Sekretärin = kaffeekochendes Dummchen?

Hallo liebe Forengemeinde,

da ich derzeit wohl in einer Art Lebens- und Sinnkrise stecke, würde mich eure Meinung zum Job Sekretärin / Assistentin interessieren.

Ich arbeite derzeit als Sekretärin und auch die Jahre davor in anderen Firmen (Sekretärin / Assistentin / 1x als Sachbearbeiterin).

In der aktuellen Firma (nur Männer, 2 Sekretärinnen) kommt es mir besonders so vor, als würde man als Sekretärin ein wenig unterbelichtet gelten….? Sehen das eigentlich grundsätzlich alle Menschen / Mitarbeiter so??

Nur weil ich Sekretärin bin, bin ich doch noch lange nicht dämlich oder völlig unwissend? Vor ein paar Jahren als Assistentin in einem großen und weltweit bekannten Konzern war ich definitiv (geistig) gefordert und es stand nicht nur Kaffee und Kopien machen am Programm, sondern weitaus herausfordernde, komplexere und verantwortungsvollere Tätigkeiten und Verantwortungsbereiche.

Im jetzigen Job bin ich um einiges weniger gefordert, die Aufgaben sind wirklich einfach (zumindest für mich. Meine 15 Jahre ältere Kollegin ist leider überfordert, warum auch immer). Es kommt mir jedenfalls so vor, als würde man uns nichts zutrauen, vieles machen sich die Herren selbst (warum…?) und man staunt manchmal, weil ich über dieses und jenes Know-How verfüge und meine Arbeit generell immer sehr schnell erledige.

😳

Wird man als Sekretärin als minimal unterstützendes Helferlein angesehen, das hauptsächlich zum Kaffee machen und Büropflanzen gießen da ist?

Ich fühle mich maßlos unterfordert und - in DIESER Firma - auch überqualifiziert.

Am liebsten würde ich einen völlig neuen Weg einschlagen beruflich und etwas mehr Ansehen haben! Ich komme irgendwie überhaupt nicht damit klar, in meinem Alter (38) und meinen Erfahrungen so gesehen zu werden. 😳

Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Danke euch.

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Ich kenne keine*n einzige*n Schulleiter*in, der/die nicht völlig aufgeschmissen gewesen wären, gäbe es keine Sekretärin.

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Natürlich, das schon. Aber warum fehlt dann diese Wertschätzung manchmal komplett...?

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der Begriff Sekretärin ist doch schon lange nicht mehr üblich,
eine Mitarbeiterin in der Art haben doch nur Chefs, das ist dann die Assistenz der Geschäftleitung
und sonst einfach eine Bürokaufrau

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Auf der Website unserer Firma steht unter meinem Foto „Sekretärin“. 😬

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Das sagt viel über die Denke im Betrieb aus. Kein Wunder bist du dort unterfordert. Ich würde wechseln - du bist doch mehr als das.

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Ich habe eine Vermutung, nämlich dass alle männlichen Sektretätinnen tolle englische Bezeichnungen haben.

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Leading Junior Office Director lol

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„Sehen das eigentlich grundsätzlich alle Menschen / Mitarbeiter so??“

Nein, keineswegs!!!

Das Problem wie du sagst die Firma. Je größer, je komplexer die Firma ist, desto mehr bekommen die Sekretärinnen auch organisatorischen Aufgaben.

Ich liebe meine Sekretärin und schätze sie sehr. Sie kennt sich mit den Prozessen im
Unternehmen aus und hält mir dort den Rücken frei. Sie musste nie (!) Kaffee für mich kochen. Ab und zu holen wir uns gemeinsam Kaffee.

Mein Mann hat eine Sekretärin und er spricht immer nur wertschätzend von ihr.

Ich würde mich an deiner Stelle nach einer anderen Firma umschauen, vielleicht wieder in Richtung einer internationale Firma.

Ich weiß von einem Freund, der ist Partner bei eine RA Kanzlei, der sagt immer gute Sekretärinnen sind Gold wert, aber er bekommt selten jemand, der mitdenkt. Also vielleicht auch bei Großkanzleien schauen.

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Hallo, kann man nicht pauschal sagen finde ich. Von Sekretariat zu Sekretariat gibt es andere Anforderungen, oft auch „nur“ organisatorischer Art.
Zudem wird es auf das Auftreten der Mitarbeiterin ankommen. Man muss sich ja nicht degradieren lassen.

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Ist deine jobbezeichnung tatsächlich noch Sekretärin? 😅..

Also die teamassistentinnen, die ich kenne, haben unterschiedliche Qualifikationen, weswegen ich das nicht so pauschalisieren würde 🤷‍♀️. Unsere ist derzeit mit vielem leicht überfordert, was wirklich nervig ist 😅. Dabei hat sie sogar studiert und würde rein von der Qualifikation her auch für meinen job geeignet sein..

Also es gibt halt solche und solche würde ich sagen. Ich bin aber sowieso kein Freund von Vorurteilen, was das angeht.

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Ich kenne „Sekretärinnen“ nur als Assistentinnen der Geschäftsführung oder anderer leitender Angestellter, die gleichzeitig noch ein offenes Ohr in die Belegschaft hatte und viel allgemeine Orga auch für Feste etc. übernommen haben.

Nein, ganz und gar nicht nehme ich die als Dummerchen hat, das hat da niemand gemacht. Weil ich mit einer befreundet war weiß ich auch, dass die ziemlich gut verdient haben. Und die haben auch inhaltliche Arbeit gemacht, Präsentationen erarbeitet, etc.

Lass dich da nicht klein machen. Sage deinem Chef entweder, dass du unterfordert bist ind mehr machen willst oder such dir etwas besseres, am besten in einem größeren Betrieb oder Konzern.

Sonst nur Männer in der Belegschaft - strange!!

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Die Sekretärin, die mein Mann hatte, war fitter und schneller als die ganzen studierten Referenten. Da musste er die Aufgaben nicht haarklein erklären. Leider ist sie in Rente gegangen. Die neue heißt jetzt Teamassistentin, ist aber auch alles andere als kaffeekochendes Dummchen. Aber mein Mann ist auch ein jüngerer Chef, der gar nicht auf die Idee des kaffeekochenden Dummchens käme.
Arbeitsplatz ist eine mittelgroße Kammer. Vielleicht dort mal bewerben. Gibt es ja in vielen größeren Städten.

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Es kommt doch sehr auf den Betrieb an.
Ich bin auch so ein "kaffeekochendes Dummchen" in einer Firma gewesen und stand damals auch in einer Sinnkrise. Den Job habe ich kurzerhand an den Nagel gehängt und mir was anderes gesucht. Danach wurde es viel besser. Es ist nicht der Beruf ansich, sondern das Tätigkeitsfeld.