Was mach ich jetzt?

Hallo,
ich muss gerade mal Gedanken sortieren. Vielleicht hat jemand Ideen zu meinem Problem.

Ich bin eine sehr engagierte Pädagogin, mit super Referenzen, leider nehme ich den Stress und die Probleme auf der Arbeit immer mit nach Hause. Dann werde ich Richtig krank und wechsele meistens den Job. Ist mir aber nun wirklich schon mehrfach passiert. Also jedes Jahr wieder.

Außerdem habe ich eine (nicht abgeschlosse) Ausbildung im künstlerischen Bereich. Ich habe im letzten halben Jahr in diesem Bereich gearbeitet, leider befristet und werde nun nicht verlängert. Meine Arbeit entspricht nicht den Erwartungen meiner Vorgesetzten, macht allerdings viel Spaß.

Versucheich es jetzt weiter in diesem Bereich? Ich habe lange Pausiert und musste erstmal wieder rein kommen. In dem halben Jahr hab ich viel Erfahrung gesammelt, es hat nur nicht zur entfristung gereicht.
Ich könnte eventuell Fortbildungen machen, Stunden nehmen und wieder mehr reinkommen… Oder lass ich es und gehe wieder in die (für mich Stressige) Pädagogik zurück? Dabei riskiere ich allerdings wieder wegen Stress und Krankheit auszufallen.

Puh. Hab heute erst erfahren, dass es nicht weiter geht und muss das erstmal verdauen 🥲

1

Ich kann mir da jetzt viel zu wenig drunter vorstellen.
Welche Art von Pädagogin und welche Art von Künstlerin bist du denn? :-)

2

Ok, Danke ich gehe ins Detail.

Ich bin Diplom Pädagogin, mit Erfahrung mit Jugendlichen, schulbegleitung, Weiterbildung und Beratung von Migranten.

Außerdem bin ich Schauspielerin, allerdings ohne Abschluss. Und leider auch mit wenig Erfahrung, weil ich in den letzten 7 Jahren als Pädagogin tätig war und 2 Kinder bekommen habe.

3

Die meisten der deutschen Schauspieler leben halb verarmt in prekären Arbeitsverhältnissen, selbst die bekannten, von denen man das nicht erwarten würde.

Wenn du nicht gerade ein Dauerengagement am Theater in Aussicht hast, würde ich persönlich es nicht machen oder hast du einen Mann, der dich im Zweifel finanziert?

weitere Kommentare laden
9

Es gibt leider zu wenig Stellen für weibliche Schauspielerinnen ab 40 Jahren. Des Weiteren erhälst du vermutlich keine Festanstellung sondern du musst ständig nach neuen "Einsätzen" bewerben.

Jetzt noch Mal die Schauspielschule zu besuchen, halte ich für verschwendete Zeit. Dann bist du vielleicht Mitte 40 und hast kaum Berufserfahrung in diesem Bereich und konkurrierst mit 25jährigen.

Pädagogen werden dagegen ständig gesucht. Du erhältst vielleicht auch erst eine Befristung, die aber häufig entfristet wird.

Leider nimmst du die Probleme mit nach Hause. Lerne dich da abzugrenzen. Als Ausgleich könntest du bei dem örtlichen Theater Schauspielern und so Erfahrung sammeln.

Blase nach der Arbeit einen Luftballon auf. Währenddessen lässt du all die Probleme Revue passieren. Dann lässt du den Ballon los und er fliegt im Raum quer herum. Du sammelst den Ballon auf und versuchst ab dann nur an private Dinge zu denken. Vielleicht lachst du beim Loslassen kurz. Du kannst auch Quietschgeräusche beim Luftrauslassen erzeugen. Oder auch ein für dich passendes Ritual, um auf andere Gedanken zu kommen.
Alles Gute

10

Du solltest dich auf die Pädagogik konzentrieren und lieber da mal ein Coaching machen, wie du es schaffst dich abzugrenzen, den Stress erträglich zu halten und die Themen nicht mit nach Hause zu nehmen.

13

Ich wünschte das wäre so einfach. Kommst Du aus dem pädagogischen Bereich?

14

Ich sehe es wie ourhope, komme aus dem pädagogischen Bereich UND habe ADHS.

Mein Schlüsselerlebnis war das Fallgespräch der Wohngruppe meines neuen Schülers, der seit 3 Wochen in meine Klasse ging. Was ich dort gehört habe, war unfassbar. Danach saß ich heulend im Auto und musste eigentlich zurück zum Unterricht.
Du könntest mit einem Therapeuten erarbeiten, wie du damit umgehen kannst.
Meine Taktik ist: Ich kann kein Erlebnis der Kinder verbessern- aber ich kann ihnen helfen, dass es besser wird und verstehen, warum sie sind, wie sie sind. Die Dinge sind in der Vergangenheit geschehen, wir müssen in der Gegenwart das beste draus machen. Wenn mich eine Sache nicht loslässt, packe ich sie in eine imaginäre Schachtel und schließe sie ab. Öffnen kann ich sie erst einen Tag später wieder.
Ich berate auch Gewaltopfer. Mit dem symbolischen Klick auf den Abschluss der Dokumentation ist der Fall abgeschlossen.
Ich würde auch eher sagen, dass die Pädagogik mehr Zukunft hat. Vielleicht gibt es auch Erziehungsberatungen, in die du einsteigen könntest.