Hey zusammen
ich hätte mal ne Frage an euch. Ich bin aktuell mit dem 3. Wunder schwanger (25.ssw) und war aber noch nie in dieser Situation.
seit fast 3 Jahren arbeite ich in einer Arztpraxis Abends, und mache da den Papierkram und die Reinigung. also das sind Abends 2-3 Stunden.
Mittags haut das nicht hin da ich das auserhalb der Sprechzeiten mache und der Zwerg erst nächstes Jahr in die Kita geht (Abends ist der Papa zuhause)
Nun meinte gestern mein Chef das er gerne möchte das ich bis zum einsetzen der Wehen, also bis ET arbeiten komme, denn er hat keine Ersatzkraft die dann meine Arbeit übernimmt und die Arzthelferinnen müssten das sonst machen und das geht ja nicht.
Ich war wie vor den Kopf gestoßen und konnte darauf nicht wirklich etwas erwidern. Es war mehr im vorbeilaufen und gehen weil er Feierabend machte.
Eigentlich wollte ich die 6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Schwangerschaft nutzen für den Mutterschutz und mich auf die Geburt "vorbereiten" und nochmal genießen und runterkommen. Ich hab zwei kleine Kinder (5 & 2,5 Jahre) und es ist schon stressig, ganzen Tag mit denen, Haushalt einkaufen etc und Abends wenn der Mann kommt gegen 17 Uhr muss ich nach dem gemeinsamen essen schon wieder los selbst auf die Arbeit. Deswegen wären die 6 Wochen Mutterschutz schön gewesen.
Beim großen war ich damals in einem anderen Beruf und schnell im Beschäftigungsverboten, und beim 2. noch in Elternzeit. Wie ist das denn generell geregelt ? Darf der Arbeitgeber verlangen das ich bis zum ET arbeiten komme ?
Und wenn nein, gibt es da was zum vorlegen wo drauf steht das ab dann und dann der Mutterschutz beginnt und ich zuhause bleibe ?
Nach den 8 Wochen wollte ich sowieso wieder arbeiten gehen, mir geht es hauptsächlich um davor.
Arbeiten bis zum ET ?
https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/gesetze/gesetz-zur-neuregelung-des-mutterschutzrechts-73762#:~:text=Mutterschutzfristen%20und%20Besch%C3%A4ftigungsverbote,Wochen%20bei%20Fr%C3%BCh%2D%20und%20Mehrlingsgeburten.
Du darfst wenn du möchtest die 6 Woche vorher arbeiten aber es kann nicht verlangt werden. Vom FA gibt's normalerweise das ET mit der SS Bestätigung zur Vorlage.
Also das wäre ja was, wenn der Arbeitgeber das entscheidend dürfte. Der Mutterschutz ist gesetzlich geregelt. Gib das einfach Mal bei Google ein. Du musst ihm auch nichts vorlegen. Als Arbeitgeber muss er das wissen und das tut er auch sicher.
Du KANNST bis zur Geburt arbeiten, wenn du das WILLST. Aber dein Arbeitgeber kann dich definitiv nicht dazu zwingen.
Die 8 Wochen nach Entbindung lassen sich übrigens nicht umgehen, die sind Pflicht.
Lass dir eine Schwangerschaftsbesvheinigung von deinem Arzt ausstellen, da steht der ET und auch beginn Mutterschutz drin.
Der Mutterschutz steht dir natürlich zu und ich glaube das es auch eingehalten werden MUSS, ob man will oder nicht.
Mach dir also keine Sorgen, du wirst in dieser Zeit nicht arbeiten müssen und kannst Zuhause etwas entspannen und dich vorbereiten.
Danke dir.
Dann spreche ich den Arzt beim nächsten Termin drauf an.
Nein, der Mutterschutz vor der Geburt muss nicht eingehalten werden.
Naja, das mutterschutzgesetz schreibt den Mutterschutz vor ;) dein Chef MUSS sich daran halten.
In der Zeit vor der Geburt darfst du, wenn du möchtest, weiterhin arbeiten. Das kann dein Chef aber nicht verlangen. Nach der Geburt musst du den Mutterschutz aber abwarten - dein Chef darf dich nicht beschäftigen.
Generell würde ich bei so Aussagen Ausschau nach einem neuen Arbeitgeber halten. Finde ich äußerst unverschämt.
Nein, darf er nicht. Du KANNST bis zum ET arbeiten wenn du das möchtest, musst aber natürlich nicht.
Während der 8 Wochen nach der Entbindung darfst du nicht arbeiten, selbst wenn du das wollen würdest
Verlangen kann er das natürlich nicht von dir. Du kannst aber freiwillig länger arbeiten.
Nur - WAS hilft es deinem Chef? Er muss ja so und so einen Ersatz für dich finden, oder arbeitest du nach dem Mutterschutz von 8 Wochen nach der Geburt auch gleich wieder? Wenn ja, dann kannst du das natürlich alleine entscheiden, ob du seiner Bitte nachkommst, oder nicht.
Ja, nach den 8 Wochen möchte ich wieder arbeiten gehen, natürlich sofern mit Baby und mir alles Gesund und gut ist. Das ist auch kein Problem, mein Mann ist ja Abends zuhause und zur Not falls was ist bin ich in 5 Minuten daheim und kann dann nochmal hin. Das ist ja das gute das die Arbeit da sehr flexibel ist. Mir ging es tatsächlich nur um die 6 Wochen davor. Habe jetzt mit meinem Mann besprochen das ich 1 Woche noch arbeite also nur 5 Wochen gehe, dann hab ich den Februar voll und er muss dann nur für März April und Mai jemand haben.
Im Gegensatz zu den anderen hier finde ich die Bitte des Chefs nicht unverschämt.
deine Arbeit muss ja gemacht werden. Und wenn du sie nicht machst, dann müssen es seine Helferinnen machen.
Das werden sie vermutlich schon in den 8 Wochen nach der Geburt machen und er möchte sie nicht noch zusätzlich belasten. Also aus Arbeitgebersicht schon nachvollziehbar.
Aus Arbeitnehmersicht weniger … denn du bekommst ja dein Geld auch, wenn du nicht arbeiten gehst im Mutterschutz.
Ich würde mich an deiner Stelle mit ihm zusammen setzen und darüber reden ob man einen Kompromiss finden kann.
Denn ich denke für ihn lohnt es sich nicht für die 14 Wochen jemand neuen einzustellen.
Wenn er dann dafür jemand einstellt und dich nicht mehr nimmt, bringt es dir ja auch nichts.
Ja verstehe ihn da auch total. Habe mit meinem Mann nun gesprochen das ich 1 Woche noch dran hänge also sozusagen am 22. Februar beginnt der Mutterschutz und ich arbeite dann noch bis zum 1. März. Das werde ich dem Chef so auch anbieten.
Mich kündigen kann und darf er ja nicht einfach habe einen Festvertrag, und hat er auch nicht vor. Habe direkt gesagt das ich nach den 8 Wochen Mutterschutz wieder arbeiten komme. Mein Mann ist ja daheim Abends und es sind nur 2-3 Stunden täglich. Das klappt schon.
Ja offiziell darf er dich nicht kündigen, aber wenn er will wird er dich schon los … reicht, dass er deine Arbeitszeiten auf den Vormittag verlegt …
Aber wenn du sagst, ihr kommt gut miteinander aus, dann macht er das bestimmt nicht.
Lohnt es sich denn für dich direkt wieder arbeiten zu gehen ? Dann bekommst du gar kein Elterngeld oder ?
Und ich hoffe du unterschätzt das alles nicht … ich weiß, du hast schon Kinder aber wenn ich dran denke wie bei uns teilweise wochenlang die Abende verliefen … das Baby hing nur an meiner Brust … da drück ich deinem Mann die Daumen dass er das mit dem Baby und den 2 anderen Kindern hin kriegt.
Klingt nach einer Steilvorlage für ein Gespräch über eine Gehaltserhöhung.
Der Arbeitgeber darf dich sicher bitten, dir das zu überlegen. Der Gesetzgeber sagt nur, dass der Mutterschutz nach der Entbindung Pflicht ist. Der Mutterschutz vor ET ist dein Recht, du musst von diesem Recht aber kein Gebrauch machen.
Der Arbeitgeber darf dich natürlich nicht zwingen bis zum ET zu arbeiten. Du hast die Wahl. Falls du dich für die Arbeit entscheidest, kannst du diese Entscheidung jederzeit widerrufen.
Trotzdem würde ich hier das Gespräch mit dem Chef suchen und klar verhandeln. Vielleicht findet ihr ja eine Lösung, die deinen und seinen Wünschen entspricht. Du kannst das Ganze ja auch zuvor mit deinem Mann besprechen.