Jobwechsel nach Elternzeit

Hallo ihr Lieben,

vielleicht gibt es unter euch den ein oder anderen, der direkt nach der Elternzeit den Job gewechselt hat und mir davon berichten könnte.
Aktuell stehe ich erst noch kurz vor dem Mutterschutz und nehme im Anschluss Elternzeit. Wie lange genau ist noch unklar. Bei meinem jetzigen Arbeitgeber bin ich seit 9 Jahren, wo ich nach der Elternzeit aber höchstwahrscheinlich nicht mehr zurück gehen werde.
Gründe dafür sind:
- ich habe mich lange nicht getraut meinen AG zu wechseln nach so vielen Jahren (war auch mein Ausbildungsbetrieb), daher fiel es mir sozusagen schwer meine „Komfortzone“ zu verlassen,
- die Bezahlung ist wirklich sehr miserabel, was mir aber schon seit Abschluss meiner Ausbildung klar war, aber siehe Grund 1
- mein AG hat überhaupt keine Möglichkeit zum Homeoffice. Sie sind da sehr unmodern.
- es gibt in diesem Unternehmen keine Zukunft für mich. Die Stellen (ich bin in der Verwaltung tätig) werden nach und nach abgebaut und zentralisiert, das Personal vor Ort wird quasi in andere Bereiche eingesetzt. Das wurde mir vor paar Tagen so mitgeteilt.

Meine Angst ist jedoch, wie ihr sicherlich wisst, das erste verdammte Kita-Jahr. Man fällt öfter aus, weil die Kinder sich ständig was neues einfangen. Deswegen ist mir eine Möglichkeit zum Homeoffice auch wichtig, da ich nicht komplett ausfallen möchte und zumindest im Homeoffice meine Arbeit machen kann. Man müsste sonst wegen jedem Schnupfen zum Kinderarzt rennen (da die Kitas auch erkältete Kinder gerne mal wegschicken)
Dementsprechend habe ich natürlich wieder Angst den Job zu wechseln, da ich Angst habe aus diesem Grund wieder gekündigt zu werden. Viele AG sind da nämlich nicht die familienfreundlichsten 😁 Das wäre auch mein erster Jobwechsel, daher kenne ich mich da irgendwie nicht so aus.

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Hallo.

Ich war zwar nie in der Situation, den Job nach der EZ zu wechseln, antworte aber trotzdem mal.

So wie du es beschreibst, willst du so und so nicht mehr in deinen alten Job zurück, welcher nur Negativpunkte beinhaltet.
WAS hast du also zu verlieren? Nichts!

Würde mich schon rechtzeitig nach einer neuen Stelle umsehen und dann über meinen eigenen Schatten springen und diese antreten. Wird sich doch sicherlich was passendes finden.

Ob HO möglich ist, oder nicht. HO mit krankem Kleinkind ist ja auch kaum möglich. Also müsstest du wahrscheinlich eh Kind-Krank-Tage nehmen.

Viel Glück!

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Home Office mit kranken Kind ist so gut wie unmöglich!
Vll. Für Kleinigkeiten. Ich bin dann ganz früh aufgestanden und hab so 2, 3 Std. Was fertig machen können.
Unsere Tochter ist in den seltensten Fällen so krank, dass sie nur schläft. Umd such selbstbeschäftigen funktioniert meistens auch nicht wirklich wenn sie krank sind.

Mit drängt sich die Frage auf, warum der Vater dann nicht einfach mal Kinderkrank macht.
Bei uns war es so, dass ich zumindest immer Montags Kinderkrank gemacht hatte, weil mein man kranke Menschen behandelt und so kurzfristig die Behandlungen einfach ausfallen würden. Die anderen Tage haben wir immer geschaut, wer "abkömmlicher" ist.

Ich würde auch wechseln. Wenn dein Chef mot Kinderkrank nicht "klar kommt" ist es im kleinkind Alter eh nichts...

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Ich habe aus diesen Gründen erst einige Monate nach dem Ende der Elternzeit gekündigt. Das Problem bleibt jedoch das gleiche für uns, denn die Kinder sind nicht nur das erste Jahr in der Kita krank. Unsere Große geht seit September 2020 in die Kita und ist trotzdem ständig krank. Die Kleine geht seit Februar 2022 und hat auch ständig irgendwas. Ich habe seit meiner Rückkehr im März diesen Jahres bisher nur ein paar wenige Tage kindkrank gemacht. Mein Mann hat noch ein paar Tage übernommen oder Home Office gemacht und ansonsten haben uns zum Glück unsere Eltern unterstützt. Anders ginge es nicht.

Home Office mit kleinem Kind funktioniert nicht wirklich. Zumindest nicht 8 Stunden. Trotzdem war es mir wichtig, dass ich jetzt ebenfalls einen Job mit Home Office habe. Bisher durfte ich nur einen Tag pro Woche nehmen. Mit Gleitzeit, Überstundenabbau und ohne Kernarbeitszeit hoffe ich, dass ich so im Notfall doch mal ein oder zwei Tage überbrücken kann. Es ist aber nicht für eine ganze Woche geeignet, die unsere Kinder meist krank sind.

Ich fange im November in einem neuen Unternehmen an. Wenn es möglich ist, werde ich in den 6 Monaten Probezeit gar kein kindkrank machen. Erstmal muss jetzt mein Mann ran, dann die Großeltern, sonst ich ggf. ein paar Stunden Home Office und nur als letztes Mittel werde ich mich kindkrank melden. Mal schauen, ob das klappt.

Bei dir klingt das so, als sei deine Stelle nach der EZ sowieso vielleicht gar nicht mehr da, weil euer Betrieb geschlossen wird. Von daher kann es sein, dass du unmittelbar nach der EZ die betriebsbedingte Kündigung erhältst. Sicherheit hast du also sowieso keine. Ich würde das zum Anlass nehmen, der Kündigung zuvor zu kommen und mich zum Ende der EZ nach etwas Neuem umsehen. Zu verlieren hast du nicht viel, wenn der Job so schlecht ist, wie du ihn beschreibst. Im worst case bist du vielleicht kurzzeitig arbeitslos wenn du im neuen Job gekündigt wirst, aber ich finde dieses eher unwahrscheinliche Szenario ist es wert, sich umzusehen und etwas besseres mit mehr Gehalt auszuprobieren.

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Wie die anderen schon sagen: richtiges, stundenlanges Arbeiten mit Kind ist unmöglich. Erst Recht mit krankem Kind.
Das ist eine tolle Illusion, solange man keine Kinder hat, in der Realität völlig utopisch. Zumal du noch gar nicht weißt, wie dein Kind sein wird.
Ich arbeite im Home Office, habe es aber noch nie geschafft während ich die Kinder betreuen musste. Zur Not geht ein Telefonat mit bestimmten Kollegen wo es dann nicht so schlimm ist ist wenn ein "geh da nicht dran", "lass die Katze in Ruhe" oder auch einfach nur "neeeeiiiiiiin" zwischengerufen wird. Mit Kunden könnte ich niemals telefonieren während die Kinder da sind. Und am PC sitzen finden Kinder auch toll, sie wollen dann auf deinen Schoß und auch auf der Tastatur rum klopfen. Wenn ich arbeite, übernimmt mein Mann die Kinder zu 100%. Am allerbesten ist es sogar, wenn er mit ihnen einen Ausflug macht.

Ich denke, ich würde wohl erst einen Antrag auf Teilzeit in Elternzeit zu deinen Bedingungen stellen, wenn der abgelehnt wird, kannst du wohl auch woanders arbeiten. Bin mir da aber nicht sicher ob da mehr als auf geringfügiger Basis geht. Dann hättest du zur Not noch deinen unbefristeten Job und könntest trotzdem woanders rein schnuppern.

Grundsätzlich würde ich aber jetzt erst Mal gar nicht nichts machen. Warte ab wie das Kind ist, warte ab wie sich euer Alltag entwickelt, warte ab was sich auf dem Arbeitsmarkt tut.

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Hallo,
im Gegensatz zu allen anderen bin ich sehr positiv eingestellt zu dem Thema Jobwechsel nach der Elternzeit.
Ich bin gerade fleißig dabei mich zu bewerben. Ich bin in den Gesprächen sehr ehrlich. Das ich in Arbeitgeber suche der flexibel ist und mit der Familie vereinbar ist. Sind etwas höhere Positionen und mochte von Anfang an klar stellen, dass ich nicht 24 Stunden am arbeiten bin und da sich aich sehr flexibel aein möchte von den Arbeitszeiten.
Nach dem Mutterschutz habe ich direkt weiter gearbeitet (arbeite bei 2 Arbeitgebern) 10 Stunden pro Woche und das klappt super. Unsere große ist 4 1/2 Jahre (Vormittags in der Kita) und die kleine ist gerade1 Jahr geworden. Es ist alles machbar. Für mich ist es nur eine Frage der Organisation und wir haben keine Oma, Opa, Tante etc die uns unterstützen können, alle selbst berufstätig.
Kind Krank Tage kann der Papa ja auch erst mal für die Anfangszeit übernehmen. Ich war wegen Kind krank die letzten 3 Jahre an 4 Tage daheim wegen Kind krank

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Ich habe auch nach der EZ gewechselt und es war kein Problem. Ja, das Kind ist öfter mal krank. Wenn der AG merkt, dass man das fair auf die beiden Elternteile verteilt, sehe ich da kein Problem. Klar, Mütter die 100% kindkrank übernehmen während die Ehemänner unbeeindruckt weiter arbeiten gehen, auf die haben weder AG noch Kollegen Bock.

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Ich kann die Gedanken verstehen, das vorweg.
Ich bin aber alleinerziehend (Solomama) und fange demnächst einen neuen Job an, mein Kind geht seit Kurzem in die Kita. Wird sie krank, bin ich zuhause, es geht ja gar nicht anders. Als das Probearbeiten telefonisch ausgemacht wurde, war sie krank und das habe ich mitgeteilt und der neue Chef meinte direkt, dass das Kind vorgeht, krank sowieso. Es handelt sich um eine sehr gut bezahlte Stelle mit einiger Verantwortung. Du kannst einen Arbeitgeber finden, der dafür Verständnis hat, da bin ich mir sicher.