Liebe Community,
mein Mann und ich spielen aktuell mit dem Gedanken uns in 3-5 Jahren ein Haus zu kaufen und sind dabei eine Art Sparplan für die Zeit ab 2023 um genug Eigenkapital anzusparen. Soweit so gut.
Ich arbeite seit 5 Jahren Vollzeit und habe natürlich in der Zeit (aber auch während meines Studiums) etwas Kapital angehäuft und war schon immer der etwas sparsamerer Typ.
Mein Mann arbeitet auch schon über 7 Jahre hat jedoch keinen einzigen Cent (stimmt nicht ganz, er hat ganze 500 Euro auf seinem Sparkonto). Er hat nie sein Geld zurückgehalten, hat es immer bis zum letzten Cent ausgegeben und sein Leben (Party, Alkohol, Frauen, ging gerne essen etc.) gelebt. Seine Finanzen interessieren mich aber erst seit dem wir zusammen sind, ich wusste von Anfang an, dass er nicht viel gespart hat. Wir haben ein gemeinsames Konto auf dem wir beide anteilig überweisen (anteilig, weil ich es angesprochen habe, da er deutlich mehr verdient als ich). Er gibt aktuell viel Geld für Sprit aus (wenn er zur Arbeit fährt ca. 1h Fahrt), er raucht, er hat sein Bafög abzubezahlen etc. Was er mit seinem "Restgeld" macht, war mir bisher egal, ist ja seins. Selbiges gilt für mich, ich gehe gerne shoppen und kaufe gern Deko ein etc.
Nun haben wir versucht zu kalkulieren, wie viel wir monatlich sparen müssten um in 3 Jahren ca. 100.000 Euro Eigenkapital zu haben. Ich meinte direkt zu ihm, dass ich nicht weiß ob das so realistisch ist. Dann kam von ihm wieso denn? Du hast doch bestimmt so um die 40 000 gespart, dann bräuchten wir nur noch 60.000. Er hat fest damit gerechnet, dass ich all mein hart erspartes da reinhaue während er mit Null da rein geht. Das Argument, wir sind doch jetzt verheiratet, da gibt es nur noch unser Geld etc. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Wir haben uns deswegen extrem gestritten, weil er selbst sein Leben gelebt hat und sich in seiner Singlezeit keine Gedanken um seine Zukunft gemacht hat, darf ich nun alles von mir da einzahlen? Dann meinte er zu mir auch noch, dass sich das eh ausgleichen würde, sobald ich in Elternzeit bin (Kinder sind noch nicht in Planung) und er mehr zahlen müsste für uns.
Ich finde das überhaupt nicht vergleichbar! Dann meinte er auch noch dass jeder Mensch mit gesundem Verstand sein Erspartes komplett mit einzahlen würde, weil man dann am Ende weitaus mehr spart.
Ich hätte kein Problem, wenn wir beide eine bestimmte Summe unseres Erspartes da hinein investieren würden - aber ich als einzige weil er keinen Cent hat?!
Ich würde gerne eure Meinung dazu wissen, ich bin gerade etwas überfragt :(
Liebe Grüße,
Sanam
Hauskauf und ich investiere mein ganzes Erspartes?
Hhmm, irgendwie ist das ganz schön viel Planung auf dem Papier. Ihr plant in 3-5 Jahren ein Haus zu kaufen. Wer weiß wie der Immobilienmarkt bis dahin aussieht?
Zweitens: ihr plant aktuell keine Kinder, du rechnest aber dann schon damit das er sich finanziert?
Ich finde das ein bisschen schwierig. Entweder ihr habt tatsächlich gemeinsames Geld und du bringst ein Teil des EK oder das gesamte ein oder du kaufst alleine eine Immobilie und er zahlt Miete. Finde ich persönlich nicht so schön in einer Ehe ist aber legitim.
Alles gute
Ja klar, weiß man nicht wie es in 3 Jahren aussieht, aber grob einen Plan im Leben sollte man ja trotzdem haben. Und etwas Geld zur Seite zu schieben kann ja eh nicht falsch sein.
Naja während der Elternzeit hat man nun mal nur noch 60% des Gehaltes und es ist ja nicht so dass ich weniger Geld habe, weil ich das alles auf den Kopf haue, sondern weil ich unser Kind großziehe. Dass da der Mann seinen Anteil zahlen muss ist eigentlich klar und so auch gedacht.
Ich persönlich finde den Gedanken natürlich schön irgendwann ein Häuschen zu haben, aber dann so, dass wir es uns gemeinsam aufbauen.
LG
Würdet ihr nicht beide Elternzeit nehmen wollen, zu hälftigen Zeiten? Warum nur du?
Sorry, auch wenn das eigentlich ein sehr ernstes Thema ist, musste ich gerade lachen.
Natürlich erzählt er Quatsch und ich hoffe, dass du dich davon nicht beeindrucken lässt.
Wir haben alles knallhart getrennt und nur so können wir davon ausgehen, dass niemand benachteiligt wird.
Ja, und bei aller Lieben, kann es eben auch sein, dass man sich irgendwann trennt und dann wäre es ja schon recht hart, wenn du mal eben 60.000€ mehr reingestellt hättest.
Bei eurem unterschiedlichem Umgang mit Geld und eigentlich auch so, kann ich dir nur empfehlen, da auch nochmal bezüglich eine Ehevertrags zu schauen uns auch wegen des o.g. Themas euch beraten zu lassen.
Es ist ja Quatsch, dass ein so sachliches und gut zu berechnendes Thema so emotionalisiert wird.
Ich sehe das genauso. Ich würde auch alles knallhart trennen, dann darf ich mir aber vorwerfen lassen, dass ich uns damit ja schon "trenne" und alles aufrechne, so sachlich bin etc. Der Streit hat gestern wirklich ein nicht vertretbares Ausmaß angenommen..
Dann würde ich es tatsächlich erstmal ruhen lassen und ihn das erstmal verarbeiten lassen.
Wir hatten hier eine Diskussion, weil ich seinen Sohn finanziell nicht mittragen wollte. Dieser war in der Pubertät und im Wechselmodell bei uns. Seine Mutter und mein Partner verdienen deutlich besser als ich.
Ich durfte mir anhören, dass ich geizig wäre, nur weil ich nicht bereit warm plötzlich über 100%mehr in die Haushaltskasse zu zahlen.
Ganz schlimm und verletzend.
Nach Jahren sagte ich letztens, dass ich froh bin, dass wir alles so getrennt hätten. Er erwiderte das er es auch sei und das ja selbstverständlich sei. (Ich war völlig baff, dass er sich an die Diskussionen nicht mehr erinnerte).
Ich bin mir sicher, dass man sich irgendwo beraten kann und wenn ihm das jemand vom Fach erklärt, er die Emotionen besser rauslassen kann.
Ganz ehrlich: ich würde es nie machen. Ich habe Freunde beim Jugendamt, die Familien bei Trennungen begleiten: die streiten um jeden Cent. Es ist für alle ratsam es zu trennen.
Hallo und guten Morgen,
auf gar keinen Fall würde ich in dieser Konstellation mein ganzes Gespartes geben. Er kann anscheinend überhaupt nicht mit Geld umgehen und macht es sich nun mehr als einfach, dein Geld einzurechnen.
Vielleicht solltest du dir grundsätzlich überlegen, mit ihm ein Haus zu kaufen. Ich finde, das geht schon schlecht los.
Eine Frage: hattest du das Geld bereits vor der Hochzeit zusammengespart? Dann hat er noch weniger „Recht“ darauf. Es ist deins und hat mit der Ehe nichts zu tun (kein Teil des ehelichen Zugewinns)
Solltest du dich doch dazu entscheiden, dein Geld oder einen Teil davon zum Hauskauf zu benutzen, dann unbedingt notariell festhalten lassen. Damit du im Falle eines Verkaufs zuerst du deinen Anteil zurück bekommst, und dann erst der Rest des Gewinns geteilt wird.
Lass dich nicht bedchwätzen - ich würde es nicht machten. Es ist drin Geld!
LG
Kitty
Sorry, so viele Rechtschreibfehler 🙈
Hey! Danke für die Antwort, ich stimme dir da ganz zu. Er macht es sich einfach und denkt sich, hey ich habe keine Cent, meine Frau aber - kann sie ja alles einzahlen.
Das Geld hatte ich schon vor unserer Hochzeit angespart und sehe es auch nur als MEIN Geld an.
Mit steigenden Zinsen ist es natürlich nun "besser" so wenig Kredit wie möglich aufnehmen zu müssen. Als die Zinsen niedrig waren, war es eigentlich nicht notwendig.
Wir persönlich haben für uns die Regel, dass mindestens ein Jahresgehalt plus ein Auto auf der Seite liegen muss. So haben wir damals auch den Kredit geplant und nicht unser gesamtes Vermögen investiert. Bei uns war es aber auch tatsächlich "unser" Vermögen. Wer genau wieviel beigetragen hat, haben wir nie genau dokumentiert.
Ich würde deine 40k als notgroschen ansehen, vielleicht 20k davon "beitragen" aber den Rest auf der Seite behalten. Dein Mann kann offensichtlich nicht gut mit Geld umgehen, also liegt es an dir für den Notfall vorbereitet zu sein.
Für die 100k würde ich beide Partner anteilig in den Sparplan einbinden, da ihr anscheinend kein gemeinsames Konto habt, wo einfach "alles" zusammen kommt.
Wenn es zu einer für dich unfairen Einbringung deiner und seiner Finanzen kommen sollte, dann bestehe auf unterschiedliche Anteile im Grundbuch je nach eingebrachte Summe.
Aber persönlich würde ich einfach den spartopf bei 0 starten und mir den notgroschen behalten.
Hey!
Hätte er ja auch etwas zum Beitragen für den Hauskauf, würde ich auch nicht jeden Cent berechnen. Dadurch, dass er aber keinen einzigen Euro auf die Seite gelegt hat in den letzten 10 Jahren, finde ich, nimmt es ganz andere Ausmaße an.
Wir haben ein gemeinsames Konto + jeder hat noch sein eigenes Konto für eigene Ausgaben.
Ich würde auch am liebsten bei 0 anfangen, das war für ihn aber überhaupt nicht verständlich.
Ist nicht einfach, wenn eine Beziehung entsteht, wo beide Partner eine andere Einstellung haben.
Ich persönlich bin ja der meinung, dass man bei Themen wie Finanzen, Politik, Religion, Familienplanung und Sexualität auf dem gleichen Nenner sein MUSS, damit eine Ehe bzw Beziehung dauerhaft halten kann.
Für mich persönlich wäre das keine gute Partnerschaft, wenn der Partner nicht auf Geld schauen kann.
Sag ihm, wie sumatrabarbin schon vorgeschlagen hat, dass du seinem Vorschlag unter der Bedingung, dass du mehr Eigentumsanteile zugeschrieben bekommst, zustimmst. Davon abgesehen wirst du die nächsten Jahre dann sehen, wie sich das entwickelt. Der hats im berechnungstechnisch "schlechtesten" Fall von jetzt über zwei Jahren noch nicht geschafft, die max. 10k Bafög zurückzubezahlen, da wäre ich bestenfalls skeptisch ob seines Plans, zusätzlich binnen drei Jahren Minimum 40k anzuhäufen. Der soll erstmal lernen, wie man mit Geld vernünftig haushaltet, anstatt jetzt schon Reden über ungelegte Eier in Form eines "Elterngeldausgleichs" zu halten.
Ja richtig, sein Bafög ist immer noch offen. Was ich auch schwierig finde ist, dass er nie Geld von Freunden oder Familie zurückverlangt, wenn diese ihm was schulden. Und ich spreche nicht von 20 Euro. Er hat einem Freund sein altes Auto für 800 Euro verkauft und bis heute das Geld noch nicht von ihm zurückverlangt. Selbiges gilt für einen anderen Freund der ihm 1000 Euro schuldet. Er spricht es einfach nicht an und verlässt sich darauf, dass die irgendwann von selbst bei ihm ankommen. Ich habe es 1-2 angesprochen und es hieß "ist ja mein Geld" "das sind meine Freunde, ich bekomme es schon zurück" etc.
Wenn er so toll mit Geld umgehen kann, solltest du dir ganz, ganz dringend überlegen, ob ein Eigentumserwerb und Kreditaufnahme mit ihm wirklich sinnvoll ist…
Wenn ihr eh erst plant, in 3-5 Jahren zu kaufen, könnt ihr bis dahin ja sehen, wie viel von seinem Geld er bis dahin sparen kann... wenn er jetzt aufhört zu rauchen und weniger Geld für Frauen(?), Alkohol und Essen gehen braucht, kommt vielleicht auch eine größere Summe zusammen.
Ja genau, das wäre der alternative Vorschlag gewesen, dass jeder erstmal für sich spart und man dann nochmal schaut. Der Lebensstil Frauen, Alkohol, Partys war der in seiner Singlezeit :)
Richtig. Er fängt jetzt an zu sparen und ihr schaut, was er zusammen habt zu dem Zeitpunkt wenn ihr eine Immobilie kaufen wollt. Und du wirfst dann das gleiche nochmal in den Topf.
Hallo,
ich würde auch nicht mein Erspartes komplett investieren. Es sei denn Dir gehört dann auch prozentual mehr am Haus. Alles andere ist nicht fair. Klar wird er sich da drüber aufregen aber sorry: Er hat alles auf den Kopf gehauen, Du nicht. Also steht Dir das Geld, das Du gespart hast auch zu.
Ich würde es ganz fair weiter angehen:
Jeder gibt von seinem Verdienst ab Stichtag X den selben %-Satz monatlich auf ein gemeinsames Konto. Entweder ist das ein Sparkonto oder das gemeinsame Giro --> Müsst Euch überlegen, ob Ihr von dem Konto auch die gemeinsame Lebenshaltung abgehen lassen wollt oder eben extra.
Weiterhin würde ich, wenn Ihr jetzt schon finanziell Euch nicht grün seid, das Thema Elternzeit auch gleich besprechen. Wie wollt ihr es da fair halten? Zahlt er Deine Altersvorsorge dann mit oder machst Du das aus dem Elterngeld und er übernimmt dann mehr Lebenshaltungskosten?
Beim Geld scheiden sich viele Geister und ich persönlich finde es völlig unpartnerschaftlich, wenn es da nicht fair und einvernehmlich zugeht. Klärt das in Ruhe und lass Dir bloß nicht gefallen, dass er eine Anspruchshaltung entwickelt, die unfair wird. (das fände ich übrigens auch andersrum gegeben, also wenn der Mann über mehr Kapital verfügen sollte)
Alles Liebe und viel Erfolg!!
Ich glaube es ist auch Typsache. Ja, ich würde wohl mein ganzes Geld investieren, das macht mehr Sinn als die 40.000€ „rumliegen“ zu haben.
Wenn noch 60.000€ fehlen, muss er eben auch 40.000€ sparen und ihr gemeinsam noch 20.000€ z.B.
Du empfindest es als nicht gerecht und möchtest es nicht und das ist legitim, egal wie andere es sehen. Dann tu es nicht!
Es kann ja durchaus sinnvoll sein, wenn du einen Puffer zurück behältst für unvorhergesehenes und nicht das ganze Polster reinbutterst.