Verdienstunterschiede Männer und Frauen - wie kommts?

Hallo zusammen.

Ich lese hier nahezu jedes Mal, wenn es um die Familienfinanzen geht, dass der Mann bedeutend mehr verdient als die Frau.

Meist arbeiten die Frauen weniger Wochenstunden, weil es für den Mann finanziell schmerzhafter wäre, die Stunden zu reduzieren für Haushalt und Kinder.
Die Frau geht in Elternzeit, weil der Mann mehr Geld nach Hause bringt.
Die Frau nimmt Kind-Krank-Tage, weil der Mann im Job nicht fehlen kann.
Die Frau kämpft um Anerkennung ihrer Leistungen im Haushalt, welche die Männer als normal empfinden, da sie ja schließlich dafür mehr Kohle verdienen für die Familie.

An was liegt das? Verkaufen sich Männer tatsächlich so viel besser, wenn sie ihre Gehälter verhandeln? Sind Männer generell besser ausgebildet? Trauen Arbeitgeber Männern mehr zu? Ich kann es mir nicht erklären.#kratz

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Art des Jobs häufig sehr unterschiedlich:
Frauen arbeiten oft im sozialen Bereich. Dieser ist schlecht oder nicht so gut bezahlt.
Männer arbeiten als Ingenieure, StB, Ärzte... Diese Jobs sind gut bezahlt.

Eine Frau sucht sich häufiger einen Mann, der besser verdient - Krankenschwester -Arzt; Akademikerin sucht auch einen Akademiker etc.

Oft erhält der Mann und nicht die Frau die Stelle, da sie ja schwanger werden könnte und dann die Stelle nicht aktiv besetzt ist.

Frauen fordern oft nicht so viel
Gehalt wie die Männer.

Es wäre anders, wenn die Väter auch Vaterschutz haben und die Ärztin einen Pfleger heiratet.

1977 durften die Ehefrau ohne Zustimmung des Ehemannes arbeiten.

2008\09 gibt es Elterngeld.

Den Rechtsanspruch auf Betreuung der 1jährigen gibt es erst seit 10 Jahren.

Es nehmen jetzt immer mehr Väter Elternzeit.

Also es ist Bewegung da -; vielleicht lernen die Mädels Ingenieurberufe, werden eher StB als Steuerfachangestellte...

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Elterngeld gab es schon 1985 und zwar 30 MOnate und in Bayern noch mal 5 Monate extra und man durfte 19 Std arbieten und soviel verdienen wie man wollte, warem damals übrigens 600 DM.
der Verdienst ist seit 1980 rechtlich gleich


"Bereits im 19. Jahrhundert erhielten Frauen für vergleichbare Arbeit meist weniger Geld als Männer. 1980 sorgte ein Gesetz über die Gleichbehandlung von Männern und Frauen am Arbeitsplatz dafür, dass Frauen zumindest laut Gesetz das gleiche Gehalt für die gleiche Arbeit bekommen müssen."
ich habe noch nie weniegr verdient als mänllich Kollegen und verdiene auch nicht weniger als mein Partner.

man muss sich halt angemessen verkaufen!

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Dann gab es Erziehungsgeld schon deutlich vorher.

Natürlich muss sich Frau besser verkaufen, nur machen es in meinem Umfeld die Männer besser als die Frauen.

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Ich kann jetzt nazürlich keine empirische Studie liefern, aber meine Eindrücke aus meinem unmittelbaren Umfeld schildern. Zur Einordnung: ich arbeite im HR einer großen Unternehmensgruppe, Freundeskreis wild gemischt von Akademikern bis Handwerkern alles dabei.
Mir persönlich fallen 3 Dinge auf:

1.) Berufswahl
- Es ist immer noch so, dass es typische "Frauen" und "Männer" Berufe gibt, die unterschiedlich bezahlt werden - und zwar unabhängig vom Bildungsgrad. Wenn ich gedanklich unseren Freundeskreis durchforste, habe ich als repräsentative Beispiele z.b.:
a) ein Paar, Sie guter Realschulabschluss, er Hauptschule. Er hat Metallbauer gelernt, sie Medizinische Fachangestellte. Beide haben immer an sich gearbeitet und Weiterbildungen gemacht. ER hat seinen Meister gemacht, ist mittlerweile selbstständig und verdient sehr, sehr gut. SIE hat Fortbildungen im Röntgen, Endoskopie etc gemacht- laut ihrer Aussage gibt es in ihrem Bereich quasi nicht mehr "mehr" an Zusatzausbildungen - ihr hat das jeweils eine Mini-Gehaltserhöhung eingebracht, das wars. Haben beide Anfangs etwa gleich verdient, verdient er jetzt locker das 3-fache von ihr. 🤷‍♀️
b) ein weiteres Paar, beide gemeinsam Abi gemacht, etwa gleich gut. Beide Beamte. Er ist Richter, sie Grundschullehrerin. 🤷‍♀️🤷‍♀️ Die jeweiligen Stufen kann man sich denken.
Und in diese Richtung geht es durch die Bank bei der Mehrzahl der Paare im Freundeskreis. Leider sind die Berufe, die viele Frauen bevorzugen, tendenziell schlechter bezahlt UND haben schlechtere Aufstiegsmöglichkeiten.

2. ) Verhandeln!!
Das merk ich im Arbeitsalltag ganz extrem. Tendenziell (!!) reden Männer mehr über das, was sie (gut) machen und schlagen viel, viel öfter beim HR auf, um ihre Vergütung zu diskutieren. Die Kolleginnen denken oft Dinge wie " ich bin eh schon gut bezahlt, sooo toll mach ich das ja auch nicht, ach, es ist ja fast unverschämt schon wieder zu verhandeln, ich will mich ja nicht unbeliebt machen, etc.." Ich habe so manche Kollegin schon wirklich fast dazu zwingen müssen, jetzt mal auf den Tisch zu hauen und etwas einzufordern. Offenbar haben viele Frauen tatsächlich Angst vor etwas, was vielen Männern sehr leicht fällt - nämlich sich zu verkaufen, für sich einzustehen. Wenn man einen Mann auf einen Erfolg anspricht, reagiert er tendenziell zufrieden und fasst ggf nochmal kurz das Thema zusammen, so dass wirklich dem letzten klar ist, dass man diesem Typ echt viel verdankt. Die meisten Frauen werden nach meiner Erfahrung dann verlegen, relativieren, verweisen auf gute Vor- und Zuarbeit von Dritten etc. 🤷‍♀️🤷‍♀️🙈

Übrigens: bei meinem Mann und mir ist es anders- wir verdienen ziemlich gleich, mal überholt der eine den anderen oder anders rum. Wobei ich zur Zeit nur 50% arbeite, er 100%. Das ist aber von beiden Seiten so gewollt und funktioniert auch prima. Mittelfristig werde ich wahrscheinlich etwas erhöhen, er etwas reduzieren. Wobei ich bei uns auch sagen muss: ohne meine Elternzeit, die folgende Teilzeit und meine Priorisierung der Care-Arbeit würde ich - obwohl ich weniger Fortbildungsaufwand etc hab als mein Mann- wahrscheinlich deutlich mehr verdienen. Da wären wir wieder bei der Berufswahl...

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Ich verdiene mehr als mein Mann. Er arbeitet Vollzeit und ich nur 25 Stunden die Woche.

Bei uns ist es anders 😊

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"Die Frau kämpft um Anerkennung ihrer Leistungen im Haushalt, welche die Männer als normal empfinden, da sie ja schließlich dafür mehr Kohle verdienen für die Familie."

Auch nicht so ganz ohne Vorurteile. Wir arbeiten beide voll, weil wir es möchten. Im Beruf meiner Frau würde ich das selbe verdienen. Gut bezahlt, aber mit Grenzen.

Haushalt ist für uns beide notwendiges Übel. Das war (leider) :) nicht anders als meine Frau zu Hause war. Warum war sie zu Hause? Sie wollte, ich nicht. Ich nicht, weil es in meinem Beruf/Position bedeutend schwieriger ist zu pausieren als bei ihr.

Aber ja es wird ein Mix sein aus Vorurteilen und Rollenbildern. Das geht sicher schon sehr früh los wenn die Weichen bei Interessen für die Berufswahl gestellt werden.

In meiner technischen Branche wird gut bezahlt, auch ohne Ellenbogen. Frauen mit hoher Qualifikation sind dort aber selten. Die Einschreibungsquoten an den Universitäten zeigen warum. Kolleginnen die ich fachlich sehr schätze sind eher in Niederlassungen im Ausland zu finden wenn ich so drüber nachdenke. Für starke hochbezahlte Führungspersonen gilt das auch.

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""Die Frau kämpft um Anerkennung ihrer Leistungen im Haushalt, welche die Männer als normal empfinden, da sie ja schließlich dafür mehr Kohle verdienen für die Familie."

Das ist nicht meine Erfahrung oder Meinung. Aber ist man regelmäßig hier im Forum unterwegs, dann bestätigt sich dieser Satz fast täglich. Leider.

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Ich kann es mir auch nicht erklären und zwar warum Frauen das machen, sich so ins Abseits schieben lassen.

Ich glaube hier sind aber schon ziemlich viele Akademikerinnen unterwegs, die da anders ticken.

Ich bin Akademikerin, mein Mann hat nicht studiert. Ich verdiene in 30 Stunden deutlich mehr als mein Mann in Vollzeit.

Wir haben auch schon überlegt ob ich Vollzeit und er nur noch Teilzeit arbeitet. Leider hilft das unserer Familienorganisation nicht weil man Mann keine regelmäßigen Arbeitszeiten haben kann. Die Arbeit ist auftragsbezogen und muss in einem großen Team gemacht werden. Wenn der Auftrag morgens begonnen wurde muss er an dem Tag zu Ende gebracht werden, egal ob was schief geht, etc. Da ist das Ende dann leider nie genau absehbar und daher kann ich ihn nicht zu festen Zeiten fürs Kita-Abholen und die Nachmittagsbetreuung einbinden.

Perspektivisch wollen wir schauen, ob er innerhalb der Branche vielleicht auf eine Position mit verlässlicheren Arbeitszeiten wechseln kann, also quasi eher „Innendienst“.

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Glaube nicht mal, dass es so viel mit Akademiker oder Nicht-Akademiker zu tun hat.
Man beobachtet dieses Phänomen gefühlt in sämtlichen Branchen.

Wobei es aber schon so ist, dass man zweimal überlegt, einen Job sausenzulassen, wenn man sich durch ein langjähriges Studium hart erarbeiten hat müssen und man viele Jahre in die Ausbildung investiert hat.

Mag sein, dass ich das völlig falsch einschätze. Aber wenn ich gedanklich so mein Umfeld abklappere, dann merkt man bei sehr vielen Paaren, dass die Frauen zwar von sich behaupten so emanzipiert zu sein, aber im Endeffekt sich gerne in die beschriebene Rolle schieben lassen, dass sie beruflich den Männern doch gerne den Vorrang lassen.

Kenne nur 1 einziges Paar (beide Akademiker), bei denen es anders lief.
Sie hat nen sehr gut bezahlten Job (aber auch dementsprechend Verantwortung!) - Er hat (trotz ebenfalls sehr gutem Job) die Wahl für sich getroffen, sich von Geburt an um die Kinder zu kümmern. Mittlerweile sind die Kinder aus dem Haus und er ist immer noch Hausmann. ;-) Er sagt aber selber, dass er den Anschluss verpasst hat, dadurch dass sich in den letzten 20 Jahren doch einiges auf seinem Berufssektor getan hat und er jetzt so und so nicht mehr anknüpfen könnte.
Ist der einzige Fall, den ich kenne, in dem sich der Mann von der Frau finanziell abhängig gemacht hat.

Andersrum kenne ich zig gegenteilige Fälle, in denen es die Frau war, die sich freiwillig (teilweise sogar sehr gerne) aus dem Berufsleben zurückgezogen hat für HH und Kinder.

Einige von ihnen hatten sogar gute Ausbildungen. Aber nach der "Auszeit" zuhause sind sie in Hilfs-Jobs gelandet, nur weil es von den Stunden her gepasst hat und einfach bequem war. #schwitz

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"Ich glaube hier sind aber schon ziemlich viele Akademikerinnen unterwegs, die da anders ticken."

Eine gute Freundin von mir ist leitende Aktuarin (Versicherungsmathematikerin) in einem großen Konzern. In dieser Funktion kennt sie von den ihr betreuten Firmen (Mittelständler bis Großkonzern) sämtliche Gehaltsdaten und persönlichen Daten der Mitarbeiter. Sie sagt, dass es in jeder einzelnen dieser Firmen ein klares Gehaltsgefälle zwischen Männern und Frauen gibz. Dieses Gefälle besteht über sämtliche Ebenen bis zu den Vorständen hoch. Akademikerinnen verhandeln mitnichten besser als Arbeiterinnen.

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Ich habe auch immer mehr verdient als mein Mann. Wir haben aber die gleiche Qualifikation. Ich muss aber sagen das mir es in Vorstellungsgespräche als Nachteil angekreidet wurde das ich kein großer starker Mann bin mit Kindern . Da war ich echt verwirrt . Und das von einer anderen Frau . Ich habe das Gefühl sobald man kommuniziert auf der Arbeit : Hey ich bin Allein - hauptverdiner springen einen die Türen auf . Mein Mann kann seit 2 Jahren nicht mehr Vollzeit arbeiten dadurch wurde ich 2 mal befördert . So habe ich zumindest das Gefühl .

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Okay, das ist ja auch mal eine interessante Erfahrung. Hab ich so noch nicht gehört.


"Ich habe das Gefühl sobald man kommuniziert auf der Arbeit : Hey ich bin Allein - hauptverdiner springen einen die Türen auf . Mein Mann kann seit 2 Jahren nicht mehr Vollzeit arbeiten dadurch wurde ich 2 mal befördert . So habe ich zumindest das Gefühl ."

Da hast du aber Glück gehabt. Würde sicher nicht überall so funktionieren.#zitter

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Das glaube ich dir sofort!! Sobald eine Frau sagen kann „Die Familienorga hängt komplett an meinem Mann, der arbeitet nur 25 Stunden“ wird man ganz anders wahrgenommen. Nämlich nicht mehr als jemand der womöglich wegen kranker Kinder ausfällt, der pünktlich raus muss um die Kinder abzuholen,… Ich träume davon das irgendwann sagen zu können ;-/

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Mein Mann hat zwischenzeitlich weniger verdient wie ich, war für uns kein Problem.
Mittlerweile verdient mein Mann mehr, weil er selbstständig ist.
Nach meiner nächsten Gehaltsverhandlung ist da aber kein großer Unterschied mehr.
Ich habe studiert und mein Mann hat eine normale Ausbildung gemacht.

Bei uns wir aber tatsächlich alles 50/50 geteilt. Von Hausarbeit bis zu den Finanzen.
Wenn mal ein Kind kommen sollte, werde ich Zuhause bleiben. Weil mein Mann seine Selbstständigkeit natürlich nicht über mehrere Monate alleine lassen kann. Ich hingegen kann problemlos nach 2 Jahren (vielleicht auch früher) wieder in meinen Job zurück und das sogar Vollzeit, weil ich mir meine Zeit frei einteilen kann und die ganze Büroarbeit im Homeoffice mache.
Die Elternzeit wird die einzigste Zeit sein wo ich von meinem Mann finanziell abhängig bin.

Meistens liegt der Unterschied wohl eher in der Berufswahl und an der Arbeitseinstellung eines jeden Einzelnen.

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#pro

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Ich hab das perfekte Beispiel als Mitarbeiterin eingestellt. Wir haben zeitgleich studiert(also angefangen), sie aber deutlich länger gebraucht und dann während der Ausbildungszeit (eh schon locker 7 Jahre ohne zu schludern) noch das erste Baby bekommen. Obwohl ihr Partner in genau dem gleichen Stand der gleichen Ausbildung war, hat nur sie über ein Jahr etz genommen. Dann angefangen befristet zu arbeiten, Zack zweites Kind und wieder Auszeit. Während ich also seit 8 Jahren arbeite, sind es bei ihr grade mal 2. Klar, dass der Partner da mehr verdient. Dann hat sie jetzt was in Teilzeit gesucht. Ich hab sie genommen und obwohl wir das gleiche Baujahr sind und gleichzeitig mit der Ausbildung angefangen haben, verdiene ich wesentlich mehr und bin ihre Vorgesetzte. Ihre teilzeittätigkeit führt auch dazu, dass sie weniger Chancen auf Karriere hat, da die wichtigen Themen bei uns mit den USA und damit ab 15 Uhr sind. Ich wusste ihre Teilzeit ja vorher und für andere Aufgaben passt das, aber so wird sie nicht wesentlich weiter kommen, man kann nun mal nicht alles auf vormittags legen. Während ihr Mann (den ich auch kenne) vollkommen rücksichtslos arbeitet und Karriere macht. Er macht dauernd Homeoffice, trotzdem macht sie nachmittags keine Termine. Kann mir doch keiner sagen, dass er um 16:30 nicht mal für ne Stunde ne Pause einlegen könnte, damit sie aus dem Homeoffice an einem Termin teilnehmen kann. Natürlich könnte sie die Stunden dann wann anders abfeiern.
Warum das so gemacht wird, erklärt sich mir nicht, aber anscheinend wollen sie es so.
Auch ansonsten sind fast 100% der Mütter in Teilzeit tätig und waren überwiegend in etz, in meinem Umfeld. Und das trotz richtig anstrengender hochwertiger Ausbildungen und teilweise auch höheren Verdiensten als die entsprechenden Männer. Die meisten unterstützen mich zwar bei dem Wunsch nach einem Jahr wieder Vollzeit zu arbeiten, aber man merkt schon, dass es exotisch ist.

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Auf dem Papier bin ich auch so eine Teilzeitmutti. Aber dank strategischem AG-Wechsel und guter Verhandlung verdiene ich jetzt in 30 Stunden mehr als ich vor der Schwangerschaft in Vollzeit verdient habe. Und immer schon habe ich damit mehr verdient als mein Mann in VZ.

Also ja, ich kann das oben beschriebene auch nicht ganz nachvollziehen. Aber es ist auch nicht immer alles so wie es auf den ersten Blick scheint. Und manche haben einfach auch keine wahnsinn Karriereambitionen. Bei mir selbst bin ich überrascht: ich dachte immer, dass ich noch unbedingt viel viel höher hinaus will. Aber aktuell will ich gar nicht mehr arbeiten und auch gerade nicht mehr Verantwortung übernehmen. Ich denke das ändert sich in ein paar Jahren auch wieder und ich werde auch jederzeit wenn ich es will eine Chance dazu bekommen. Man muss aber dazu sagen, das ich wichtige Termine und auch Netzwerkveranstaltungen immer möglich mache auch außerhalb meiner eigentlichen Arbeitszeit.

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Das mit den wichtigen Terminen ist halt ein Punkt. Ich rede nicht von einmal die Woche sondern vielleicht 4 mal in 3 Monaten, wo sie die Chance hatte teilzunehmen und es gelassen hat. Ich bin grade ein Jahr in etz, arbeite aber 15h/Woche und jetzt übernehme ich diese wichtigeren Themen wieder. Das wäre ihre Chance gewesen und ich stand ihr telefonisch jederzeit zur Verfügung. Aber du hast recht, vielleicht fehlt da die Ambition oder es gibt andere Gründe. Sonst hätte sie auch in Teilzeit echt Chancen auf Aufstieg gehabt. Und es ist wie so oft, wenn Was mit den Kindern ist, springt auch sie, er nie. Das ist arbeitstechnisch für mich ok, nicht dass das falsch rüber kommt. Ich wusste, dass sie zwei Kinder hat und klar, grade seit Corona entfällt die Betreuung öfter mal. Sie gibt sich wirklich Mühe, das unter einen Hut zu bekommen.
Ich hatte vor ein paar Jahren auch die Chance auf eine sehr hochbezahlte stelle. Aber ich hätte ans andere Ende Deutschlands gehen müssen, Familie Freunde und Mann zurück lassen müssen bzw. Mein Mann hätte sich einen neuen Job suchen müssen. Ich hab damals auch entschieden, dass mir mein Privatleben im vertrauten Umfeld wichtiger ist, also ich kann durchaus nachvollziehen, wieso man beruflich nicht jeden karrieresprung macht. Vielleicht ist das der Grund, warum ich nicht so viel verdiene, wie manche Männer in meinem Job 🤷🏼‍♀️

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Männer ergreifen Berufe, die tendenziell besser bezahlt sind als die Berufe, die die Frauen ergreifen.

Und zusätzlich stimmt das gesellschaftliche Umfeld nicht. Von gelebter Gleichberechtigung, also nicht nur auf dem Papier, sind wir noch weit entfernt.
Mein Mann und ich arbeiten beide Vollzeit, aber damit bin ich als Ossi im Westen eine Ausnahme. Ich musste mich schon oft fragen lassen, wo meine Kinder sind (eine Frage, die man einem Mann nie stellen würde), warum ich nicht Teilzeit arbeite, wer die Kinder abholt und was mein Mann macht. Einmal bekam ich in einem Bewerbungsgespräch die auf lustig getrimmte aber ernst gemeinte Aussge zu hören, ich würde "also meine Kinder [in die Kita] abschieben". Meine Gesprächspartner waren ein Mann Ende 50 und eine Frau Ende 30, sie offensichtlich kinderlos, denn die Anspruchshaltung war frühestens 9 Uhr arbeiten kommen, dafür aber bis 19 Uhr oder vielleicht sogar länger (sie sagte sie komme gerne auch erst gegen 10 Uhr und arbeite dafür länger).
Die Zeit 9-19 Uhr war übrigens auch bei einem anderen Arbeitgeber Voraussetzung für die Anstellung.

Mir weht also eine steife Briese entgegen, wenn ich als Frau Vollzeit arbeiten möchte. Das kennt man im Westen nicht. Es wird unterstellt, dass nur die Frauen Vollzeit arbeiten, die finanziell mit ihrem Mann nicht anders über die Runden kommen. Dass Frau aber Vollzeit arbeiten MÖCHTE, kommt in den Köpfen nicht vor. Und dann sind es die eben angesprochenen familienunfreundlichen Arbeitgeber, die einem das Leben schwer machen, zumindest in meiner Branche. Es herrscht das Vorurteil, wer beruflich erfolgreich sein will, muss rund um die Uhr bereitstehen.
In der zweiten oben erwähnten Kanzlei saß mir u.a. ein Mann ca. Mitte 40 gegenüber. Ehering am Finger und mit Sicherheit kleine Kinder. Wer kümmert sich bei den Arbeitszeiten 9-19 Uhr wohl um die Kinder? Dieser Mann oder seine Frau? Offenbar seine Frau, denn mit Kindern kann man nicht jeden Tag bis 19 Uhr arbeiten, wenn man etwas von den Kindern haben will. Die leben also das klassische Rollenmodell.

So war in bis eben auch in meiner Firma: Familienfreundlich gibt es nicht. Die einzige Möglichkeit, Familie und Beruf dort gut miteinander zu verbinden, wäre in Teilzeit. "Was, Sie sind Kindkrank? Aber morgen sind Sie doch bitte wieder im Büro?!" Home Office gibt es nicht. Man könnte es ja ausnutzen. Dass viele einen langen Anfahrtsweg haben und ich z.B. durch die lange Kernzeit nie dazu kam, die Kinder abzuholen, interessierte nicht. Entweder steht man der Firma komplett zur Verfügung oder gar nicht. Home Office hätte mir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erheblich erleichtert, da die 2 Stunden Fahrzeit jeden Tag wegfielen.
Zudem wird in unserer Firma ungerecht bezahlt. Wir haben keinen Tarifvertrag. Manche werden systematisch klein gehalten und jede Frage nach Gehaltserhöhung abgebügelt. Stattdessen sickern ab und zu Infos über die Gehälter anderer Kollegen durch und man muss echt schlucken, weil diese Unterschiede sich eben nicht mehr mit einer gefragteren Position begründen lassen (das könnte ich ja noch verstehen), sondern mit einer massiven Ungleichbehandlung. Auch, aber nicht nur in Bezug auf das Geschlecht, sondern die angebliche Wertigkeit einer Position. Meine Position war demnach sehr geringwertig. Ich habe mit 9 Jahren Berufserfahrung noch das gleiche verdient wie ein Berufseinsteiger. Habe ich schlecht verhandelt? Ich weiß es nicht. Ich habe nach mehr Gehalt gefragt, als ich mich weitergebildet hatte und andere Dinge. Jedes Mal wurde ich abgwimmelt. Dageblieben bin ich nur noch, weil die Kinderplanung zwischendurch anstand und ich einen sicheren Arbeitsplatz hatte.
Seit ein paar Monaten bin ich aus der kurzen EZ zurück und es nichts geändert. Zum 1.11. fange ich daher woanders an, wo man meine Fähigkeiten besser zu schätzen weiß. Gehaltssprung + 33%, jetzt mit meinem Mann gleichauf. Geringere Arbeitszeiten (lt. Tarifvertrag), Home Office, keine Kernarbeitszeit, dichter dran und macht sich gut für meinen weiteren Lebenslauf. Der nächste Schritt danach ist in eine Führungsposition. Von außen sieht man meinem Lebenslauf nämlich zum Glück nicht an, dass ich ein paar Jahre unterbezahlt war.

Vor ca. 2 Tagen war hier bei Urbia wieder einmal die Diskussion um die Wahl der Steuerklassen. Solange Frauen nicht verstehen, warum die Steuerklasse 5 ungerecht ist und sogar noch freiwillig in diese Steuerklasse wechseln, wird sich nichts ändern. "Wir haben dann als Familie mehr netto und nur das zählt". Hmm, ja kann man aber auch anders erreichen, als sich freiwillig schlechter zu stellen. Mir wurde in dem Thread ja geantwortet, wer aufgrund der Schlechterstellung Probleme mit dem Selbstbewusstsein habe, solle daran arbeiten (oder so ähnlich). Aber WARUM gibt es diese Schlechterstellung überhaupt? Warum ist es vom Gesetz vorgesehen, dass ein Ehepartner schlechter behandelt wird als der andere wo die Gesetze doch mittlerweile alle die Gleichwertigkeit von Mann und Frau betonen? Vergewaltigung in der Ehe ist mittlerweile strafbar, der Mann kann seiner Frau den Beruf nicht mehr verbieten, aber die Ungerechtigkeit bei den Steuerklassen bleibt. Warum noch dieser Bruch im System?

Solange solche Dinge sich nicht ändern, wird es keine echte Gleichberechtigung geben. In der Hinsicht ist in unsere Gesellschaft noch vieles im Argen.

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Ich glaube du hast den Sinn der Steuerklassen nicht verstanden. Ohne Steuerklasse 3 gibt es auch keine Steuerklasse 5. Die 3 beinhaltet eine große Steuererleichterung, dass nur ein Einkommen da ist. Davon profitieren natürlich viele Familien, weil sie nach dem Elterngeld noch daheim bleiben wollen oder müssen. Möchten beide arbeiten, dann haben sie doch die Wahl, ob es für sie besser ist die 3 zu behalten oder beide in 4 zu wechseln. Wenn jetzt die 3 abgeschafft wird, dann verzichtet man auf Steuererleichterungen. Wenn ich als Frau die 5 nehme, weil ich mit reduzierten Stunden weniger verdiene und wir so monatlich mehr Netto habe, dann wissen doch beide warum so wenig Netto übrig bleibt. Das hat doch überhaupt nichts mit Emanzipation zu tun sondern was man hinein interpretiert.

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Steuerklassen bieten gar keine Steuererleichterungen, google man nach den Hintergründen warum es abgeschafft werden soll und welche Nachteile sich für die Person mit höheren Steuerklasse ergeben (meist Frauen). Es gibt weniger Cash und weiter denken viele nicht.

Anna kann es bestimmt besser erklären als ich, darum lasse ich es.

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