Zu ehemaligem Arbeitgeber zurückkehren?

Hallo zusammen,

Ich habe vor einigen Jahren meine Ausbildung abgeschlossen. Das war ein familiengeführtes mittelständisches Unternehmen (80 Mitarbeiter, 10 Mio. Euro Umsatz) aus der Automobilbranche.

Die Ausbildung an sich war sehr lehrreich. Ich habe alle Bereiche kennengelernt, bin mit den Kollegen gut klargekommen und mir hat die Arbeit Spaß gemacht. Nach Abschluss der Ausbildung wurde ich auch als fester Mitarbeiter eingestellt. Aber leider hat mich die Geschäftsführerin wohl weiterhin als Azubi angesehen. Mir wurden sehr viel Ablagetätigkeiten übertragen, durfte kaum Verantwortung übernehmen und auch nicht selbstständig arbeiten. Deswegen habe ich nach einem halben Jahr gekündigt. Vor allem die kaufmännische Geschäftsführerin hat mich verflucht, weil ich gegangen bin. Aber trotzdem bin ich im Guten gegangen und habe meinen Arbeitsvertrag bis zum Ende ordnungsgemäß erfüllt.

Der Schritt war wichtig für meine berufliche Entwicklung und habe ich auch niemals bereut. Seitdem habe ich viel Berufserfahrung gesammelt, mache aber nebenher noch Weiterbildungen und kann davon bei meinem aktuellen Arbeitgeber nicht profitieren. Somit werde ich das Unternehmen früher oder später verlassen.

Heute habe ich gesehen, dass mein damaliger Arbeitgeber einen neuen Mitarbeiter sucht. Das Aufgabenprofil passt gut zu mir. Würdet ihr euch darauf bewerben oder lieber die Finger davon lassen? Fühlt sich ein bisschen so an, als würde man bei seiner Ex-Freundin anheuern, ob sie mich wieder zurückhaben möchte. Bin mir also sehr unsicher...

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Hat eine Bekannte von mir erst kürzlich so gemacht. Mit einem Unterschied: die Firma ist auf SIE zugekommen und hat sie wieder angeworben.

Umgekehrt würde ich es vermutlich nicht machen. Fühlt sich für mich an wie "zu Kreuze kriechen", nach dem Motto: "bei euch ist es doch am schönsten, das hab ich nun eingesehen......"

Wenn du gut bist in deinem Job, dann findest du ganz sicher auch anderweitig eine geeignete Stelle, bei der alles passt.

Alles Gute!

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Genau so habe ich es auch gemacht. Nach dem Studium war ich bei meiner jetzigen Firma als Trainee angestellt, man hat mir viel Verantwortung übertragen aber der egtl Sinn eines Trainee Programms wurde nicht verfolgt. Ich habe nach 2 Jahren gekündigt, weil ich mit dem Geschäftsführer überhaupt nicht zurecht kam und ich mich auch nicht verbiegen lassen wollte. 7 Jahre später kam dann man damaliger Chef, also als ich jetzt wieder angefangen habe, auf mich zu und hat mir erst einmal erklärt, was sich seitdem alles geändert hat und ich mir sein Anliegen nicht mal anhören möchte. Er kannte natürlich auch meine Personalakte, für ihn war aber alles kein Thema m, weil er auch die Leute kannte, die die Sachen unterschrieben haben. Lange Rede, vor 5 Jahren bin ich dann wieder in meine alte Firma gewechselt.

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Wieso nicht ?
Du weißt, auf was Du dich einlässt, kannst beim Gespräch direkt sagen, was dich gestört hat, warum du gegangen bist , aber auch was du geschätzt hast und darum zurückkehren würdest. Du spielst mit offenen Karten.
Mehr als "Nein" kann doch nicht passieren, aber dann ist es auch klar. Und du brauchst nicht mehr grübeln und schließt damit ab.

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Aktuell mache ich nebenher noch ein Master-Studium in Management Das Studium kostet mich viel Geld (und Zeit) und soll sich irgendwann natürlich auch mal bezahlbar machen. Daher wäre mir schon wichtig, dass mir auch für die Zukunft eine Perspektive geboten wird. In so einem vergleichsweise kleinen Unternehmen wäre die Perspektive dann direkt kaufmännische Leitung bzw. Geschäftsführung.

Würdest du das auch direkt so kommunizieren oder wirkt das zu überheblich? Könnte natürlich auch befremdlich wirken, wenn der ehemalige Azubi nach ein paar Jahren wieder auftaucht und davon spricht, dass er früher oder später die kaufmännische Leitung übernehmen möchte.

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Du schreibst es liegt Jahre zurück, daher sehe ich da überhaupt kein Problem. Du wolltest nach der Lehre mal ein anderes Unternehmen kennenlernen, in einem neuen Umfeld Berufserfahrung sammeln und dich weiterbilden. Und jetzt könntest du dir durchaus vorstellen deine mittlerweile erworbenen Kenntnisse wieder dort einzubringen. Ich sehe das völlig entspannt.

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„zu kreuze kriechen“ es wenn man kündigt, beim neuen AG feststellt dankst doch nix und innerhalb kürzester Zeit wieder beim alten AG auf der Matte steht.

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Hat die Geschäftsführerin gewechselt? Wenn nicht, hätte ich (!) da keine Lust zu.
Wer schon so unprofessionell ist, den übernommenen Ex-Azubi vernünftige Aufgaben zuzuteilen ist auch nicht souverän genug um einem zurück gekehrten Mitarbeiter wertfrei zu begegnen.

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Ich sehe hier ebenfalls kein "zu Kreuze kriechen", sondern Wertschätzung für ein Unternehmen, in dem du gerne gearbeitet hast. Genau so würde ich auftreten:

"Ich bewerbe mich bei euch, weil es mir gut gefallen hat und ich die Arbeit und die Unternehmenskultur zu schätzen weiß. Ich kenne jedoch meinen Marktwert und habe es nicht nötig, mich um jeden Preis zu verbiegen".
Letzteres sagst du natürlich nicht wörtlich, sondern es spiegelt sich in deinem selbstbewussten Auftreten wieder.

Ich kenne 2 Kolleginnen bei meinem früheren Arbeitgeber, die für einige Zeit woanders waren und dann wieder kamen. Das war völlig unproblematisch und sie waren trotzdem sehr geschätzt. Als ich ging, hat mein Chef mir ebenfalls angeboten, wieder zurückzukommen wenn mir danach ist, wenn auch mit dem Nebensatz, dass er weiß, dass es selten vorkommt.
Es kommt selten vor, ganz außergewöhnliche ist eine Rückkehr zum alten Arbeitgeber jedoch nicht. Gerade wenn man im Guten auseinander gegangen ist.

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Ich kann schwer einschätzen, in wie weit mein Abgang als "gut" angesehen wurde. Ich habe natürlich bis zum letzten Arbeitstag meine Leistung erbracht und der Geschäftsführung auch gegenseitig alles Gute für die Zukunft gewünscht. Aber die Geschäftsführerin war wohl schon sauer auf mich aufgrund der Kündigung

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Hallo,

hast du noch Kontakt zu einem alten Kollegen, der da noch arbeitet?

Dann würde ich mal anklingen lassen, dass du von der Anzeige weißt.

Vielleicht erzählt er ja bisschen was.

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Zu einem Kollegen habe ich noch Kontakt und dort auch nachgefragt. Die Stellenausschreibung ist aber wohl eher als Initiativbewerbung zu verstehen. Zwar steht fest, dass man Personal im Projektmanagement benötigt, aber alles weitere richtet sich nach den Kenntnissen des Bewerbers.
Ich arbeite zwar im Projektmanagement, allerdings als Projektleiter. Somit weiß ich gar nicht, ob ich nicht überqualifiziert bin