Quereinstieg als JuristIN

Huhu, bist du volljuristin? Kann dir nur von einem verwandten berichten..volljurist und war dann jahrelang als Personalchef in einer größeren polizeidirektion als beamter tätig. Mittlerweile B Besoldung in der Verwaltung im Innenministerium. Lg

Hallo,

was machst du denn bisher? Welche Spezialisierung? Dann kann man besser die Richtung sehen, in die es gehen könnte.
Willst du wirklich was ganz anderes machen oder einfach ein anderer Bereich, aber als Juristin? Was ganz anderes wird sich finanziell wahrscheinlich nicht lohnen. Ich finde Jura eigentlich so breit gefächert, dass da jeder eine Nische finden kann. Da gibt's durchaus spannende Ecken.
Behörde wurde ja schon genannt, da werden durchaus JuristInnen gesucht: von der Stadtverwaltung, Kreis- und Landesbehörden bis zu Bundesbehörden. Jeder größere Verein, Umweltorganisation, Hilfsorganisationen, etc hat eine Rechtsabteilung. Oder UnternehmensjuristIn, da wird meiner Erfahrung nach zur Zeit v.a. im Datenschutz gesucht.
Wäre die Lehre was für dich? Schau bei den dualen Hochschulen und den ehemaligen Fachhochschulen, die suchen immer Lehrbeauftragte mit Praxiserfahrung. Wäre vielleicht ein Einstieg/Abwechslung.

Viel Erfolg!
mavikelebek

Also Behörde ist jetzt eigentlich nicht fachfremd. Das ist einer DER Klassiker für den Einstieg nach dem 2. StEx. Aber es ist richtig, du kannst in sämtlichen Behörden einsteigen, sie es so gibt. Laut Berichten anderer wirst du (außer im Rechtsamt) als Führungskraft eingesetzt und bist überwiegend mit organisatorischen Dingen beschäftigt statt in der Sachbearbeitung.

Ich bin jetzt gerade nach 9 Jahren Berufserfahrung ins Unternehmen gewechselt. Auch das ist aber ein klassischer Weg, den viele Juristen gehen und nicht wirklich fachfremd. Ich bin nicht in der Rechtsabteilung eingesetzt, sondern als Syndikus-RAin in der Personalabteilung. Ich mache also Arbeitsrecht und meine Arbeit ist trotzdem überwiegend rechtlich geprägt. Innerhalb des Konzerns könnte man weiter aufsteigen. Je höher man aufsteigt, umso weniger Sachberabeitung und umso mehr Organisation und Firmenpolitik spielen eine Rolle.

Ansonsten geht alles, wo Ungelernte eingesetzt werden können. Ich habe als Schülerin und Studentin im Einzelhandel gejobbt. Das geht auch ohne entsprechende Ausbildung ist aber natürlich schlechter bezahlt. Du kannst dich jedoch hocharbeiten und in andere Abteilungen wechseln wenn du dich informierst und Interesse zeigst.

Wenn du politisch interessiert bist, kannst du dich in den bekannten Parteien engagieren und theoretisch aufsteigen bis ins Stadtparlament, in den Landtag oder Bundestag. Das ist allerdings sehr zeitintensiv und geht nicht von heute auf morgen. Starten würdest du als herkömmliches Parteimitglied, dass sich in seiner Freizeit engagiert.

Gehört habe ich von jemand anderem, der über ein Volontariat in die Medien gerutscht ist. Ein anderer ist über entsprechendes Engagement Pressesprecher eines bekannten Fußballvereins geworden. Bei beiden waren jedoch schon vorher Interesse und Kontakte da. Wenn du dich ein bisschen abseits der klassischen Kanzleien umschaust, siehst du viele solcher Stellen bei Unternehmen, die nur bedingt mit Recht zu tun haben, aber mit Juristen besetzt sind oder werden sollen.

Anstaltsleitung einer Justizvollzugsanstalt - super vielseitig und interessant, verlangt aber auch viel ab.

(Ich bin keine Volljuristin, aber als Vollzugsabteilungsleitung tätig, sodass ich das Tätigkeitsfeld kenne)

Bei uns ist ein Jurist als Leiter der Personalabteilung in einen großen Betrieb eingestiegen. Inzwischen ist er Geschaftsführer.

Bei mir in der Nähe ist das Bamf und da arbeiten eine ganze Menge volljuristen. Das ist bei uns in Bayern sogar ein ganz typischer Weg, sachgebietsleiter eines Teams in einer behörde zu werden. Oft spielen die Noten und/oder ein Assessment Center eine Rolle, je nach Dienstgrad. Berufserfahrung in Bayern eher weniger. Allerdings gehen die meisten innerhalb eines bestimmten Zeitraums nach dem Examen hin, auch wegen der Verbeamtung. Die findet soweit ich weiß, nur bis zu einem bestimmten Alter statt.
Es gibt auch Jobs auf unteren Ebenen in den Behörden, die von Juristen ausgefüllt werden, da ist dann aber auch die Bezahlung natürlich schlechter.
Wo ich viele (fachfremde) Juristen kenne sind Personalabteilungen, entweder als höhere Personalreferenten oder als Personalchef.
LG und alles Gute

Mein Mann hat schon in einigen Start-ups gearbeitet, da gab es häufiger studierte Juristen, die z. B. als jurist im Haus gearbeitet haben(Verträge prüfen und entwickeln, bei Verhandlungen dabei sein etc) oder viele im Bereich Personalverantwortung unterwegs waren. In seiner aktuellen Firma ist die HOS Juristin, die steht im Kontakt mit allen Kunden, führt die Vertragsverhandlungen, macht aber auch die Akquise, ist bei größeren Problemen die erste Ansprechpartnerin.

Was würdest du denn gerne machen? Was ist dein Fachgebiet bisher gewesen?
Mein Vater hat bei der Justiz gearbeitet, da waren auch viele Juristen unterwegs (bis hin zur anstaltsleitung)

Hi.
Hier auch eine Stimme für den Justizvollzug.
Bei uns arbeiten einige "angehende" Juristen um nach den Examen in den gehobenen Dienst zu wechseln. Oder sie bleiben und kümmern sich bei uns um die Abteilung Sicherheit & Ordnung.
Oder Bundeswehr. Da arbeiten auch Juristen.

Hallo

Ein ehemaliger Kollege war ursprünglich Jurist, schwenkte irgendwann auf Bid Management um. Da geht es ja um allerlei Rechtliches mit den Offerten und Vertragsabschlüssen, hat aber eine Prise Sales-Geschmack.

LG