Katastrophaler Lebenslauf/Depression (Achtung lang)

Hallo, vielleicht hat hier jemand Tips oder Ratschläge für mich. Ich bin Mitte 30 und mein Lebenslauf sieht leider grade wie folgt aus:

- seit ich ca. 15 Jahre alt bin, immer wieder Probleme mit Depressionen
- trotzdem ein gutes Abitur gemacht
- Studium 1: nach einem Jahr abgebrochen, war nichts für mich
- Studium 2 (Ingenieurberuf): ca. 80% mit sehr guten Noten abgeschlossen, dann schlug die Depression heftigst zu - erst das Studium auf Eis gelegt, dann nach 7 Jahren letztendlich ebenfalls abgebrochen
- Ausbildung angefangen, nach wenigen Monaten abgebrochen
- Klinikaufenthalt wegen Depression
- Studium 3 (Informatik)angefangen, schnell gemerkt dass es nix für mich ist. Eingeschrieben geblieben und 2 Jahre gejobbt, dann abgebrochen
- Studium 4 (anderer Ingenieurberuf) angefangen und nebenher 15 Std/Woche in einem Studentenjob gearbeitet, ca. 60% fertig derzeit mit sehr guten Noten. Allerdings seit 2 Jahren auf Pause, da leichter psychischer Rückfall durch Doppelbelastung Job/Studium
- Aktuell in Elternzeit in dem Studentenjob. Kind ist fast ein Jahr alt. Kitaplatz ab 2024.
- Ab 2024 würden in meinem Studium Langzeitstudiengebühren von ca. 120€/Monat fällig werden.

Ich habe also bisher keinen Abschluss. Eine Vollzeitstelle schließe ich für mich aufgrund der psychischen Belastung dadurch langfristig aus.
Mit dem Kind zuhause geht es mir so gut wie ewig nicht mehr, ich bin sehr glücklich als Mutter. Nur bei dem Gedanken, wieder arbeiten gehen zu müssen, dreht sich mir der Magen um.

Bis zur abgebrochenen Ausbildung haben mich meine geduldigen Eltern finanziert, dann ich mich selbst mit jobben (wohne günstig und bin sparsam). Inzwischen bin ich verheiratet und mein Mann "finanziert" mich bzw. uns.
Zum Glück verdient der auch ganz gut und kennt meine Verfassung. Unsere Abmachung ist, dass ich so viel arbeite, wie ich kann, ohne dass es mich kaputt macht. Wir kommen klar, aber unser Lebensstil würde sich natürlich deutlich verbessern, wenn ich auch verdiene.

Meine Frage ist nun: Würdet ihr an meiner Stelle versuchen, das Studium fertig zu machen? Das würde dauern und erstmal kosten. Ob ich dann in einen Ingenieurberuf mit 15-20Std/Woche bei meinem Lebenslauf einsteigen kann, ist fraglich.
Oder würdet ihr lieber direkt nur noch, wenn überhaupt, in einem Minijob arbeiten? Dafür wäre der Abschluss total egal, da spare ich mir den Stress.
Eine weitere Überlegung war, sich mit Nachhilfe selbstständig zu machen. Hab ich seit der Schule gegeben, ich bin ziemlich gut und verdiene damit 20-25€ die Stunde. Ohne formale Qualifikation könnte es aber trotzdem langfristig schwer werden, obwohl ich den Stoff sehr gut kann. Die Arbeitszeiten dafür liegen auch sehr schlecht, zwischen 15 und 19 Uhr in der Regel. Mein Mann arbeitet jeden Tag bis ca. 19 Uhr.
Oder habt ihr noch andere Ideen?

Bitte kein "hättest du mal xy", vergangen ist vergangen und das hilft mir nicht. Es gab sehr gute Gründe, für alles was ich getan oder nicht getan habe. Und bitte nicht anfangen mit der Rente, die kann ich jetzt schon vergessen. Vollzeit ist wie gesagt ausgeschlossen, mit einem Kind kann ich mir keinen Rückfall leisten. Wenig arbeiten und langsam studieren ohne Druck von außen, ist das einzige, was mein Leben vorher erträglich gemacht hat.
Und bitte auch keine Ratschläge bezüglich Depressionen: Fast 20 Jahre Therapie, 3 Therapeuten, ein Klinikaufenthalt und 6 verschiedene Antidepressiva konnten mir nicht helfen. Das einzige, was bisher wirklich eine deutliche Verbesserung schuf, ist unser Kind. Hier funktioniere ich problemlos, ohne wenn und aber.
Vielen Dank fürs Lesen und ich freue mich auf eure Vorschläge für die Zukunft :-)

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Hallo,
Schön, dass du in deinem Kind einen schönen Ruhepol gefunden hast.
In welche Richtung Ingenieur würdest du denn gehen?
Ich arbeite als Innenarchitektin zur Zeit nur 20/25 Std., Tochter ist 3, Krümel kommt im November!
In 2 Jahren würde ich versuchen weiter aufzustocken.
Erste Intention war beim Lesen: auf jedenfall minijob.
Die Frage ist, muss es ein minijob sein. Könntest du nicht auch 20 Std. Als quereinsteiger irgendwo machen.
Z.b. Verkäuferin? Oder sowas?
Nachhilfe vll. Eher für Studenten? Oder vll. Sprachlehrer an vhs, dafür eben vormittags?
Rente ist natürlich tatsächlich echt ätzend. Würde versuchen da was privates zu machen, damit du am Ende nicht ganz ohne da stehst.
Ob du dein Studium wirklich durchziehst , keine Ahnung! Wenn ich ehrlich bin, klingt es nicht so. Wobei auch niemand nachvollziehen kann, wo deine "depressionsschübe" herkamen.
Ich kann dir nur sagen, ich find 20 St. Arbeiten + kleinkind schon schwer und hab leider oft das Gefühl, dass entweder Arbeit oder Tochter zurückstecken müssen..beides kein schönes Gefühl. Aber ich hab selber das Gefühl, beiden gerecht zu werden..
Nicht dass du dann wieder in die Depression rutscht.

Dir viel Erfolg! Egal wie du entscheidest!
LG, iorana

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Danke für deine Antwort! :-)

Das letzte Studium ist der Wirtschaftsingenieur, also theoretisch vielseitig einsetzbar. Das Problem ist halt, direkt mit so wenigen Stunden einzusteigen. Du hast vermutlich aus einer bestehenden Anstellung heraus reduziert, oder?

Quereinsteiger hab ich auch schon gedacht, Bürohilfen etc. müssen ja auch nicht immer ausgebildet sein.
Das mit der VHS ist ein super Hinweis, danke! Ich wusste gar nicht, dass man dafür keinen Abschluss braucht. Werde ich mich mal informieren!

Privat für die Rente vorsorgen ist leicht gesagt. Bei meiner jetztigen Rente müsste ich massive Summen jeden Monat einzahlen, damit ich auf GruSi-Niveau davon leben kann. Diese Beträge muss man erstmal übrig haben. Aber ich bin grade dran zu prüfen, was man machen kann.

Wie du schon sagst, 20 Stunden mit Kind sind gar nicht ohne und die waren vor dem Kind bereits ca. meine Belastungsgrenze. Es werden wohl weniger Stunden sein müssen, zumindest kurz- und mittelfristig.

Danke für deine Ratschläge.

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Hallo,
Ja, ich hab von einer 40 Std. Woche auf 20 Std..reduziert.

Das mit der Rente glaub ich dir! Vll. Kann man aber auch monatlich was in aktien oder soarbriefe oder so anlegen. Keine ahnung was es da alles so gibt.

Eine Bekannte hatte mal bei der VHS Deutsch Kurse gegeben! Aber tatsächlich bin ich mir grad nicht mehr ganz sicher, ob das ehrenamtlich war... aber Nachfragen kostet ja erstmal nichts!

Ich wünsch dir auf jedenfall viel Erfolg!

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Ich kenne einen ähnlichen Fall in der Nachbarschaft. Sie hat genau in diesem Stadium EU-Rente beantragt und lebt seither davon. Dazu gibt's Minijobs, je nach Verfassung, mehr oder weniger lang, meist weniger.

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Richtet die sich nicht nach dem vorherigen Einkommen?

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Ja, tut sie leider. Sind ca. 200€ bei mir. Haben oder nicht haben, wenn ich mich für den Minijob entscheide, werden ich auf jeden Fall versuchen die zusätzlich zu beantragen. Bei dem Betrag steht und fällt damit allerdings natürlich nichts.

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Hallo Ratlos122,

Wäre eine Ausbildung in Teilzeit was für dich? Damit du in naher Zukunft einen Abschluss in der Tasche hättest. Danach in TZ arbeiten kannst? Ausbildungen in TZ dauern auch länger, damit nicht so fordernd in 3 Jahren alles geschafft zu haben.
Natürlich kann man die Zukunft nicht vorhersehen, aber sollte dein Mann und dich etwas entzweihen sieht es ganz schön „arm“ für dich aus… leider.
Das Studium zu beenden fände ich jetzt nicht sinnvoll.

Hier nochmal überdenken, was könnte dir wirklich spaß machen, im Arbeitsleben.
Dein Kind wird auch größer und nabelt sich irgendwann ab. Vielleicht ab 2024 Ausbildung in TZ starten, wenn das Kind in die Kita kommt.

Schön das dein Mann dich so unterstützt und unterstützen kann.

Und in der Zeit bis dahin deine Belastungsfähigkeit im Minijob prüfen.

Alles Gute!

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Danke für deine Antwort :-)

Teilzeitausbildung hatte ich damals versucht, da gingen allerdings nur minimal 30 Stunden und das waren dann zu viele.
Inzwischen geht glaub ich minimal 20 Stunden, allerdings plus Lernen für Prüfungen und dann das Kind nebenher. Wie oben schon berichtet wurde, können selbst 20 Stunden mit Kleinkind für Leute die deutlich belastbarer sind als ich eine Herausforderung darstellen. Das wäre wir mir vermutlich zu riskant.
Wenn das Kind größer ist, womöglich - allerdings bin ich dann schon über 40. Ob ich dann noch mal eine Ausbildung starten möchte und mich überhaupt jemand nimmt, müsste ich abwarten.

Mit meinem Mann habe ich echt Glück gehabt, ja.
Danke für deine Empfehlung, ich denke auch ab 2024 wird es erstmal auf einen Minijob hinauslaufen.

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Hi nochmal,

ich will nur auf den letzten Absatz eingehen: das Alter muss kann Grund sein eine neue Ausbildung anzufangen. In meiner Branche gibt es eigentlich jedes Jahr 2-3 Auszubildende über 35 und sogar immer 40+ ☺️
Also kannst du dir ja mal überlegen, nur nicht das du es kategorisch ausschließt, es geht in jedem Alter eigentlich. Außer 60+ 😅

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Hallo,
Ich habe mich in deinem Posting sehr stark wiedergefunden.
Der Unterschied ist, dass ich meine erste Ausbildung abgeschlossen habe und ich nicht studiert habe.
Zwei ausbildungen habe ich abgebrochen.
Seit 2010 habe ich immer wieder rezidivierende depressive Episoden. Ich habe mich mit den Gedanken arrangiert, dass das Monster "depression" jederzeit wiederzuruckkehrt.

Beruflich hatte ich auch lange den Druck "etwas besseres" mit mehr Stunden zu schaffen. Und jedes Mal kam ein schlimmer Einbruch, an deren Ende ich monatelang gebraucht habe, um wieder auf die Beine zu kommen.
Inzwischen habe ich einen tollen Job im Einzelhandel. Ja, ich könnte woanders mehr verdienen. Aber ich habe eine tolle Chefin, mit der ich immer Lösungen finden, meine Kolleginnen unterstützen mich. Wenn ich Auszeiten brauche haben wir das immer einrichten können. Ich arbeite zwischen 100 und 120 Stunden, je nach Saison.
Aber trotzdem habe ich bis vor einen halben Jahr immer im Kopf gehabt, dass ich doch mehr schaffen muss.
Meine Mutter hat dann etwas zu mir gesagt, was mir nachhaltig sehr geholfen hat:lieber konstant arbeiten und dabei weniger verdienen, dafür aber gesünder bleiben, als punktuell.mehr zu verdienen, aber durch Einbrüche immer wieder in Krankengeld fallen und irgendwann vorzeitig in die Erwerbsminderungsrente zu rutschen!
Hinzukommt,dass das passende Umfeld, mit dem man zufrieden ist, bei einem Erkrankungsbild wie unserem, noch viel wichtiger ist.

Tu das, mit dem du glücklich bist und das dir ein Leben ermöglicht, dass deiner Gesundheit hilft.

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Hallo, schön zu hören, dass ich nicht ganz alleine bin :-)
Wobei ich das natürlich wirklich niemandem wünsche.

Es ist genau wie du sagst, man ist nicht irgendwann "geheilt". Es ist mal besser und mal schlechter, das Ziel ist die schlechten Phasen kurz zu halten und abzufedern und die guten zu verlängern.

Es freut mich sehr, dass du einen tollen Platz gefunden hast! Das klingt wirklich gut, sowas wünsche ich mir auch. In meinem Studentenjob war ich zuletzt auch sehr zufrieden, der hat nur leider wenig Perspektive.

Den Druck von außen fand ich immens! Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich "du hast doch soo viel Potenzial!" gehört habe. Auch meine Eltern haben bei meinem vermeintlichen Fähigkeiten natürlich immer gehofft, dass ich irgendwann erfolgreich werde.
Das ist eines der wenigen Dinge, die ich in der Therapie lernen musste. Die Erwartungen anderer Menschen ausblenden und das machen, was man selber will.

Danke für deine aufmunternden Worte, ich hoffe, ich finde auch noch meine Nische.

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Danke für deine Worte l!

Ich glaube, dass der Druck von außen noch größer ist, wenn man studiert hat bzw das Studium abgeschlossen hat und in dem Bereich nicht zu recht kommt. Scheitern ist in unserer Gesellschaft eben nicht gern gesehen und wird viel zu selten gezeigt, ich glaube, bei Akademikern ist der Druck da nochmal größer.
Ich bin manchmal gefragt worden, warum ich in meinem gelernten Beruf nicht arbeite (hab hotelfachfrau gelernt, was in der jungend lange mein absoluter Traumberuf war, bis er in der Ausbildung zum absoluten Alptraum wurde). Früher habe ich da rungedrucst, heute bin ich da ganz klar in meiner Aussage.
Denn ich bin der festen Auffassung, dass wir nie mehr Akzeptanz für die Erkrankung "Depression" und das scheitern bekommen, wenn niemand darüber redet.

Würdest du denn dem Druck des Studiums standhalten? Also lernen, Hausarbeiten, Abschlussarbeit + dein Kind?
Das wäre die erste Frage, die ich mir stellen würde.

Wäre denn Nachhilfe deine Nische, mit der du dich anfreunden könntest? Hast du es schon mal ausprobiert?

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Hallo 👋

Ich würde die Sache mit der Selbstständigkeit nicht von der Hand weisen. Wenn du eine Leidenschaft hast und gut bist im Nachhilfeunterricht, warum nicht nochmals probieren? Das Kind würde ich 15-19h - wenn es das kann - zB bei deinen Eltern betreuen lassen.
Und auch wenn dies etwas unkonventionell klingt: Vielleicht die Themen parallel auf YouTube als (Nach)hilfe stellen. Da könntest du dir einen Businessplan dafür erarbeiten.

Du könntest sonst noch als Teilzeit-Assistenz arbeiten. Ja, das hat nichts mit Engineering zu tun, aber es gibt Büro-Assistenzstellen, die nicht stressig sind. Hier ist oft auch Home Office möglich.

Alles Liebe.

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Das ist eine interessante Idee mit den Youtube-Videos, vielen Dank!

Die Selbstständigkeit hat leider noch mehr Nachteile, trotz des erstmal guten Stundenlohnes:
Der Vertrag für meinen Studentenjob ist befristet und läuft nächstes Jahr aus. Da wird es dann mit selbstständigen Einkünften schwer, z.B. wegen der KV. Solange ich sozialversicherungspflichtig beschäftigt war, war das sehr angenehm mit der Kleinunternehmerregelung als Nebenverdienst. Als Student unter 30 ging es auch gut.
Wenn ich das jetzt aber weiter mache, muss ich die Verdienstobergrenze von 470€ in der Familienversicherung beachten. Da Nachhilfebedarf über das Jahr stark schwankt, z.B. fallen 2-3 Monate für die Sommerferien weg, würde ich damit zwar einen tollen Studenlohn bekommen aber insgesamt doch weniger als beim Minijob. Wenn ich über diese Grenze von 470€ komme, muss ich alleine wegen des Mindestbeitrages in der freiwilligen KV schnell deutlich deutlich mehr arbeiten, damit es sich trotzdem noch lohnt.
Es macht mir wirklich Spaß und ich denke auch, dass ich vielleicht mal 2-3 Stunden die Woche zeitnah weiter geben kann, womöglich wirklich während meine Mutter in der Kinderbetreuung einspringt, aber mehr als ein Taschengeld ist es wohl leider nicht.
Perspektivisch wäre dies als Hauptberuf aber eine Option, wenn unser Kind deutlich älter ist!

Die Büroaushilfe in Teilzeit ist in der heißen Auswahl, Home Office wäre ein toller Bonus :-)

Danke auf jeden Fall für deine Ratschläge!

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Versuche zu akzeptieren, dass du unter Depressionen leidest und es immer Mal wieder Schübe gibt. Lass dich da weiter behandeln.

Du hast 60% des Studiums fertig! Toll! Es liegt dir auch. Leider wird es teuer pro Monat. Mag dein Mann dich da weiter unterstützen?
Stell doch Mal einen Plan auf, wie du die letzten 40% schaffst. Nimm dazu an, dass du dreimal so viel Zeit brauchst du wie ein Vollzeitstudent.

Der Einstieg in einen Beruf wird eh schwierig, aber vielleicht gelingt es dir so, für dich interessante Minijobs oder Teilzeitstellen zu ergattern. Ingenieure werden gesucht.

Ein wesentlicher Vorteil hier könnte sein, dass du dich besonders darüber freust, etwas zu Ende gebracht zu haben.

Entscheidest du dich für einen Minijob, dann bleibt es immer dabei. Und dein Kind wird größer und selbständiger.

Du kannst nichts verlieren. Du kannst deinen Mut zeigen. Denk dran, auch wenn es Mal einen Schritt zurück geht, so kommen auch wieder die Tage, in denen du drei Schritte vor gehst. Nimm dir nicht zu viel vor. Wenn du 3 Stunden für dein Studium gelernt hast, dann freue dich darüber.
Alles Gute!

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Danke, du verstehst mich :-)

Es sind ca 3 Semester übrig, da ich wie du schon sagst etwas langsamer bin, bräuchte ich also etwa 3 Jahre um das Studium zu beenden. Das wäre realistisch. Regelmäßig lernen könnte ich nach der Kita-Eingewöhnung und wäre dann etwa zur Einschulung fertig.
Finanziell gehen würde es irgendwie bis dahin.

Ingenieure werden tatsächlich ohne Ende gesucht, aber wenn ich die Stellen anschaue sind das natürlich 99% Vollzeitstellen. Bei den verbleibenden 1% könnte ich ansetzen ;-)
Ich müsste dann halt mit offenen Karten spielen, meinem Lebenslauf sieht man ja schon an, dass bei mir etwas nicht stimmt. Mit viel Geduld und Glück finde ich vielleicht einen verständnisvollen Arbeitgeber.
Was mich da zweifeln lässt, sind halt mindestens drei Jahre und einige tausend Euro, die man da für ein "vielleicht" reinsteckt. Aber wenn es dan klappt, wäre es natürlich super.
Mal etwas zu Ende gemacht zu haben wäre wirklich gut für mein Selbstbewusstsein, da hast du mir einen nicht unwichtigen Punkt zum drüber nachdenken gegeben.

Und ja, in 15 Jahren werde ich vermutlich wieder mehr Zeit haben. Du hast Recht, WENN Abschluss, dann nur jetzt.

Danke für deinen Input!

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Hey!
Spontan würde ich dir raten, in deinem Tempo das Studium zu beenden. Immerhin hast du bereits 60% geschafft. Brauchst du die Nebenjobs? Dann würde ich vielleicht dort reduzieren, damit du mehr Zeit für das Studium hast.
Ich würde bedenken, dass du ein anspruchsvolles Studium mit guten, sehr guten Noten absolvierst. Ich hätte die Befürchtung, dass eine Ausbildung dich womöglich nicht erfüllt, sondern langweilt. Dann beginnst du wieder bei 0 und musst mehrere Jahre in die Ausbildung stecken.

Liebe Grüße
Schoko

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Huhu,
ja nach über der Hälfte wegzuwerfen wäre auf jeden Fall ärgerlich. Sowas Ähnliches hatte ich ja schonmal im 2. Studium.

Die Nebenjobs habe ich vorher gebraucht, weil ich mich alleine finanzieren musste. Inzwischen könnte ich mich tatsächlich ausschließlich auf das Studium konzentrieren, zumindest während der Kita-Zeit. Wobei es dann trotzdem noch etwas dauern wird, wie ich oben schon geschrieben habe, sind noch knapp 3 reguläre Vollzeit-Semester offen.
Die guten Noten kommen teilweise daher, dass mir der Stoff und das Lernen ganz gut liegen, zum anderen Teil daher, dass ich mich leider auch selbst unter Druck setze.
Komme nicht ganz aus dem Gedanken raus, dass wenn ich nach außen schon wie der totale Verlierer im Leben aussehe, ich irgendwie (auch mir selbst) beweisen muss, was ich kann.
Bei einem anspruchsvollen Job laufe ich vermutlich regelmäßig Gefahr, wieder in diese Falle zu tappen und mir dann selbst den meisten Stress zu machen. Dagegen steht die reale Gefahr der Langeweile, die du angesprochen hast.
Andererseits habe ich mal eine Weile Akten digitalisiert, und das habe ich eher als meditativ-entspannend empfunden. Ob das als langfristige Perspektive aber so bleibt, ist sicher fraglich.
Ich spreche das bei der Therapie noch mal an, danke :-)

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"Die guten Noten kommen teilweise daher, dass mir der Stoff und das Lernen ganz gut liegen, zum anderen Teil daher, dass ich mich leider auch selbst unter Druck setze." Das sind beides Merkmale von sehr intelligenten Menschen.

Ich kenne es von mir, dass ich es für den Moment gut finde, etwas einfaches zu machen, weil ich dann keinen Druck aufbaue. Aber wenn es dann um dauerhafte Tätigkeiten geht, würde es mich langweilen und frustrieren.

Hast du schonmal einen IQ-Test gemacht?

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Ich persönlich würde versuchen das Studium zu beenden, wenn du glaubst es ist für dich machbar.

Ich denke einfach du bist als Ingenieurin langfristig flexibler einen Job zu finden indem man um die Depressionen eher drumherum arbeiten kann.

Der öffentliche Dienst sucht zum Teil echt wie blöd Ingenieure einfach weil das Gehalt da nicht so ist wie in der freien Wirtschaft.

Klar ist, alleine durch die dokumentierten wiederkehrenden Ausfälle im Lebenslauf bist du für keine AG ein Traumkandidat.

Wenn du dir nicht vorstellen kannst wieder zu studieren, dann finde ich es auch vollkommen okay wenn du dir einfach irgendeinen Job suchst. Letztlich ist es wohl in deiner jetzigen Situation das wichtigste, dass du zeigen kannst du schaffst es gesundheitlich irgendwo (ob Studium oder Beruf) "durchzuhalten".

Ich wünsche dir viel Erfolg deinen Weg zu finden.

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Danke für deinen Ratschlag. An den ÖD habe ich auch schonmal gedacht! Wenn man da einige Monate beobachtet, ist hin und wieder auch mal ein TZ Job dabei. Dann müsste ich nur hoffen, dass keine anderen Mütter bzw. Eltern diese Gelegenheit nutzen wollen.

Generell hatte ich aber das Gefühl, je weniger qualifiziert der Job ist, desto besser kann man um die Depression "herumarbeiten". Je weniger Verantwortung man hat, desto weniger schlimm ist es, wenn man mal ausfällt. Es gibt keine Deadlines, keine Aufgaben, die nur wenige Kollegen oder im schlimmsten Fall nur man selbst ausführen kann... Man kann auch mal das Gehirn auf halber Leistung lassen, wenn man keinen guten Tag hat.
Ist aber vielleicht nur mein subjektiver Eindruck. Wie genau war es von dir gemeint?

Mit dem Durchhalten hast du Recht, das wäre schön :-) Danke dir!

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Grundsätzlich ist es im ÖD auch möglich als VZ ausgeschriebene Stellen in TZ zu machen, nicht immer aber oft.

Für eine Verbeamtung kommst du natürlich nicht in Frage aber auch als Tarifbeschäftgter ist man ganz okay abgesichert und wenn man mal ausfällt ist das letztlich auch das Problem des Abteilungsleiters.

Ich meinte das mit der Flexibilität so, dass wenn du z.B. im Einzelhandel arbeitest dann gibt es Dienstpläne und du musst da auftauchen zu den gesetzten Zeiten oder eben krank sein.

Wenn man aber eine inhaltliche Aufgabe macht im Büro, dann kann bei Gleitzeit auch mal später anfangen oder mal einen Tag nur wenige Stunden arbeiten und das woanders wieder ausgleichen. Letztlich interessiert bei meinem Job keinen so 100% wieviel ich jeden Tag arbeite, Hauptsache das Ergebnis passt.

Ob das für dich gut wäre oder eher Stress, das musst du wissen.

Letztlich bleibe ich dabei zu sagen, als Ingenieurin wird man dein Fachwissen brauchen, damit bist du dem AG gegenüber in einer besseren Stellung als als ungelernte Kraft irgendwo.

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Ist denn der Ingenieurberuf etwas für dich oder hast du in die Richtung studiert, weil du eben schon Vorerfahrungen hattest und dir eben einiges anrechnen lassen konntest?

Falls du mit Kindern aufblühst: wäre denn eine Erzieherausbildung etwas für dich?
Da du Abitur hast, kannst du je nach Bundesland sicher auch verkürzen. In BW wären das z.B. dann nur 2 Jahre Vollzeitschule und dann das Anerkennungsjahr.
Da interessiert ein "katastrophaler" Lebenslauf nicht wirklich, da eben erheblicher Mangel besteht. Und man muss auch nicht zwangsläufig in die Kindergärten und Krippen gehen...Förderklassen, Ganztagesbetreuung etc. sind auch Arbeitsfelder u.v.m.
Oder als Tagesmutter arbeiten?

Die steht zusätzlich auch Aufstiegs-Bafög zu. Da bekommst normalerweise mit Kind und verehiratet ~1400€ monatlich, die du NICHT zurückzahlen musst. Das Vermögen des Mannes interessiert ebenfalls nicht.

Ich glaube manchmal ist ein völliger Neuanfang die bessere Lösung.

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Den Beruf habe ich tatsächlich zunächst nach den Studieninhalten ausgesucht. Die MINT-Fächer lagen mir immer am meisten. Beruflich in ein bestimmtes Feld gezogen hat es mich noch nie und tut es auch heute nicht wirklich.

Ich hatte sogar an den Erzieher mal gedacht, aber der geht nur wie du schreibst in Vollzeit oder berufsbegleitend in Teilzeit. Ich hatte damals eine Ausbildung mit 30 Wochenstunden versucht und das war zu viel für mich.

Zum Aufstiegsbafög habe ich grade gelesen, dass es lediglich die anfallenden Gebühren wie Schulgeld umfasst. Es muss nach der Ausbildung zur Hälfte zurückgezahlt werden, wie das normale Bafög.
Für die zusätzliche Hilfe zum Lebensunterhalt wird das Einkommen des Ehepartners angerechnet.
Zusätzlich benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung oder "einschlägige Berufserfahrung". Was auch immer genau das ist, ich würde vermuten, dass ich es nicht habe.
Ich fürchte also, das wird für mich nicht infrage kommen. Trotzdem danke für den Tip :-)

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Die Erzieherausbildung und die Arbeit mit den Kindern ist sehr fordernd, für Personen mit psychischen Erkrankungen faktisch unschlagbar. So ehrlich sollte man sein