Wie viel Eigenkapital beim Hauskauf?

Hallo zusammen,

wie viel EK hattet ihr beim Hauskauf (absolut und prozentual vom Hauspreis)?
Wir befinden uns gerade in der Ansparphase und sind mittlerweile bei rund 75.000 Euro. Eigentlich eine große Summe, aber im Vergleich zu dem, was heutzutage nötig ist, vermutlich immer noch deutlich zu wenig.

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Wir hatten vor mehreren Jahren ca. 20% des Kaufpreises als EK, das wurde aber komplett benötigt für die Sanierung der Eigentumswohnung. Wir haben also trotzdem eine 100%-Finanzierung abgeschlossen aber die Bank hat natürlich Wert auf dieses EK gelegt und darauf, dass wir es auch einsetzen um den Wert der Immobilie zu heben. Wir mussten das auch nachweisen und dokumentieren. In Summe war das etwas weniger als 50.000€.

Heute wäre das nichts, aber heute würde unsere Wohnung auch mind. 30% mehr kosten, wenn nicht mehr. Wir hatten 2015 einfach perfekte Bedingungen, relativ niedrige Zinsen und noch moderate Kaufpreise.

Da haben wir einfach total Glück gehabt denn jetzt wohnen wir sehr günstig, denn die Finanzierung ist sehr überschaubar, unsere Gehälter haben sich positiv entwickelt. Und trotz jährlicher Sondertilgung haben wir mittlerweile schon wieder mehr angespart als wir damals als EK hatten. Jetzt würden wir gerne noch etwas kaufen, aber jetzt ist der Markt im Eimer.

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Wir haben garkein EK eingebracht, also auch die Kaufnebenkosten mit finanziert. War zum Glück im Frühjahr als die Zinsen das noch zugelassen haben (haben 2,51% beim kfw 124 und ich glaube 2,7 beim Rest) . Hier sind Hausoreise auch recht human im Vergleich zu manch anderer Region

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Das wird dir jetzt keiner so genau sagen können...Da die Zinsen ja derzeit wieder steigen. Und es doch einen recht großen Unterschied macht ob du 1% oder 4% auf Summe X zahlst.

Wir hatten gar kein EK, sondern haben zu 100% vor 2 Jahren finanziert. So hatten wir noch einen komfortablen Puffer für eventuelle unvorhergesehene Kosten und zur sondertildung.
Die unvorhergesehene Kosten sind sogar eingetreten ärgerlicherweise. So sind wir aber immer noch weit entfernt den Kredit nicht mehr zahlen zu können.

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Habe kein Eigenheim - aber meine Antwort ist, so viel wie im aktuellen Marktumfeld eben nötig:
Meiner Meinung nach sollte, um Risiken einigermaßen unter Kontrolle zu halten, ein Hauskredit innerhalb von höchstens 15 Jahren voll getilgt sein (noch innerhalb der Laufzeit und Zinsbindung des ersten Kredits).

Vor einigen Jahren hätte das mit meinem Eigenkapital funktioniert, aber aufgrund beruflicher Flexibilität wäre ein Eigenheim Unsinn gewesen. Bei aktuellen Zinsen und Kostenexplosion wiederum reicht mein Eigenkapital nicht aus obwohl es höher ist als vor ein paar Jahren. Absolute Zahlen oder Anteile sind daher wenig aussagekräftig, aber in der aktuellen Marktlage würde ich ein Eigenkapital von 200.000€ für notwendig erachten.

Das sich viele auf Jahrzehnte verschulden, bis zur Rente das Haus abzahlen usw. halte ich persönlich für absolut bedenklich und nicht erstrebenswert. Ohnehin liegt die Wohneigentumsquote in Deutschland unter 50%, daher finde ich es immer so interessant dass Wohneigentum hier im Forum als Selbstverständlich angesehen wird.

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Du hast ja lustige Ideen... Einen Hauskredit binnen 15 Jahre abbezahlen. Was meinst Du denn, wie hoch da die monatlichen Abträge seien?
Sowas kann nur jemand schreiben, der sich noch nie mit einer Baufinanzierung beschäftigt hat. Heutzutage fängt der Preis für ein normales EFH bei 500.000 an.

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Das ist keine "lustige Idee" ...
Ich habe mich durchaus intensiv mit Baufinanzierung beschäftigt. Da wir mit dem Gedanken gespielt habne ein EFH zu bauen, haben wir vor ca. 3 Jahren Angebote für die Immobilie sowie die damit zusammenhängende Finanzierung eingeholt. Dabei wäre eine vollständiges abbezahlen innerhalb von 10 jahren ohne Problem möglich gewesen. Wir hätten sogar weniger Kreidtrate bezahlt als derzeit Miete. Selbst heute ist bei 300.000€ Kreditsumme ein Abbezahlen innerhalb von 15 Jahren möglich. Die Rate liegt dann bei ca. 2300-2500€ pro Monat was ein entsprechendes Einkommen voraussetzt.

Nur weil es für dich nicht möglich ist oder du dir das nicht vorstellen kannst solltest du nicht auf andere schließen. Ich bin auch der Meinung dass die absolute Mehrheit der Leute die ein Haus bauen/kaufen sich dieses nicht leisten können. Es wurde nach Meinungen gefragt, das ist meine Meinung: Wer ein Haus nicht innerhalb von 10-15 Jahren abbezahlen kann der kann sich eben kein Haus leisten (kaufen kann man es natürlich trotzdem). Ich selbst könnte es mir bei den aktuellen Preisen übrigens auch nicht leisten.

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Such dir einen Tilgungsrechner der jedes Jahr einzeln anzeigt. Kommt ja drauf an wie viel ihr verdient, tilgt und was das Ganze kosten soll.

Bei den Zinsen geht es bei den Banken meist nach Stufen: <0%, 0%, 20%, 40%, .. EK. Möglichst optimiert ihr auf genau so einen Betrag - also nicht 29% sondern 20,x um den Rest flexibler einsetzen zu können und ihn nicht an den Kredit gebunden zu haben.

Eigenkapital senkt Zinskosten/Laufzeit bis abbezahlt ist. Vor allem, das ist das wichtigste, senkt EK Dein Risiko das Haus zu verlieren wenn in den ersten ca. 10 Jahren wenn ihr wider erwarten doch mal in Schwierigkeiten kommt: beim Bau geht was schief, einer stirbt, Scheidung, Drillinge, …

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Wir haben von 150tsd 75 als EK eingebracht, was aufgrund der hohen Preise aber nicht die empfohlenen 20% darstellten, sondern ca. 10-11%.

Lasst euch von den 20% nicht zu sehr irritieren. Das schafft heutzutage kaum noch einer und trotzdem war bis vor Kurzem der Run auf Immobilien noch enorm. Weniger Eigenkapital könnt ihr im Rahmen der Kreditwürdigkeit mit sehr guten Gehältern und sicheren Jobs ausgleichen.

Unser Bankberater hatte uns geraten, zusätzlich zu den Kaufnebenkosten einen Betrag als Liquiditätspuffer zurückzuhalten. Das war im Nachhinein gesehen genau der richtige Rat, denn zusätzlich zu den Nebenkosten mussten wir für rund 40k zwischenzeitlich in Vorleistung gehen.

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Wir haben unser Haus vor 3 Jahren gekauft, hatten 1/3 des Kaufpreises an Eigenkapital und daher und weil sie Zinsen zu der Zeit allgemein super niedrig waren auch unter 1% Zinsen.

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Hi

Es kamen ja schon ein paar Antworten und wie man lesen kann, auch sehr unterschiedliche Denkansätze und Herangehensweisen.
Wir schauen mittlerweile seit 10 Jahren mehr oder minder intensiv nach Eigenheim und haben uns aufgrund (aus unserer Sicht) unzureichender, finanzieller Mittel bisher dagegen entschieden. Mittlerweile sind wir dann mal bald zu alt zur Realisierung. Von daher kann ich keine Erfahrungswerte liefern.
Mit absoluten Zahlen kannst du denke ich allerdings nicht rechnen, da die Preise regional stark variieren. Helfen werden dir eher prozentuale Angaben. In meiner Region geht es bei 500.000 € für teil-sanierte Häuser los eher Richtung 600.000€ Nach oben keine Grenzen. Die Frage der Finanzierung ist auch eine Frage nach dem Lebensmodell…was ist das Ziel? Abgezahlt haben bis alter XY…Altersvorsorge…Einfach Wohnraum für X Jahre und wieder abstoßen…es gibt verschiedene Varianten und danach richtet sich wohl auch die Frage der Finanzierung. Uns wurde mal vor X Jahren nahe gelegt, Minimum 25% der Gesamtsumme als Eigenkapital einzubringen. Im wie weit das heute noch Relevanz hat möchte ich nicht beurteilen.

Viel Erfolg bei eurem Vorhaben und kompetente unabhängige und sachliche Informationen wünsche ich Euch :-D#blume