Wer kann sich noch Eigentum leisten?

Hallo zusammen,
absoluter Silipo und „Ausheulpost“ und ja mir ist bewusst, dass das hier echt Luxusprobleme sind.

Frage von oben kann ich mir in sofern beantworten, dass wir es uns anscheinend nicht leisten können :D

Zumindest nicht mit 6000€ Familieneinkommen (zu 5.), Eigenkapital im mittleren fünfstelligen Bereich und im Ruhrgebiet. Wir suchen eigentlich schon seit ca. Fünf Jahren nach einem Häuschen oder Eigentumswohnung. Ohne Erfolg. Zugegebenermaßen würde ich nicht überall hinziehen, also ich achte schon darauf wo unsere Kinder Großwerden (hier gibt es ja einige „untergehenden“ Städte oder Stadtteile) und komplett Land ohne Infrastruktur kann ich mir auch nicht vorstellen.

Jetzt mit den gestiegenen Zinsen, Lebenshaltunskosten, Materialkosten und der sowieso unsicheren Weltlage, geben wir es auf. Da könnte man ja meinen, na gut, muss ja nicht jeder Eigentum haben.
Aber finde mal eine bezahlbare Wohnung in Gebieten (Kriterien s.o.) die man sich vorstellen kann für fünf Personen. Auch unmöglich.

Wir bleiben also hier in unserer Wohnung, sie ist einigermaßen bezahlbar und zumindest groß. Mit Dachgeschoss, kein Balkon, durchgangszimmer und nur ein Winzbad müssen wir uns dann wohl jetzt arrangieren. Vielleicht ziehen wir Eltern in ein zwei Jahren ins Wohnzimmer.

es geht alles viel „schlimmer“. Aber an Tagen wie heute (Kinder können sich nicht aus dem Weg gehen, wir Eltern versuchen verzweifelt Ordnung ohne stauraum zu schaffen) nervt es mich einfach.
Habe einfach auch das Gefühl, dass es niemanden so geht wie uns? Zumindest im Freundeskreis nicht und hier auf Urbia hat sowieso jeder ein fast abbezahltes freistehendes Einfamilienhaus in top Lage, oder?

Genug Gejammert, morgen sieht es wieder anders aus. Eigentlich mag ich ja unsere Altbauwohnung und unseren urbanen Stadtteil :)

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In meinem Freundeskreis auch auch jeder ein Einfamilienhaus.
Achso, meine Schwiegereltern haben einen siebenstelligen Betrag geerbt.
Achso, meine Eltern haben das Haus geerbt.
Achso, und bei den Freunden X haben sie das Haus zwar selbst gekauft, aber Tochter hat die Kanzlei mit 20 abgestellten Anwälten von Papa geerbt.
Ja gut, und im Haus des einen Onkels wohnen unten ja auch die Eltern.
Und das freistehende Einfamilienhaus des anderen Onkels ist ein Reihenendhaus.
Klar, meine Großeltern haben auch ein Haus, ein Bungalow in der Reihenmitte. Und die anderen Großeltern haben zwar ein freistehendes Einfamilienhaus, aber auch nur nachdem die Oma von einem Autofahrer überfahren wurde und die Wohnung nicht behindertengerecht umbauen konnte und die Unfallversicherung massiv ob des langen Komas und der Schwerbehinderung zahlen musste. Zudem ist das Haus auf dem Grundstück der Urgroßeltern.
Die anderen Nachbarn haben ihr Grundstück geerbt und die anderen Nachbarn wohnen zur Miete in ihrem Haus.

Und so weiter...häufig merkt man gar nicht oder es fällt einem erst später auf wenn man genauer nachdenkt, dass in Deutschland kaum jemand wirklich(!) In einem freistehenden Einfamilienhaus wohnt, der nicht etwas massiv geerbt habt und/oder bei den Eltern/Schwiegereltern wohnt.
Und wenn sie es doch tun, dann gibt es andere Fakoren: Bei Freunden ist die Elektrik noch von 1950 und das Dach undicht. Andere Freunden wohnen komplett auf dem Land, so, dass sie wirklich nicht mal zum Supermarkt zu Fuß kommen. Viele wohnen in Mehrfamilienhäusern oder Doppelhaushälften, was man als Außenstehender aber auch schnell vergisst.

Wir leben tatsächlich in deinem "Traum": Größere (350.000 Einwohner in NRW) sehr zentral, direkt mit Wald vor der Tür und Einkaufszentrum in fünf Supermärkten, Ärzten, allen Einzelhandelsläden uvm.und Schulen 300-500m entfernt, obwohl wir selbst in einem Spielstraßenwohnbereich wohnen. Unser Haus ist topmodern, hat 300qm2 Wohnfläche und einen wundervollen, pflegeleichten Garten.

- Wir arbeiten beide Vollzeit und das ist auch notwendig, also zumindest dass beide mindestens 80% arbeiten
- Wir haben extrem Glück mit dem Zinssatz gehabt
- Wir haben einen Kredit über 40 Jahre
- Wir haben extrem Glück und Beziehungen bei der Vergabe gehabt, die Immobilie stand auf keinem Portal
- Wir haben Unterstützung gehabt, die Eltern meines Mannes hatten in seiner Kindheit sein Kindergeld angespart was fast 50.000€ waren, welche wir als Sicherheit bei der Bank hinterlegen konnten
- Meine Großeltern haben uns eine Photovoltaikanlage bezahlt
- Wir haben beide seit wir uns kennen (17 Jahre) extrem sparsam gelebt und jeden Cent gespart. Partys etc. haben wir nie gemacht
- Wir haben sehr viele Renovierungsarbeiten in Eigenleistung gemacht, obwohl wir keine Ahnung hatten
- Wir "leben" derzeit fürs Haus. Muss man wollen. Wollten wir vorher nicht, wir haben uns aber übernommen mit den Sanierungsmaßnahmen. Ist nicht schön, aber passiert 🙈 was wir für das Geld für Urlaube hätten machen können, will ich lieber nicht nachdenken 🤑🥺


Ich würde es trotzdem nochmal machen. Seinen eigenen Garten zu haben, die Fliesen auszutauschen wenn sie hässlich sind, ne Wand einziehen oder durchbrechen, die Gartenparties mit Kindergartenfreunden und der fantastische Toberaum sind es wert. Aber ein Haus ist und bleibt ein unfassbar teures Hobby, vielleicht das allerteuerste Hobby der Welt nach Kindern. Und zu viele teure Hobbies kann man halt nicht haben. Und man muss sich überlegen, welches Hobby das schönste Hobby ist und ob die Einschränkungen dafür wert sind. Derzeit, so habe ich das Gefühl, sind sie es eher nicht - die Zinsen sind unheimlich hoch und die Hauspreise trotzdem nochmal massivst gestiegen. Aber andererseits wird schon seit Jahren gesagt, dass es gerade teuer ist und wird dann immer noch teurer.

Insofern denke ich kann man sagen, dass sich kaum einer ein Haus kaufen kann. Aber viele erben, viele machen massive Abstriche und viele übernehmen sich. Aus eigener Kraft, in Toplage und locker nebenbei macht es niemand, auch wenn es von außen so scheinen mag.

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Ja auf jeden Fall schaffen es viele nur mit Hifle der Eltern oder aber es gibt auch Gegenden, wo es ohne geht.

Meine Eltern leben im Harz und dort dörflich. Sie haben in den 1990ern auf geerbtem (!) Grundstück ein sehr großes Haus gebaut mit einer zusätzlichen Mietwohnung. Vieles in Eigenleistung und mit Freunden.

In der Umgebung und im Freundeskreis gibt es viele, die in den letzten 10 Jahren gekauft und gebaut haben. Leute mit normalen Einkommen, Handwerker, Krankenschwestern, Erzieher usw. mit 1-2 Kindern und eben relativ kleinen Grundstücken, aber schon mit Garten und mit mind 100qm Wohnfläche, aber oft ohne Keller oder so.


Ich wohne in Mecklenburg-Vorpommern, hier in der Stadt kannst du Wohnungen für 1 Million kaufen, aber im 20km Radius auch ein Haus mit Grundstück ohne massiven Renovierungsstau für 350.000.

Mir ist klar, es gibt Regionen in Deutschland, da ist der Immobilienmarkt total verrückt, aber das Land ist groß, wenn der Lifestyle/ Lebensstil am jetzigen Wohnort nicht mehr passt, dan mussan nach Alternativen schauen.

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Genau so sieht es aus. #pro

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„Wir suchen eigentlich schon seit ca. Fünf Jahren nach einem Häuschen oder Eigentumswohnung. Ohne Erfolg.“

Der Markt wird sich bessern, aber das dauert Jahre. Aktuell zu kaufen ist Luxus und Risiko, dafür braucht man Reserven. Abwarten und Kapital ansparen, das hilft gegen Zinsen und senkt das Risiko.

Wir haben Freunde suchen seit über 10 Jahren bzw. haben aufgegeben, wollten wir nicht. Wir hatten uns gesagt, dass wir die Rahmenbedingungen alle 6 Monate ändern. Also mehr Geld aufnehmen oder Ansprüche ändern. Ergebnis: keine top Lage. Mieten/Kaufen war uns egal, wir wollten nur mehr Platz und ein schönes Umfeld.

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Freistehendes Einfamilienhaus habe bestimmt einige . Als die Zinsen noch günstig waren habe viele gekauft aber top Lage das kommt immer auf die Perspektive an meistens ist das Dörflich/ ländlich weil in der Stadt nicht bezahlbar . In der Stadt und überall mit guter Infrastruktur nicht am ADW ist Wohnraum knapp und teurer .

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Kenn ich auch so, auch Handwerkerfamilien haben freistehende EFH hier, halt auf dem Dorf und Fertighäuser ohne Keller und sowas, aber das ging schon. Jetzt kommen ein paar schlechte Jahre, weil die Zinsen hoch sind aber die Preise noch nicht gefallen, aber dann wird es wieder einfacher. Jetzt die Zeit für den Eigenkapitalaufbau nutzen.

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Warum sollen sich Handwerker kein Haus leisten können? Bei uns auf dem Dorf sind es meist die Handwerker, auch die ohne eigenen Betrieb, die am meisten verdienen.

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Mmh, also wir haben vor einiger Zeit gekauft. Da waren die Zinsen niedrig.
Das Haus ist schön, wir fühlen uns sehr wohl hier. Aber es ist nicht mehr die Stadt wo ich eigentlich wohnen wollte. Die war nicht bezahlbar.
Auch hier, war es nur bezahlbar, weil meine Eltern ihr Erbe lieber mit der warmen Hand gegeben haben.
Jetzt könnten wir uns auch nichts leisten...
Ich finde übrigens dass es kein luxusproblem ist.
Ich finde wenn beide Arbeiten und gut verdienen, sollte für 5 Leute, eine warme Wohnung die groß genug ist (klingt bei euch nicht so), vernünftig essen, Hobbys und ein Urlaub drin sein... dafür arbeitet man doch.

Wahrscheinlich kommen demnächst wieder ein paar Häuser auf den Markt, aber die Preise hier sind extrem hoch und dir Häuser es auch eigentlich nicht mehr wert.

Ich drück euch die Daumen.
LG

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Ja wir haben auch aufgegeben. Bis vor 5-6 Jahren hätte man hier noch etwas halbwegs bezahlbares bekommen, wir sind nun leider zu spät dran. Wir haben in etwa euer Einkommen, aber für die derzeitigen Preise reicht das nicht.

Unsere Nachbarwohnung (4-Zimmer) wurde gerade für eine runde Million verkauft, heruntergewirtschaftete Einfamilienhäuser mit viel Investitionsbedarf gibt es ab 900.000€. Ein Freund von uns hat sein Haus (nichts besonderes mit Mini-Garten) ein paar Straßen weiter gerade für 1,4 Mio. verkauft und wandert von den Geld aus.

Ich glaube auch nicht, dass der Markt sich wieder abkühlt und die Preise sinken werden. Diese Märchen erzählt man sich schon so viele Jahre.

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Wir sind zu Fünft und leben auf rund 120 m². Ohne Keller, ohne Dachboden. 1 Bad. Ein kleiner, angebauter Raum draußen, in dem wir ALLES lagern müssen. Und zusätzlich eine überdachte Fläche hinter dem Haus. Zum sitzen oder im Winter Wäsche aufhängen usw. Zusätzlich haben wir eine relativ große Garage.
Wir haben etwas mehr als die Hälfte von eurem Einkommen. Und es geht uns gut. Das Haus ist klein, bescheiden und ich habe es geerbt von meinen Großeltern. Dafür ist das Grundstück groß, wenn auch durch Hanglage nicht so wirklich brauchbar. Dafür haben wir keine direkten Nachbarn.
Wir wohnen ländlich, aber mit guter Anbindung.
Also, ich denke: ihr könnt nicht alles haben und müsst Abstriche machen.
Vielleicht wäre eine Zwangsversteigerung was für euch?
Früher war ich neidisch auf andere mit großen, schicken Häusern. Heute bin ich froh, dass ich in meiner kleinen, schuldenfreien Hütte lebe. Es reicht doch, wenn jedes Kind ein kleines Zimmer hat, ein Bad reicht auch. Zusätzlich ein Zimmer für die Eltern. Wohnzimmer und Küche. Mehr braucht doch kein Mensch.

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Ich denke es ist vorallem eins entscheidend: Lage, Lage und Lage :-) wir leben im großzügigen Einfamilienhaus (massiv, vollunterkellert) auf knapp 4000m2 (ein 2. unbewohntes Haus steht auch noch drauf). Das Grundstück ist geerbt, Haus keine 300.000 Euro (2016). In meinem Umfeld leben alle im EFH oder auf geerbten / gekauften Bauernhöfen bzw. alten Fachwerkhäusern. Hier bauen viele ihre Häuser "selbst" oder sanieren alte Häuser. Im Ort gibt es freie Grundstücke (150 Euro der m2). Klingt gut, der Haken ist wohl, dass viele nicht in die Region wollen obwohl ich persönlich es nicht nachvollziehen kann. Und das viele Angst vor den Baukosten haben. Wir fühlen uns mega wohl...genügend Platz zum Leben ist für mich das Wichtigste und ein wichtiger Aspekt meines persönlichen Wohlbefindens. Übrigens haben hier fast alle viel weniger Haushaltseinkommen.

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Ja, wir sind die mit dem frisch abbezahlten Haus. Wir haben vor 15 Jahren gekauft und haben von Eltern und Schwiegereltern einen ordentlichen Zuschuss bekommen. Ohne Hilfe und heute auf Suche würden wir es uns nicht mehr leisten können. Wir hatten einfach Glück. Ist echt besch... zurzeit. :-(

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Wir haben uns auch gegen ein Eigenheim entschieden. Vorerst… Wir haben 7.500€ im Monat und einen mittleren fünfstelligen Betrag als Rücklage. Ich bin seit vier Jahren im Job, mein Mann seit sechs Monaten. Vorher haben wir beide studiert. So lange konnten wir also noch nicht sparen…

Häuser fangen hier preislich bei 600.000€ (DHH) bis 800.000€ (freistehendes EFH) an, wenn man etwas Schönes ohne Renovierungsstau möchte. Sind teilweise Neubauten, aber immer mit Abstrichen, z.B. Grundstück kaum existent. Oder aber es sind ältere Häuser mit sehr schlechten Werten bzgl. des Energieverbrauchs. Wir waren durchaus schon versucht, aber letztlich haben wir es gelassen. Wir haben jetzt einen sehr schönen Neubau gemietet, für den wir monatlich 1.500€ kalt zahlen. Das Eigenheim hätte uns für fast 40 Jahre mind. 2.500€ monatlich gekostet. Wir sind Anfang / Mitte 30. Da würden wir zahlen bis weit über den Renteneintritt hinaus. Bei den Eltern meiner besten Freundin gesehen. Da arbeitet der Vater mit 70 Jahren immer noch, weil das Haus nicht abgezahlt ist. Das brauche ich nicht. Die 1.000€ monatlich sparen wir uns. Vielleicht für ein Eigenheim irgendwann mal…