Kollegin lügt und führt Buch über mich

Hey,
Ich sitze mit meiner Kollegin zusammen in einem Büro und eigentlich müssten wir an einem Strang ziehen - ich habe schon überlegt was ich ihr getan haben könnte, aber ich weiß es partout einfach nicht!
Ich habe vor ein paar Tagen eine Akte gesucht, ich hatte da Fehler drin und wollte sie korrigieren. Ich fand sie nicht, guckte überall. Irgendwann guckte ich in die abgeschlossene Schublade (ich probierte einfach meinen Schlüssel und der ging)
Naja jedenfalls lag die Akte dadrin. Am nächsten Tag legte sie mir auf den Tisch - die Alte hätte drüben im Nebenzimmer gelegen, da eine andere Kollegin nochmal darübergeschaut hätte….gestern dann, habe ich wieder was gesucht, da machte ich die Schublade nochmal auf und fand eine Mappe, in der sie ALLE Fehler von mir sammelt und markiert. Sie hat alle Akten und alle Emails durchgeguckt und Sachen ausgedruckt…ich finde das so ecklig.
Mein Vertrag läuft in nem halben Jahr aus und ich müsste mich jetzt um eine Verlängerung kümmern, aber dass würde bedeuten mit dieser kranken Person zusammen zu arbeiten. Heute habe ich mich richtig schlecht gefühlt auf der Arbeit. Sie war Gottseidank im Homeoffice.
Aber eigentlich will ich so nicht mehr. Ich kann doch nicht so tun als wäre nichts.
Am liebsten würde ich ihr sagen, sie soll damit aufhören. Wenn sie mich loswerden will ist das ok und ich gehe freiwillig - so geil ist es dort nicht - aber sie soll mich gefälligst in Ruhe meine Arbeit machen lassen.
Oder geht das wirklich, dass man über Wochen/Monate so tut als wäre nichts - bricht es dann nicht irgendwann aus einem heraus und man sagt etwas sehr unüberlegtes?
Ich habe heute im Büro 2 Stunden an die wand gestarrt - ich wusste überhaupt nicht was ich tun soll, ich hatte zu große Angst, dass alles gegen mich verwendet wird.
Ich bin aufjedenfall gelenkt, sauer und enttäuscht. Ich wusste , dass sie sich gerne mal Geschichten einfallen lässt, aber das ist wirklich eine andere Hausnummer

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Du hast in einer abgeschlossenen Schublade eingewühlt? Das finde ich genauso verwerflich! Ihr
scheint euch da also nichts zu geben.

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Das kann wohl sein - aber es gab schon mehr Anzeichen, die mich haben stutzig werden lassen. Sie spielt ein ganz falsches Spiel mit mir und ich wollte Gewissheit haben - ist wohl wie die Frau, die ins Handy von ihrem Mann schaut weil sie die Affäre vermutet!

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In welchem Job arbeitest du?
Sind die Fehler so gravierend gewesen, dass sie "Schaden angerichtet" haben? Wenn ja, dann fielen sie ja wahrscheinlich schon mal irgendwem auf und wurden behoben, oder?

Mir ging es mal ähnlich in einem Job. Habe denjenigen (er war mein direkter Vorgesetzter) direkt darauf angesprochen. Er war damals überhaupt nicht darauf vorbereitet, dass ich von seinen "Akten" wusste und wusste sich gar nicht mehr aus der Situation zu retten.
Bei mir handelte es sich wirklich um komplette Lappalien, die er von mir gesammelt hatte.
Ich habe ihn zur Rede gestellt und habe es tatsächlich geschafft, dabei komplett ruhig zu bleiben. Scheinbar vermittelte ich ihm dabei sogar das Gefühl, ihm irgendwie überlegen zu sein.

Auf alle Fälle faselte er irgendwelchen unzusammenhängenden Schwachsinn und wusste nicht mehr, was er antworten sollte.

Am nächsten Tag trat er tatsächlich vor mich und entschuldigte sich in aller Form.

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Wow, das ist ja verrückt, dass er das eingesehen hat.
Ich schätze meine Kollegin wäre nicht so, sie würde sich komplett angegriffen fühlen und richtig austeilen - zumindest schätze ich sie so ein und dachte vielleicht kann ich mit der Info irgendetwas anfangen - zumindest kontrolliere ich jetzt alles tausendmal und arbeite halt im Schneckentempo.
Nein, es ist nichts weltbewegendes, es geht nicht um Gelder und auch nicht um die Zukunft irgendwelcher Leute.
Es ist quasi wie ein Zahlendreher einer Nummer, die nicht viel zu bedeuten hat, ein Rechtschreibfehler oder eine eher unschöne, aber nicht falsche Formulierung auf Englisch.
Nichts was schlimm wäre oder irgendetwas ändern würde - es sind Kleinigkeiten und es ist nichts was sie tatsächlich gegen mich verwenden könnte, da die Zettel von sonst wem geschrieben sein könnten, da ist keine Unterschrift oder dergleichen drauf.
Aber ich kann ihr ja schlecht sagen, dass ich in ihren Sachen gesucht habe - ist j wahrscheinlich nen sofortiger Kündigungsgrund

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Ja, war bei mir auch so Pillepalle wie z.B. Zahlendreher oder Tippfehler. Es wurde akribisch alles haargenau dokumentiert.
Ich hatte damals halt das Glück, dass ich im Auftrag für den anderen Vorgesetzen (und noch dazu in dessen Anwesenheit) was auf dem Schreibtisch des netten Kollegen suchen musste. Dabei fiel mir meine Schandtaten-Akte in die Hände.
Das hat der andere Vorgesetzte mitbekommen und er war genauso schockiert darüber wie ich.
Und genau das war wohl auch der Grund, dass sich der andere entschuldigt hat und dass es ihm so dermaßen peinlich war.

Trotzdem. Für mich war es die optimale Fügung des Schicksals.

Vielleicht wäre so ein "Zufall" bei dir auch möglich? ;-)

Wenn nicht, würde ich versuchen, mir nichts anmerken zu lassen.
Wenn der Job so und so nicht der Brüller ist, würde ich mich sowieso nebenher um ne andere Stelle umsehen.

LG

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Ich finde hier keine Lüge der Kollegin. Ich erkenne aber, dass du öfter Fehler zu machen scheinst. Da ist von einer Akte die Rede, die mehrere Fehler enthält und dann gibt es sogar eine Mappe, in der all deine Fehler gelistet sind … und du erkennst sie auch noch.

Du hast offensichtlich einen befristeten Arbeitsvertrag oder bist in einer befristeten Probezeit. Ich würde sagen, die Kolleginnen machen das nicht ganz grundlos.

Bitte nicht falsch verstehen; Fehler können passieren, aber wie du das beschreibst, waren es eine Menge Fehler. Und das ist schon DEINE Sichtweise. Da will ich nicht die der Kollegen hören.

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Wir machen hier alle Fehler - es sind nicht massig! Meine Kollegin macht genauso Fehler. Ich habe schon Emails im Papierkorb gefunden, die sie gelöscht hatte, weil sie Auf Fehler aufmerksam gemacht wurde.
Normalerweise machen wir uns darauf aufmerksam und korrigieren uns gegenseitig.

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Das Problem ist, dass das Durchwühlen der Schubladen von Kollegen kein Bagatelldelikt ist, sondern strafbar. Wenn die Schublade abgeschlossen war, erst recht.
Ich kann auch nicht glauben, dass Dein Schubladenschlüssel 'mal eben so' am Schreibtisch Deiner Kollegin funktionierte. Das wäre grob fahrlässig vom Hersteller. Ich frage mich auch, wie sie es schaffen soll, Deine emails durchzuschauen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Deine Kollegin ein doofes Kontrollfreak ist, dass seine Kompetenzen überschritten hat und Du Dich strafbar gemacht hast. Dir bleibt also gar nix anderes übrig, als so zu tun, als wenn nix wäre. Ausserdem kann es ja durchaus sein, dass Deine Kollegin diese Nummer bei jeder neuen Kollegin durchzieht und der Chef - der ja schlussendlich über Deine Vertragsverlängerung entscheidet - dafür nur ein müdes Lächeln übrig hat. Wenn Du verunsichert bist, ob Deine Arbeitsleistung den Anforderungen entspricht, bitte den um ein Gespräch.

Grüsse
BiDi

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Es ist tatsächlich der Fakt, dass der Schlüssel funktionierte - hatte mich auch gewundert.
Wir arbeiten zusammen, wir haben eine email Adresse, die wir gemeinsam benutzen. Es ist also erlaubt und kein Problem, aber es ist natürlich nicht schön zu wissen, dass wenn ich aus dem Büro gehe erstmal alles bis ins kleinste Detail überprüft wird!

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Finde ich nicht verwunderlich. Bei meinem früheren AG gab es 5 verschiedene Schlüssel, die dann jeweils bei mehreren Schreibtischen passten. Bei meinem jetzigen steht ne Nummer auf dem Schlüssel, wenn man die hat kann man beim Hausmeister den entsprechenden Zweit - oder Drittschlüssel abholen. Der guckt auch nicht, ob der Schlüssel tatsächlich zu meinem Schreibtisch gehört.
An meine Emails kommt auch mindestens eine Kollegin als Vertretung ran. Möglich ist das alles ganz problemlos.

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Du gehst an eine von ihr verschlossene Schublade. Das ist hier der wirkliche Aufreger!

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Ich muss sagen, ich finde es auch nicht sonderlich toll wenn Mitarbeiter viele Fehler machen. Woher weiß ich, dass die Fehler nur bei den unwichtigen Dingen passieren und nicht auch genau so bei den Wichtigen? Wenn jemand insgesamt schluderig arbeitet, wird man das wohl kaum bei dem wichtigen Arbeiten anders machen.
Ich hatte auch Mal so einen Kollegen dem einige Fehler passiert sind und es hieß auch von ihm, das ist ja nix Wichtiges, sind ja nur Kleinigkeiten. Ich habe dann auch genauer hin geschaut und gesammelt und es waren halt in Summe nicht nur Kleinigkeiten sondern auch einige Fälle die die Firma Geld gekostet haben. Wir haben ihn letztendlich u. a. deswegen entlassen und er war ganz entsetzt, wie das denn sein kann und hatte Null einsehen, dass die Häufigkeit mit der Fehler gemacht werden, eben nicht in Ordnung ist.

Dass es gar nicht geht eine verschlossene Schublade zu öffnen ist ja wohl sowieso klar.

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Ich finde es legitim, jemanden auf Fehler anzusprechen.
Aber hinter dessen Rücken seine "Schandtaten" zu sammeln und ihm dann zu präsentieren ist ebenso schäbig, wie in fremden Schubladen zu wühlen. #zitter

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Wir haben direkt ein Gespräch mit dem Kollegen geführt als der erste größere Fehler zufällig aufgefallen ist weil ein Kunde sich beschwert hat und das richtig Geld gekostet hat. Er hatte es dann erst abgestritten obwohl man bei unseren Systemen genau sehen kann wer wann was getan hat. Dann hieß es, war ein einmaliger Ausrutscher und als dann noch zwei, drei Sachen innerhalb kurzer Zeit aufliefen, haben wir genauer geschaut und es waren eben nicht nur hier und da Kleinigkeiten. Es wurde Unterstützung angeboten aber es hieß immer nur alles gut alles kein Problem

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Ich würde mit den Informationen zu deinem Chef/ Chefin gehen und gleichzeitig sagen, dass du aus Verdachtsgründen an die Schublade gegangen bist. Mit der Kollegin würde ich garnicht sprechen. Das darf dann gern der Vorgesetzte übernehmen. Fehler von Kollegen zu dokumentieren scheinen ja hier einige als normal anzusehen. Gruselig!

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Das würde ich auf keinen Fall machen, damit bekommt sie im Zweifel nämlich die fristlose Kündigung - und zwar gerechtfertigt, weil sie eine verschlossene Schublade geöffnet hat.

Sie kann zum Chef gehen mit dem Verdacht, dass da bewusst Akten verschwinden, etc.

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Wir haben auch so eine Kollegin im Team. Sie kontrolliert andere Mitarbeiter (in dem Glauben wir bekämen es nicht mit) und schwärzt sie manchmal auch beim Chef an. Dabei geht es in den meisten Fällen um Kleinigkeiten. Sie zählt auch die Tage, wie oft jemand krank ist.
Die Konsequenz daraus ist, dass sie nicht besonders beliebt ist und der Chef sie für ihr unkollegiales Verhalten schon mal gerügt hat (die Problematik allgemein war Thema in unserer wöchentlichen Besprechung).

Ich sehe es so: Wichtige Aufgaben müssen mit Sorgfalt erledigt werden. Passieren grobe Fehler, geht aus meiner Sicht kein Weg daran vorbei, dass man sie bespricht, um sie zukünftig zu vermeiden. Das kann unter Kollegen stattfinden oder mit dem Vorgesetzten.
Heimlich Buch führen und Kollegen anschwärzen, finde ich mehr als armselig.

Wie ich damit umgehe:
Besagte Kollegin kann meine Fehler so oft sammeln, wie sie möchte, meinetwegen auch hübsch säuberlich in Schönschrift notiert, wenn sie sonst keine Freude im Leben hat.
Ich erledige meine Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen und darauf allein liegt mein Fokus.

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Du hast die Wahl zwischen Pest und Colera. Wenn du ohnehin vorhast, dich neu zu orientieren, fertige Kopien der Mitschriften der Kollegin, lege diese in die Schublade mit einem Zettel darauf, dass du das Original hast. Und warte ab, was passiert.