andere auch, die Probleme haben.

3

Bei Lebensmitteln lässt sich über angepasstes Kaufverhalten extrem viel machen. Es gibt Grundnahrungsmittel, die sind echt sehr günstig (Reis, Linsen, Haferflocken, andere Hülsenfrüchte) und beim Obst und Gemüse eben mehr Karotten, Kohl, Kartoffeln und nich Tomaten, Auberginen und Co. Wir beziehen seit diesem Jahr Gemüse über die solidarische Landwirtschaft von einem regionalen Bauern. Ist für uns weniger, als wir vorher für Gemüse im Supermarkt ausgegeben haben, aber im Moment gibt es die letzten Tomaten und dann eben erstmal keine mehr bis zum nächsten Sommer, dafür Kohl, Kürbis, rote Beete und Zwiebeln. Es war eine Umstellung aber eigentlich essen wir dadurch abwechslungsreicher.

Grundsätzlich weitgehend auf Convenience verzichten und in Masse kochen mit wenig Fleisch. Ist billiger und gesünder.

Ansonsten eben Energie sparen wo es nur geht, weil das ist Inflationstreiber Nummer 1. Natürlich hat das Grenzen, insbesondere im Winter, aber ja wer nicht sparen kann/will muss irgendwie mehr verdienen.

2.5% sind übrigens noch ganz nett, im ÖD gab es dieses Jahr 1.8% und davor 1.4%.


Das mit den steuerfreien Beträgen ist ja ganz nett, aber letztlich auch nur der Versuch die Lohndebatten nicht zu sehr hochzuheizen, weil Lohnsteigerungen von 5% und mehr am Ende ja auch Inflationstreiber sind, Einmalzahlung weniger.

10

"weil Lohnsteigerungen von 5% und mehr am Ende ja auch Inflationstreiber sind, Einmalzahlung weniger."

Das ist SPD-Sprech, aber letztlich Quatsch

12

Wieso?

Wenn am Ende der Bäcker, die Verkäuferin, der Produktionsmitarbeiter alle 5% mehr verdienen, führt das dann nicht dazu, dass Produkte teurer werden?

Mir ist schon klar, die Korrelation ist nicht 1 zu 1, aber sie ist schon auch da.

weitere Kommentare laden
7

Hallo, es ist heftig, gar keine Frage.

Wir müssen nicht auf jeden Cent schauen, das ist ein hohes Gut. Dennoch passen wir uns an: noch mehr Wege mit dem Rad statt Auto, weniger Süßigkeiten, es wird in großen Portionen vorgekocht und eingefroren, Vorräte aufgebraucht, kurz geduscht, es wird drauf geachtet, dass „gute“ Kleidung nicht sofort am selben Tag in der Waschmaschine landet etc…. Es gibt wirklich viele Dinge, die man zunächst umstellen kann, um zu sparen.

Ansonsten würde ich noch einen zweiten Job annehmen, es wird doch grade überall gesucht.

8

Kommt auf den Arbeitgeber an. Wir zahlen eh jedes Jahr Sonderzahlungen aus. IdR eine Gewinnbeteiligung. Ein Anteil des Gewinnes wird kopfteilig an die Mitarbeiter ausgeschüttet. Egal ob Putzfrau oder Prokurist. Es gibt lediglich eine Gewichtung nach Arbeitszeit 35h/Woche 100%, Teilzeit mit 20h/Woche halt entsprechend weniger.

Wahrscheinlich können wir das zum Teil als steuerfrei ausschütten. Die Klärungen mit dem Steuerberater laufen.

9

Mal ganz doof gefragt. Weiß jemand ob Weihnachtsgeld und Co dann in dem Rahmen auch steuerfrei wären? Das wäre super und würde dann ja auch recht viele AN treffen.
Wenn nicht ist die ganze Geschichte, meiner Meinung nach, fern ab aller Realität. Die wenigsten AG können sich das wahrscheinlich leisten, für die steigen ja auch alle möglichen Energiekosten usw. Naja... Abwarten. Wundern würde es mich nicht.

11

Nein, nur diese Prämie ist steuerfrei.

Die Prämie wird bei manchen Firmen Mittel freisetzen die ansonsten unangetastet bleiben würden. Wenn mein AG sie zahlen würde, dann macht irgend ein Investor der nicht darauf angewiesen ist 0,x% weniger Gewinn. Das ist gut und ich gönne es Jedem dem sie hilft.

Alles andere an der Prämie ist ungerecht. Das zieht sich aber durch jede Hilfsmaßnahme. Die Schwierigkeit ist einfach das Geld gerecht zu verteilen. Dafür fehlt die digitalisierte Infrastruktur.

13

Ich finde das mit den 3000 € vom Arbeitgeber überhaupt nicht gelungen das verstärkt doch nur ein weiteres Problem . Die Arbeitgeber werden durch dieses freiwillige Zahlung ganz schön unter Druck gesetzt. Großen Firmen und Konzernen können das evt. besser abfangen wie die kleineren Firmen und Betriebe die Arbeitgeber können sich also überlegen ob und wie sie das gestemmt bekommen damit ihnen nicht die Mitarbeiter verloren gehen . Ich denke die Kündigungswelle die wir grade so schon haben wir dadurch nur verstärkt werden weil die Mitarbeiter versuchen werden das Beste für sich rauszuholen .

15

Ich wage es zu bezweifeln, dass jeder von euch 3000 Euro bekommen wird.
Das ist für die AG freiwillig.

Arbeitet ihr beide Vollzeit? In welchen Jobs?
Vielleicht wäre der ein oder andere Nebenjob noch mit drin? #schwitz

16

Mein Mann hat einen Handwerksbetrieb mit 20 Mitarbeitern. Seine Branche ist durch die hohen Energiepreise besonders betroffen. Wir können es uns finanziell nicht leisten, jedem Mitarbeiter 3.000€ zu zahlen. Im Moment zahlt sich mein Mann sogar selbst weniger Lohn aus, um es finanziell etwas abzufedern.

17

Warum seid ihr genau betroffen? Könnt ihr höhere Einkaufspreise nicht weiterreichen? Handwerker sind doch aktuell eigentlich sehr gefragt und der Preis war zT Nebensache!?

18

Wenn beim Bäcker das Weißmehlbrötchen 2€ kostet, kaufts halt keiner mehr.

weitere Kommentare laden